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Integrationshemmnis Leiharbeit - Otto Brenner Shop

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Leben haben. Es sind dies Orte, die sie mit Stabilität<br />

und Sicherheit verbinden und die auch eine<br />

gewisse Anonymität gewährleisten. Für die Gewerkschaften<br />

heißt das, dass sie noch mehr die<br />

sozialen Welten der jeweiligen Migrantengruppen<br />

aufsuchen und sie dort mit ihren vertrauten<br />

Symbolen und Botschaften (nach Geschlecht, Alter,<br />

Habitus) ansprechen müssen.<br />

Ethnische Zeitungen, auch kostenlose Infoflyer:<br />

Durch eine Darstellung bestimmter<br />

Themen in Verbindung mit einem ‚Leserbriefservice‘<br />

an den genannten Orten wird<br />

verhindert, dass sich die Betroffenen „outen“<br />

und in die Öffentlichkeit (auch innerhalb<br />

ihrer Community) treten müssen.<br />

Informationen über <strong>Leiharbeit</strong> und Gewerkschaften<br />

auf ethnischen TV-Programmen,<br />

ethnischen Hörfunkprogrammen und ethnischen<br />

Internetplattformen.<br />

Persönliche Information von Gewerkschaftsvertretern<br />

in Landessprache zu den<br />

angesprochenen Themen. Dies kann je nach<br />

Möglichkeit mit einer „Fragestunde“ an Orten,<br />

die stark von Migranten frequentiert<br />

werden, kombiniert werden, etwa<br />

– Orten des Ethnic Business (Supermärkte,<br />

Ärzte, Restaurants)<br />

– Ethnischen Kulturveranstaltungen<br />

– Wochenmärkten und Einkaufszentren43 – Stadtteilbüros und Jugendtreffs<br />

– Wohnanlagen mit hohem Migrantenanteil<br />

– Kirchen- und Moscheevereinen,<br />

Kulturzentren<br />

– Sportvereinen, Clubs und Teestuben,<br />

Discos<br />

– Treffen von Migrantenselbstorganisationen<br />

– Näh-, Sprach- und Kochkursen für<br />

Migrantinnen<br />

– Zeitarbeitsmessen<br />

Detaillierte Kenntnisse über die jeweilige<br />

lokale Situation der <strong>Leiharbeit</strong>nehmer mit<br />

Migrationshintergrund sollten bei Migrationsberatern<br />

oder an ethnischen Treffpunkten<br />

eingeholt werden.<br />

Recherche dahingehend, welche Organisationen<br />

im Stadtteil oder in der Region unter<br />

Migranten eine hohe Glaubwürdigkeit genießen,<br />

um anschließend an deren Versammlungsorten<br />

und mit deren Vertretern<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Bei Aufklärungskampagnen sollten ethnische<br />

Vertreter mit hoher Glaubwürdigkeit (Lehrer,<br />

Ärzte, Ingenieure, türkische, russische, polnische<br />

Rechtsanwälte usw.) mit einbezogen werden,<br />

quasi als Bürgen für den „Leumund“ der<br />

Gewerkschaften.<br />

43 Die Stadt Zürich bot in den Jahren 2008 und 2009 in einem Einkaufszentrum, das stark von Migranten frequentiert<br />

ist, niederschwellige Sprachkurse an (vgl. Stadt Zürich 2009).<br />

VERSCHLOSSENE WELTEN?<br />

Migranten an „ihren<br />

Orten“ aufsuchen<br />

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