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11 Ex-Produkte

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Allgemeines<br />

1. Einführung in den <strong>Ex</strong>plosionsschutz für<br />

elektrische Betriebsmittel<br />

Einleitung<br />

Überall, wo brennbare Gase, Dämpfe oder Stäube auftreten<br />

und sich mit Luft oder Sauerstoff vermischen, besteht Gefahr<br />

einer <strong>Ex</strong>plosion. Dabei handelt es sich nicht nur um Anlagen der<br />

chemischen Industrie und des Bergbaus, auch eine Abfüllanlage<br />

für hochprozentige Spirituosen oder ein Getreidesilo stellen eine<br />

potentielle Quelle für eine <strong>Ex</strong>plosion dar. Jede ungewollte <strong>Ex</strong>plosion<br />

gefährdet die Gesundheit und das Leben der sich in der Nähe<br />

befindenden Personen und führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu<br />

grossen Sachschäden. Deswegen wurden schon früh Massnahmen<br />

entwickelt, um <strong>Ex</strong>plosionen zu verhindern.<br />

Primärer und sekundärer <strong>Ex</strong>plosionsschutz<br />

Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten eine <strong>Ex</strong>plosion zu<br />

verhindern. Diese beiden Möglichkeiten werden als primärer und<br />

sekundärer <strong>Ex</strong>plosionsschutz bezeichnet. Der primäre <strong>Ex</strong>plosionsschutz<br />

beruht auf der Vermeidung von brennbaren Stoffen.<br />

Ohne brennbare Stoffe kann sich kein zündfähiges Gemisch mit<br />

Luft bilden und somit besteht keine Gefahr einer <strong>Ex</strong>plosion. Dieser<br />

Ansatz ist natürlich nur sehr begrenzt anwendbar, da gerade die<br />

Brennbarkeit bei vielen Stoffen eine gewünschte <strong>Produkte</strong>igenschaft<br />

darstellt, auf die nicht verzichtet werden kann oder man,<br />

wie beim Bergbau, keinen Einfluss auf die Art des Gases und<br />

seiner Freisetzung hat. In solchen Fällen werden dann sekundäre<br />

<strong>Ex</strong>plosionsschutzmassnahmen angewendet. Diese bestehen in<br />

der Vermeidung von Zündquellen, welche die explosive Atmosphäre<br />

entzünden könnten. Solche Zündquellen sind Funken und<br />

heisse Oberflächen. Es ist offensichtlich, dass nach Möglichkeit<br />

immer primäre <strong>Ex</strong>plosionsschutzmassnahmen verwendet werden<br />

sollten, da diese inhärent sicher sind und auch ein Fehler nicht zu<br />

einer <strong>Ex</strong>plosion führt.<br />

2. <strong>Ex</strong>plosionsschutzvorschriften in Europa<br />

Bereits 1980 wurden die Regelungen für den <strong>Ex</strong>plosionsschutz<br />

in Europa vereinheitlicht. Das ermöglicht es, Geräte, die in einem<br />

Land der EU zugelassen sind in allen anderen Mitgliedstaaten<br />

einzusetzen.<br />

EG-Richtlinie RL 94/9/ EG (ATEX 100a)<br />

Im Jahr 1994 wurde die EG-Richtlinie RL 94/9/EG (ATEX 100a),<br />

kurz «ATEX» genannt, erlassen. Diese Richtlinie regelt die Zulassung<br />

von <strong>Ex</strong>-Betriebsmitteln neu und stellt Anforderungen an das<br />

Qualitätsmanagement-System der Hersteller von <strong>Ex</strong>-Betriebsmit-<br />

Telefon 02137 105-0 • Telefax 02137 105-230 • http://www.gifas.de • ISO 9001 / ISO 14001 zertifiziert<br />

teln.<br />

Normen für den <strong>Ex</strong>plosionsschutz<br />

Der <strong>Ex</strong>plosionsschutz für elektrische Geräte ist in den Normen DIN<br />

EN 50014 bis 50028 und EN 60079 festgelegt. Dabei beschreibt<br />

die DIN EN 50014 die Grundlagen des <strong>Ex</strong>plosionsschutzes und<br />

die nachfolgenden Normen die einzelnen Zündschutzarten. Die EN<br />

60079 beschreibt die Installation von <strong>Ex</strong>-Betriebsmitteln vor Ort.<br />

Einteilung von <strong>Ex</strong>plosionsgefahren<br />

Nicht alle Gas- oder Staub-Luftgemische sind gleich explosionsgefährlich.<br />

Daher gibt es auch unterschiedliche Anforderungen<br />

an den Aufwand, der zur Vermeidung einer <strong>Ex</strong>plosion getrieben<br />

werden muss. Um für einen bestimmten Anwendungsfall die passende<br />

Art des <strong>Ex</strong>-Schutzes auszuwählen, werden in den Normen<br />

verschiedene Kriterien zur Charakterisierung der Anforderungen<br />

beschrieben.<br />

Zonen und Kategorien<br />

Ein Kriterium ist die Einteilung in Zonen unterschiedlicher <strong>Ex</strong>plosionsgefahr.<br />

Es werden die Zonen 0, 1 und 2 für Gase und die<br />

Zonen 20, 21, 22 für Stäube unterschieden.<br />

<strong>Ex</strong>plosionsgefahr Beispiel Gas Stäube resultierende<br />

Kategorie<br />

<strong>Ex</strong>plosive Atmosphäre<br />

ist ständig oder<br />

langzeitig vorhanden<br />

<strong>Ex</strong>plosive<br />

Gasatmosphäre ist<br />

gelegentlich vorhanden<br />

<strong>Ex</strong>plosive Gasatmos-<br />

phäre ist selten und<br />

dann auch nur kurzzeitig<br />

vorhanden<br />

im Inneren von<br />

Behältern<br />

im Bereich um<br />

Füll- und<br />

Entleerungs-<br />

öffnungen<br />

Bereiche um<br />

die Zone 1<br />

Zone 0 Zone 20 1<br />

Zone 1 Zone 21 2<br />

Zone 2 Zone 22 3<br />

<strong>Ex</strong>plosionsgruppen<br />

<strong>Ex</strong>plosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel werden in zwei<br />

Gruppen eingeteilt:<br />

• Gruppe I: Elektrische Betriebsmittel für schlagwetter gefährdete<br />

Grubenbauten<br />

• Gruppe II: Elektrische Betriebsmittel für alle ex plosionsgefährdeten<br />

Bereiche, ausser schlagwettergefährdeten<br />

Grubenbauten<br />

Die Betriebsmittel der Gruppe II werden entsprechend den<br />

Eigenschaften der explosionsfähigen Atmosphäre, für die sie<br />

bestimmt sind, weiter unterteilt in: IIA, IIB, IIC. Eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre mit der Einstufung IIC ist dabei am leichtesten<br />

zu entzünden, eine mit IIA am schwersten. Daher darf z.B. ein<br />

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