Integrationshemmnis Leiharbeit - Otto Brenner Shop
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(3) Sowohl die EU als auch Deutschland haben<br />
ihre Regelwerke nahezu ausschließlich am gewinnschöpfenden<br />
Wettbewerb ausgerichtet, so<br />
dass in der <strong>Leiharbeit</strong> stark diskriminierende<br />
Prozesse auf der Ebene institutioneller Strukturen<br />
und der Handlungsebene befördert werden.<br />
Dabei wird die Diskriminierung umso stärker,<br />
je weniger Optionen und Ressourcen den<br />
Betroffenen zur Verfügung stehen. An dieser<br />
Stelle sind die Gewerkschaften gefordert, sich<br />
mit der Frage der Macht auch in den Reihen von<br />
Stammbelegschaften neu auseinanderzusetzen,<br />
um eine weitere Spaltung und Hierarchisierung<br />
unter den Arbeitnehmern zu verhindern.<br />
Zudem müssen sie sich von „Gewerkschaften<br />
der Stammbelegschaft“ hin zu „Gewerkschaften<br />
aller Arbeitnehmer“ entwickeln.<br />
Dies umfasst etwa, die Diskussion über „Ar-<br />
beitsplatzgarantie und Lohnzuwächse für<br />
Stammbeschäftigte versus flexible unterbezahlte<br />
Arbeitskraftreserve“ voranzutreiben<br />
und die damit einhergehende Angst der Stammbeschäftigten<br />
auszuhalten. Es verlangt aber<br />
auch, um das Vertrauen jener Beschäftigten zu<br />
werben, die über eine nur geringe strukturelle<br />
Macht verfügen und die sich bisher kaum oder<br />
gar nicht von den Gewerkschaften vertreten<br />
fühlen.<br />
Am Beispiel der <strong>Leiharbeit</strong> wird damit deutlich,<br />
dass heute wie vor 50 Jahren gilt: „Die Migranten<br />
haben kaum neue Probleme verursacht,<br />
sie haben vielmehr die Fragen deutlicher<br />
hervortreten lassen, die unsere Gesellschaft<br />
schon lange intensiv beschäftigen“ (Huxley<br />
1965: 179).<br />
SCHLUSSWORT<br />
Stammbeschäftigte<br />
versus<br />
prekär Beschäftigte<br />
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