Magen und Darm »fit« halten - Österreichische Apothekerkammer
Magen und Darm »fit« halten - Österreichische Apothekerkammer
Magen und Darm »fit« halten - Österreichische Apothekerkammer
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Hautalterung –<br />
Hautpflege<br />
Schützen Sie Ihre<br />
Haut früh genug!<br />
Gut durch<br />
den Wechsel<br />
Hormone oder was?<br />
Wenn die Finger<br />
schmerzen ...<br />
Was kann das sein?<br />
<strong>Magen</strong> <strong>und</strong> <strong>Darm</strong><br />
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Sodbrennen • Fördern Sie Ihre <strong>Darm</strong> ges<strong>und</strong>heit •<br />
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INHALT JUNI 2012<br />
HAUPTARTIKEL<br />
12 Sodbrennen. Man schätzt, dass in den westlichen Industrienationen bis zu<br />
jeder Vierte von Sodbrennen betroffen ist. Dennoch sollte man dieses Übel nicht<br />
als Bagatellerkrankung abtun. Sodbrennen muss behandelt werden.<br />
14 Fördern Sie Ihre <strong>Darm</strong> ges<strong>und</strong>heit. Sowohl Pro- als auch Präbiotika tragen<br />
zur Ges<strong>und</strong>erhaltung des <strong>Darm</strong>s bei, indem ges<strong>und</strong>heitsfördernde <strong>Darm</strong>bakterien<br />
vermehrt bzw. schädliche Keime verdrängt werden.<br />
18 Verdauungsbeschwerden bei Säuglingen. Kurz nach der Geburt eines<br />
Säuglings ist der Gastrointestinaltrakt noch nicht vollständig ausgereift <strong>und</strong> die<br />
Umstellung auf oral zugeführte Nahrung oftmals mit diversen Komplikationen<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
20 Gut durch den Wechsel. Für die Frau bedeutet der Wechsel den Übergang<br />
aus der reproduktiven Phase in einen neuen Lebensabschnitt. Etwaige Beschwerden<br />
kann frau gut in den Griff bekommen..<br />
24 Wenn die Haut zu altern beginnt. Die Hautalterung beginnt bereits in der<br />
dritten Lebensdekade. Schützen Sie Ihre Haut früh genug.<br />
26 Typisch Frau?! Der Harnwegsinfekt. Die typischen Zeichen eines<br />
Harnwegsinfekts sind Brennen <strong>und</strong> Schmerzen beim Wasser lassen sowie ständiger<br />
Harndrang.<br />
30 Wenn die Finger schmerzen. Wir sind es gewohnt, all unsere Bewegungen<br />
<strong>und</strong> Tätigkeiten ohne Schmerzen auszuführen. Unsere täglich Tausenden<br />
Handgriffe spüren wir nicht. Anders bei Schmerzen in den Fingern.<br />
34 Nur kein Burn out! Sind Sie oft erschöpft? Dauert es lange, bis Sie absc<strong>halten</strong><br />
können <strong>und</strong> Sie wieder so richtig Spaß an der Freizeit haben? – Achtung: Vielleicht<br />
droht ein Burn out.<br />
SERIEN<br />
4 APORAMA. Umfrage: „Kennen Sie Ihre Werte?“ ● »Verstoppeltes« Herzohr ●<br />
Arzneipflanzen Ginkgo <strong>und</strong> Knoblauch ● Die Spiegeltherapie bei Phantom -<br />
schmerzen ● Knochenges<strong>und</strong>heit bei älteren Brustkrebs patientinnen<br />
9 TIPPS VOM APOTHEKER. Sonnenbrände erschöpfen Ihr »Konto« ●<br />
Beidseitig Blutdruck messen? ● Vorsicht: Elektronische Zigaretten<br />
40 HOMÖOPATHISCHE HAUSAPOTHEKE. In Morpheus’ Armen …<br />
42 MUTTER & KIND. Unterstützung der Mutter lässt das Gehirn wachsen ●<br />
Sonnenschutz bei Babys ● Erlebniswoche im »Mondkind-Camp«<br />
44 AUF REZEPT. Im Wettlauf mit dem »AIDS«-Virus ● Nierentransplantation<br />
<strong>und</strong> Immunsuppression<br />
44 DIABETES-NEWS. Vitamin D <strong>und</strong> Typ 2-Diabetes ● Sport, aber richtig<br />
● Metformin<br />
46 KOCHREZEPTE. Geeistes Mango-Gurken-Süppchen ● Gebratenes Zanderfilet<br />
auf Strauchtomaten <strong>und</strong> weißem Rettichsalat<br />
47 FÜR KIDS. tiptoi ® Ratespaß auf Reisen ● DA-Gewinnspiel ● Bleib ges<strong>und</strong><br />
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29 DUNGL-TIPP. Die besten Frischmacher für heiße Tage<br />
38 SCHÜSSLER-SALZE. Auf den Sommer vorbereiten<br />
22 IMPRESSUM<br />
28 CORRIGENDUM<br />
14 Fördern Sie Ihre<br />
<strong>Darm</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Sowohl Pro- als auch Präbiotika tragen<br />
zur Ges<strong>und</strong>erhaltung des <strong>Darm</strong>s bei,<br />
indem ges<strong>und</strong>heitsfördernde <strong>Darm</strong>bakterien<br />
vermehrt bzw. schädliche<br />
Keime verdrängt werden.<br />
26 Typisch Frau?!<br />
Der Harnwegsinfekt<br />
Die typischen Zeichen eines<br />
Harnwegsinfekts sind Brennen <strong>und</strong><br />
Schmerzen beim Wasser lassen sowie<br />
ständiger Harndrang.<br />
30 Wenn die Finger<br />
schmerzen<br />
Die ersten Verschleiß -<br />
erscheinungen an den<br />
Gelenken treten bereits in jungen<br />
Jahren auf, weshalb der<br />
Früherkennung <strong>und</strong> der rechtzeitigen<br />
Behandlung große Bedeutung<br />
zukommt.<br />
DA Juni 2012<br />
3<br />
© OPIS © Toranico © Piotr Marcinsky
APORAMA<br />
© Rob Byron<br />
Umfrage<br />
Kennen Sie Ihre Werte?<br />
Ein Großteil der Österreicher kennt seine wichtigen ges<strong>und</strong>heitsrelevanten<br />
Laborwerte nicht. Selbst bei deklarierter<br />
Kenntnis davon handelt es sich offenbar häufig nur um<br />
angebliches Wissen, ergab eine österreich-weite Umfrage.<br />
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4 DA Juni 2012<br />
Ziel der repräsentativen, b<strong>und</strong>esweiten face-toface<br />
Befragung war es, herauszufinden, was die<br />
Österreicher über die eigene Ges<strong>und</strong>heit wissen<br />
<strong>und</strong> im Speziellen über das Thema Diabetes.<br />
Dazu wurden über 1.000 Personen beiderlei<br />
Geschlechts im Alter von 18 bis 84 Jahren interviewt.<br />
Obwohl über 91 Prozent der Befragten davon<br />
überzeugt waren, dass die persönliche Vorsorge<br />
<strong>und</strong> Eigenverantwortung in Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />
außerordentlich wichtig sind, gaben zwei Drittel<br />
der Interviewten an, den eigenen Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden konkreten Laborwerte<br />
nicht oder nur unzureichend zu kennen.<br />
Bei den etwa 30 Prozent der Probanden,<br />
die ihre Laborwerte zu kennen glaubten, wurde<br />
intensiver hinsichtlich Blutdruck, Cholesterin,<br />
Blutzucker <strong>und</strong> Langzeitzucker nachgefragt.<br />
Eine sichere <strong>und</strong> konkrete Angabe konnte davon wiederum nur<br />
ein Drittel machen.<br />
45 Prozent der Befragten gaben an, dass die letzte Blutzuckermessung<br />
länger als ein Jahr zurück gelegen sei. Weiters glaubten<br />
nur 11 Prozent von sich aus, den Begriff HbA1c erklären zu<br />
können. Es handelt sich dabei um einen Laborwert, der für die<br />
mittelfristige Vergangenheit einen Hinweis auf die Blutzuckerwerte<br />
gibt. �<br />
Männerhaut ist anders: Hautirritationen oder<br />
trockene Haut sind aufgr<strong>und</strong> regelmäßiger<br />
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Schlaganfallgefahr reduzieren<br />
»Verstoppeltes«<br />
Herzohr<br />
APORAMA<br />
Vorhofflimmern ist der häufigste Risikofaktor für einen<br />
Schlaganfall, weil durch diese Herzrhythmusstörung Blutgerinnsel<br />
aus dem Vorhofherzohr in die Hirnarterie gelangen<br />
können. Die Einnahme von Blutverdünnungsmitteln ist hier<br />
die Standardtherapie. Um Patienten, die diese Medikation nicht<br />
vertragen, zu schützen, greifen Mediziner am Grazer LKH-Universitätsklinikum<br />
auf ein neuartiges Verschlusssystem für das<br />
so genannte »Herzohr« zurück.<br />
Österreichweit leiden r<strong>und</strong> 150.000 Menschen an Vorhofflimmern<br />
– einer Herzrhythmusstörung, bei der durch unregelmäßige<br />
elektrische Erregung in den Herzvorhöfen der Blutfluss im<br />
Herzen verlangsamt wird oder teilweise zum Erliegen kommt,<br />
wodurch das Risiko für Blutgerinnsel steigt. Diese werden vor allem<br />
im so genannten »Herzohr«, einer sackartigen Ausstülpung<br />
des linken Herzvorhofes gebildet. Werden sie aus dem Herzen in<br />
die arterielle Blutbahn geschwemmt, können sie Gefäßverschlüsse<br />
verursachen. Gelangen sie in eine Hirnarterie, entsteht ein<br />
Schlaganfall.<br />
„Blutverdünnungsmittel sind der Goldstandard für Patienten mit<br />
Vorhofflimmern. Vertragen sie diese aber nicht, weil sie beispielsweise<br />
zu Hirnblutungen neigen, kann diese Therapie nicht<br />
durchgeführt werden. Dieser speziellen Patientengruppe können<br />
wir jetzt ein herzkatheterbasiertes Verfahren anbieten, das die<br />
Gefahr des Schlaganfalls dennoch deutlich reduzieren kann“<br />
schilderte Burkert Pieske von der Klinischen Abteilung für Kardiologie.<br />
IMPLANTAT FÜR DAS HERZOHR<br />
Dabei wird das Herzohr mit einem kleinen Implantat einfach zugestoppelt.<br />
Österreichweit wurde der Eingriff dieser Tage erstmals<br />
an der Uniklinik Graz durchgeführt. International blickt<br />
man auf r<strong>und</strong> vier Jahre Erfahrung zurück.<br />
Das Implantat, ein zusammengefaltetes kleines Metallschirm -<br />
chen, wird über eine Punktion in der Leistenarterie bis zur Mündung<br />
des linken Herzohres vorgeschoben, wo es sich öffnet <strong>und</strong><br />
die etwa fingerkuppengroßen Teile des Herzens vom restlichen<br />
Herzen isoliert. Der Eingriff erfordert einen kurzen stationären<br />
Aufenthalt, erfolgt ohne Narkose <strong>und</strong> dauert ein bis zwei St<strong>und</strong>en.<br />
Laut Pieske gebe es b<strong>und</strong>esweit jährlich „mehrere Dutzend<br />
Patienten“, denen der Eingriff Schutz bieten könnte. „H<strong>und</strong>ertprozentigen<br />
Schutz vor einem Schlaganfall bietet auch dieses<br />
Sys tem nicht, wohl aber den bestmöglichen in dieser Situation“,<br />
so der Grazer Kardiologe. �<br />
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ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />
Vorsicht Wechselwirkungen<br />
Die Zahl der täglich einzunehmenden Medikamente steigt mit dem Alter naturgemäß an. Fast zwei<br />
Drittel der abgegebenen Arzneimittelpackungen gehen an Senioren, die häufig Medikamente<br />
miteinander kombinieren müssen. Dabei kann es oftmals zu unerwünschten <strong>und</strong> teils gefährlichen<br />
Neben- <strong>und</strong> Wechselwirkungen kommen. Um dieses mögliche Risiko zu vermeiden, hilft ein<br />
individuelles Beratungsgespräch mit Ihrer Apothekerin/Ihrem Apotheker.<br />
Sobald zwei oder mehrere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen<br />
werden, ist Vorsicht geboten. Denn ein Arzneimittel<br />
kann die Wirkung eines anderen Medikaments beeinflussen.<br />
Die erwünschte Wirkung kann verstärkt, abgeschwächt oder sogar<br />
aufgehoben werden. Zudem können unerwartete Nebenwirkungen<br />
auftreten. Mag. pharm. Max Wellan, Mitglied des Präsidiums der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong>, rät daher jedem Patienten,<br />
sich persönlich in der Apotheke über die einzunehmenden Arzneimittel<br />
<strong>und</strong> deren Wechselwirkungen beraten zu lassen.<br />
„Moderne Medikamente sind gut verträglich <strong>und</strong> wirksam, sofern<br />
man sie richtig <strong>und</strong> konsequent einnimmt. Wie die richtige Einnahme<br />
von Medikamenten aussieht, ist aber von Patient zu Patient<br />
völlig unterschiedlich. Sie muss daher im persönlichen Beratungsgespräch<br />
mit dem Apotheker oder der Apothekerin individuell<br />
besprochen werden“, so Wellan. „Apothekerinnen <strong>und</strong> Apotheker<br />
informieren detailliert über die Wirkung von Medikamenten<br />
6 DA Juni 2012<br />
<strong>und</strong> die Vermeidung von möglichen Risiken, Neben- <strong>und</strong> Wechselwirkungen.<br />
Ich kann daher nur jedem Einzelnen raten: Fragen<br />
Sie uns, dazu sind wir da!“<br />
Bereits bei zwei gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln beträgt<br />
das Risiko einer Wechselwirkung über zehn Prozent. Was viele nicht<br />
bedenken: Sogar pflanzliche Arzneimittel sowie rezeptfreie Medikamente<br />
<strong>und</strong> Nahrungsergänzungsmittel können unter Umständen<br />
Wechselwirkungen verursachen. So etwa kann Johanniskraut mit<br />
der gemeinsamen Einnahme der Anti-Baby-Pille die empfängnisverhütende<br />
Wirkung aufheben. Manche rezeptfreien Schmerzmittel können,<br />
falsch kombiniert, zu <strong>Magen</strong>blutungen führen.<br />
APOTHEKEN KLÄREN ÜBER WIRKUNG UND<br />
RISIKEN AUF<br />
In den über 1.310 Apotheken in Österreich kann jeder Patient<br />
kontrollieren lassen, ob <strong>und</strong> wie die einzunehmenden Medikamente<br />
kombinierbar sind. Die Beratungskompetenz der 5.700<br />
Apothekerinnen <strong>und</strong> Apotheker ist eine der zentralen Leistungen<br />
<strong>und</strong> sollte unbedingt auch in Bezug auf Arzneimittelwechselwirkungen<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Eine Information der<br />
<strong>Österreichische</strong>n <strong>Apothekerkammer</strong><br />
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Arzneipflanzen mit langer Tradition<br />
Ginkgo <strong>und</strong> Knoblauch<br />
In der Chinesischen Medizin kommen Zubereitungen<br />
aus Ginkgo <strong>und</strong> Knoblauch seit Tausenden von<br />
Jahren erfolgreich zum Einsatz.<br />
GINKGO – BAUM DES JAHRTAUSENDS<br />
Ginkgo ist eine der bekanntesten <strong>und</strong> wissenschaftlich am besten<br />
untersuchten pharmazeutisch-medizinisch genutzten Pflanzen. In<br />
verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die<br />
Ursprünge des Ginkgobaumes ca. 280 Millionen Jahre zurückreichen.<br />
Heute ist nur noch die Art Ginkgo biloba auf der Erde zu finden,<br />
es sollen aber bis zu 16 verschiedene Arten existiert haben.<br />
Die Ursprünge des Ginkgos liegen in China, wo dieser bereits in<br />
der chinesischen Hochkultur ca. 2800 Jahre vor Christus sowohl<br />
als Tempelbaum verehrt als auch im pharmazeutisch-medizinischen<br />
Sinn genutzt wurde. Um ihn auch bei uns medizinisch zu<br />
nutzen, wurde der Ginkgobaum zu Beginn des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
nach Europa gebracht. Zum Jahrtausendwechsel wurde Ginkgo<br />
biloba zum Mahnmal für Umweltschutz <strong>und</strong> Frieden <strong>und</strong> zum<br />
Baum des Jahrtausends gekürt.<br />
Ginkgoextrakte werden heute bei Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen,<br />
Kopfschmerzen, verschiedenen Demenzformen,<br />
arteriellen Durchblutungsstörungen sowie Schwindel <strong>und</strong><br />
Ohrgeräuschen (Tinnitus) angewendet.<br />
Halten Sie Ihr<br />
Gedächtnis in Schwung!<br />
APORAMA<br />
Ginkgospezialextrakte verbessern Gedächtnisleistung <strong>und</strong> Lernvermögen<br />
<strong>und</strong> wirken neuroprotektiv. Weiters fördern sie die<br />
Durchblutung <strong>und</strong> verbessern die Fließeigenschaften des Blutes.<br />
KNOBLAUCH ALS HEILPFLANZE<br />
Nach Zentral- <strong>und</strong> Nordeuropa gelangte der Knoblauch vermutlich<br />
durch die Römer. Die Arzneipflanze wurde dann schon recht bald<br />
durch Anbau in Klöstern verbreitet. Der von vielen als unangenehm<br />
empf<strong>und</strong>ene Geruch nach dem Genuss von Knoblauch<br />
kommt von seinen schwefelhaltigen Inhaltsstoffen. Knoblauch ist<br />
auch eine wichtige Selenquelle.<br />
Knoblauch wirkt antibakteriell <strong>und</strong> soll der Bildung von Thromben<br />
(Blutpfropfen) vorbeugen, womit die Fließeigenschaft des<br />
Blutes unterstützt bzw. gefördert wird. Weiters konnte gezeigt<br />
werden, dass die Inhaltsstoffe des Knoblauchs die Blutfettwerte<br />
senken <strong>und</strong> daher vorbeugend gegen Arterien verkalkungen wirken<br />
können. Weiters soll Knoblauch die Cholesterinwerte insgesamt<br />
senken. Außerdem wurde <strong>und</strong> wird ihm in vielen Ländern eine<br />
Wirkung als Aphrodisiakum nachgesagt. �<br />
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APORAMA<br />
Phantomschmerzen verringern<br />
Die Spiegeltherapie<br />
Ein Forscherteam unter der Leitung von Stefan Seidel von der<br />
Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien hat<br />
nachgewiesen, dass die so genannte Spiegeltherapie Patienten<br />
nach Gliedmaßenamputationen dabei hilft, Phantomschmerzen<br />
zu verringern. Das gelingt durch das Stimulieren eines »Motor-Netzwerks«<br />
im Gehirn, welches das ursprüngliche Zentrum<br />
für Motorik »ersetzt«.<br />
In der Studie absolvierten acht Beinamputierte insgesamt 12<br />
Spiegeltherapiesitzungen, bei denen Funktionsbewegungen des<br />
ges<strong>und</strong>en Beins durchgeführt wurden. Bei der Spiegeltherapie<br />
positionieren die Patienten den Körper so vor einem Spiegel,<br />
dass sie nur noch das vorhandene Bein sehen, nicht aber den<br />
Stumpf. Sobald das ges<strong>und</strong>e Bein bewegt wird, wird dem Gehirn<br />
»vorgegaukelt«, das fehlende Körperteil sei jenes im Spiegel<br />
<strong>und</strong> plötzlich wieder vorhanden.<br />
Vor der ersten <strong>und</strong> nach der letzten Sitzung im Rahmen der Med -<br />
Uni-Studie wurden fMRT-Messungen (funktionelle Magnet -<br />
resonanztomographie) durchgeführt: Die mittlere Intensität des<br />
Phantomschmerzes verringerte sich deutlich, weiters zeigten die<br />
Patienten nach der Spiegeltherapie eine deutlich erhöhte Aktivität<br />
im Stirn- <strong>und</strong> Schläfenlappen. Seidel: „Diese Zentren sind eigent -<br />
Neue Therapie<br />
Knochenges<strong>und</strong>heit<br />
bei älteren Brustkrebs -<br />
patientinnen<br />
Ältere Frauen mit Brustkrebs neigen auf Gr<strong>und</strong> von Resis -<br />
tenzen, die sie gegen die Hormontherapie entwickeln,<br />
vermehrt zu Knochenmetastasen <strong>und</strong> Osteoporose. In<br />
der internationalen BOLERO-2-Studie, an der Experten des<br />
Comprehensive Cancer Centers der MedUni Wien, allen voran<br />
Michael Gnant von der Universitätsklinik für Chirurgie, beteiligt<br />
waren, wurde nun die Wirksamkeit einer Therapie nachgewiesen,<br />
die diesen Resistenzen entgegenwirkt: Die Kombination<br />
zweier Krebsmedikamente – Everolimus <strong>und</strong> Exemestan –<br />
verbessert signifikant die Knochenstärke <strong>und</strong> verringert das<br />
Risiko für Metastasen in den Knochen.<br />
„Diese Ergebnisse können einen neuen Therapiestandard für<br />
Frauen mit fortgeschrittenem <strong>und</strong> gegen Hormontherapien<br />
resis tenten Brustkrebs setzen“, sagte Gnant bei der Europäischen<br />
Brustkrebskonferenz EBCC-8 im Austria Center Vienna.<br />
Bisher war es nicht möglich, den Resistenzen, die durch die übliche<br />
Hormontherapie mit Aromatasehemmern wie Exemestan<br />
entstehen können, entgegenzuwirken. Das gelingt offensichtlich,<br />
wenn man die übliche Hormontherapie mit Aromatasehemmern<br />
wie Exemestan mit Everolimus kombiniert.<br />
Die Hormontherapien dienen dazu, hormonrezeptorpositive<br />
Brustkrebsarten – in zwei Drittel aller Fälle fördert das Hormon<br />
Östrogen das Wachstum des Karzinoms – zu behandeln. Damit<br />
wird die Östrogenproduktion gebremst. Gleichzeitig kommt es<br />
zur Verlangsamung oder Rückbildung des Tumorwachstums.<br />
8 DA Juni 2012<br />
lich nicht primär für die Motorik zuständig.“ Es konnte gezeigt<br />
werden, dass das Gehirn nach der Amputation ein »Motor-Netzwerk«<br />
aktiviert, welches das ursprünglich in der Mitte des Gehirns<br />
befindliche Zentrum für die Motorik der verlorenen Extremität<br />
»ersetzt«. Seidel: „Das Gehirn hat nach einiger Zeit umgelernt.“<br />
Außerdem stellte das Forscherteam fest, dass die veränderte<br />
Gehirn aktivität nicht bei allen Patienten gleich verlief, <strong>und</strong> nicht an<br />
denselben Stellen im Schläfen- <strong>und</strong> Stirnlappen. Seidel: „Wenn<br />
man dieses Motor-Netzwerk durch Spiegeltherapie oder andere so<br />
genannte »Mind-Body«-Interventionen ganz indivi duell aktiviert<br />
<strong>und</strong> trainiert, treten deutlich weniger Phantomschmerzen auf.“ �<br />
Während dieser Hormontherapie entwickeln allerdings viele<br />
Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs, der bereits auch<br />
in anderen Teilen des Körpers Metastasen gebildet hat, eine<br />
Resis tenz gegen die Behandlung <strong>und</strong> können davon nicht mehr<br />
profitieren. Zudem wirkt sich die Therapie ungünstig auf die<br />
Knochenges<strong>und</strong>heit aus <strong>und</strong> fördert das Risiko für Osteoporose.<br />
Auch dieses Risiko wird, so Gnant, durch die gleichzeitige Gabe<br />
von Everolimus deutlich verringert.<br />
DEUTLICH VERBESSERTE KNOCHENWERTE<br />
Untersucht wurden für die Studie weltweit 724 postmenopausale<br />
Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren. In<br />
einer reinen Exemestan-Gruppe <strong>und</strong> in einer Everolimus plus-<br />
Exemestangruppe wurden drei Knochenmarker analysiert. Es<br />
zeigte sich, dass bei den Frauen, die zusätzlich Everolimus bekamen,<br />
die Werte von allen drei Knochenmarkern nach sechs<br />
bis 12 Wochen signifikant zurückgegangen waren.<br />
„Das deutet auf einen geringen Knochenumsatz <strong>und</strong> eine verbesserte<br />
Knochenstärke <strong>und</strong> Knochenges<strong>und</strong>heit hin. Everolimus<br />
scheint den Metastasen die Ansiedlung <strong>und</strong> das Wachstum<br />
in den Knochen zu erschweren <strong>und</strong> die Resistenz zu durchbrechen“,<br />
sagt Gnant, der international als der Top-Experte in Sachen<br />
Brustkrebsforschung in Verbindung mit der Knochenges<strong>und</strong>heit<br />
gilt. Daher sei es in Zukunft bei allen Frauen mit hormonresistentem,<br />
fortgeschrittenem Krebs eine neue Option,<br />
Everolimus zusätzlich zu verabreichen.<br />
„Die interessante Frage, mit der wir uns nun beschäftigen<br />
möchten, lautet, welche Wirkung Everolimus bei Frauen mit<br />
Brustkrebs im Frühstadium hat, in dem die Knochenges<strong>und</strong>heit<br />
sogar noch wichtiger ist. Zurzeit wird am Design klinischer<br />
Studien gearbeitet, die dies untersuchen sollen“, sagt der MedUni<br />
Wien-Wissenschafter. �<br />
© Andrey Arkusha
Sonnenbrände<br />
erschöpfen Ihr »Konto«<br />
Jeder Mensch hat ein persönliches Sonnenkonto, das er bei jedem<br />
Sonnenbad belastet. Seine »Verrechnungsgröße« ist die<br />
Summe der lebenslang aufgenommenen UV-Strahlung.<br />
Menschen mit heller Haut <strong>und</strong> blondem Haar haben den Nachteil<br />
eines kleineren Kontos, dunkelhäutige Menschen mit schwarzen<br />
Haaren besitzen ein größeres. Ist das Konto einmal erschöpft, so<br />
steigt das Hautkrebsrisiko an. Während der »dunkle« Hautkrebs<br />
(Melanom) leichter erkennbar ist, fällt der »helle« Hautkrebs<br />
kaum auf. Man soll daher auf das Vorstadium, die »aktinische Keratose«,<br />
achten. Sie wird durch eine »Schmirgelpapier«-ähnliche<br />
Hautoberfläche an exponierten Hautstellen (Schläfen, Stirn, Ohren,<br />
Unterarme usw. spürbar, die nur wenig verfärbt ist <strong>und</strong> beim<br />
Fortschreiten feste schuppenartige Knötchen bildet.<br />
TIPP: Je nach Hauttyp sind entsprechende Vorsichtsmaßnahmen<br />
zu wählen, insbesondere im Kindesalter. Kinder haben nämlich<br />
nur eine dünne Hornhaut <strong>und</strong> sind deshalb anfälliger für einen<br />
Sonnenbrand. Den besten Schutz bieten langärmelige Kleidung,<br />
Käppchen mit Nackenabdeckung <strong>und</strong> ein unparfumiertes <strong>und</strong><br />
wasserfestes Sonnenschutzmittel gegen UVA- <strong>und</strong> UVB-Strahlung.<br />
Es gibt für verschiedene Altersgruppen <strong>und</strong> Hauttypen Sonnenschutzmittel<br />
auf der Basis von mineralischen oder chemischen<br />
Lichtschutzfiltern. Wenn Sie uns Ihre Wünsche bekannt ge-<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
ben, können wir das am besten geeignete aussuchen. Insbesondere<br />
zu Saisonbeginn ist die Gefahr eines Sonnenbrandes am größten.<br />
Seine Folgen umfassen Hautentzündung mit Rötung, Juckreiz<br />
<strong>und</strong> Schmerzen. Als Erstmaßnahme ist Kühlung angesagt. Mit<br />
Öl/Wasser-Suspensionen gelingt dies am besten. Zusätzlich helfen<br />
Inhaltsstoffe wie Antihistaminika (Juckreiz), Lokalanästhetika<br />
(Schmerzen) oder Kortison (Entzündung). Wenig geeignet sind<br />
vor allem Salben <strong>und</strong> manche Cremen, weil sie zu wenig kühlen.<br />
Schließlich sollte man noch bedenken, dass Sonnenbaden <strong>und</strong><br />
Wassersport die Haut massiv belasten <strong>und</strong> den Einsatz von »After<br />
sun«-Präparaten sinnvoll machen. �<br />
���������������<br />
������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ������������������ ���������������������������<br />
Fußpilz kann Ihr natürliches ürliches Ve Verhältnis er rhältnis<br />
zu Ihren Füß Füßen en stören. Lamisil ddurc<br />
durchdringt chdringt die Hau Haut ut un <strong>und</strong><br />
100505<br />
erreicht den<br />
Pilz an allen Stellen Stellen. n. Der aktive Wi Wirkstoff irksttoff<br />
bbleibt<br />
tagelang in<br />
der Haut <strong>und</strong><br />
d wirkt bis der Fußp Fußpilz pilz abgetötet ist un <strong>und</strong> nd di die Füße geheilt sind. BG-JV.LAM<br />
Über Wirkung<br />
<strong>und</strong> un nd mögliche unerwünschte unerwünscht<br />
te Wirkungen<br />
informieren n Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
© Amy Walters
© cheyennezj<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Beidseitig Blutdruck<br />
messen?<br />
Meist erfolgt die Blutdruckmessung nur an einem Arm. Wer<br />
probeweise den anderen Oberarm zur Messung heranzieht,<br />
wird mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, dass<br />
beide Messwerte nicht übereinstimmen. Ein Unterschied bis zu 10<br />
mm Quecksilbersäule (Hg) beim systolischen Blutdruck gilt noch<br />
Verhinderung <strong>und</strong> Behandlung von<br />
Erkrankungen der zahnumgebenden<br />
Gewebe mit Hyaluronsäure<br />
Gengigel ® ist ein medizinisches Hilfsmittel auf der Basis von<br />
Hyaluronsäure. Diese wird durch einen patentierten biotechnologischen<br />
Prozess gewonnen, der eine hohe Qualität <strong>und</strong><br />
Reinheit der Hyaluronsäure gewährleistet. Die in Gengigel ®<br />
ent<strong>halten</strong>e Formel der Hyaluronsäure gleicht der natürlichen<br />
Hyaluronsäure in ges<strong>und</strong>em Zahnfleisch.<br />
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Alle Darreichungsformen haben aufgr<strong>und</strong> des Hyaluronsäuregehaltes<br />
bedeutende Eigenschaften, sie:<br />
� vermindern Blutungen<br />
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� schützen die Schleimhaut vor Infektionen<br />
� vermindern Schwellungen<br />
Gengigel ® ist vollkommen sicher in der Anwendung <strong>und</strong> kann<br />
von jedem verwendet werden. Gengigel ® weist keine Kontra -<br />
indikationen, Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen<br />
Medikamenten auf. Auch besonders hilfreich ist Gengigel ®<br />
bei Personen mit einem erhöhten Bedarf an Hyaluronsäure, wie<br />
Schwangere, Diabetiker, ältere Personen <strong>und</strong> Kinder.<br />
10 DA Juni 2012<br />
als normal. R<strong>und</strong> 4 % der Bevölkerung weisen jedoch<br />
einen Unterschied von 20 mm Hg <strong>und</strong> mehr<br />
auf! Als man der Sache nachging, fanden sich bei<br />
dieser Gruppe vermehrt Gefäßerkrankungen. Daraufhin<br />
wurden im einer Metaanalyse (eine systematische<br />
Auswertung der internationalen Literatur-Daten<br />
zu einer bestimmten Erkrankung) 20 Studien<br />
ausgewertet, bei denen u.a. der Blutdruck bei beiden<br />
Armen bestimmt wurde. Blutdruckunterschiede<br />
über 10 mm Hg gingen meist mit einer Verengung<br />
der Armarterie einher. Eine Zusatzauswertung zeigte<br />
bei einem Unterschied von mindestens 15 mm<br />
Hg ein 2,5-fach höheres Risiko an Gefäßleiden zu<br />
erkranken. Schon ab dem Wert 10 mm Hg stieg andererseits<br />
das Risiko für eine Gefäßerkrankung<br />
(Schlaganfall, Herzinfarkt, »Raucherbein«) um<br />
140 %!<br />
TIPP: Messen Sie zu Hause versuchsweise den Blutdruck an<br />
beiden Oberarmen in der gleichen Weise. Sollte der Unterschied<br />
deutlich mehr als 10 mm Hg betragen, ist eine Kontrollmessung<br />
in der Apotheke ratsam. Bringen Sie dazu Ihr Gerät mit, denn eine<br />
gleichzeitige Messung des Blutdruckes an beiden Oberarmen<br />
liefert wesentlich verlässlichere Werte, als wenn man sequentiell,<br />
also hintereinander, links <strong>und</strong> rechts misst. Liegen die gemessenen<br />
Werte mehr als 10 mm Hg auseinander, dann wenden Sie sich<br />
am Besten zu einer genaueren Untersuchung an Ihren Arzt, damit<br />
er Ihr Risikoprofil bestimmt. �<br />
Elektronische<br />
Zigaretten gesünder?<br />
Ganz still <strong>und</strong> heimlich kam über das Internet die elektronische<br />
Zigarette auch nach Österreich. Sie nützt die Verdampfbarkeit<br />
von Nikotin, das dann eingeatmet werden<br />
kann. Eine gewöhnliche Zigarette enthält ca. 12 mg Nikotin von<br />
denen beim Rauchen ein Teil verbrannt wird. Der auf den Zigaretten-Packungen<br />
deklarierte Nikotingehalt bezieht sich auf die eingeatmete<br />
Menge <strong>und</strong> liegt niedriger. In der Bewerbung der »Elektro-Zigarette«<br />
werden einerseits das Fehlen von Tabakabbrandstoffen,<br />
andererseits die geringeren Kosten hervorgehoben. Der<br />
hohe Gehalt von Propylengylkol (80 bis 90 %) sorgt für die verlässliche<br />
Dampfbildung <strong>und</strong> Aromavarianten decken den unangenehmen<br />
Nikotingeschmack ab.<br />
TIPP: Derzeit gelangen die vertriebenen elektronischen Zigaretten<br />
ohne Prüfverfahren in den Versandhandel. Weder die Inhaltsstoffe,<br />
noch die Geräte sind auf ihre Sicherheit untersucht. Man<br />
sollte bedenken, dass unterschiedliche Nikotinfreisetzungsraten<br />
zwischen den Geräten zu unterschiedlichen Nikotinspiegeln im<br />
Blut führen. Die Nachfüllpackungen für die Verdampfer sind mit<br />
einem Nikotingehalt von bis 3.800 mg für Kleinkinder potenziell<br />
tödlich, wenn sie in ihre Hände geraten. Von der <strong>Österreichische</strong>n<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbehörde AGES wird die elektronische Zigarette<br />
als Medizinprodukt eingestuft <strong>und</strong> die Nikotinkartuschen als<br />
zulassungspflichtiges Arzneimittel betrachtet. Ein Vertrieb ist ohne<br />
Bewilligung verboten <strong>und</strong> daher befinden sich diese Geräte<br />
samt Kartuschen nicht in der legalen Verteilerkette, sprich Arzneimittelgroßhandel<br />
<strong>und</strong> Apotheken. Ob die Gerätehersteller in China<br />
oder die Vertreiber in Europa sich der Mühe eines Zulassungsantrages<br />
unterziehen werden, bleibt fraglich. �
ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />
Sichere, gut bezahlte <strong>und</strong> interessante Jobs<br />
Karriere mit Apotheken-Lehre!<br />
Sicher, gut bezahlt <strong>und</strong> interessant – das sind die Vorteile einer Lehre in einer öffentlichen Apotheke.<br />
Österreichs Pharmazeuten werben wieder verstärkt um Nachwuchs <strong>und</strong> bieten ihnen Jobs mit Zukunft.<br />
Pharmazeutisch-kaufmännische<br />
Assistenten (PKA) werden in<br />
Österreich nur in einer Apotheke<br />
ausgebildet. Dass diese Berufsbezeichnung<br />
nicht zu hoch gegriffen ist, zeigt<br />
die Praxis. Sie unterstützen ihre Chefs,<br />
die Pharmazeuten, in allen Bereichen.<br />
Von der Mitarbeit zur Herstellung apothekeneigener<br />
»Zubereitungen«, beispielsweise<br />
Tee-Mischungen, bis hin<br />
zur Warenlogistik reicht die Palette.<br />
Kein W<strong>und</strong>er, dass die Lehre zur Pharmazeutisch-kaufmännischen<br />
Assistenz<br />
zu den Top-Lehrberufen bei den<br />
Mädchen zählt. Wer daher jetzt noch<br />
die Schulbank drückt <strong>und</strong> für den<br />
Herbst auf der Suche nach einer<br />
Lehrstelle ist, liegt bei der Apotheke<br />
genau richtig.<br />
Die Lehre dauert in der Regel drei Jahre,<br />
für Maturanten nur zwei. Parallel<br />
zur praktischen Arbeit in der Apotheke<br />
erfolgt die theoretische Ausbildung in<br />
der Berufsschule des jeweiligen B<strong>und</strong>eslandes. Dort dreht sich –<br />
neben den Basisfächern – alles um Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ernährung,<br />
Pflanzen- <strong>und</strong> Chemikalienk<strong>und</strong>e, EDV <strong>und</strong> Rechnungswesen.<br />
Auf die »fertigen« Assistenten wartet ein gut bezahlter <strong>und</strong> sicherer<br />
Arbeitsplatz in der Apotheke.<br />
DER GUTE TIPP:<br />
SCHAU REIN AUF WWW.PKAINFO.AT<br />
Neue Internetseite bietet alle Infos über<br />
die PKA-Lehre<br />
Wer sich für eine PKA-Lehre interessiert, kann sich ab sofort<br />
auf einer neuen Online-Plattform umfassend informieren.<br />
Interessierte Jugendliche finden unter www.pkainfo.at alles Wissenswerte<br />
zu Berufsprofil, Gehaltsschema <strong>und</strong> den späteren Job -<br />
aussichten. Per Mausklick gibt es dort auch alle freien Lehrstellen<br />
auf einen Blick.<br />
Auch das Thema Fortbildung kommt auf www.pkainfo.at nicht<br />
zu kurz. Das breite Kursangebot reicht von Tipps in der Kosmetik-Beratung<br />
bis hin zum Warenmanagement. Deshalb: Schau<br />
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RAT IHRES APOTHEKERS<br />
Neue Lehrlinge braucht das Land<br />
Jedes Jahr bilden wir Apotheker in Österreich r<strong>und</strong> 1.300 Jugendliche<br />
zu Pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenten aus.<br />
Trotzdem haben wir zu wenig »Nachwuchs«. 22 Stellen sind<br />
derzeit landesweit nicht besetzt. Daher haben wir selbständigen<br />
Apotheker die Initiative ergriffen <strong>und</strong> wollen gezielt Jugendliche<br />
für den Lehrberuf in einer Apotheke ansprechen. Und zwar<br />
mit dem Medium der Jungen, dem Internet.<br />
Ich bin selbst Lehrlingsausbildner<br />
in meiner Apotheke<br />
in Niederösterreich. Ich<br />
weiß, wie motiviert junge<br />
Menschen einen Lehrberuf<br />
ergreifen. Mein Job ist es,<br />
dass sie möglichst viel Lernen<br />
<strong>und</strong> im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
Fuß fassen. Die Branche<br />
ist »krisensicher« <strong>und</strong> abwechslungsreich.<br />
Mit der neuen Internet-Plattform<br />
www.pkainfo.at wenden<br />
wir uns nicht nur an die<br />
Jungen, sondern auch an die<br />
Eltern. Machen Sie sich<br />
selbst ein Bild <strong>und</strong> kommen<br />
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Eck«!<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n<br />
Apothekerverbandes<br />
Ihr<br />
Dr. Christian Müller-Uri<br />
Präsident des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes<br />
DA Juni 2012<br />
11
© Kamira<br />
MAGEN-DARM<br />
Eine der Hauptursachen von<br />
Sodbrennen liegt in der Art<br />
<strong>und</strong> Weise unserer Ernährung<br />
– zu viel, zu spät, zu säurehaltig.<br />
Konkret heißt das: fettes<br />
<strong>und</strong> süßes Essen womöglich<br />
noch begleitet von Alkohol,<br />
gekrönt von Kaffee <strong>und</strong> das<br />
Ganze in zu großen Mengen<br />
oder zu spät am Abend.<br />
12 DA Juni 2012<br />
Ein »brennendes« Problem<br />
Sodbrennen<br />
Man schätzt, dass in den westlichen Industrienationen<br />
bis zu jeder Vierte von Sodbrennen<br />
betroffen ist. Dennoch sollte man dieses Übel<br />
nicht als Volkskrankheit abtun.<br />
AUTORIN: FELICITAS FREISE<br />
Unser <strong>Magen</strong> liefert jeden Tag beeindruckende Leistungen: er<br />
kann bis zu drei Litern fassen; die Verweildauer verschiedener<br />
Speisen ist extrem unterschiedlich – Flüssigkeiten verbleiben<br />
meist nur ein paar Minuten in ihm, Brot <strong>und</strong> Gemüse etwa<br />
drei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für fettes Fleisch oder Ölsardinen braucht er sogar<br />
acht St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mehr, um mit ihnen fertig zu werden. Für seine<br />
Verdauungsleistung benötigt er täglich zwei bis drei Liter <strong>Magen</strong>säure,<br />
die von etwa 35 Millionen Drüsen in der <strong>Magen</strong>schleimhaut<br />
gebildet werden. So weit, so perfekt. Funktioniert der Verschlussmechanismus<br />
zwischen <strong>Magen</strong> <strong>und</strong> Speiseröhre nicht gut<br />
genug oder wird zu viel <strong>Magen</strong>säure gebildet, fließt diese zurück in<br />
die Speiseröhre <strong>und</strong> man spricht von Sodbrennen. Denn während<br />
die <strong>Magen</strong>schleimhaut so beschaffen ist, dass ihr die <strong>Magen</strong>säure<br />
nichts anhaben kann, ist die Schleimhaut der Speiseröhre zart <strong>und</strong><br />
empfindlich <strong>und</strong> es kommt zu einem brennenden Schmerz hinter<br />
dem Brustbein. Gelangt der <strong>Magen</strong>saft bis in den M<strong>und</strong>raum<br />
spricht man von saurem Aufstoßen. Was sind nun die Gründe dafür,<br />
dass geschätzte 10 bis 25 Prozent der Menschen in den westlichen<br />
Industrienationen von diesem Übel betroffen sind?<br />
Eine der Hauptursachen liegt in der Art <strong>und</strong> Weise unserer<br />
Ernährung – zu viel, zu spät, zu säurehaltig. Konkret heißt das:<br />
fettes <strong>und</strong> süßes Essen womöglich noch begleitet von Alkohol,<br />
gekrönt von Kaffee <strong>und</strong> das Ganze in zu großen Mengen oder zu<br />
spät am Abend. Der <strong>Magen</strong> muss bei solchem »Input« zu große<br />
Mengen <strong>Magen</strong>säure produzieren, um mit diesen »Säurelockern«<br />
fertig zu werden. Auch Emotionen wie Ärger, Stress oder Liebeskummer<br />
können sich auf den <strong>Magen</strong> schlagen <strong>und</strong> ihn zu übermäßiger<br />
Säureproduktion anregen.<br />
Eine andere Ursache für Sodbrennen liegt in der Verbindung von<br />
<strong>Magen</strong> <strong>und</strong> Speiseröhre. Funktioniert der Verschlussmechanismus<br />
nicht mehr richtig, kommt es zum Rückfluss des <strong>Magen</strong>saftes.<br />
Die Gründe hierfür können eine Schwäche durch zunehmendes<br />
Alter sein oder ein zu starker Druck, der durch Übergewicht oder<br />
in der Schwangerschaft ausgeübt wird. In manchen Fällen ist<br />
auch ein Zwerchfellbruch die Ursache.<br />
RISIKO KREBS<br />
Kommt es ständig zum Rückfluss des sauren <strong>Magen</strong>inhalts in die<br />
Speiseröhre, kann dies in Folge zu einer Speiseröhrenentzündung<br />
führen, der so genannten Reflux-Ösophagitis (Reflux = Rückfluss;<br />
Ösophagus = Speiseröhre). Eine solche Entzündung ist umso<br />
wahrscheinlicher, je häufiger Sodbrennen auftritt <strong>und</strong> je länger<br />
die Erkrankung besteht. Ist die Schleimhaut dauerhaft entzündet,<br />
kann dies zu einer Veränderung der oberen Zellschicht führen, die<br />
wiederum eine Wucherung des Gewebes <strong>und</strong> im schlimmsten<br />
Fall einen bösartigen Tumor mit sich bringen kann.
Doch nicht nur die Speiseröhre allein ist von Refluxerkrankungen<br />
betroffen, auch Nachbarorgane wie die Atemwege oder das Herz<br />
können durch diese Störung des Verdauungsprozesses beeinträchtigt<br />
werden. Denn Speiseröhre, Herzkranzgefäße <strong>und</strong> Atemwege<br />
werden vom selben Teil des Nervensystems versorgt. Die säurebedingte<br />
Reizung der Speiseröhre kann reflexartig zu einer Verkrampfung<br />
der Herzkranzgefäße oder der Luftröhrenäste führen.<br />
Fallweise gelangt die <strong>Magen</strong>säure auch in die M<strong>und</strong>höhle <strong>und</strong><br />
von dort in die Atemwege. Reizhusten – vor allem nachts – chronischer<br />
Husten, chronische Bronchitis, chronische Heiserkeit oder<br />
asthmatische Beschwerden sind dann oftmals die Folge. Außerdem<br />
können heftige Schmerzen im Bereich der Speiseröhre eine<br />
Herzkrankheit (Angina pectoris-Anfall) vortäuschen. Sodbrennen,<br />
das mindestens einmal bis zweimal pro Woche auftritt, sollte deshalb<br />
unbedingt behandelt werden.<br />
BEGLEITENDE MAßNAHMEN<br />
Neben der medikamentösen Therapie helfen auch Änderungen<br />
der Lebensweise mit, das krankmachende Brennen zu bessern.<br />
Bei gewichtsbedingtem Sodbrennen heißt es Abspecken, damit der<br />
Druck auf den <strong>Magen</strong> <strong>und</strong> seinen Schließmuskel verringert wird.<br />
Auch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten <strong>und</strong> damit eine<br />
verringerte Produktion von <strong>Magen</strong>säure ist angeraten. Besonders<br />
vor dem Schlafengehen sollten opulente Mahlzeiten vermieden<br />
werden – das gilt auch für das Mittagsschläfchen! Ein zeitlicher<br />
Abstand von drei St<strong>und</strong>en ist empfehlenswert. Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel,<br />
welche die <strong>Magen</strong>säureproduktion ankurbeln, sollten in<br />
moderatem Maße genossen werden. Das heißt die Menge an Kaf-<br />
MAGEN-DARM<br />
fee, Schwarztee, Süßigkeiten, fetten Speisen <strong>und</strong> Gebratenem bzw.<br />
Frittiertem zu reduzieren. Wer Ärger <strong>und</strong> Stress im Job hat, diesen<br />
mit Alkohol hinunterspült bzw. sich durch den stressigen Büroalltag<br />
mit Kaffee <strong>und</strong> Süßigkeiten manövriert, der steuert damit ziem-<br />
Änderungen der Lebensweise<br />
helfen mit, das krankmachende<br />
Brennen zu bessern.<br />
lich direkt in Richtung Sodbrennen. Besser ist es, selbst bei Frustration<br />
nicht zu Schokolade <strong>und</strong> Kaffee, sondern zu faserreicher<br />
Kost (Gemüse, Vollkornbrot) <strong>und</strong> Wasser, Fruchtsaft oder Kräutertee<br />
zu greifen. Selbst wenn die gestresste Seele es anders sieht, Ihr<br />
<strong>Magen</strong> wird es Ihnen danken!<br />
Bei vorhandenem Sodbrennen sind fünf bis sechs kleine Mahlzeiten<br />
über den Tag verteilt günstiger als zwei bis drei große. Die<br />
schlechte Nachricht für Raucher: Rauchinhaltsstoffe fördern den<br />
Reflux, verzögern die Heilung von entzündeter Speiseröhren -<br />
schleimhaut <strong>und</strong> verstärken Symptome. Beim Schlafen sollte man<br />
mit erhöhtem Oberkörper liegen, das heißt mit Hilfe eines<br />
Schaumstoffkeils unter der Matratze werden Kopf <strong>und</strong> Ober -<br />
körper etwa 20 bis 30 cm erhöht, sodass schwerkraftbedingt die<br />
<strong>Magen</strong>säure nicht in die Speiseröhre zurückfließen kann. Nutzt das<br />
alles nichts, sollte eine Operation ins Auge gefasst werden. �<br />
SODBRENNEN?<br />
BALANCE ALANCE<br />
IM SÄ SÄURE- URE-<br />
BASEN-HAUSHALT<br />
ASEN-HAUSHALT<br />
T<br />
MIT T ADLER ORTHO<br />
AKTIV NR. 9<br />
Stress, ss,<br />
fe fettreiche ettreiche<br />
<strong>und</strong> sch schwer wer<br />
verdauliche dauliche Nahrung können<br />
zu vermehrter ermehrter<br />
Säurebildung<br />
im Kör Körper per führen.<br />
ADLER LER ORTHO OR THO AK AKTIV TIV NNr.<br />
r.99<br />
unterstützt erstützt den Stoffwechsel,<br />
wieder der in das SSäure-Basen-<br />
äure-Basen<br />
Gleichgewicht chgewicht<br />
zu gelangen.<br />
13<br />
DA Juni 2012<br />
Adler Ortho Aktiv – Ernährungsspezifische g p sche EErgänzung<br />
rgänzung<br />
zu SSchüßler<br />
chüßler Anwendungen
DARMGESUNDHEIT<br />
© Piotr Marcinsky<br />
14 DA Juni 2012<br />
Pro- <strong>und</strong> Präbiotika<br />
Fördern Sie Ihre<br />
<strong>Darm</strong> ges<strong>und</strong>heit<br />
Probiotika, aber auch Präbiotika,<br />
sind in der Lage, das Immun -<br />
system zu aktivieren, wodurch<br />
bestimmte Abwehrfaktoren<br />
gebildet werden, die Fremdbzw.<br />
Schadstoffe bekämpfen.
DARMGESUNDHEIT<br />
Sowohl Pro- als auch Präbiotika tragen zur Ges<strong>und</strong>erhaltung des <strong>Darm</strong>s bei, indem ges<strong>und</strong>heitsfördernde<br />
<strong>Darm</strong>bakterien vermehrt bzw. schädliche Keime verdrängt werden. Im Falle der<br />
Probiotika geschieht dies durch gezielte Verabreichung spezieller gutartiger Keime. Präbiotika<br />
hingegen fördern Wachstum <strong>und</strong> Aktivität dieser erwünschten <strong>Darm</strong>bakterien. In diesem Sinne<br />
dienen Prä- <strong>und</strong> Probiotika dazu, die Abwehr zu stärken <strong>und</strong> Durchfall <strong>und</strong> <strong>Darm</strong>entzündungen<br />
vorzubeugen bzw. zu bekämpfen. AUTORIN: ALEXANDRA SPRINGLER (BSC.)<br />
Dass Ges<strong>und</strong>heit im <strong>Darm</strong> beginnt, zählt zu einer lang bekannten<br />
Tatsache der Medizin – so galt der <strong>Darm</strong> bereits in<br />
den 4.000 Jahre alten Schriften ayurvedischer Heilk<strong>und</strong>e als<br />
Zentrum des Wohlbefindens. Der durch Milliarden von Keimen<br />
besiedelte <strong>Darm</strong> steuert einen beträchtlichen Teil des im Körper<br />
stattfindenden Stoffwechsels. Zu seinen Aufgaben zählen beispielsweise<br />
die körpereigene Produktion verschiedener Vitamine,<br />
Enzyme <strong>und</strong> Aminosäuren sowie die Neutralisation diverser mit<br />
der Nahrung aufgenommener Schadstoffe.<br />
PROBIOTIKA<br />
In Hinblick auf den stets regen Kontakt mit Fremdsubstanzen, bedarf<br />
es im Bereich der <strong>Darm</strong>wand einer starken Schutzbarriere in<br />
Form von aktiven, jedoch unschädlichen Keimen, so genannte<br />
Probiotika. In der Regel handelt es sich dabei um Milchsäurebakterien<br />
verschiedener Stämme, z.B. Lactobazillen (L. casei, L.<br />
Acidophilus...) oder Bifidobakterien (B. bifidum, B. Infantis etc.).<br />
Durch deren vorbeugende <strong>und</strong> heilende Wirkung spielen<br />
Probiotika eine wichtige Rolle in der Ges<strong>und</strong>erhaltung des ganzen<br />
Organismus.<br />
PRÄBIOTIKA<br />
Präbiotika sind in Abgrenzung dazu unverdauliche Nahrungsinhaltsstoffe,<br />
die Aktivität <strong>und</strong> Wachstum einer oder mehrerer körpereigener<br />
Bakterienstämme im Dickdarm fördern. Zu den Präbiotika<br />
gehören Ballaststoffe, zum Beispiel Inulin oder Oligofructose.<br />
Diese gelangen in unverdautem Zustand in tiefere <strong>Darm</strong>abschnitte,<br />
wo sie die Anzahl ges<strong>und</strong>heitsfördernder Keime er-<br />
DA Juni 2012<br />
15
DARMGESUNDHEIT<br />
höhen. In der Apotheke gibt es dem jeweiligen Anwendungsgebiet<br />
entsprechende Produkte.<br />
DIE DARMBESIEDELUNG BEGINNT<br />
NACH DER GEBURT<br />
Die Besiedelung des <strong>Darm</strong>s <strong>und</strong> damit die Entstehung der so genannten<br />
Mirkoflora beginnt bereits im Säuglingsalter, unmittelbar<br />
nach der Geburt. Entsprechend der zugeführten Nahrung kommt<br />
es bei gestillten Säuglingen ausschließlich zu einer Besiedelung<br />
durch Bifidusbakterien, wobei Formelnahrung zur Entwicklung<br />
einer Mischflora führt. Sowohl die so genannten Bifidobakterien<br />
als auch Milchsäurebakterien – die Hauptvertreter unter den Probiotika<br />
– produzieren Säure, wodurch es zu einem entsprechenden<br />
pH-Abfall kommt. Folglich werden unerwünschte Bakterien<br />
durch das angesäuerte Milieu in ihrem Wachstum unterdrückt.<br />
Insbesondere Fäulnisbakterien werden in ihrer Lebensfähigkeit<br />
sehr stark beeinträchtigt.<br />
MIKROORGANISMEN MIT GROSSEM<br />
AUFGABENSPEKTRUM<br />
Die <strong>Darm</strong>flora – d.h. die Gesamtheit aller Keime, die den <strong>Darm</strong> eines<br />
Menschen besiedeln – stellt ein hochkomplexes »Ökosys tem«<br />
dar, welches den <strong>Darm</strong> in vielerlei Hinsicht unterstützt. So enthält<br />
der menschliche <strong>Darm</strong>, insbesondere der Dickdarm, enorme Mengen<br />
an Bakterien. Beispielsweise befinden sich in einem Gramm<br />
Stuhl etwa eine Billion lebende Keime, die ein vielfältiges Aufgabenspektrum<br />
erfüllen. Während manche Keimtypen über ungünstige<br />
Eigenschaften verfügen, tragen andere, nämlich die so genannten<br />
Probiotika, zur allgemeinen Unterstützung des Verdauungsvorganges<br />
sowie zur Förderung des Immunsystems bei. Viele der auf<br />
diesem Gebiet durchgeführten Studien zeigen, dass bestimmte<br />
probiotische Bakterien das Immunsystem in der <strong>Darm</strong>schleim-<br />
haut aktivieren oder beispielsweise selber Substanzen herstellen,<br />
die in ihrer Wirkung jener von Antibiotika ähneln. Um diese Effekte<br />
zu verstärken <strong>und</strong> die <strong>Darm</strong>flora positiv zu beeinflussen, gilt es<br />
also, eine möglichst langfristige Zufuhr probiotischer Mikroorganismen<br />
sicherzustellen, wobei auf die Qualität des ausgewählten<br />
Präparates geachtet werden sollte. Nehmen Sie dafür die Beratungskompetenz<br />
Ihres Apothekers in Anspruch!<br />
WIRKMECHANISMEN NOCH NICHT<br />
VOLLSTÄNDIG GEKLÄRT<br />
Schlagwörter wie beispielsweise »ges<strong>und</strong>heitsfördernd«, »positive<br />
Wirkung auf den <strong>Darm</strong>«, »fördert die Abwehrkräfte« werden<br />
sehr häufig mit probiotischen Präparaten in Zusammenhang gebracht.<br />
Wie genau probiotische Bakterien ihre Wirkung entfalten,<br />
ist noch nicht vollständig geklärt. Dies beruht nicht zuletzt auf der<br />
Tatsache, dass verschiedene gutartige Bakterienstämme über sehr<br />
unterschiedliche Wirkmechanismen verfügen. Hat also ein bestimmter<br />
Bakterienstamm nachweislich einen förderlichen Effekt<br />
auf eine Erkrankung, heißt dies nicht, dass alle probiotischen<br />
Stämme über die gleiche Wirkung verfügen. Trotz teilweise ungeklärter<br />
Wirkmechanismen, konnten jedoch in diversen Studien<br />
mehrfach ges<strong>und</strong>heitsfördernde Eigenschaften probiotischer<br />
16 DA Juni 2012<br />
Aber auch die Vorbeugung, Linderung <strong>und</strong><br />
Verkürzung akuter, durch bösartige Keime<br />
oder Viren (z.B. Rotaviren) verursachter Durchfälle<br />
zählen zu den Aufgaben probiotischer Bakterien<br />
– dies ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene von<br />
großer Bedeutung<br />
Keime festgestellt werden. So konnte gezeigt werden, dass<br />
Probiotika über direkte Wirkung auf andere Mikroorganismen<br />
verfügen <strong>und</strong> in weiterer Folge auch positive Wirkung auf das<br />
Immunsys tem ausüben. Dies wiederum ist in Hinblick auf die<br />
Entstehung von Infektionskrankheiten <strong>und</strong> deren Vorbeugung sowie<br />
auf die Behandlung chronisch entzündlicher <strong>Darm</strong>erkrankungen<br />
entscheidend.<br />
Nicht zuletzt lässt die in der Apotheke vorhandene<br />
Produktvielfalt auf diesem Sektor auf die hohe Aktualität von<br />
Pro- <strong>und</strong> Präbiotika schließen.<br />
Probiotika können die Dauer von Durchfallerkrankungen reduzieren<br />
<strong>und</strong> werden insbesondere in Hinblick auf die Therapie entzündlicher<br />
oder Antibiotika-assoziierter Durchfallerkrankungen<br />
eingesetzt. Das durch Antibiotika hervorgerufene Auftreten von<br />
starkem Durchfall ist eine äußerst häufige Begleiterscheinung im<br />
Zuge einer Behandlung mit Antibiotika. So kann ein Antibiotikum<br />
nicht zwischen gut- <strong>und</strong> bösartigen Keimen unterscheiden – im<br />
Zuge der durchaus erwünschten Eliminierung der krankheits -<br />
erregenden Keime werden auch jene Bakterien, die für die<br />
Aufrecht erhaltung eines ges<strong>und</strong>en <strong>Darm</strong>s notwendig sind, zerstört.<br />
Folglich kann es zu starkem Durchfall <strong>und</strong> beträchtlichen<br />
Flüssigkeitsverlusten kommen. Durch Verabreichung von probiotischen<br />
Präparaten können Nebenwirkungen dieser Art stark eingedämmt<br />
<strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>e Bakterienflora aufgebaut werden. Aber<br />
auch die Vorbeugung, Linderung <strong>und</strong> Verkürzung akuter, durch<br />
bösartige Keime oder Viren (z.B. Rotaviren) verursachter Durchfälle<br />
zählen zu den Aufgaben probiotischer Bakterien – sowohl bei<br />
Kindern als auch bei Erwachsenen. Weiters beschäftigen sich zahlreiche,<br />
auf Probiotika basierende Studien mit deren Wirkung hinsichtlich<br />
Vorbeugung <strong>und</strong> Bekämpfung chronisch ent zünd licher<br />
<strong>Darm</strong>erkrankungen wie Morbus Crohn <strong>und</strong> Colitis ulcerosa. In<br />
diesem Zusammenhang konnten positive Effekte gezeigt werden –
die Häufigkeit der Rückfälle konnte gesenkt, der Medikamentenverbrauch<br />
herabgesetzt <strong>und</strong> die Lebensqualität verbessert werden.<br />
PROBIOTIKA FÖRDERN<br />
DIE DARMMOTILITÄT<br />
Auch eine durch unausgewogene Ernährung, Stress oder Bewegungsmangel<br />
erschwerte <strong>Darm</strong>entleerung, die so genannte Obstipation<br />
(Verstopfung), stellt ein interessantes Therapiegebiet hinsichtlich<br />
Probiotika dar. In entsprechenden Studien konnte gezeigt<br />
werden, dass bestimmte probiotische Bakterienstämme bei regelmäßiger<br />
Verabreichung nach zwei Wochen zu einer verbesserten<br />
Stuhlkonsistenz <strong>und</strong> -häufigkeit führen. Gr<strong>und</strong> dafür könnte die<br />
pH-Verschiebung durch die Stoffwechselprodukte der <strong>Darm</strong>bakterien<br />
in den sauren Bereich sowie die Erhöhung der Stuhlmasse <strong>und</strong><br />
Anregung der <strong>Darm</strong>motilität durch Bakterienvermehrung sein.<br />
HELICOBACTER PYLORI –<br />
AUSLÖSER VON MAGENGESCHWÜREN<br />
Weiters zeigen einige Studien eine Reduktion des säureresistenten<br />
<strong>Magen</strong>bakteriums, Helicobacter pylori, häufiger Auslöser<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
FÜR MAGEN & DARM<br />
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DARMGESUNDHEIT<br />
von Geschwüren in <strong>Magen</strong> <strong>und</strong> Zwölffingerdarm. Durch probiotische<br />
Keime konnte eine Abnahme der Besiedelung <strong>und</strong> Aktivität<br />
von H. pylori sowie ein Rückgang der Entzündung festgestellt<br />
werden.<br />
STIMULATION DES<br />
IMMUNSYSTEMS<br />
Probiotika, aber auch Präbiotika, sind in der Lage, das Immunsys -<br />
tem zu aktivieren, wodurch bestimmte Abwehrfaktoren gebildet<br />
werden, die Fremd- bzw. Schadstoffe bekämpfen. In diesem Zusammenhang<br />
kann eine Einnahme von Probiotika die Aktivität jener<br />
Körperzellen erhöhen, die diese Abwehrstoffe bilden. Der<br />
Körper wird auf diese Weise in seiner Fähigkeit, bösartige Keime<br />
abzuwehren, gestärkt.<br />
REDUKTION DER<br />
ALLERGIEANFÄLLIGKEIT<br />
Auch Untersuchungen an Patienten mit Allergien wiesen wesentliche<br />
Unterschiede in der im <strong>Darm</strong> vorhandenen Bakterienbesiedelung<br />
auf. So existieren beispielsweise Untersuchungen, die zeigen,<br />
dass Kinder von Frauen, die in der Schwangerschaft regelmäßig<br />
Probiotika eingenommen haben, in den ersten zwei<br />
Lebensjahren wesentlich seltener zu Ekzembildung neigen.<br />
PRÄBIOTIKA VERSTÄRKEN DIE WIRKUNG<br />
VON PROBIOTIKA<br />
Während der Begriff Probiotika also die für unsere Ges<strong>und</strong>heit förderlichen<br />
Bakterienstämme bezeichnet, beschreibt man mit dem<br />
Wort Präbiotika jene Nahrung, die diese für unsere Ges<strong>und</strong>heit so<br />
wichtigen Keime benötigen, um zu überleben. Folglich ist die<br />
Einnahme probiotischer Keime wesentlich sinnvoller, wenn<br />
gleichzeitig auch Präbiotika zugeführt werden. Präbiotika sind also<br />
unverdauliche Nahrungsbestandteile mit der Fähigkeit, das<br />
Wachstum sowie die Aktivität bestimmter <strong>Darm</strong>bakterien im Dickdarm<br />
zu stimulieren. In diesem Sinne basieren präbiotische Eigenschaften<br />
auf einer so genannten selektiven Wachstumsstimulierung<br />
von bestimmten probiotischen Keimen, nämlich Bifidobakterien<br />
<strong>und</strong> Laktobazillen. Die wichtigsten Vertreter der Präbiotika sind<br />
beispielsweise Pektine, Inulin oder Fruktose, die einerseits das<br />
Wachstum der gutartigen Bifidobakterien fördern, jedoch jenes der<br />
unerwünschten Keime unterdrücken. Präbiotika erfahren im oberen<br />
Verdauungstrakt keinerlei Abbau, sie werden nicht absorbiert<br />
<strong>und</strong> erreichen den Dickdarm in unverdautem Zustand, wo sie in<br />
weiterer Folge von gutartigen <strong>Darm</strong>bakterien als Nährstoff verwendet<br />
werden. �<br />
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© lev dolgachov<br />
BABYS UND VERDAUUNG<br />
Kurz nach der Geburt eines Säuglings ist der Gastrointestinaltrakt noch nicht vollständig<br />
ausgereift <strong>und</strong> die Umstellung auf oral zugeführte Nahrung oftmals mit diversen Komplikationen<br />
verb<strong>und</strong>en. Dies gilt insbesondere für Säuglinge, die statt Muttermilch diverse Folgemilch -<br />
präparate zu sich nehmen. Blähungen <strong>und</strong> Koliken sind oft die Folge. Zwar unterliegen diese<br />
eigentlich harmlosen Beschwerden meist keinem organischen Defekt, sie können jedoch massive<br />
»Nachwirkungen« für das Wohlbefinden des Säuglings <strong>und</strong> die Lebensqualität der Familie mit<br />
sich bringen. AUTORIN: ALEXANDRA SPRINGLER (BSC.)<br />
Spucken, Koliken, Verstopfung <strong>und</strong> Durchfall – im Allgemeinen<br />
sind Verdauungsprobleme bei Säuglingen <strong>und</strong><br />
Kleinkindern nichts Ungewöhnliches, im Gegenteil, aufgr<strong>und</strong><br />
der Nahrungsumstellung <strong>und</strong> des nicht gänzlich ausgebildeten<br />
Verdauungssystems kommt es während des ersten Lebensjahres<br />
vermehrt zu Blähungen, die sich bis zu Säuglingskoliken steigern<br />
können. Darüber hinaus treten gelegentlich auch Durchfall,<br />
Verstopfung <strong>und</strong> häufig Regurgitation (Rückfluss von Speisebrei)<br />
auf. Dabei haben Babys, die gestillt werden, im Normalfall<br />
weniger Probleme als jene, die von Beginn an das Fläschchen bekommen.<br />
STILLEN ODER FLÄSCHCHEN?<br />
Wenig umstritten ist, dass während der ersten 6 Monate u.a. aufgr<strong>und</strong><br />
der günstigen Nährstoffzusammensetzung die Muttermilch<br />
die bestmögliche Ernährungsweise ist. Muttermilch verfügt über<br />
eine optimale Temperatur <strong>und</strong> vor allem über eine Zusammensetzung,<br />
die dem Bedarf eines Säuglings entspricht. Neben den positiven<br />
langfristigen Faktoren wie beispielsweise die Weitergabe<br />
von Antikörpern, Immunzellen sowie anderen Abwehrstoffen des<br />
mütterlichen Immunsystems, verfügt die Muttermilch über diverse<br />
Substanzen, die die <strong>Darm</strong>flora, namentlich bestimmte Bifi-<br />
18 DA Juni 2012<br />
Blähungen, Koliken & Co.<br />
Verdauungsbeschwerden<br />
bei Säuglingen<br />
dobakterien, positiv beeinflussen <strong>und</strong> das Auftreten von Gas -<br />
trointestinalbeschwerden vorbeugen. Darüber hinaus ist das Baby<br />
in der Lage, den Milchfluss an der Brust besser zu kontrollieren:<br />
Durch das vergleichsweise langsamere Saugen an der Brust<br />
schluckt der Säugling während der Nahrungsaufnahme wesentlich<br />
weniger Luft. Das Stillen erfolgt meist häufiger, wodurch kleinere<br />
Portionen aufgenommen werden. Außerdem nehmen die Säuglinge<br />
die Muttermilch in aufrechter Körperhaltung zu sich – all<br />
das beugt beispielsweise der Entstehung von Blähungen vor, die<br />
sich zu äußerst schmerzhaften Koliken entwickeln können.<br />
WENN DAS STILLEN NICHT KLAPPT...<br />
Trotz der bekannten Vorteile der natürlichen Muttermilch bevorzugen<br />
manche Frauen das Fläschchen für ihren Säugling, andere<br />
können oder dürfen aufgr<strong>und</strong> vorhergehender Brustoperationen<br />
oder akuter Erkrankungen nicht stillen. In diesem Fall ist es besonders<br />
wichtig auf die Ansprüche des Säuglings einzugehen,<br />
um während der ersten Monate häufig auftretenden Verdauungsstörungen<br />
entgegenzuwirken bzw. sie zu vermeiden. So leiden<br />
Säuglinge, die künstliche Säuglingsmilchnahrung er<strong>halten</strong>, unter<br />
wesentlich stärkeren gastrointestinalen Beeinträchtigungen. Um<br />
auch für Säuglinge, die nicht gestillt werden können, von Beginn
an hochwertige Ernährung zur Verfügung zu stellen, stehen besonders<br />
hoch entwickelte Formulierungen zur Verfügung, die einerseits<br />
das gesamte Nährstoffspektrum abdecken <strong>und</strong> andererseits<br />
Verdauungsstörungen vorbeugen. Fragen Sie dazu Ihren<br />
Apotheker!<br />
PROBLEME BEIM »BÄUERCHEN«<br />
Bekannt als das »Bäuerchen« nach der Mahlzeit zählt das<br />
Spucken oder die Regurgitation zu einer der häufigsten Beschwerden<br />
im ersten Lebensjahr, wobei es sich dabei um das unbeabsichtigte<br />
Rückfließen der Muttermilch bzw. der eingenommenen<br />
Nahrung aus dem <strong>Magen</strong> in die Speiseröhre handelt.<br />
Gr<strong>und</strong> dafür ist der noch nicht gänzlich ausgereifte Schließmuskel<br />
zwischen <strong>Magen</strong> <strong>und</strong> Speiseröhre, der im Normalfall verhindert,<br />
dass der <strong>Magen</strong>inhalt in die falsche Richtung, nämlich zurück<br />
zum M<strong>und</strong> anstatt in den <strong>Darm</strong>, fließt. Im Allgemeinen ist dieser<br />
Vorgang während des ersten Lebensjahres völlig normal, jedoch<br />
ist der <strong>Magen</strong>inhalt sauer <strong>und</strong> kann so zu Reizungen der Speiseröhre<br />
bzw. zu Schmerzen führen. Experten empfehlen bei leichtem<br />
Spucken den Verzehr von angedickter Nahrung. Bei korrekt<br />
angepasster Sämigkeit kann die Häufigkeit des Spuckens deutlich<br />
verringert werden – die Schleimhäute der Speiseröhre bleiben<br />
durch den verringerten Kontakt mit rückfließender <strong>Magen</strong>säure<br />
wesentlich geschützter.<br />
BLÄHUNGEN UND KOLIKEN<br />
Säuglinge, die unter Blähungen oder noch schlimmer, unter Koliken<br />
leiden, machen darauf meist durch untröstliches Schreien vor<br />
allem am späten Nachmittag, Anziehen der Knie bis zum Bauch<br />
<strong>und</strong> allgemeine Unruhe aufmerksam. Hauptverursacher für die<br />
Entstehung von Blähungen ist das häufige Schlucken von Luft<br />
während der Nahrungsaufnahme, die dann zusammen mit der<br />
Milch in den <strong>Magen</strong> wandert <strong>und</strong> dort zu zähem, feinblasigen<br />
Schaum wird. Häufig löst sich dieser Schaum aufgr<strong>und</strong> der noch<br />
nicht vollständig intakten Verdauungsorgane bei Säuglingen nur<br />
schwer bis gar nicht auf. Schaumblasen wandern in den <strong>Darm</strong> <strong>und</strong><br />
verursachen dort Blähungen <strong>und</strong> kolikartige Druckschmerzen.<br />
Weiters kann eine zu hohe Aufnahme von Laktose durch Stillen<br />
oder Säuglingsmilchnahrung ursächlich für das Auftreten von<br />
Koliken sein. Die im <strong>Darm</strong> stattfindende Fermentation (Gärung)<br />
der Laktose verursacht die Entstehung von Gasen, die weiters zu<br />
Blähungen <strong>und</strong> kolikartigen Krämpfen führen. Empfohlen wird in<br />
diesen Fällen daher oftmals die Umstellung auf eine laktosearme<br />
Nahrung, wobei die Laktosemenge in diversen Folgemilch-Formulierungen<br />
bereits an die Stoffwechselkapazität des Dünndarms<br />
angepasst ist.<br />
VERSTOPFUNG<br />
Im Allgemeinen ist die Stuhlfrequenz bei Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern<br />
durchaus unterschiedlich – dabei liegt eine Frequenz von<br />
dreimal täglich bis dreimal wöchentlich absolut im Normalbereich.<br />
Kommt es jedoch weniger als dreimal wöchentlich zu einer<br />
Stuhlentleerung, ist eine Verstopfung sehr wahrscheinlich. Dabei<br />
kommt es zu einer Erhärtung des Stuhles, wodurch das Ausscheiden<br />
seltener <strong>und</strong> schmerzhaft wird. Oftmals sind auch Blutspuren<br />
an der Stuhloberfläche sichtbar. Meist sind die Ursachen funktioneller<br />
Natur <strong>und</strong> hängen direkt mit der Ernährung bzw. mit einer<br />
zu geringen Flüssigkeitsaufnahme zusammen. Besonders empfehlenswert<br />
ist ein erhöhter Laktose- <strong>und</strong> Magnesiumgehalt der Nahrung,<br />
welcher der Verhärtung des Stuhles entgegenwirkt <strong>und</strong> ein<br />
Ausscheiden dadurch erleichtert. Zu weiteren Maßnahmen <strong>und</strong><br />
Produkten berät Sie Ihr Apotheker. �<br />
DA Juni 2012<br />
19
WECHSELJAHRE<br />
Beschwerden lindern – Chancen annehmen<br />
Gut<br />
durch<br />
den<br />
Wechsel<br />
Obwohl der Wechsel eine durchaus<br />
normale Erscheinung ist <strong>und</strong> jede<br />
Frau betrifft, geht er oft mit zum Teil<br />
starken Beschwerden einher.<br />
20 DA Juni 2012<br />
© Minerva Studio
Das durchschnittliche Lebensalter für den Wechsel liegt in<br />
unserem Kulturkreis im Bereich zwischen dem 45. <strong>und</strong> 55.<br />
Lebensjahr. Der Wechsel tritt meist nicht abrupt ein, sondern<br />
führt primär häufig zu unregelmäßigen Menstruationen, wobei<br />
die Blutungen zum Teil schwächer, zum Teil stärker werden<br />
<strong>und</strong> die Abstände zwischen den Blutungen länger oder kürzer<br />
werden können. Letztendlich hören die Blutungen ganz auf, <strong>und</strong><br />
damit ist der Wechsel eingetreten. Die letzte natürliche Regel -<br />
blutung im Leben der Frau heißt Menopause, die Phase vor der<br />
letzten Regelblutung wird als Prämenopause <strong>und</strong> nach der letzten<br />
Regelblutung als Postmenopause bezeichnet. Die Hauptursache<br />
des Wechsels liegt im Abfall der Sexualhormone Östrogen, Progesteron<br />
<strong>und</strong> Testosteron.<br />
Bei einem Drittel der Frauen verlaufen die Wechseljahre völlig<br />
beschwerdefrei. Sie erleiden keine Hitzewallungen oder sonstige<br />
vegetative Beschwerden. Ein Drittel der Frauen hat im Wechsel<br />
mäßige <strong>und</strong> ein Drittel starke Beschwerden. Dass die Wechselbeschwerden<br />
heute so in den Vordergr<strong>und</strong> treten, ist dem ständigen<br />
Zuwachs der Lebenserwartung, die bei Frauen derzeit ca. 82 Jahre<br />
beträgt, zuzuschreiben. Früher erlebten viele Frauen die Zeit<br />
des Wechsels gar nicht oder nur sehr kurzfristig. Heute verbringen<br />
die Frauen fast die Hälfte ihres Lebens im Wechsel.<br />
Obwohl der Wechsel eine durchaus normale Erscheinung ist <strong>und</strong><br />
jede Frau betrifft, geht er oft mit zum Teil starken Beschwerden<br />
einher. Schweißausbrüche, Wallungen, speziell in der Nacht mit<br />
Schlafstörungen, Rückbildung der Scheidenhaut, die zu Schmer-<br />
zen beim Geschlechtsverkehr führen kann, betreffen einen Großteil<br />
der Frauen. Oft treten auch Antriebslosigkeit, Ermüdbarkeit,<br />
Depressionen, vermindertes Selbstwertgefühl, Gedächtnisstörungen<br />
sowie Reizbarkeit <strong>und</strong> Aggressivität auf. Im organischen Sinne<br />
kommt es häufig zu einer Harninkontinenz, Reizblase, zu<br />
Harnröhren- <strong>und</strong> Blasenentzündungen, trockener Haut, Haarausfall<br />
am Kopf <strong>und</strong> verstärktem Haarwuchs im Gesicht. Auch eine<br />
Gewichtszunahme <strong>und</strong> eine Umverteilung des Fettes mit Ausbildung<br />
der Problemzonen stellen für manche Frauen beträchtliche<br />
psychische Belastungen dar. Im weiteren Verlauf des Wechsels<br />
WECHSELJAHRE<br />
Für die Frau bedeutet der Wechsel der Übergang aus der reproduktiven Phase in einen Lebensabschnitt,<br />
in dem eine Fortpflanzung nicht mehr möglich ist. Die Ursache dafür ist die genetisch<br />
vorgegebene Lebensdauer der Eierstöcke, die die Eizellen <strong>und</strong> entsprechenden Hormone für die<br />
Fortpflanzung liefern. Gleichzeitig jedoch haben die Hormone eine große Zahl anderer Funktionen<br />
<strong>und</strong> bei Ausfall der Eierstockhormone kommt es nicht nur zur Beendigung der Fortpflanzungsphase,<br />
sondern es kann zum Auftreten vieler Beschwerden kommen.<br />
AUTOR: PRIM. UNIV.-PROF. DR. ERICH MÜLLER-TYL<br />
kommt es auch zu Faltenbildung der Haut, zur Verdünnung <strong>und</strong><br />
Verletzlichkeit von Haut <strong>und</strong> Schleimhaut.<br />
Bei langem Defizit der vorher genannten Hormone kommt es bei<br />
der Frau zu einem Ansteigen an Herz- Kreislauferkrankungen,<br />
Blutdruckerhöhungen, Gefäßverkalkungen, Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />
Osteoporose <strong>und</strong> auch Gedächtnisleistungsstörungen. Die<br />
Alterung der Haut <strong>und</strong> des Gewebes nimmt im Wechsel zu <strong>und</strong><br />
auch die Sexualität kann oft stark beeinträchtigt sein. Nicht selten<br />
kommt es im Wechsel auch zu Depressionen aufgr<strong>und</strong> eines Serotonin-Mangels<br />
im Gehirn. Die Serotonin-Produktion ist an Östrogene<br />
geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beim Ausfall dieser kommt es zur Verarmung<br />
des Serotonins <strong>und</strong> des Schlafhormons Melatonin, das aus dem<br />
Serotonin gebildet wird. Neuere Forschungen haben jedoch auch<br />
gezeigt, dass Depressionen während des Wechsels unabhängig<br />
vom Abfall der Östrogene in dieser Zeit entstehen können. Da der<br />
Wechsel meist mit Stress verb<strong>und</strong>en ist, scheint der Stress das labile<br />
Hormongleichgewicht weiter zu stören, um damit auch Depressionen<br />
hervorzurufen. Für viele Frauen bedeutet der Wechsel<br />
auch durch das Ausbleiben der Regelblutung <strong>und</strong> Auftreten von<br />
vorher nicht gekannten Beschwerden einen Abschied von der Jugend.<br />
Andererseits empfinden manche Frauen den Wechsel als<br />
Beginn einer Lebensphase, in der sie selbstbewusst <strong>und</strong> Ich-bezogener<br />
leben <strong>und</strong> unter Umständen einen eigenen Lebensstil beginnen<br />
können.<br />
In dem Zeitraum der rückläufigen Hormonproduktion der Frau<br />
treten auch oft noch persönliche <strong>und</strong> familiäre Veränderungen<br />
In den letzten Jahren werden auch immer mehr pflanzliche Mittel gegen weniger<br />
massive Wechselbeschwerden angeboten. So können bei Hitzewallungen Salbei,<br />
Mistel, Yams-Wurzel <strong>und</strong> Traubensilberkerzenextrakt-Kapseln eine<br />
ausreichende Milderung mäßiger, aber störender Wechselbeschwerden bringen.<br />
Weiters kommen Phytoöstrogene aus Soja <strong>und</strong> Rotklee sehr häufig zum Einsatz.<br />
auf. Erwachsene Kinder verlassen das Haus, oft zeigen sich in der<br />
Partnerschaft Probleme, die in der beidseitigen Minderung des<br />
Selbstbewusstseins ihren Ursprung haben, sowie heute immer<br />
häufiger Probleme am Arbeitsplatz.<br />
In Bezug auf Empfängnismöglichkeit kann man in der Prämenopause<br />
die Möglichkeit einer Schwangerschaft nicht sicher ausschließen.<br />
Schwangerschaftsverhütung in der Prämenopause fordert<br />
vom Arzt ein sehr individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse<br />
der Frau. Viele der heute angebotenen hormonellen Verhütungsmittel<br />
haben nämlich bei einem Teil der Frauen durchaus<br />
DA Juni 2012<br />
21
© Dionisvera<br />
WECHSELJAHRE<br />
störende Nebenwirkungen. Nach der Menopause ist eine Schwangerschaft<br />
unmöglich.<br />
WAS KANN FRAU GEGEN DIE<br />
BESCHWERDEN TUN?<br />
Die am weitesten verbreitete <strong>und</strong> am längsten angewandte Therapie<br />
ist die genannte Hormonersatztherapie. Auch wenn die<br />
Frauenges<strong>und</strong>heitsbeauftragte der Stadt Wien feststellt, dass es<br />
keinen Gr<strong>und</strong> für eine Pathologisierung <strong>und</strong> Medikalisierung der<br />
Wechseljahre gibt, so kann mit dieser Einstellung zwar manchen,<br />
aber nicht allen Frauen geholfen werden. Für das eine<br />
Drittel von Frauen, die durch den Wechsel in ihrer Lebensqualität<br />
extrem beeinträchtigt ist <strong>und</strong> nebenbei durch den Hormonmangel<br />
auch noch organische Leiden entwickelt, wird die Anwendung<br />
einer Hormonersatztherapie ein Segen sein. Klar ist<br />
man sich heute darüber, dass eine Hormonersatztherapie nicht<br />
als Prophylaxe, Anti-Aging-Vorsorge oder hormonelle Kosmetik<br />
ohne anderen Bedarf verschrieben werden darf. Zusätzlich ist<br />
man sich auch einig, dass die angewandten Hormone in der<br />
möglichst geringsten Menge <strong>und</strong> in der möglichst kürzest notwendigen<br />
Zeit verwendet werden sollen. In erster Linie geht es<br />
dabei um die Erhöhung des Brustkrebs-Risikos durch Hormone.<br />
Vor ein paar Jahren wurden mehrere sehr große Studien veröffentlicht,<br />
die Hormone für die Steigerung des Brustkrebs risikos<br />
prinzipiell verantwortlich machten. Inzwischen sind auf diesem<br />
Gebiet intensivste weitere Studien durchgeführt worden <strong>und</strong><br />
haben gezeigt, dass für das Brustkrebsrisiko sehr wesentlich die<br />
Art der angewandten Hormone, die Dosis <strong>und</strong> die Anwendungszeit<br />
eine entscheidende Rolle spielen. Zusätzlich hat man erkannt.<br />
dass besonders Fettleibigkeit <strong>und</strong> noch dazu ein regel-<br />
Hautalterung –<br />
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den Wechsel<br />
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22 DA Juni 2012<br />
© BestPhotoStudio<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Gehaltes an<br />
Isoflavonen sollen<br />
Zubereitungen aus den<br />
Blüten des Rotklees<br />
Wechseljahrebeschwerden<br />
der Frau mindern helfen.<br />
mäßiger Alkoholkonsum das Brustkrebsrisiko stark erhöhen.<br />
Eine indizierte Einnahme von exakt dosierten optimalen Hormonen<br />
über einen nur geringen Zeitraum hat auf das Brustkrebsrisiko<br />
kaum Einfluss. Tatsächlich sollte jedoch jede Frau nach entsprechender<br />
Aufklärung durch den Arzt letztlich selbstständig<br />
entscheiden, wie sehr sie unter Wechselbeschwerden leidet, <strong>und</strong><br />
ob ihr Leidensdruck so groß ist, dass sie Risiko <strong>und</strong> Nachteile<br />
durch die Hormonersatztherapie in Kauf nimmt. Die Furcht vieler<br />
Frauen, durch eine Hormonersatztherapie an Gewicht zuzunehmen,<br />
lässt sich durch eine ausgeglichene hormonelle Einstellung,<br />
die nicht nur Östrogene umfasst, weitgehend verhindern.<br />
Prinzipiell müssen bei Zusatz eines Hormons auch andere<br />
Hormone in einem entsprechenden Gleichgewicht zugeführt<br />
werden. Wenn die Gebärmutter noch vorhanden ist, hängt es von<br />
der Art der Gabe der Hormonersatztherapie ab, ob Blutungen<br />
oder blutungsfreie Ergebnisse je nach Wunsch der Patientin<br />
erreicht werden sollen.<br />
Bei der Gabe einer Hormonersatztherapie muss man als Arzt<br />
immer im Auge be<strong>halten</strong>, dass bei Frauen Herz-/Kreislauferkrankungen,<br />
Osteoporose <strong>und</strong> Brustkrebs wesentliche Todesursachen<br />
darstellen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e gehört die Anwendung einer<br />
Hormonersatztherapie in verantwortungsvolle <strong>und</strong> erfahrene<br />
ärztliche Hände.<br />
In den letzten Jahren werden auch immer mehr pflanzliche Mittel<br />
gegen weniger massive Wechselbeschwerden angeboten. So<br />
können bei Hitzewallungen Salbei, Mistel, Yams-Wurzel <strong>und</strong><br />
Traubensilberkerzenextrakt-Kapseln eine ausreichende Milderung<br />
mäßiger, aber störender Wechselbeschwerden bringen. Auch<br />
die Zufuhr der Aminosäure 5-Hydroxytryptophan kann zur Steigerung<br />
der Serotonin-Produktion (Glückshormon) <strong>und</strong> damit zum<br />
Ausgleich der Psyche <strong>und</strong> zur Vermeidung starken Hungergefühls<br />
<strong>und</strong> Appetits führen. Phyto-Östrogene aus Soja <strong>und</strong> Rotklee<br />
sind heute sehr häufig im Einsatz, um mit weiteren pflanzlichen<br />
Mitteln Wechselbeschwerden zu mindern.<br />
Wenn alle Wechselbeschwerden eine Weile vom Körper registriert<br />
werden, fängt er langsam an, sich an diese Beschwerden zu adaptieren<br />
<strong>und</strong> die akuten Folgen des Wechsels immer weniger umzusetzen.<br />
Dies liegt in erster Linie an der Adaptierung der Rezeptoren<br />
für die Sexualhormone. Die altersbedingte Reduktion von<br />
Rezeptoren in Zellen, die von Sexualhormonen abhängig sind,<br />
vermindern auch den Bedarf an diesen Hormonen. Somit verschwinden<br />
langsam auch die durch den Hormonmangel verursachten<br />
Beschwerden, <strong>und</strong> der Wechsel ist überw<strong>und</strong>en.<br />
Autor: Prim. Univ.-Prof. Dr. Erich Müller-Tyl<br />
Privatinstitut für Hormon- <strong>und</strong> Anti-Aging Behandlungen; www.mueller-tyl.at<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H., 1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408<br />
53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Dr.<br />
Ingrid Berger, MBA, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Felicitas Freise, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom<br />
Apotheker), Univ.-Doz. Dr. Stephan Madersbacher, Prim. Univ.-Prof. Dr. Erich Müller-Tyl, Mag. pharm. Irina Schwabegger, Dr. Thomas<br />
Schwingenschlögl, Alexandra Springler (BSc.),Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA Diabetes- News, DA Kids, Kochrezepte).<br />
Anzeigen: Alexander Fauland, 0664 33 88 600. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler,<br />
Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm.<br />
Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka,<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Anzeigen verkauf, Grafik &<br />
Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at.<br />
Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung <strong>und</strong> Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />
gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion über einstimmen muss.<br />
Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen <strong>und</strong> umfasst sowohl die weibliche<br />
als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.
Isofl avone –<br />
Ihr Schlüssel zu<br />
Wechseljahren voller<br />
Lebensfreude!<br />
Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen,<br />
oft in Verbindung mit<br />
Hauttrockenheit <strong>und</strong> allgemeiner Lust- <strong>und</strong><br />
Antriebslosigkeit, sind typische Begleiterscheinungen,<br />
die die meisten Frauen in den<br />
Wechseljahren durchleben. Isofl avone können<br />
hier sanft <strong>und</strong> natürlich entgegen wirken.<br />
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben<br />
jeder Frau, doch die meisten erleben diese Zeit nicht<br />
ohne unangenehme Begleiterscheinungen. Die Abnahme<br />
der Hormonproduktion im Körper kann etwa zu Hitzewallungen,<br />
Stimmungsschwankungen oder Antriebslosigkeit<br />
führen, die die Lebensqualität mitunter stark beeinträchtigen<br />
können. Welche Frau will das schon tatenlos hinnehmen?<br />
DIE PFLANZLICHE ALTERNATIVE<br />
Durch einen ges<strong>und</strong>en Lifestyle mit ausgewogener Ernährung<br />
<strong>und</strong> regelmäßiger Bewegung können Sie selbst viel<br />
dazu beitragen Ihren Körper <strong>und</strong> Geist in dieser Lebensphase<br />
in Balance zu <strong>halten</strong>. Zugleich können pfl anzliche<br />
Aktivstoffe wirkungsvolle Unterstützung leisten. Sie bieten<br />
eine gute <strong>und</strong> sichere Möglichkeit zur Selbsthilfe – besonders<br />
bei leichten bis mittleren Wechselbeschwerden.<br />
Als besonders geeignet haben sich die sogenannten Isofl avone<br />
erwiesen. Diese Pfl anzenstoffe aus Rotklee <strong>und</strong> Soja<br />
wirken in positiver Weise regulierend auf den Körper <strong>und</strong><br />
sind dabei sanft <strong>und</strong> gut verträglich. Neben ihrer Wirkung<br />
bei Wechselbeschwerden sind Isofl avone auch als pfl anzliche<br />
Radikalfänger mit zellschützenden Eigenschaften<br />
bekannt.<br />
Mit mehr als 5000 wissenschaftlichen Studien ist ihre Wirkung<br />
<strong>und</strong> Sicherheit zudem bestens untersucht.<br />
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Zeit des Wandels dar. Die begleitenden Veränderungen<br />
sind vielfältig <strong>und</strong> eine neue Erfahrung. Isofl avon<br />
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HAUT<br />
© Maksim Shmeljov<br />
Pflege für Gesicht <strong>und</strong> Hals<br />
24 DA Juni 2012<br />
Wenn die<br />
Haut zu<br />
altern<br />
beginnt<br />
Jeder Wasserkontakt laugt Fette aus<br />
der Haut <strong>und</strong> beeinträchtigt negativ ihre<br />
Barrierefunktion. Eine regelmäßige<br />
Zufuhr von Fett <strong>und</strong> Feuchtigkeit ist<br />
daher von großer Wichtigkeit.<br />
Die Hautalterung beginnt bereits in der dritten<br />
Lebensdekade, die Oberhaut muss – weil sie<br />
sich nicht so rasch regeneriert – dann länger als<br />
30 Tage Umwelteinflüssen stand<strong>halten</strong>. Hinzu<br />
kommt, dass die Talgdrüsen immer träger werden<br />
<strong>und</strong> dadurch weniger Talg produzieren.<br />
Ergebnis: die Haut wird trockener.<br />
Jugendliche Haut hat die Eigenschaft, dass ihre Oberfläche<br />
innerhalb von etwa einem Monat vollständig erneuert<br />
wird. Das geschieht durch Zellteilung. Dabei durchwandern<br />
Horn bildende Zellen (so genannte Keratinozyten) die<br />
obersten Hautschichten (Epidermis), verlieren ihren Zellkern,<br />
erfüllen aber auch noch als kernlose Hornplättchen ihre Schutzfunktion<br />
in der Hornschicht <strong>und</strong> schilfern schließlich unmerklich<br />
als feine Schüppchen ab. Dieser Vorgang wird mit zunehmendem<br />
Alter immer langsamer – ein erhöhter Pflegeaufwand<br />
ist notwendig.<br />
Die natürliche Alterung kann man kaum beeinflussen, jedoch die<br />
äußeren Faktoren: Neben Temperaturschwankungen, Wind <strong>und</strong><br />
Wetter, Umweltverschmutzung, Medikamenten <strong>und</strong> diversen Genussmitteln<br />
trägt ultraviolettes Licht ganz wesentlich dazu bei, die<br />
natürliche Hautalterung zu beschleunigen. Jede Sonnenexposition<br />
führt zum Verlust von Kollagen sowie zum »Verklumpen« von<br />
elastischen Fasern in der Haut. So entsteht Kollagenmangel <strong>und</strong><br />
die so genannte »aktinische Elastose« – eine Hautveränderung,<br />
die durch Einwirkung von UV- <strong>und</strong> ionisierender Strahlung hervorgerufen<br />
wird –, die letztlich Falten <strong>und</strong> Runzeln verursacht.<br />
Dieses Phänomen lässt sich an der Haut älterer Menschen, deren<br />
Leben sich mehr oder weniger im Freien abgespielt hat, sehr anschaulich<br />
ablesen. Im Gesicht <strong>und</strong> an den Handrücken sieht die<br />
Haut fleckiger, faltiger, älter aus als an den Schultern, wo sie immer<br />
durch Kleidung geschützt war.<br />
Ebenfalls durch Sonnenlicht kann es zu Altersflecken kommen, die<br />
Pigmentstörungen der Haut – überwiegend im Bereich der Handrücken,<br />
Unterarme <strong>und</strong> Gesichtshaut – sind. Bei Altersflecken<br />
kommt es Anhäufungen des bräunlich-wachsartigen Pigments Lipofuszin<br />
(auch Alters- oder Abnutzungspigment genannt). Der<br />
Körper ist nicht mehr imstande, das Pigment völlig abzubauen. So<br />
bleibt es als Fleck zurück. Das Phänomen ist mit dem der Sommersprossen,<br />
ebenfalls eine Pigmentstörung, ähnlich.<br />
FETT UND FEUCHTIGKEIT<br />
Jeder Wasserkontakt laugt Fette aus der Haut <strong>und</strong> beeinträchtigt<br />
negativ ihre Barrierefunktion. Eine regelmäßige Zufuhr von Fett<br />
<strong>und</strong> Feuchtigkeit ist daher von großer Wichtigkeit. Dies kann<br />
durch regelmäßiges Auftragen von Öl-in-Wasser-Emulsionen in<br />
einem Mischungsverhältnis, das auf den Hauttyp abgestimmt ist,<br />
geschehen: Trockene Haut verträgt reichhaltigere Formulierungen,<br />
seborrhoische (fette) Haut braucht mehr Feuchtigkeit.<br />
In Ihrer Apotheke finden Sie zahlreiche Pflegezubereitungen mit<br />
verschiedenen Zusatzstoffen, deren wichtigste Funktion ganz einfach<br />
die »Rückgabe« von Fett <strong>und</strong> Feuchtigkeit ist.<br />
Feuchtigkeitsspendende <strong>und</strong> -bindende Zusatzstoffe wie Hyaluronsäure<br />
können den Pflegeeffekt noch verbessern ebenso wie<br />
Antioxidantien, Vitamine <strong>und</strong> andere Substanzen. Den wesentlichen<br />
Teil der Pflege aber bewerkstelligen die Gr<strong>und</strong>lagen. In Ihrer<br />
Apotheke er<strong>halten</strong> Sie dazu kompetente Beratung. af
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HARNWEGSINFEKT<br />
© Toranico<br />
Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie<br />
Typisch Frau?!<br />
Der Harnwegsinfekt<br />
Die typischen Zeichen eines Harnwegsinfekts sind Brennen <strong>und</strong> Schmerzen beim Wasser -<br />
lassen sowie ständiger Harndrang. Eine Blasenentzündung kann über die Harnleiter zu den<br />
Nieren aufsteigen. Ohne eine entsprechende Therapie kann eine Entzündung des Nierenbeckens<br />
(Pyelonephritis) bzw. der Nieren zu bleibenden Nierenschäden führen.<br />
26 DA Juni 2012<br />
Bei beginnenden Zeichen<br />
einer Blasenentzündung<br />
können Arzneipflanzen <strong>und</strong><br />
die entsprechenden<br />
Produkte eine ausreichende<br />
Therapie sein.<br />
AUTOREN: DR. INGRID BERGER UND<br />
UNIV.-DOZ. DR. STEPHAN MADERSBACHER
WIE ENTSTEHT EIN HARNWEGSINFEKT?<br />
Ein Harnwegsinfekt, auch »Zystitis« genannt, ist die Organantwort<br />
der Harnblase auf unterschiedliche schädigende Einflüsse<br />
<strong>und</strong> führt zu einer Entzündung. Meistens kann ein bestimmter Erreger<br />
nachgewiesen werden, welcher der normalen Keimbesiedelung<br />
des <strong>Darm</strong>trakts entspricht. Bei 3/4 der Harnwegsinfekte ist<br />
dies Escherichia coli. Ob ein Harnwegsinfekt entsteht, ist von verschiedenen<br />
Faktoren abhängig: Keimvirulenz, Abwehrsituation<br />
des Patienten, Störungen des Harntransports sowie anatomischen<br />
Anomalien des Harntrakts. Die Keimbesiedelung der Blase erfolgt<br />
aufsteigend vom Bereich um die Harnröhre aus. Frauen sind<br />
aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Nähe von Harnröhre <strong>und</strong> After sowie der<br />
kürzeren Harnröhre – ca. 4 cm bei der Frau im Gegensatz zu 20<br />
bis 25 cm beim Mann – öfter betroffen als Männer. Ist der Selbstreinigungsmechanismus<br />
des Harntrakts gestört, kann die Keimzahl<br />
der Bakterien rasch zunehmen. Die maximale Verdoppelungszeit<br />
der häufigsten Keime beträgt nur 20 Minuten.<br />
WIE DIAGNOSTIZIERT MAN EINEN<br />
HARNWEGSINFEKT?<br />
Bei ausgeprägten Symptomen einer Harnblasenentzündung sollte<br />
man einen Arzt aufsuchen. Neben der klinischen Untersuchung<br />
wird ein Harnstreifentest durchgeführt. Dieser zeigt durch Veränderung<br />
von Farbfeldern an, ob bestimmte Stoffe im Urin vorhanden<br />
sind. Der Nachweis roter (Erythrozyten) <strong>und</strong> weißer Blutkörperchen<br />
(Leukozyten) zeigt eine Entzündungsreaktion, Nitrit hingegen<br />
ist ein Stoffwechselprodukt der Bakterien. Bei immer wieder<br />
auftretenden Entzündungen oder bei Fieber, insbesondere<br />
wenn der Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung besteht,<br />
legt der behandelnde Arzt eine Harnkultur an. Eine richtige Diagnose<br />
ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.<br />
DIE THERAPIE DES UNKOMPLIZIERTEN<br />
HARNWEGSINFEKTS<br />
Bei beginnenden Zeichen einer Blasenentzündung können Arzneipflanzen<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden Produkte eine ausreichende<br />
Therapie sein. Die Apotheken bieten verschiedene Blasen- <strong>und</strong><br />
Nierentees an. Warm<strong>halten</strong> des Unterbauchs kann die Beschwerden<br />
lindern. Bei stärkeren Beschwerden ist auf jeden Fall eine<br />
Kurzzeit-Therapie mit einem Antibiotikum für 1 bis 5 Tage indiziert.<br />
Die Verträglichkeit des Präparates ist für den Patienten besonders<br />
wichtig, damit das Medikament in richtiger Dosierung<br />
auch tatsächlich über die verordnete Zeit eingenommen werden<br />
kann. Gewisse Nebenwirkungen können mit Präparaten für die<br />
<strong>Darm</strong>- <strong>und</strong> Scheidenflora abgeschwächt werden, die man auf<br />
Beratung rezeptfrei in der Apotheke erhält. Bei starken<br />
Schmerzen können zusätzlich krampflösende <strong>und</strong> schmerzstillende<br />
Medikamente genommen werden.<br />
GENAUE UNTERSUCHUNGEN<br />
SIND BEI IMMER<br />
WIEDERKEHRENDEN<br />
HARNWEGSINFEKTEN<br />
NOTWENDIG<br />
Bei mehr als vier Blasenentzündungen<br />
pro Jahr handelt es sich um rezidivierende<br />
Harnwegsinfekte, ein Facharzt für<br />
Urologie sollte konsultiert werden. Eine<br />
Abklärung der Harnwege mittels Ultraschalluntersuchung<br />
ist sinnvoll, weil sich<br />
DA Juni 2012<br />
27<br />
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anatomische Veränderungen an Nieren, Blase <strong>und</strong> Prostata erkennen<br />
lassen. Zusätzlich zeigt eine Restharnbestimmung, ob nach<br />
dem Wasserlassen Urin in der Blase zurück bleibt – ein idealer<br />
Nährboden für Bakterien. Die Therapie des immer wiederkehrenden<br />
Harnwegsinfekts richtet sich nach der Ursache. Die Akuttherapie<br />
ist natürlich immer die Antibiotika-Therapie, allerdings für einen<br />
längeren Zeitraum, nämlich über 10 Tage.<br />
WAS TUN, WENN DER HARNWEGSINFEKT<br />
WEITER BESTEHT?<br />
Zu unterscheiden von immer wiederkehrenden Infekten ist der an<strong>halten</strong>de<br />
Harnwegsinfekt. Wenn die Symptome einer Blasenentzündung<br />
am Ende einer Antibiotikatherapie nicht deutlich gebessert<br />
sind oder wenn diese Symptome kurz darauf erneut beginnen,<br />
muss eine Harnkultur mit einem Wirksamkeitstest (Antibiogramm)<br />
angesetzt werden. Möglicherweise konnte das verabreichte<br />
Medikament die verursachenden Bakterien nicht beseitigen<br />
oder es haben sich resistente Bakterienstämme ausgebildet.<br />
Wichtig ist, dass das verordnete Antibiotikum in ausreichender<br />
Dosierung vom Patienten eingenommen wurde.<br />
BLASENENTZÜNDUNGEN BEI FRAUEN IN<br />
DEN UND NACH DEN WECHSELJAHREN<br />
Mit dem Klimakterium nimmt die Funktion der Eierstöcke der<br />
Frau ab <strong>und</strong> infolgedessen sinkt der Spiegel des weiblichen Geschlechthormons,<br />
des Östrogens ab. Die natürliche Abwehr durch die<br />
Laktobazillen ist beeinträchtigt, der pH-Wert der Scheide nimmt zu.<br />
Das begünstigt bakterielle Besiedelungen <strong>und</strong> damit Blasenentzündungen.<br />
Eine lokale Östrogentherapie 2x pro Woche unter gynäkologischer<br />
Kontrolle kann bei immer wiederkehrenden Infekten oft<br />
Abhilfe schaffen. Darüber hinaus können einfache vorbeugende<br />
Mittel, wie Apfelessig- oder Preiselbeerprodukte das Infektionsrisiko<br />
reduzieren. Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, muss eine urologische<br />
Untersuchung andere Ursachen ausschließen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
eine Langzeitverabreichung eines Antibiotikums überlegt<br />
werden.<br />
DER HARNWEGSINFEKT BEIM MANN IST<br />
SELTEN, BEDARF ABER GENAUER<br />
ABKLÄRUNG<br />
Die akute Harnblasenentzündung beim Mann ist selten. Daher<br />
sollte eine urologische Untersuchung zum Ausschluss von Veränderungen<br />
des Urogenitaltrakts durchgeführt werden. Abhängig<br />
von diesen Ergebnissen werden weiterführende Untersuchungen<br />
angeordnet. Die antibiotische Therapie sollte mindestens 7 Tage<br />
dauern. Beschwerden beim Urinieren können aber auch durch eine<br />
Harn röhrenentzündung verursacht werden. Bei dieser Verdachtsdiagnose<br />
wird ein Harnröhrenabstrich abgenommen.<br />
HARNWEGSINFEKTE BEI KINDERN<br />
Bei kleinen Kindern lassen sich Harnwegsinfekte schwer diagnostizieren,<br />
Gedeihstörungen sind häufige Symptome, ältere<br />
Kinder können über die typischen Schmerzen berichten. Ungefähr<br />
1/3 der Kinder weisen anatomische Anomalien des Harntrakts<br />
auf. Viele Kinder leiden an immer wiederkehrenden Infekten.<br />
Harnwegsinfekte bei Kindern bedürfen besonderer Aufmerksamkeit,<br />
da bereits in der ersten Infektperiode Nierenschäden auftreten<br />
können. Das wichtigste Behandlungsziel ist neben der Antibiotikatherapie<br />
die Vermeidung weiterer Infektionen in der Zukunft,<br />
um die Nieren nicht zu gefährden. Außerdem können immer<br />
wiederkehrende Harnwegsinfekte bei Kindern zu einem hohen<br />
Blutdruck im Kindesalter führen.<br />
28 DA Juni 2012<br />
FACTBOX<br />
� Ausreichend <strong>und</strong> regelmäßig trinken<br />
� Regelmäßig urinieren<br />
� Kalte Füße vermeiden <strong>und</strong> nasse Badebekleidung gleich<br />
nach dem Schwimmen ausziehen<br />
� Einnahme von Preiselbeerprodukten<br />
Es gibt Hinweise auf eine antibakterielle Wirkung von<br />
Preisel beeren. Preiselbeer-Präparate sind in der Apotheke<br />
rezeptfrei erhältlich.<br />
� Entspannende Tees aus der Apotheke<br />
� »Honeymoon-Zystitis«<br />
Bei Blasenentzündung nach dem Geschlechtsverkehr<br />
empfiehlt sich der Gang auf die Toilette. Gegebenenfalls kann<br />
eine niedrig dosierte Einmalgabe eines Antibiotikums<br />
notwendig sein.<br />
�Korrekte Intimhygiene Reinigung von der Harnröhre weg<br />
DER HARNWEGSINFEKT<br />
BEI SCHWANGEREN<br />
Harnwegsinfekte sind nach den Anämien die zweithäufigste Erkrankungsform<br />
in der Schwangerschaft. Sie treten vor allem ab<br />
der zweiten Schwangerschaftshälfte auf. Durch die wachsende<br />
Gebärmutter wird die Blase verdrängt <strong>und</strong> der Harntransport von<br />
der Niere in die Blase verlangsamt. Die ersten Symptome werden<br />
nicht selten irrtümlich auf das wachsende Kind zurückgeführt<br />
oder überhaupt nicht bemerkt. Eine unbehandelte Blasenentzündung<br />
kann jedoch vorzeitige Wehen auslösen <strong>und</strong> damit zu einer<br />
Früh- oder Fehlgeburt führen. Darum werden im Rahmen der<br />
Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen regelmäßige Harnkontrollen<br />
durchgeführt. Eine Antibiotika-Therapie für 3 bis 5 Tage ist angezeigt.<br />
BESCHWERDEN OHNE INFEKTION –<br />
DIE REIZBLASE<br />
Häufiger Harndrang mit quälenden Schmerzen bei der Blasenfüllung<br />
<strong>und</strong> auch beim Wasserlassen, mit teilweise unkontrolliertem<br />
Harnverlust (d.h. Inkontinenz) können längerfristig vorliegen,<br />
obwohl kein Keimnachweis gelingt. Bei diesem Beschwerdebild<br />
spricht man von einer Reizblase, chronischem Beckenschmerz -<br />
syndrom oder interstitieller Zystitis. Die Ursache ist noch nicht<br />
endgültig geklärt. Da eine Reizblase auch durch einen Tumor in<br />
der Blase entstehen kann, empfiehlt sich eine sorgfältige urologische<br />
Abklärung.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Diagnose <strong>und</strong> Therapie richten sich nach den Symptomen, aber<br />
auch nach dem betroffenen Patienten. Unkomplizierte<br />
Harnblasen entzündungen sind meistens einfach <strong>und</strong> schnell zu<br />
behandeln. Bei an<strong>halten</strong>den oder deutlichen Beschwerden ist jedenfalls<br />
ein Arzt aufzusuchen. Schwangere <strong>und</strong> Kinder bedürfen<br />
spezieller Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Behandlung. Eine angemessene –<br />
wenn möglich – ursachenbezogene Therapie <strong>und</strong> eine hilfreiche<br />
Beratung sind in der erfolgreichen Behandlung des Harnwegsinfekts<br />
essenziell.<br />
●<br />
CORRIGENDUM: In der Mai-Ausgabe von „Die Apotheke“<br />
hat leider der Fehlerteufel zugeschlagen: Auf Seite 20, „Schöne<br />
Haare <strong>und</strong> Nägel“, lautet die empfohlene Tagesdosis bei Vitamin<br />
C richtiger Weise 500 mg statt 500 g <strong>und</strong> bei Kalzium 600 mg statt<br />
600 g. Wir danken unseren aufmerksamen Lesern.
Die besten<br />
Frischmacher<br />
für heiße Tage<br />
Der Sommer naht – auch wenn die heißen Tage<br />
heiß ersehnt sind, so manchem tun sie nicht<br />
gut. Schwitzen, Kreislaufprobleme, geschwollene<br />
Beine sind unliebsame Begleiterscheinungen<br />
so manchen heißen Sommertages. Die gute<br />
Nachricht – Sie können einiges dagegen tun.<br />
Nach der TCM ist das wichtigste Prinzip der Ausgleich zwischen<br />
Yin <strong>und</strong> Yang. Wo zu viel Kälte ist, soll man wärmen<br />
<strong>und</strong> bei Hitze natürlich kühlen. Setzen Sie ganz einfach öfter<br />
kühlende Lebensmittel auf Ihren Speisezettel.<br />
HILFE BEI GESTAUTEN BEINEN UND<br />
KRAMPFADERN<br />
So zählt zum Beispiel Buchweizen zu den kühlenden Lebensmitteln.<br />
Er enthält Rutin, das den Gefäßen gut tut. Also: Bei gestauten<br />
Beinen <strong>und</strong> Krampfadern öfter zu Buchweizen greifen!<br />
Probieren Sie doch einmal einen köstlichen Buchweizensalat:<br />
100g Buchweizen kurz im Topf anrösten, mit Gemüsebrühe aufgießen,<br />
aufkochen <strong>und</strong> 20 Minuten quellen lassen. 2 Karotten, 1<br />
Scheibe Sellerie raffeln <strong>und</strong> mit Apfelessig <strong>und</strong> Distelöl marinieren.<br />
Unter den ausgekühlten Buchweizen ziehen <strong>und</strong> mit kleinen<br />
Paprikawürfeln <strong>und</strong> Jungzwiebeln garnieren.<br />
Ebenso können Sie Salate jetzt als wahre Wohltat sehen – be -<br />
sonders Bittersalate wirken Stauungen entgegen. Radicchio,<br />
Chicorée <strong>und</strong> Rucola zählen zu den »coolen« Salatgenüssen.<br />
Und nicht zu vergessen – köstlich leicht ist die Salatgurke. Dieses<br />
Gemüse ist sehr wasserhältig <strong>und</strong> fördert zugleich die Entwässerung<br />
des Körpers – allerdings nur, wenn das Gurkengericht nicht<br />
zu stark gesalzen wird.<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.)<br />
<strong>und</strong> Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
© Valua Vitaly<br />
DUNGL-TIPP<br />
FÜR STARKE NERVEN<br />
Wer starke Nerven braucht, kann jetzt die Kraft der Weizenkeime<br />
nutzen. Sie wirken kühlend <strong>und</strong> sind ein erstklassiger Vitamin-B-<br />
Lieferant, also besonders gut für das Nervensystem. Einfach<br />
Weizen in einem Sieb kurz mit Wasser abbrausen, auf einem mit<br />
Küchenrolle ausgelegten Teller verteilen, bei Raumtemperatur<br />
stehen lassen <strong>und</strong> nach 24 St<strong>und</strong>en ernten. Wenn Sie nicht alles<br />
gleich verbrauchen, den Rest im Kühlschrank lagern, damit die<br />
Keimlinge nicht auswachsen. Ideal: Weizenkeime im Müsli oder<br />
auf dem Salat.<br />
Bei Früchten sind Südfrüchte, aber ganz besonders Beeren,<br />
Wassermelone, Kirschen <strong>und</strong> Weichseln herrliche Erfrischer.<br />
ACHTEN SIE AUF AUSREICHEND FLÜSSIGKEIT!<br />
Und wie immer, aber ganz besonders im Sommer gilt: Vergessen<br />
Sie nicht, genug zu trinken. Ein herrlicher Durstlöscher ist ein<br />
Eistee aus Himbeer-, Erdbeer- oder Brombeeerblättern mit<br />
Weichsel- oder Johannisbeersaft gemischt:<br />
Einfach 2 Esslöffel der Blätter mit ½ l Wasser überbrühen, 10 Minuten<br />
ziehen lassen, abseihen <strong>und</strong> kühl stellen. Den ausgekühlten<br />
Tee mit 1/4 l Fruchtsaft sowie etwas Zitronensaft versetzen, ¼ l<br />
Mineralwasser hinzufügen <strong>und</strong> mit Honig abschmecken.<br />
DEN KREISLAUF STÄRKEN<br />
Wasseranwendungen sind ein echter Frischmacher an heißen Tagen:<br />
Bei Kreislaufproblemen sind Wasseranwendungen nach wie vor<br />
die rascheste <strong>und</strong> einfachste Hilfe. Halten Sie Ihre Pulsstellen am<br />
besten 3 Minuten unter kaltes Wasser <strong>und</strong> Sie fühlen sich herrlich<br />
erfrischt.<br />
HILFE BEI KOPFSCHMERZEN<br />
Bei Kopfschmerzen helfen Salzkompressen: 1 El Kochsalz in<br />
1/4l Wasser lösen, einen Waschlappen eintauchen, auswinden <strong>und</strong><br />
kurz ins Kühlfach legen. Durch das Kochsalz nimmt der Lappen<br />
besser die Kälte an. Nun einfach in den Nacken oder auf die Stirn<br />
auflegen, das tut gut. Wer häufig unter Kopfschmerzen bei Hitze<br />
leidet, kann sich mit Pfefferminzöl oder einem mentholhaltigen<br />
Gel helfen. Einfach im Nacken am Hinterhauptansatz <strong>und</strong> an den<br />
Schläfen einreiben, <strong>und</strong> man fühlt sich gleich um Vieles besser.<br />
DA Juni 2012<br />
29
ARTHROSE ARTHROSE<br />
Arthrosen, Arthritis, Karpaltunnelsyndrom & Co<br />
Wenn die Finger schmerzen<br />
Wir sind gewohnt, all unsere Bewegungen <strong>und</strong> Tätigkeiten ohne Schmerzen auszuführen. Wir<br />
spüren unsere täglich Tausenden Handgriffe nicht. Unsere Gelenke sind für uns wie unsichtbar.<br />
Anders aber, wenn plötzlich die Finger bei jeder kleinsten Bewegung schmerzen. Dann wird das<br />
Leben zur Qual. Leider ist das bei vielen Österreichern der Fall.<br />
Fast jeder wird im Laufe seines Lebens mit Fingerschmerzen<br />
konfrontiert. Bei vielen Menschen entwickelt sich daraus ein<br />
chronisches Leiden. Damit genau das nicht passiert, sollten<br />
Sie Beschwerden in den Fingern immer schnell abklären lassen.<br />
Denn hinter jedem Schmerz steckt eine Ursache. Und diese gilt es<br />
rasch zu behandeln. Der folgende Beitrag gibt Ihnen einen<br />
Überblick über die häufigsten Erkrankungen an den Fingern.<br />
ABNÜTZUNGEN DER FINGERGELENKE<br />
Arthrosen, das ist der Fachausdruck für Gelenksabnützungen,<br />
sind ein typisch rheumatisches Leiden <strong>und</strong> nehmen mit steigendem<br />
Alter rapide zu. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen. In<br />
© Sebastian Kaulitzki, Galina Barskaya<br />
30 DA Juni 2012<br />
AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
einem Alter über 75 Jahre weisen ca. 50 % aller Frauen knotige<br />
Veränderungen der Fingergelenke auf. Männer bleiben von den<br />
Abnützungen aber auch nicht verschont <strong>und</strong> leiden oft an besonders<br />
aggressiven Formen.<br />
Bei den Händen sind in erster Linie die Fingerend- <strong>und</strong> -mittelgelenke<br />
betroffen. Die Arthrose des Daumensattelgelenks (=Rhizarthrose)<br />
macht große Schwierigkeiten beim Greifen. Sie tritt bei ca.<br />
30 % der Österreicher auf.<br />
Die ersten Verschleißerscheinungen an den Gelenken treten bereits<br />
in jungen Jahren auf, weshalb der Früherkennung <strong>und</strong> der<br />
rechtzeitigen Behandlung große Bedeutung zukommt. Folgende<br />
Beschwerden sind typisch für eine Gelenkabnützung:<br />
Die ersten Verschleiß erscheinungen an den Gelenken treten<br />
bereits in jungen Jahren auf, weshalb der Früherkennung <strong>und</strong><br />
der rechtzeitigen Behandlung große Bedeutung zukommt.
�Gelenkssteifheit: besonders nach Ruhephasen sind die Gelenke<br />
für Minuten bis St<strong>und</strong>en steif. Am Morgen ist es meist am<br />
Schlimmsten. So ist ein kompletter Faustschluss in der Früh<br />
schlecht möglich, das Halten <strong>und</strong> Greifen von Gegenständen<br />
schmerzhaft, die Finger sind unbeweglich. Die Gelenke knacksen.<br />
�Knotenbildungen: an den Seiten der Gelenke, oft schmerzhaft<br />
<strong>und</strong> gerötet.<br />
�Kraftlosigkeit: Gläser <strong>und</strong> Kaffeetassen fallen aus der Hand.<br />
Das Öffnen von Flaschen <strong>und</strong> Dosen wird zum Problem.<br />
�»Begrüßungsschmerz«: ein kräftiger Händedruck verursacht<br />
fast immer starke Schmerzen.<br />
�Schwellungen: die betroffenen Gelenke sind oft geschwollen,<br />
rot <strong>und</strong> heiß.<br />
�Und natürlich Schmerzen: zuerst nur bei Belastung <strong>und</strong> Bewegung,<br />
dann bei Wetterumschwüngen <strong>und</strong> nachts, <strong>und</strong> schließlich<br />
treten Dauerschmerzen auf.<br />
Die Knotenbildungen führen zunehmend zum Funktionsverlust<br />
der betroffenen Gelenke <strong>und</strong> letztlich zur Versteifung. Doch das<br />
alles kann durch eine rechtzeitige Therapie verhindert werden.<br />
Moderne Therapien, neue Medikamente <strong>und</strong> die Kombination<br />
diverser Behandlungen haben die Erfolgsrate bei der Arthrosebehandlung<br />
deutlich verbessert. Der frühe Einsatz aller Therapien<br />
wirkt sich dabei besonders günstig aus.<br />
Knorpelschutzpräparate wie Chondroitin- <strong>und</strong> Glucosaminsulfat<br />
sowie Diacerein regen das Knorpelwachstum an <strong>und</strong> verhindern<br />
damit einen weiteren Knorpelabbau.<br />
Diese Präparate werden kurmäßig über mindestens drei Monate<br />
eingenommen.<br />
Die Arthrose des Daumensattelgelenks wird in den letzten Jahren<br />
sehr erfolgreich mit Hyaluronsäure behandelt. Diese künstliche<br />
Gelenksschmiere wird mit einer ganz dünnen Nadel direkt in das<br />
Gelenk appliziert.<br />
Sind die Gelenke stark entzündet <strong>und</strong> geschwollen, bewähren<br />
sich Injektionen mit geringen Kortisonmengen. Zusätzlich kommen<br />
Antirheumatika zum Einsatz: sie wirken entzündungshemmend<br />
<strong>und</strong> schmerzlindernd <strong>und</strong> stehen in Form von Tabletten<br />
oder lokal als Salbe oder Gel zur Verfügung. Auch physikalische<br />
Therapien wie Elektrotherapie, Ultraschall, Magnetfeldtherapie<br />
<strong>und</strong> Wärmeanwendungen (Packungen, Bäder) helfen. Kälte <strong>und</strong><br />
kaltes Wasser werden generell schlecht vertragen <strong>und</strong> verstärken<br />
oft die Schmerzen.<br />
GELENKSENTZÜNDUNGEN<br />
Eine der gefährlichsten Erkrankungen für unsere Finger ist die<br />
rheumatoide Arthritis (früher chronische Polyarthritis genannt).<br />
Gefährlich deshalb, weil durch die starke Entzündung die Gelenke<br />
rasch zerstört <strong>und</strong> steif werden <strong>und</strong> dann nicht mehr beweglich<br />
sind. Im Gegensatz zu den Arthrosen sind hier die Handgelenke<br />
sowie die Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelgelenke der Finger betroffen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann dieses Leiden in jedem Alter auftreten, bei<br />
Frauen wieder häufiger.<br />
Die rheumatoide Arthritis ist durch geschwollene, gerötete, heiße<br />
<strong>und</strong> äußerst schmerzhafte Gelenke gekennzeichnet. Die Gelenke<br />
ARTHROSE<br />
sind oft spindelförmig aufgetrieben, prall elastisch geschwollen<br />
<strong>und</strong> schmerzen sowohl in Ruhe als auch bei Belastung. Manchmal<br />
ist ein ganzer Finger wie eine Wurst verdickt oder die ganze<br />
Hand verschwollen. Typisch sind eine ausgeprägte Morgensteifheit,<br />
die St<strong>und</strong>en andauern kann, eine extreme Kraftlosigkeit aber<br />
auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Schwitzen, Abgeschlagenheit,<br />
Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme sowie Muskel<strong>und</strong><br />
Sehnenschmerzen am ganzen Körper.<br />
Wenn Sie daher plötzlich ohne Gr<strong>und</strong> auch nur ein geschwollenes<br />
<strong>und</strong> schmerzendes Gelenk haben, sollten Sie schleunigst zum<br />
Rheumaspezialisten. Mithilfe neuer Bluttests mit Bestimmung von<br />
Rheumafaktoren, Röntgenuntersuchungen <strong>und</strong> dem frühen Einsatz<br />
von Gelenksultraschall <strong>und</strong> Magnetresonanztomographie wird<br />
rasch die Diagnose bestätigt <strong>und</strong> mit der Behandlung begonnen.<br />
Die Ursache solcher Gelenksentzündungen ist eine Störung unseres<br />
Immunsystems, welches außer Kontrolle gerät, überaktiv ist<br />
Schmerzen treten zuerst nur bei Belastung <strong>und</strong> Bewegung, dann<br />
bei Wetterumschwüngen <strong>und</strong> nachts auf <strong>und</strong> schließlich<br />
kommt es zu Dauerschmerzen.<br />
<strong>und</strong> sich gegen unseren eigenen Körper richtet. Über eine Aktivierung<br />
diverser Zellen <strong>und</strong> Botenstoffe des Immunsystems kommt<br />
es zu einer entzündlichen Reaktion, wobei neben Gelenken, Wirbelsäule<br />
<strong>und</strong> Muskeln auch innere Organe wie Niere, Lunge,<br />
Herz oder Leber betroffen sein können. Für die Behandlung dieser<br />
Entzündungen muss man daher das Immunsystem korrigieren.<br />
So genannte Basismittel kommen zum Einsatz.<br />
Den wirklichen Durchbruch in der Rheumatherapie hat die Entwicklung<br />
von neuen Medikamenten gebracht, welche direkt jene<br />
überaktiven Zellen <strong>und</strong> Botenstoffe unseres Immunsystems bremsen,<br />
die die Gelenksentzündungen hervorrufen.<br />
Diese neuen Präparate werden »Biologika« genannt. Biologika<br />
wirken nicht nur auf die Symptome des Rheumaleidens, sondern<br />
beeinflussen vor allem den Verlauf der Krankheit <strong>und</strong> sollen diese<br />
komplett stoppen. Biologika werden entweder als Infusion<br />
verabreicht oder vom Patienten selbst subcutan, also unter die<br />
Haut, gespritzt.<br />
DAS KARPALTUNNELSYNDROM<br />
Beim Karpaltunnelsyndrom (KTS) handelt es sich um eine<br />
Nerven einklemmung im Bereich des Handgelenks mit Schmerzen<br />
in den Fingern. Frauen sind etwa dreimal häufiger als Männer davon<br />
betroffen. Beim KTS wird der Nervus medianus im Bereich<br />
der Handwurzel eingeengt, was Beschwerden verursacht. Unter<br />
dem Karpaltunnel kann man sich eine tunnelförmige Röhre vorstellen,<br />
in der Nerven, Sehnen <strong>und</strong> Blutgefäße vom Unterarm zur<br />
Hand laufen. Wird dieser Kanal durch Verletzungen, Entzündungen,<br />
Infektionen oder durch laufende Überbelastung geschädigt<br />
<strong>und</strong> verengt, kommt es zu den typischen Symptomen. Die Hände<br />
oder einzelne Finger schlafen ein <strong>und</strong> schmerzen.<br />
Am stärksten spürt man das Einschlafen im Daumen, Zeige- <strong>und</strong><br />
Mittelfinger. Wird gleichzeitig auch ein zweiter im Karpaltunnel<br />
laufender Nerv, der Nervus ulnaris, eingeengt, dann finden sich<br />
die Gefühlstörungen <strong>und</strong> Schmerzen vor allem im Ringfinger<br />
<strong>und</strong> im kleinen Finger.<br />
Zusätzlich stellen sich ein Gefühl des »Ameisenlaufens« <strong>und</strong> ein<br />
Kribbeln ein. Schmerzen treten zuerst vorwiegend nachts <strong>und</strong><br />
DA Juni 2012<br />
31
ARTHROSE<br />
bei Belastung auf <strong>und</strong> strahlen auch in den Unterarm aus. Später<br />
kommt es zu einem sichtbaren Muskelschw<strong>und</strong> im Bereich des<br />
Daumenballens, zu Störungen der Feinmotorik <strong>und</strong> einer<br />
Schwäche der Hand. Feine genaue Arbeiten <strong>und</strong> ein festes Zupacken<br />
<strong>und</strong> Greifen sind nicht mehr möglich. Die Schmerzen<br />
dauern dann oft den ganzen Tag an. Eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit<br />
bestätigt die Diagnose.<br />
Bei leichten Beschwerden sollte anfänglich immer konservativ<br />
behandelt werden: Nächtliche Schienen für das Handgelenk, spezielle<br />
Stützverbände beim Arbeiten <strong>und</strong> physikalische Therapien<br />
wie Elektrobehandlungen, Zellbäder <strong>und</strong> Ultraschall für das<br />
Handgelenk helfen genauso wie heilgymnastische Übungen. Zusätzlich<br />
gibt man lokale Injektionen von schmerz- <strong>und</strong> entzündungshemmenden<br />
Medikamenten direkt in den Karpaltunnel. Das<br />
führt zum Abschwellen <strong>und</strong> legt den Nerv wieder frei.<br />
Stellt sich mit allen konservativen Behandlungen kein ausreichender<br />
Erfolg ein, kann die Engstelle im Karpaltunnel, die auf<br />
den Nerv drückt, operativ gelöst werden.<br />
DAS RAYNAUD-SYNDROM<br />
Beim Raynaud-Syndrom handelt es sich um eine Gefäßerkrankung,<br />
bei der sich die Finger anfallsartig zuerst blass oder weiß<br />
verfärben, gefolgt von einer Blauverfärbung, die von einer starken<br />
Rötung abgelöst wird. Dazu kommen Schmerzen an den<br />
Fingern <strong>und</strong> eine Gefühllosigkeit. Die eigentliche Ursache ist<br />
eine Störung des inneren, also autonomen Nervensystems, welches<br />
alle lebenswichtigen Funktionen wie auch die Durchblutung<br />
steuert. Aufgr<strong>und</strong> von Fehlinformationen kommt es zu Krämpfen<br />
in den Blutgefäßen mit einer Verengung. Dies löst die scheinbaren<br />
Durchblutungsstörungen in den Fingern aus. Unterschieden<br />
werden das primäre Raynaud-Syndrom, das rein nervlich verursacht<br />
ist, vom sek<strong>und</strong>ären, welches in Folge anderer Leiden wie<br />
Autoimmunerkrankungen auftritt <strong>und</strong> dann echte Gefäß -<br />
verschlüsse auslöst.<br />
Bei der Therapie steht die Kältevermeidung an erster Stelle:<br />
Handschuhe im Winter <strong>und</strong> bei der Gartenarbeit (feuchte Erde!),<br />
Vermeiden von kaltem Wasser <strong>und</strong> Wind auch im Sommer. Entspannungsübungen<br />
<strong>und</strong> autogenes Training helfen, Stress abzubauen<br />
<strong>und</strong> fördern die Durchblutung. Zusätzlich stehen für schwere<br />
Formen durchblutungsfördernde Medikamente zum Schlucken<br />
oder als Infusion zur Verfügung.<br />
MORBUS DUPUYTREN<br />
Morbus Dupuytren – hinter diesem schwierigen Wort verbirgt sich<br />
eine Erkrankung der Sehnen an der Handinnenseite, die im mittleren<br />
bis höheren Lebensalter auftritt, vor allem bei Männern.<br />
Es bilden sich Knoten, Verhärtungen <strong>und</strong> Stränge im Bereich der<br />
Sehnen an den Handflächen. Mit zunehmender Verhärtung ziehen<br />
32 DA Juni 2012<br />
sich die Finger ein <strong>und</strong> können nicht mehr ausgestreckt werden.<br />
Die Hand ist in ihrer Funktion schwer eingeschränkt. Die Ursache<br />
dieser Bindegewebserkrankung ist bis heute unbekannt.<br />
In frühen Stadien kann man durch Massagen, physikalische Behandlungen<br />
<strong>und</strong> Heilgymnastik das Fortschreiten der Krankheit<br />
stoppen. Bei Schmerzen <strong>und</strong> einer deutlichen Streckhemmung<br />
wird operiert. Alternativ dazu gibt es seit wenigen Monaten eine<br />
neue Substanz, die direkt in die Sehnenverhärtungen injiziert<br />
wird <strong>und</strong> die narbigen Stränge auflöst.<br />
MORBUS SUDECK<br />
Das komplexe Schmerzsyndrom des Morbus Sudeck an den Händen<br />
tritt meist nach Verletzungen oder Operationen auf <strong>und</strong> umfasst<br />
eine Vielzahl von Symptomen wie Durchblutungsstörungen,<br />
Hautveränderungen, Schmerzen, Schwellungen <strong>und</strong> Funkti-<br />
Eine der gefährlichsten Erkrankungen für unsere Finger<br />
ist die rheumatoide Arthritis.<br />
Gefährlich deshalb, weil durch die starke Entzündung<br />
die Gelenke rasch zerstört <strong>und</strong> steif werden<br />
<strong>und</strong> dann nicht mehr beweglich sind.<br />
onseinbußen. Besonders häufig tritt dieses Leiden nach Unterarmbrüchen<br />
auf. Die Ursache ist bis heute nicht ausreichend geklärt.<br />
Eine gemeinsame Schädigung von Nerven <strong>und</strong> Blutgefäßen durch<br />
Verletzungen dürfte den Sudeck auslösen. Bei längerem Bestehen<br />
kommt es zu vermindertem Nagelwachstum, die Haut wird dünn<br />
<strong>und</strong> die Muskeln schwinden. Im Röntgen ist eine deutliche Osteoporose<br />
zu sehen. Die Behandlung erfolgt bislang rein symptomatisch:<br />
Anti rheumatika, durchblutungsfördernde Medikamente,<br />
Mittel gegen Osteoporose <strong>und</strong> physikalische Therapien mit Gymnastik<br />
<strong>und</strong> Bewegungstherapie für die Finger lindern die Schmerzen<br />
<strong>und</strong> verhindern eine Versteifung der Hände.<br />
VERLETZUNGEN<br />
Die Finger <strong>und</strong> Hände sind durch die ständige Belastung <strong>und</strong><br />
beim Sport dauernd der Gefahr von Verletzungen ausgesetzt. Die<br />
vielen Einzelknochen der Handwurzel <strong>und</strong> der Finger, die durch<br />
Gelenke, Bänder <strong>und</strong> Sehnen zusammenge<strong>halten</strong> werden, ermöglichen<br />
die große Beweglichkeit, stellen gleichzeitig aber ein<br />
großes Potenzial für Verletzungen dar.<br />
Stauchungen, Verrenkungen, Zerrungen, Bandausrisse, knöcherne<br />
Absprengungen, Knochenbrüche <strong>und</strong> Gelenksluxationen – all<br />
das kann auftreten. Eine Verletzung gehört unmittelbar untersucht<br />
(Röntgen, Magnetresonanz, fachärztliche Begutachtung)<br />
<strong>und</strong> entsprechend behandelt.<br />
Als Sofortmaßnahmen helfen Ruhigstellung, lokale Kälteanwendungen<br />
wie Eisbeutel oder Coolpack <strong>und</strong> abschwellende <strong>und</strong><br />
entzündungshemmende Medikamente. Das Ignorieren von Ver -<br />
letzungen kann zu frühen Gelenksabnützungen, Fehlstellungen<br />
der Finger <strong>und</strong> Funktionsstörungen führen.<br />
Eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen chronische<br />
Beschwerden ist immer die frühzeitige Abklärung <strong>und</strong> Behandlung.<br />
Wer also drei bis vier Wochen an Schmerzen in den Fingern<br />
leidet, sollte unverzüglich einen Spezialisten aufsuchen. �
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DEPRESSIONEN<br />
Was man dagegen tun kann<br />
Nur kein<br />
Burn out!<br />
34 DA Juni 2012<br />
Bei durch Burn out verursachten Problemen helfen<br />
eine Änderung der Lebensweise,<br />
Psychotherapie sowie Medikamente –<br />
je nach Fall einzeln oder in Kombination.<br />
Fragen Sie dazu Ihren Apotheker, er hilft Ihnen weiter.
DEPRESSIONEN<br />
Gehen Sie erschöpft ins Wochenende, dauert es lange bis Sie absc<strong>halten</strong> können <strong>und</strong> Sie wieder<br />
so richtig Spaß an der Freizeit haben? Gibt es Anzeichen von Konzentrationsstörungen <strong>und</strong> verminderter<br />
Effizienz Ihrer Arbeitsweise? Sind Ihnen Anrufe <strong>und</strong> Besuche zunehmend lästig? Dann<br />
stehen Sie vielleicht schon am Beginn eines Burn out.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. CLAUDIA DUNGL-KRIST<br />
Wird täglicher Stress zu einem Dauerbrenner <strong>und</strong> kann<br />
angehäufte negative Energie nicht gezielt abgebaut werden,<br />
so entwickelt sich ein dauerhafter Alarmzustand.<br />
Dies führt kurzfristig zu Erschöpfung, langfristig zum Burn out-<br />
Syndrom. Jeder 3. leidet permanent an Stress-Symptomen. Laut<br />
einer Studie der Europäischen Union leiden r<strong>und</strong> 40 Millionen<br />
Arbeitnehmer in den Mitgliedstaaten an<br />
stress bedingten Ges<strong>und</strong>heitsproblemen.<br />
Ab wann jemand wirklich »im Stress« ist,<br />
ist individuell unterschiedlich. Gemeinsam<br />
ist allen Betroffenen nur, dass beim<br />
Überschreiten der Leistungsgrenze der<br />
Arbeits-Output drastisch sinkt.<br />
Burn out ist keine Depression, hat aber<br />
damit einiges gemeinsam. Lang an<strong>halten</strong>-<br />
Mag. pharm. Claudia<br />
Dungl-Krist<br />
de Spannungskopfschmerzen zermürben<br />
beide Patientengruppen. Depressive klagen<br />
oft über Verstopfung, Burn out-Pati-<br />
enten dagegen eher über dünnen Stuhl. Und sie berichten gehäuft<br />
über schwindelige Benommenheit, die Depressive selten nennen.<br />
Bei psychischen Problemen regiert noch immer die Verdrängung<br />
– auch bei den Angehörigen. Daher ist es wichtig, auftretende<br />
Probleme zu thematisieren, ohne sie zu dramatisieren.<br />
Vor allem ehrgeizige Perfektionisten, Menschen mit hohem Engagement<br />
sind gefährdet. Nahezu ein Viertel aller Führungskräfte<br />
verspürt deutlich körperliche <strong>und</strong> seelische Erschöpfungssymp -<br />
tome. Nicht nur Manager, Ärzte, Pflegekräfte, Priester, Polizis ten,<br />
sondern auch Hausfrauen sind gefährdet. Der wichtigste prädisponierende<br />
Faktor ist, dass Burn out-Patienten nicht »Nein« sagen<br />
können. Zu Beginn sind die Betroffenen hoch aktiv, dynamisch,<br />
zupackend, ideenreich, kreativ. Sie sind extrem engagiert, glauben<br />
oft unentbehrlich zu sein <strong>und</strong> leisten meist Mehrarbeit. Die Abgrenzung<br />
der eigenen Bedürfnisse, das Ablehnen neuer Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Herausforderungen – einfach »Nein« zu sagen – fällt Ihnen<br />
extrem schwer. Meist sind sie die Letzten, die gehen, oder nehmen<br />
sich die Arbeit nach Hause mit. Sie sparen Zeit bei Hobbys<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, zuletzt sogar bei der Familie ein, machen die »Herausforderung«<br />
– den Alltag, selbst zum Hobby. Das geht so lange<br />
gut, bis die Arbeit keine Freude mehr macht. Sehr frühe Symptome<br />
sind beispielsweise Reizbarkeit, Lustlosigkeit, aber auch<br />
Rückenschmerzen <strong>und</strong> Schlafstörungen. Später mündet das in eine<br />
völlige emotionale Erschöpfung, in Frustration, Angst, Hoffnungslosigkeit<br />
<strong>und</strong> vor allem in eine sehr negative Einschätzung<br />
der eigenen Leistungsfähigkeit. Wenn die Familie auf Distanz<br />
geht, verliert das Zuhause seine Funktion als Ort der Regenera tion<br />
als Energietankquelle. Die Erschöpfung beginnt immer mehr <strong>und</strong><br />
mehr sichtbar zu werden. Die Belastbarkeit sinkt, parallel wächst<br />
der Widerstand gegen jegliche Aufgaben <strong>und</strong> den Alltag. Das<br />
Leistungsvermögen – Kreativität, Konzentration <strong>und</strong> Merkfähigkeit<br />
– nimmt kontinuierlich ab. Die Betroffenen wirken müde,<br />
nervös <strong>und</strong> angespannt bis reizbar. Körperliche Beschwerden,<br />
ohne organische Ursachen treten vermehrt auf.<br />
»Burn out«, wörtlich übersetzt »ausgebrannt«, ist ein Zustand<br />
der inneren Leere, der seelischen Verausgabung, ein Infarkt der<br />
Seele, bei dem Betroffene nicht nur ihre wiederaufladbaren Energien<br />
abgegeben haben, sondern in ihrer Substanz angegriffen <strong>und</strong><br />
geschädigt sind. Körperliche Krankheitszeichen gehören dazu,<br />
denn bekanntermaßen bilden Körper, Seele <strong>und</strong> Geist eine unzertrennliche<br />
Einheit.<br />
Die Basis des Burn outs ist meist die individuelle Überforderung<br />
durch Zeit- <strong>und</strong> Verantwortungsdruck, unklare Ziel- <strong>und</strong> Erfolgskriterien<br />
sowie fehlende Selbstbestimmung <strong>und</strong> geringer Handlungsspielraum.<br />
Perfektionismus, Mangel an Bestätigung <strong>und</strong><br />
Anerkennung sind weitere belastende Faktoren<br />
GEDANKEN SIND KRÄFTE!<br />
Wenn man sich auf etwas freut, Erfolg hat, ein Ziel erreicht oder<br />
einen Menschen trifft, den man gern sieht, ist man freudig erregt,<br />
der Puls steigt, die Gefäße erweitern sich, die Hände werden<br />
warm <strong>und</strong> die Muskeln locker. Am Ende fühlt man sich vielleicht<br />
wohlig müde, jedoch entspannt. Wenn man hingegen unter<br />
Zeit- <strong>und</strong> Konkurrenzdruck etwas erledigen muss, empfindet man<br />
es als bedrohlich, der Puls steigt, die Gefäße verengen sich, die<br />
Hände werden kalt <strong>und</strong> die Muskeln verspannt. Am Ende sind Sie<br />
müde, im Schultergürtel verspannt <strong>und</strong> schlafen oft sogar<br />
schlecht. Dieses Wechselbad der Gefühle ist unser Leben, mit<br />
dem wir fertig werden müssen <strong>und</strong> können, denn ein altes Sprichwort<br />
sagt: Gedanken sind Kräfte. Negative Gedanken verunsichern<br />
<strong>und</strong> schmälern den Erfolg. Sie kosten Lebensqualität <strong>und</strong><br />
Kraft. Positive Gedanken tragen nach oben!<br />
Sagen Sie oft <strong>und</strong> überzeugt: Es geht mir gut! Mir geht es von Tag<br />
zu Tag in jeder Hinsicht besser! Suchen Sie die positiven Dinge in<br />
Ihrem Leben <strong>und</strong> geben Sie ihnen eine besondere Wertigkeit,<br />
zum Beispiel, dass Sie ges<strong>und</strong> sind, oder dass Sie Menschen um<br />
sich haben, die zu Ihnen <strong>halten</strong>.<br />
WAS KANN ICH FÜR MICH TUN?<br />
Die Empfehlungen einer ges<strong>und</strong>en Lebensführung, »Nein« sagen<br />
zu lernen sind zwar wichtig, reichen aber alleine nicht aus um das<br />
Problem – die Erkrankung – in den Griff zu kriegen.<br />
Eine kontinuierliche Wegbegleitung mit entsprechendem Feed -<br />
back ist oft nötig, um aus dieser Sackgasse herauszufinden. Ausreichender<br />
Schlaf statt st<strong>und</strong>enlangem Sitzen vorm Fernseher,<br />
mindestens eine halbe St<strong>und</strong>e Bewegung bei Tageslicht sowie ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung sind ebenso essenziell wie Entspannungstechniken.<br />
Die Reaktivierung alter Hobbys oder das Finden neuer ist<br />
ebenso wichtig, wie zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen.<br />
Dabei sind es nicht die Menschenaufläufe, sondern der Tratsch<br />
mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Familie, die besonders wichtig sind – nicht nur<br />
um ges<strong>und</strong> zu werden, auch um ges<strong>und</strong> zu bleiben. Ein bewusster<br />
Umgang mit sich selbst – sich selbst zu erkennen ist im Sinne der<br />
Prävention genauso zu empfehlen wie Qi Gong, Bewegung in frischer<br />
Luft oder adäquate Ernährung. Übrigens: die Selbstkontrolltechniken<br />
helfen, die mentale Fitness zu trainieren.<br />
DA Juni 2012<br />
35
DEPRESSIONEN<br />
Da die Therapie eines echten Burn out-Syndroms langwierig <strong>und</strong><br />
schwierig ist, ist es besser vorzubeugen. Fragen wie „Gilt es als<br />
cool, bis nach 10 Uhr abends noch am Schreibtisch zu sitzen?“,<br />
„Gibt es einen »Wettbewerb«, wer mehr zu tun hat?“ „Ist es cool<br />
für private Termine keine Zeit zu haben oder wird man gar schräg<br />
angesehen?“ Prävention <strong>und</strong> ein frühzeitiges Erkennen dieser Anzeichen<br />
stellen eine besondere Herausforderung für die Unterneh-<br />
Jede Art der Entstehung von<br />
Burnout ist individuell <strong>und</strong><br />
muss auch individuell<br />
betrachtet werden.<br />
menskultur dar. Professionelle Coachings sowie Qi Gong <strong>und</strong><br />
vieles mehr können verhindern, dass Mitarbeiter am Arbeitsplatz<br />
»ausbrennen«. Der Fokus gegen Stress <strong>und</strong> Burn out liegt in<br />
Früherkennung <strong>und</strong> Umsetzung von individuellen Strategien zur<br />
»Alltagsbewältigung«.<br />
Bauen sich körperliche oder psychosomatische Symptome wie<br />
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder traurige Verstimmtheit auf,<br />
so sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Wichtig ist es in jedem<br />
Fall, die Balance zwischen Arbeit <strong>und</strong> privaten Bedürfnissen<br />
wiederherzustellen. Das Leben wieder selbst steuern <strong>und</strong> seine<br />
persönlichen Stärken zu erkennen, ist das Ziel jeder Therapie.<br />
BURN OUT-PRÄVENTION<br />
Burn out zu verhindern, heißt sensibel zu sein für die eigenen Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> die der Mitarbeiter. Sprechen Sie kritische Themen<br />
an. Setzen Sie sich erreichbare Ziele <strong>und</strong> persönliche Höhepunkte!<br />
Machen Sie sich Ihre eigenen Bedürfnisse bewusst <strong>und</strong><br />
gewichten Sie diese. Ärger ist Unfug. Zeigen Sie einem Ereignis<br />
eine angemessene Reaktion. Spielen Sie kleine Ärgernisse nicht<br />
36 DA Juni 2012<br />
zu großen Problemen hoch, sondern entspannen Sie bewusst!<br />
Lassen Sie Probleme <strong>und</strong> Sorgen heraus <strong>und</strong> atmen sie sie weg.<br />
Lernen Sie abzusc<strong>halten</strong> <strong>und</strong> bewusst »nichts zu tun«.<br />
� Ärger relativieren – einem Ereignis die angemessene Reaktion<br />
zeigen<br />
� Bewusst entspannen – Probleme <strong>und</strong> Sorgen »herauslassen –<br />
wegatmen« absc<strong>halten</strong> lernen – bewusst »nichts tun«<br />
� Entspannungsübungen – mentales Training, autogenes Training<br />
oder Qi Gong<br />
� Körperliche Bewegung, Ausgleichssport ohne Leistungsdruck<br />
betreiben. (Laufen, Radfahren, Gymnastik, Tennis etc.)<br />
� Delegieren der Arbeit – kein falsches Leistungsdenken, alles<br />
selbst machen zu müssen<br />
� Konkrete Terminfixierung für eigene Bedürfnisse, Healthmanagement<br />
– Hobbys, Zeitplanung – Beruf – Familie<br />
� Natur erleben – nach dem Arbeitstag ein Stück zu Fuß gehen<br />
� Sich Zeit schenken: Lesen, einen Film ansehen, auf einer Bank<br />
sitzen <strong>und</strong> in den Himmel schauen, Musik hören...<br />
� Tagesstress ablegen <strong>und</strong> den Abend genießen, „Heute noch keine<br />
Anleihen auf die Probleme von morgen nehmen“<br />
� Für entspannten <strong>und</strong> ausreichenden Schlaf sorgen.<br />
Jede Art der Entstehung von Burn out ist individuell <strong>und</strong> muss<br />
auch individuell betrachtet werden. Eine allgemeingültige Prävention<br />
ist daher nicht bzw. nur sehr ungenau möglich. Nur wer die<br />
wirkliche Ursache von Burn out kennt, ist in der Lage daraus<br />
Maßnahmen abzuleiten.<br />
ENTSPANNUNGSÜBUNGEN<br />
Mentales Training, autogenes Training („Ich bin stark, ich werde<br />
es schaffen“).<br />
Befreien Sie sich von Alltagsstress <strong>und</strong> Leistungsdruck, in dem<br />
Sie sich für kurze Zeit aus Ihrer Umwelt aussc<strong>halten</strong>. Wie oft<br />
muss man auf etwas warten, ist ungeduldig <strong>und</strong> nervös. Versuchen<br />
Sie die Zeit mit einer kurzen Bauchatmung zu überbrücken:<br />
Lehnen Sie sich in Ihrem Stuhl entspannt zurück, lassen<br />
Sie Ihre Hände leicht auf dem Bauch liegen, schließen Sie<br />
Ihre Augen <strong>und</strong> atmen Sie nun ruhig <strong>und</strong> tief mit dem Bauch.<br />
Beim Einatmen streckt sich der Bauch heraus, beim Ausatmen<br />
sinkt er zurück. Konzentrieren Sie sich ganz auf den Bauch <strong>und</strong><br />
atmen Sie ruhig <strong>und</strong> entspannt. Schon nach fünf Atemzügen beginnen<br />
Ihre Muskeln sich zu entspannen, die Durchblutung der<br />
Haut steigt <strong>und</strong> Ihre Pulsfrequenz sinkt ab. Die Stresskurve wird<br />
unterbrochen.<br />
WELCHE MASSNAHMEN HELFEN GEGEN<br />
DAS BURN OUT-SYNDROM?<br />
Tragen Sie erst einmal den Körperbedürfnissen Rechnung: ausreichend<br />
schlafen, ges<strong>und</strong> essen (kein fast food, viel Obst, Gemüse,<br />
mageres Fleisch, Vollkorn, etc.), sich Zeit fürs Essen nehmen, sich<br />
Zeit für Körperpflege gönnen, vielleicht auch mal wieder mehr<br />
Zeit für Bewegung nehmen.<br />
Legen Sie öfter am Tag eine kleinere Pause ein. Planen Sie jede<br />
Woche größere Pausen ohne Anstrengung fest ein. Machen Sie<br />
Urlaub ohne erneuten Freizeitstress. Lernen Sie »Nein«-Sagen<br />
ohne Schuldgefühle zu haben. Delegieren Sie Arbeit <strong>und</strong> Aufgaben<br />
an andere, auch wenn diese »das nur halb so gut machen« wie<br />
Sie selbst. Es muss nicht alles perfekt sein. Sprechen Sie mit<br />
einem Arzt gezielt über Ihre Probleme. Trauen Sie sich in fach -<br />
liche psychotherapeutische Behandlung. Sehen Sie es als ein<br />
Coaching zu mehr Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden, das sich heute<br />
bereits viele Menschen gönnen.
Entgeltliche Einschaltung<br />
Wenn alles zu viel wird:<br />
Burnout!<br />
ADVERTORIAL<br />
R<strong>und</strong> 500.000 ÖsterreicherInnen leiden an einem behandlungsbedürftigen Burnout-Syndrom.<br />
Weitere 1,5 Millionen Bürger sind gefährdet, »auszubrennen« – so aktuelle Schätzungen. Neuere<br />
ernährungsmedizinische Studien belegen, dass auch pflanzliche Wirkstoffe sowie Mikronährstoffe<br />
einen Burnout-Schutz bieten können.<br />
WER »AUSGEBRANNT« IST, HAT EINMAL<br />
»GEBRANNT«<br />
Das Burnout-Syndrom ist so etwas wie eine Sackgasse, ein Endzustand<br />
aus Erschöpfung, Depression <strong>und</strong> anderen psychosomatischen<br />
Beschwerdebildern. Begonnen hat es jedoch mit einem<br />
»Brennen«, mit einer Begeisterung für eine Sache, einem mehr als<br />
100 %igen Engagement <strong>und</strong> dem Drang, sich selbst <strong>und</strong> anderen<br />
etwas beweisen zu müssen. Durch das extreme Leistungsstreben<br />
wurden persönliche Bedürfnisse vernachlässigt, auch das Bedürfnis<br />
nach Ruhe <strong>und</strong> Ausgleich. Gleichzeitig wurden erste Anzeichen<br />
von Überforderung ignoriert, bis man eines Tages nicht<br />
mehr konnte. Aus! Leer! Ausgebrannt!<br />
HILFREICHE ANTI-STRESS-PFLANZEN<br />
Ernährungsmedizinische Studien haben gezeigt, dass auch pflanzliche<br />
Wirkstoffe sowie Mikronährstoffe die Stressresistenz erhöhen.<br />
So weiß man, dass Ginseng, Ginkgo, Shizandra <strong>und</strong> Rosen<br />
Wurz, sowie die Aminosäure Taurin für mehr Ausgeglichenheit<br />
<strong>und</strong> Belastbarkeit sorgen. Es ist schon lange bekannt, dass die in<br />
den Pflanzenwirkstoffen ent<strong>halten</strong>en »Adaptogene« die körperliche<br />
<strong>und</strong> geistige Spannkraft auf natürliche Weise erhöhen. Zink, Eisen,<br />
Kupfer, Mangan <strong>und</strong> Vitamine des B-Komplexes füllen leere<br />
Energieakkus wieder auf <strong>und</strong> erhöhen die Leistungsfähigkeit.<br />
DEN SCHLAF FÖRDERN<br />
Burnout-Patienten sind zwar ausgelaugt <strong>und</strong> müde, dennoch lässt<br />
ihre Schlafqualität zu wünschen übrig. Lange Wachphasen mit<br />
negativen Gedanken beeinträchtigen den Schlaf der Betroffenen.<br />
Daher ist es wichtig, dass sie entsprechend tief <strong>und</strong> ausgiebig<br />
schlafen können. Auch hier bieten Pflanzenwirkstoffe <strong>und</strong><br />
Mikronährstoffe wichtige Hilfe. Vitamin B 6 <strong>und</strong> andere Nährstoffe<br />
sorgen dafür, dass<br />
das Schlafhormon Melatonin<br />
gebildet wird. Cholin<br />
wiederum fördert die<br />
Schlaftiefe, ist aber auch<br />
für ein erholtes Aufwachen<br />
verantwortlich. Ein neues<br />
Nährstoffpräparat bietet<br />
beides – eine Steigerung<br />
der Stressresistenz wäh -<br />
rend des Tages, sowie die<br />
Förderung eines erhol -<br />
samen Schlafes. Das<br />
Präparat mit dem Namen<br />
»ReLoad24 ® « zur Steigerung der Belastbarkeit (Tages- <strong>und</strong><br />
Nachtkapseln) ist ab sofort in Apotheken rezeptfrei erhältlich.<br />
DA Juni 2012<br />
37
SCHÜSSLER SALZE<br />
Schüßler Salze –<br />
Vorbereitung auf<br />
Sommer <strong>und</strong><br />
Urlaub<br />
Wenn es heiß wird, ist die alljährlich wiederkehrende Insektenplage<br />
nicht mehr weit.<br />
JUCKENDE INSEKTENSTICHE<br />
Mit Schüßler Salzen können juckende Quaddeln relativ rasch abgebaut<br />
<strong>und</strong> der Juckreiz gestillt werden.<br />
Sting Away, eine Creme mit Schüßler Salzen hilft hier überzeugend.<br />
Diese kühlende Creme stillt den Juckreiz <strong>und</strong> mildert die<br />
Hautschwellungen nach Insektenstichen <strong>und</strong> -bissen, aber auch<br />
Hautreaktionen nach Quallenkontakt. Die Wirkung dieser Creme<br />
beruht ausschließlich auf den ent<strong>halten</strong>en Schüßler Salzen, daher<br />
kann Sting Away bereits ab dem Säuglingsalter angewendet zu<br />
werden. Am besten bereits unmittelbar nach dem Stich anwenden<br />
<strong>und</strong> mehrmals täglich eincremen.<br />
STING AWAY<br />
Kühlende Mineralstoff-Creme nach<br />
Insektenstichen <strong>und</strong> -bissen<br />
Unterstützt das Abschwellen von<br />
betroffenen Hautstellen <strong>und</strong><br />
lindert den Juckreiz<br />
Bereits ab dem Babyalter<br />
anwendbar<br />
38 DA Juni 2012<br />
Adler Pharma<br />
SCHÜßLER SALZE<br />
Parallel dazu unterstützt die Einnahme folgender<br />
Schüßler Salze:<br />
Nr. 2 Calcium phosphoricum, Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 4<br />
Kalium chloratum, Nr. 8 Natrium chloratum <strong>und</strong> Nr. 10 Natrium<br />
sulfuricum jeweils 7 bis 10 Stück mischen <strong>und</strong> über den Tag verteilt<br />
einnehmen.<br />
Bitte beachten Sie, dass Bienen- <strong>und</strong> Wespenstiche erhebliche allergische<br />
Reaktionen auslösen können <strong>und</strong> daher ein Arzt zu Rate<br />
gezogen werden sollte.<br />
VORBEREITUNG AUF DIE SONNE<br />
Die Sonne stellt für immer mehr Menschen eine starke Belastung<br />
dar. Pre <strong>und</strong> After Sun Gel mit Aloe Vera <strong>und</strong> OM24 ist ein fettfreies<br />
Gel. Die in Originalverdünnung ent<strong>halten</strong>en hoch verdünnten<br />
Mineralstoffe ermöglichen eine optimale Vorbereitung der<br />
Haut auf die intensive Sonneneinwirkung. Schon einige Zeit, zumindest<br />
einige Tage vor dem ersten Sonnenbad sollte Pre <strong>und</strong> After<br />
Sun regelmäßig angewendet werden. Das feuchtigkeitsspendende<br />
Gel stärkt die Eigenschutzzeit der Haut.<br />
Während des Sonnenbades kommt es vermehrt zu schädigenden<br />
Einflüssen durch freie Radikale, was Menschen mit sonnenempfindlicher<br />
Haut oder Sonnenallergie besonders belastet. OM24, ein<br />
natürlicher 24-St<strong>und</strong>en Schutz vor freien Radikalen, wurde daher<br />
in die Rezeptur aufgenommen. Pre <strong>und</strong> After Sun Gel kann unmittelbar<br />
unter dem Sonnenschutzpräparat aufgetragen werden.<br />
Bitte beachten Sie: Pre <strong>und</strong> After Sun Gel ist kein Sonnenschutzpräparat!<br />
Als After Sun Gel angewendet, leitet es eine tiefgreifende Regeneration<br />
einer durch Sonneneinwirkung geröteten Haut ein.<br />
UNGEWOHNTES ESSEN – SODBRENNEN?<br />
Wenn im Urlaub ungewohntes, vielleicht zu fettes Essen zu Sodbrennen<br />
führt, dann helfen Schüßler Salze wirksam <strong>und</strong> rasch.<br />
Dabei gilt es zu unterscheiden, wie sich dieses Sodbrennen zeigt:<br />
spürt man es wirklich im <strong>Magen</strong>, dann ist Nr.9 Natrium phosphoricum<br />
einzunehmen. Im Akutfall eine Tablette nach der anderen<br />
im M<strong>und</strong> zergehen lassen, bis die Beschwerden aufhören. In chronischen<br />
Fällen täglich 10 Stück über den Tag verteilt einnehmen,<br />
eventuell mit der Nährstoffmischung Adler Ortho Aktiv Nr. 9<br />
kombinieren.<br />
Brennt es die Speiseröhre hinauf bis zur Kehle, was in der Biochemie<br />
nach Dr. Schüßler als Schl<strong>und</strong>brennen bezeichnet wird,
dann wird Nr. 8 Natrium choratum eingenommen. Im Akutfall eine<br />
Tablette nach der anderen im M<strong>und</strong> zergehen lassen, in chronischen<br />
Fällen 10 bis 15 Stück täglich.<br />
SPORTLICHE AKTIVITÄTEN<br />
Ungewohnter Sport verursacht nach den ersten Tagen rasch Muskelkater.<br />
So beugen Sie einem Muskelkater vor: Wenn Sie eine längere<br />
Rad- oder Bergtour planen, dann können Sie einem Muskelkater<br />
mithilfe der Nr. 3 Ferrum phosphoricum vorbeugen, dafür täglich<br />
15 Stück im M<strong>und</strong> zergehen lassen. Vor dem Start mit Pre Sport<br />
Gel einreiben, welches die Muskulatur mit hoch verdünnten Mineralstoffen<br />
versorgt. Nach dem Sport beanspruchte Muskelpartien<br />
mit After Sport Lotion wieder fit machen. Beide Produkte<br />
ent<strong>halten</strong> hoch verdünnte Mineralstoffe in der Originalverdünnung<br />
der Schüßler Salze.<br />
Ein bestehender Muskelkater wird mit folgenden Mineralstoffen<br />
rascher abgebaut:<br />
Mineralstoff Stück/Tag<br />
Nr. 3 Ferrum phosphoricum 7<br />
Nr. 6 Kalium sulfuricum 10<br />
Nr. 7 Magnesium phosphoricum 7<br />
Nr. 10 Natrium sulfuricum 10<br />
EINSCHLAFPROBLEME?<br />
Manchmal können stressgeplagte Menschen in den ersten Urlaubstagen<br />
schwer absc<strong>halten</strong>. Auch Kinder können Einschlafprobleme<br />
haben, denn die neue Umgebung ist aufregend <strong>und</strong> sie<br />
sind vielleicht auch länger aufgeblieben.<br />
Folgende Schüßler-Salz-Mischung kann, am besten gegen Abend<br />
eingenommen, helfen:<br />
Mineralstoff Stück/Tag<br />
Nr. 2 Calcium phosphoricum 7 - 10<br />
Nr. 7 Magnesium phosphoricum 7 - 10<br />
Allen, die mit kreisenden Gedanken <strong>und</strong> Unruhe zu kämpfen haben,<br />
wird zusätzlich die Einnahme von 7 Stück Nr. 14 Kalium<br />
bromatum empfohlen.<br />
Gibt es Einschlafprobleme aufgr<strong>und</strong> von Jetlag, dann sollten zur<br />
genannten Mischung 7 Stück Nr. 25 Aurum chloratum natronatum<br />
eingenommen werden. snf �<br />
© Andrey Yurlov<br />
Mehr Auswahl.<br />
Mehr Angebot.<br />
Mehr Service.<br />
Buchtipps<br />
„Ist es nicht ärgerlich, wie viel Geld man verschleudert, wenn man<br />
lebenslang Miete zahlt?“ Wer diese Frage stellt, steht schon mit einem<br />
Bein in der Baugrube oder zumindest im No tariat. Egal ob man neu,<br />
aus-, an- oder umbaut, eines kommt sicher auf Bauherren zu.<br />
Die kleine Souvenirverkäuferin<br />
Francois Lelord<br />
2012 | Piper Verlag<br />
ISBN 978-3-492-05490-4<br />
Kann man sich lieben, wenn einen Welten trennen? Und warum kann<br />
man sich manchmal nicht lieben, wenn doch alles zu passen scheint?<br />
Könnte es Julien doch nur gelingen, Cleas Gefühle zu erwidern.<br />
40 Jahre Erfahrung <strong>und</strong> Beratung<br />
Spitalgasse 31A, 1090 Wien<br />
Tel: 01/402 35 88-30<br />
Ich glaube, der Fliesenleger ist tot<br />
Julia Karnick<br />
2012 | blanvalet Verlag<br />
ISBN 978-3-7645-0429-8<br />
Imperium<br />
Christian Kracht<br />
2012 | Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />
ISBN 978-3-462-04131-6<br />
20,60 EUR<br />
17,50 EUR<br />
19,60 EUR<br />
Der Aussteiger August Engelhardt reist Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
in die damalige Kolonie Deutsch-Neuguinea, um dort eine<br />
Kokosplantage zu kaufen <strong>und</strong> zu betreiben. Sein erklärtes Ziel: sich als<br />
bekennender Vegetarier ausschließlich von der Kokosnuss zu<br />
ernähren.<br />
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Bücher auf<br />
40Alle<br />
DA Juni 2012 39
HOMÖOPATHIE<br />
Homöopathische Hausapotheke – Teil 11<br />
In Morpheus’ Armen …<br />
Ges<strong>und</strong> soll er sein, ausreichend lange <strong>und</strong> vor allem erholsam – unser Schlaf. Aber nicht jedem ist<br />
es vergönnt, seinen Tag ausgeruht <strong>und</strong> voller Tatendrang beginnen zu können.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />
Laut neuesten Untersuchungen leidet fast ein Viertel aller<br />
Österreicher mehr oder weniger regelmäßig unter Schlafproblemen.<br />
Am häufigsten verhindern Ein- <strong>und</strong> Durchschlafstörungen<br />
sowie zu frühes Aufwachen eine<br />
ausreichende Menge Schlaf, nach der<br />
wir uns geistig <strong>und</strong> körperlich frisch<br />
fühlen würden.<br />
Neben einer optimalen Schlafhygiene wie<br />
Vermeiden von spätem Essen, regelmäßige<br />
Schlafenszeiten, abendliche Rituale zur<br />
Schlafvorbereitung für Körper <strong>und</strong> Geist,<br />
keine Streitgespräche vor dem zu Bett ge-<br />
Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger<br />
40 DA Juni 2012<br />
hen usw. <strong>und</strong> zahlreichen Hilfen aus dem<br />
Bereich der Komplementär- <strong>und</strong> Phytotherapie<br />
wie beruhigende Kräutermi-<br />
schungen, Aromaöle, Schüßler Salze oder natürliche Badezusätze<br />
kann auch der Einsatz eines gut gewählten homöopathischen Mittels<br />
bei kurzzeitig auftretenden Schlafproblemen helfen.<br />
COFFEA ARABICA – KAFFEESTRAUCH<br />
Der arabische Kaffeestrauch aus den Bergwäldern Nordafrikas<br />
wird mittlerweile weltweit, vor allem in Südamerika großflächig<br />
angebaut <strong>und</strong> wurde ursprünglich von der afrikanischen Bevölkerung<br />
als festliches Getränk zur Meditation <strong>und</strong> als Aphrodisiakum<br />
getrunken. Der Hauptinhaltsstoff der Kaffeebohnen, das Coffein,<br />
ist hinlänglich bekannt <strong>und</strong> wird sowohl wegen seiner aktivierenden<br />
Wirkung als auch wegen seiner entspannenden <strong>und</strong> beruhigenden<br />
Eigenschaften als Genussmittel geschätzt.<br />
Übermäßiger Kaffeegenuss jedoch führt schnell zu übersteigerter<br />
Aktivität, Ruhelosigkeit <strong>und</strong> Problemen beim Einschlafen.<br />
Auch körperliche Symptome wie verstärktes Herzklopfen, Zittern<br />
<strong>und</strong> Schweißbildung können sich einstellen <strong>und</strong> weisen damit<br />
schon auf das homöopathische Arzneimittelbild hin.<br />
Coffea eignet sich daher besonders bei Einschlafstörungen nach<br />
aufregenden Ereignissen wie z.B. Familienfesten oder Popkonzerten<br />
mit viel lauter Musik <strong>und</strong> langem Aufbleiben, besonders dann,<br />
wenn viel gegessen <strong>und</strong> getrunken wurde.<br />
Man wälzt sich im Bett hin <strong>und</strong> her, Körper <strong>und</strong> Geist sind übererregt<br />
<strong>und</strong> überaktiv, die Gedanken kommen nicht zur Ruhe, ständig<br />
lassen einen neue Ideen <strong>und</strong> Pläne nicht zur Ruhe kommen,<br />
starkes Schwitzen <strong>und</strong> lautes Herzpochen tragen das Ihre zur<br />
Schlaflosigkeit bei.<br />
Kinder sind vor oder nach dem ersten großen Faschingsfest, ihrer<br />
Geburtstagfeier oder bewusst erlebtem Weihnachtsabend völlig<br />
© Yuri Arcurs
HOMÖOPATHIE<br />
»überdreht«, springen unaufhörlich umher <strong>und</strong> sprechen hastig<br />
<strong>und</strong> aufgeregt. Kopf- <strong>und</strong> Nervenschmerzen können ebenfalls<br />
auftreten. Frische Luft verschlechtert die Symptome, ebenso starke<br />
Gerüche, Berührung oder weitere Aufregung <strong>und</strong> laute Geräusche.<br />
Jedoch können Ruhe, Wärme <strong>und</strong> Harmonie Erleichterung<br />
bringen.<br />
Zu beachten ist, dass Kaffee als Getränk die Wirkung von homöopathischen<br />
Mitteln teilweise oder ganz aufheben kann.<br />
ACONITUM NAPELLUS – BLAUER EISENHUT<br />
Aconit wurde bereits im Rahmen dieser Serie vorgestellt (s. DA<br />
12/2011, S. 40). Der blaue Eisenhut eignet sich jedoch als Akutmittel<br />
für alle plötzlichen Zustände auch bei Schlafstörungen aufgr<strong>und</strong><br />
von Angstzuständen oder seelischem Schock nach schlimmen<br />
Ereignissen sowie bei nächtlichem Aufschrecken aufgr<strong>und</strong><br />
von Alpträumen. Auch hier tritt heftiges Herzklopfen auf, welches<br />
als Herzrasen empf<strong>und</strong>en wird. Eine Gabe vor dem Schlafengehen<br />
<strong>und</strong> erneut beim nächtlichen Aufwachen ist möglich.<br />
COCCULUS ANAMIRTA - KOKKELSKÖRNER<br />
Cocculus (s. DA 8/2011, S. 24) leistet gute Dienste bei Ein- <strong>und</strong><br />
Durchschlafstörungen infolge von Schlafmangel, wie er bei<br />
Schichtarbeit oder Jet-Lag auftritt. Als Folge von unzureichendem<br />
Schlaf sinkt die Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Ohrgeräusche<br />
<strong>und</strong> Schwindelanfälle häufen sich, eine gereizte Stimmung<br />
stellt sich ein. Der Cocculus-Patient ist furchtbar müde <strong>und</strong> gähnt<br />
ständig, kann jedoch trotzdem nicht einschlafen. Erst ausgedehnte<br />
Ruhephasen bringen Körper <strong>und</strong> Seele wieder ins Lot.<br />
ZINCUM METALLICUM - ZINK<br />
Das Metall Zink eignet sich für Menschen, welche tagsüber unter<br />
großer Müdigkeit leiden, nachts jedoch nur ein äußerst unruhiger,<br />
unerquicklicher Schlaf vergönnt ist mit vielen Unterbrechungen,<br />
schlechten Träumen <strong>und</strong> ausgeprägter Geräuschempfindlichkeit.<br />
Auch lautes Aufschreien im Schlaf, ohne davon zu wissen, Zähneknirschen,<br />
motorische Unruhe der Beine <strong>und</strong> Schlafwandeln<br />
gehören zum Bild von Zincum metallicum, welche sich durch Bewegung,<br />
Wärme <strong>und</strong> frische Luft bessern.<br />
AVENA SATIVA – DER HAFER UND<br />
PASSIFLORA INCARNATA –<br />
DIE PASSIONSBLUME<br />
Der Hafer <strong>und</strong> die Passionsblume sind beide aus der Phytotherapie<br />
für ihre beruhigenden <strong>und</strong> schlaf anstoßenden Eigenschaften<br />
bekannt. Ihre homöopathischen Zubereitungen werden als unspezifisches<br />
Schlaf- <strong>und</strong> Kräftigungsmittel (Avena sativa) <strong>und</strong> als<br />
Beruhigungsmittel bei nervösen oder altersbedingten Schlafproblemen<br />
sowie zur Unterstützung beim Absetzen chemischer<br />
Schlafmittel (Passiflora incarnata) verwendet.<br />
Da beide derzeit noch zu den ungeprüften Arzneien in der<br />
Homöopathie zählen <strong>und</strong> ihre Anwendung eher auf positiven Erfahrungsberichten<br />
beruht, kommen sie vorwiegend in Form ihrer<br />
Urtinktur zum Einsatz.<br />
Ist die Ursache der Schlafstörung nicht bekannt oder bleibt sie<br />
über einen längeren Zeitraum bestehen, so sollte ehe baldigst<br />
ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um eine<br />
Chronifizierung zu vermeiden.<br />
Die vorgestellten Mittel stellen eine Auswahl dar <strong>und</strong> erheben<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Literatur bei der Verfasserin.<br />
In der nächste Folge: Sodbrennen <strong>und</strong> <strong>Magen</strong>verstimmungen<br />
DA Juni 2012<br />
41<br />
Ihr Coach: GESÜNDER LEBEN.<br />
Leben Sie bewusst <strong>und</strong> mit Genuss,<br />
damit es Ihnen gut geht!<br />
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DA MUTTER UND KIND<br />
Studie<br />
Unterstützung der<br />
Mutter lässt das<br />
Gehirn wachsen<br />
Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt<br />
sich US-Forschern zufolge auch im Gehirn. Der<br />
Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist<br />
für Gedächtnis, Emotionen <strong>und</strong> Stressbewältigung, ist<br />
bei Schulkindern größer wenn diese als Kleinkind von<br />
der Mutter stark unterstützt wurden.<br />
Amerikanische Wissenschafter hatten 92 Kinder von drei bis sechs<br />
Jahren verschiedenen psychologischen Tests unterworfen. Darunter<br />
war auch ein leichter Stresstest, bei dem die Kinder ein bunt verpacktes<br />
Geschenk in ihre Reichweite bekamen, es jedoch erst nach<br />
acht Minuten öffnen durften. Neben den Reaktionen der Kinder bewerteten<br />
die Forscher mit einem Punktesystem auch die Hilfe, Zuwendung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung durch die Mutter bei dieser Wartezeit.<br />
Im Schnitt drei Jahre später wurde bei allen Kindern im Magnet -<br />
resonanztomographen die Größe des Hippocampus im Gehirn<br />
Es gibt nur wenige Sonnenschutzcremes,<br />
die auch für Babys unter 1 Jahr geeignet<br />
sind. Fragen Sie dazu Ihren Apotheker.<br />
Tipps<br />
Sonnenschutz<br />
bei Babys<br />
In den Sommermonaten Juni bis August kommen in Österreich<br />
jährlich r<strong>und</strong> 20.000 Babys zur Welt. Die meisten jungen<br />
Mütter möchten die Sommerzeit mit ihrem Nachwuchs lieber<br />
im Freien als in der Wohnung genießen. Doch wie schützt man<br />
die empfindliche Babyhaut speziell in den ersten Lebensmonaten<br />
am besten vor der Sonne?<br />
TIPPS ZUM SCHUTZ VON BABYS<br />
IN DEN ERSTEN LEBENSMONATEN<br />
� Nur im Schatten! Kinder unter 1 Jahr sollten niemals der direkten<br />
Sonne ausgesetzt sein.<br />
� Verbringen Sie die Mittagsst<strong>und</strong>en – wenn möglich – im<br />
Haus, speziell in den ersten Lebensmonaten Ihres Babys.<br />
� Der Temperatur angemessene Kleidung ist für Babys der<br />
wichtigste Schutz.<br />
42 DA Juni 2012<br />
gemessen. Dabei zeigte sich, dass diese zwar vom Geschlecht der<br />
Kinder, nicht aber von ihrem Alter oder der sozialen Stellung der<br />
Eltern geprägt wurde. Dagegen entdeckten die Forscher einen<br />
starken statistischen Zusammenhang mit dem bei vorherigen<br />
Tests ermittelten »Zuwendungs-Index«.<br />
Diese Momentaufnahme könne wahrscheinlich als Hinweis auf<br />
die auch langfristig er<strong>halten</strong>e Zuwendung als Kleinkind gewertet<br />
werden, schreiben die Forscher. Dies zeige, dass die Zuwendung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung durch die Mutter wichtige Gehirnregionen<br />
anregt <strong>und</strong> ihre Entwicklung fördert. �<br />
� Schützen Sie immer auch den Kopf Ihres Babys mit einem<br />
Hut.<br />
� Eincremen! Bei der Wahl des Sonnenschutzmittels sollten<br />
Cremes mit chemischen Filtern unbedingt vermieden werden.<br />
Es gibt nur wenige Sonnenschutzcremes, die auch für<br />
Babys unter 1 Jahr geeignet sind. Fragen Sie dazu Ihren Apotheker.<br />
Beachten Sie, dass alle Körperstellen, die nicht durch<br />
Kleidung geschützt sind, unbedingt eingecremt werden sollten.<br />
Neben Gesicht <strong>und</strong> Händen beim Eincremen unbedingt<br />
auch auf Fußsohlen, die Ohren oder den Bereich um die Augen<br />
achten, wenn diese ungeschützt sind.<br />
All diese Empfehlungen gelten nicht nur für den Urlaub am<br />
Strand oder den Aufenthalt im Freibad. Schützen Sie Ihr Baby<br />
auch im Alltag, z.B. bei einem Spaziergang!<br />
© Petro Feketa<br />
© Vasaleks
© Mat Hayward<br />
Das heurige Bettnässer-<br />
DA MUTTER UND KIND<br />
5. bis 11. August 2001<br />
Erlebniswoche<br />
im »Mondkind-Camp«<br />
Camp ist bereits das 16.<br />
Camp von JUFA & Club<br />
Mondkind. Um den Kindern<br />
ein noch attraktiveres<br />
Programm <strong>und</strong> auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittene<br />
Betreuung bieten zu können,<br />
wurde das Konzept neu<br />
überarbeitet <strong>und</strong> das<br />
Netzwerk »Trockene Hose«<br />
mit ins Boot geholt.<br />
„Bettnässen ist das zweithäufigste chronische Leiden im Kindesalter. 10 bis 15 Prozent aller<br />
Kinder zwischen sechs <strong>und</strong> 10 wachen morgens in einem nassen Bett auf“, weiß Urologe<br />
Univ.-Doz. Dr. Günter Primus. Für die Kinder bedeutet das eine enorme Belastung.<br />
Die Scham <strong>und</strong> die Angst vor dem Spott der Mitschüler sind groß, das Übernachten bei<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Teilnahme an einer Schullandwoche ist für sie enormer Stress oder erst<br />
gar nicht möglich. Das »Mondkind-Camp« kann diesen Kindern eine willkommene Abwechslung<br />
bieten – mit so manch trockenen Erfolgen:<br />
Das heurige Bettnässer-Camp ist bereits das 16. Camp von JUFA & Club Mondkind. Um<br />
den Kindern ein noch attraktiveres Programm <strong>und</strong> auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene<br />
Betreuung bieten zu können, wurde das Konzept neu überarbeitet <strong>und</strong> das Netzwerk<br />
»Trockene Hose« mit ins Boot geholt. Das Team r<strong>und</strong> um Patricia Schrodis verfügt über<br />
eine f<strong>und</strong>ierte Ausbildung, fachspezifische Erfahrung sowie ein hohes Maß an sozialer<br />
Kompetenz <strong>und</strong> ist r<strong>und</strong> um die Uhr für die Kinder da. Das Ferienangebot ist für Kinder<br />
von 6 bis 10 Jahren geeignet. Bei zahlreichen Anmeldungen werden die Kinder in zwei<br />
Altersgruppen geteilt.<br />
In der einzigartigen Kulisse des Schloss Röthelsteins (STMK) können sich die Kinder zu<br />
Schlossherrn oder Burgfräulein verwandeln, auf »Geister-Suche« gehen <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Es erwarten sie außerdem Wanderungen, Entdeckungsreisen in die Natur, Lagerfeuer, den<br />
Rauchkuchl-Abend oder eine Kinderdisco. Zum abwechslungsreichen Programm gehören<br />
neben Sport, Spaß & Spiel auch Yoga, Bewegungsspiele, Entspannungs-, Konzentrations<strong>und</strong><br />
Körperübungen sowie Schulung der Körperwahrnehmung. Dadurch lernen die Kinder,<br />
mit Druck oder Ängsten besser umzugehen <strong>und</strong> an Aufgaben oder Herausforderungen<br />
zu wachsen. Was den Kindern dabei hilft, trocken zu werden.<br />
Die Unterbringung erfolgt in 2- bis 4-Bett-Zimmern. Wer mit Fre<strong>und</strong>en oder Ge -<br />
schwistern anreist, bekommt ein gemeinsames Zimmer. Sonst erfolgt die Einteilung so,<br />
dass sich gleichaltrige Teilnehmer ein Zimmer teilen. Im Preis von € 299,– sind Voll -<br />
pension sowie alle Programme <strong>und</strong> Aktivitäten inkludiert.<br />
Info für interessierte Familien:<br />
JUFA - Jugend & Familiengästehäuser<br />
Mag. Kerstin Benedek; T: 05/7083-103; E: camps@jufa.at; www.jufa.at/camps<br />
http://www.youtube.com/clubmondkind (Video Schloss Röthelstein)<br />
Club Mondkind<br />
Elisabeth Leeb; Club-Telefon: 0664/60 90 8100 (Freitag vormittags)<br />
E: info@clubmondkind.at; www.clubmondkind.at<br />
Netzwerk Trockene Hose<br />
Patricia Schrodis; T: 0676/56 20 000; E: henri@trockenehose.at; www.trockenehose.at<br />
DA Juni 2012<br />
43<br />
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Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie<br />
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des Babys auftragen. Dentinox ® -Gel wurde<br />
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DA AUF REZEPT DA DIABETES NEWS<br />
Im Wettlauf mit dem »AIDS«-Virus<br />
Die heutigen Kenntnisse über den Verlauf einer Infektion mit<br />
dem Humanen Imm<strong>und</strong>efizienz-Virus, kurz HIV genannt, ermöglicht<br />
eine weitgehende medikamentöse Kontrolle seiner Vermehrung<br />
im menschlichen Körper. Das HI-Virus bringt sein genetisches<br />
Material in das Erbmaterial der infizierten Immunzelle ein<br />
<strong>und</strong> begründet in nur 7 bis 10 Tagen eine lebenslang an<strong>halten</strong>de<br />
Infektion, von der bisher kein einziger Fall einer Genesung dokumentiert<br />
ist. Täglich entstehen 10 Milliarden Viruspartikel! Für die<br />
extrem raschen Veränderungen des HI-Virus sorgen seine fehleranfällige<br />
Vermehrung <strong>und</strong> die äußerst kurzfristige Verdoppelung<br />
der Virenzahl in nur 2,6 Tagen. Diese Eigenschaften helfen dem Virus<br />
das Immunsystem zu unterlaufen. Inzwischen sind drei HIV-<br />
Gruppen <strong>und</strong> zahlreiche Subtypen sowie Sub-Sub-Typen bekannt,<br />
welche bisher die Suche nach einem Impfstoff vereitelt haben. HIV<br />
greift punktgenau jene Immunzellen an, die es vernichten sollte.<br />
Das HIV tarnt sich dabei mit einer dichten Hülle von Zuckermolekülen<br />
gegen die Bekämpfung durch die Abwehrzellen. Ein wichtiger<br />
Umstand ist dabei die Tatsache, dass eine Übertragung nur<br />
über die Schleimhaut bzw. intravenös möglich ist.<br />
Ein weiterer Vertreter einer schon etablierten Substanzklasse sind<br />
Filmtabletten mit dem Wirkstoff »Rilpivirin«, die seit Jänner 2012 lieferfähig<br />
sind. »Rilpivirin« hemmt einen bestimmten Vermehrungsschritt<br />
der HI-Viren. Ein wichtiger Umstand ist die nur 1x- tägliche<br />
Einnahme zur Mahlzeit. Da nur mehrere Medikamente die Virusvermehrung<br />
verhindern, müssten die Patienten bei dreimal täglicher<br />
Einnahme jahraus <strong>und</strong> jahrein eine handvoll Tabletten schlucken!<br />
Vorteilhaft ist neben der 1x-Dosis/Tag, die sehr gute Verträglichkeit,<br />
nachteilig die geringe antivirale Potenz von »Rilpivirin« <strong>und</strong> die<br />
deutlich höhere Resistenzquote. Wichtig sind die Einnahme unbedingt<br />
mit den Mahlzeiten <strong>und</strong> die Prüfung auf Unverträglichkeit<br />
zwischen »Rilpivirin« <strong>und</strong> anderen Medikamenten! �<br />
Nierentransplantation <strong>und</strong><br />
Immunsuppression<br />
Laut Austrotransplant 2009 gab es damals 4.200 Dialysepatienten,<br />
von denen mit dem Stichtag 31.12.2009 r<strong>und</strong> 22 % für<br />
eine Nierentransplantation angemeldet waren. Ende 2010 befanden<br />
sich noch 810 Patienten auf der Warteliste. Zwischen 2005<br />
<strong>und</strong> 2010 warteten 2.864 Patienten auf eine Niere, von denen<br />
� 54 % mit einem Transplantat versorgt werden konnten<br />
� 5 % auf der Warteliste verstarben<br />
� 28 % weiterhin auf der Warteliste stehen blieben<br />
� sich bei 10 % die Wartesituation (Verzicht auf Transplantation,<br />
Verbesserung des Zustandes etc.) veränderte.<br />
Dank der Basis-Immunsuppression mit den Calcineurin-Inhibitoren<br />
werden im ersten Jahr nach der Transplantation nur 5 % der<br />
Nieren von Lebendspenden <strong>und</strong> 10 % der Nieren von Verstorbenen<br />
abgestoßen. Nach 5 Jahren beträgt der Anteil noch funktionierender<br />
Nierentransplantate zwischen 68 <strong>und</strong> 86 %, nach 10<br />
Jahren nur mehr die Hälfte! Maßgeblichen Anteil an der zunehmenden<br />
Verschlechterung des Nierenstatus hat die nierenschädigende<br />
Nebenwirkung der Calcineurin-Inhibitoren.<br />
Das Immunsuppressivum »Belatacept« kommt bei der Erhaltungstherapie<br />
intravenös alle vier Wochen zur Anwendung. Seine<br />
spezifische Wirksamkeit ist gentechnisch bedingt <strong>und</strong> verhindert<br />
den Angriff von körpereigenen Abwehrzellen (T-Zellen) auf<br />
die fremde Niere. Vorteilhaft ist die bessere Nierenverträglichkeit,<br />
die ein verlängertes Transplantat-Überleben erwarten lässt <strong>und</strong><br />
das Fehlen von Wechselwirkungen. Vorsicht erfordern die im<br />
ers ten Jahr erhöhte Frequenz akuter Abstoßungsreaktionen <strong>und</strong><br />
das Risiko von so genannten nachträglichen »Transplantations-<br />
Lymphoproliferativen«-Störungen. �<br />
44 DA April 2012<br />
Zusammenhang<br />
Vitamin D <strong>und</strong><br />
Typ 2-Diabetes<br />
In einer Studie konnten Wissenschafter zeigen, dass ein Zusammenhang<br />
zwischen niedrigen Vitamin D-Spiegeln im Serum<br />
<strong>und</strong> dem Risiko, an Typ 2-Diabetes zu erkranken, besteht. Vitamin<br />
D gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. In geringem<br />
Ausmaß kann dieses Vitamin mit der Nahrung aufgenommen<br />
werden, hauptsächlich wird es jedoch durch ausreichende Einwirkung<br />
von Sonnenlicht auf die Haut vom Körper selbst produziert.<br />
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Kalziumhaushalt, indem<br />
es den Knochenaufbau <strong>und</strong> -abbau reguliert. Darüber hinaus besitzt<br />
es aber auch antientzündliche Eigenschaften.<br />
VITAMIN D BEI CHRONISCHEN<br />
ENTZÜNDUNGSPROZESSEN<br />
Seit einigen Jahren ist bekannt, dass chronische, unterschwellig<br />
verlaufende Entzündungsprozesse eine wichtige Rolle für das Diabetes-<br />
<strong>und</strong> Herzkreislauf-Risiko spielen. In der vorliegenden Studie<br />
haben Wissenschafter aus dem Helmholtz Zentrum München,<br />
© Peter Bernik<br />
© benicce
Die Untersuchungen von insgesamt 1.683 Männer<br />
<strong>und</strong> Frauen im Alter zwischen 35 <strong>und</strong> 74 Jahren<br />
ergaben, dass ein statistisch bedeutsamer<br />
Zusammenhang zwischen neu auftretendem Typ 2-<br />
Diabetes <strong>und</strong> niedrigen Vitamin D-Serumspiegeln<br />
besteht.<br />
dem Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf <strong>und</strong> der Universität<br />
Ulm den Zusammenhang zwischen Vitamin D im Serum <strong>und</strong><br />
dem Auftreten eines Typ 2-Diabetes untersucht. Die Forscher gingen<br />
auch der Frage nach, ob diese Wechselbeziehung durch eine<br />
unterschwellig verlaufende Entzündung vermittelt werden kann.<br />
Die Untersuchungen von insgesamt 1.683 Männer <strong>und</strong> Frauen im<br />
Alter zwischen 35 <strong>und</strong> 74 Jahren ergaben, dass ein statistisch bedeutsamer<br />
Zusammenhang zwischen neu auftretendem Typ 2-Diabetes<br />
<strong>und</strong> niedrigen Vitamin D-Serumspiegeln besteht.<br />
Erstmals konnte gezeigt werden, dass der umgekehrt proportionale<br />
Zusammenhang zwischen Vitamin D <strong>und</strong> dem Auftreten eines<br />
Typ 2-Diabetes teilweise durch die unterschwelligen Entzündungsreaktionen<br />
erklärt werden könnte. In weiteren Studien<br />
müssen die Rolle des Alters sowie der Einfluss von Sexualhormonen<br />
überprüft werden. Auch ist bislang nicht klar, in wieweit eine<br />
zusätzliche Einnahme von Vit amin D-Präparaten das Risiko für<br />
den Typ 2-Diabetes zu senken vermag. �<br />
Diabetes Typ 2<br />
Sport, aber richtig<br />
Die warme Jahreszeit lockt viele Menschen an die<br />
frische Luft <strong>und</strong> animiert, die Sportschuhe anzuziehen.<br />
Regelmäßige Bewegung ist für Menschen<br />
mit Diabetes Typ 2 besonders wichtig. Schon eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e strammer Spaziergang pro Tag senkt den<br />
Blutzuckerspiegel nachweislich. Denn Sport befördert<br />
den Zucker aus dem Blut ganz von selbst in die Körperzellen.<br />
Sport hilft Menschen mit Diabetes zudem, ihr<br />
Körpergewicht <strong>und</strong> den Blutdruck zu senken. Auch verbessern<br />
sich die Blutfettwerte <strong>und</strong> die Durchblutung.<br />
Entscheidend bei der richtigen Wahl der sportlichen Aktivität<br />
sind auch bereits bestehende Folgeerkrankungen.<br />
Betroffene sollten vor der Sportausübung unbedingt<br />
klären, ob <strong>und</strong> in welchem Ausmaß sie Nordic Walking,<br />
Schwimmen oder sogar Hochleis tungssport betreiben<br />
können <strong>und</strong> wie sich beim Sport eine Unterzuckerung<br />
vermeiden lässt. Wer beispielsweise an Herz-<br />
Kreislauf erkrankungen leidet, sollte andere Sportarten<br />
wähle als ein ansonsten ges<strong>und</strong>er Diabetiker.<br />
DA DIABETES NEWS<br />
„Die Senkung des Blutzuckers ist<br />
nicht das einzige Ziel der Diabetestherapie,<br />
sondern die eigentliche<br />
Aufgabe besteht darin, die<br />
langfristigen Diabetesfolgen für<br />
Herz <strong>und</strong> Nieren, Augen <strong>und</strong> Nerven<br />
zu vermindern.“<br />
Diabetes Typ 2-Therapie<br />
Metformin<br />
„Ges<strong>und</strong>e Ernährung, Sport <strong>und</strong> eine Gewichtsreduktion sind das<br />
beste Rezept, um einen Typ 2-Diabetes zu vermeiden“, sagt<br />
DDG-Präsident Prof. Dr. med. Stephan Matthaei. Auch wenn es<br />
bereits zu einem Typ 2-Diabetes gekommen ist, sei zunächst eine<br />
Änderung des Lebensstils anzustreben. Wenn eine Änderung des<br />
Lebensstils den Blutzucker jedoch nicht dauerhaft senkt, benötigen<br />
Typ 2-Diabetiker Medikamente.<br />
Eine vor kurzem in den »Annals of Internal Medicine« veröffentlichte<br />
Leitlinie »Clinical Practice Guideline from American College<br />
of Physicians« hat die Ergebnisse von mehr als 100 Studien<br />
zusammengefasst, in denen die Wirkung der einzelnen Medikamente<br />
direkt miteinander verglichen wurde. Mit interessantem Ergebnis:<br />
„Metformin zeigte sich als Mono- oder Kombinationstherapie<br />
effektiver als andere Medikamente, was die Senkung des<br />
HbA1c-Wertes angeht“, erläutert Prof. Matthaei. Er merkt jedoch<br />
an, dass die Senkung des Blutzuckers nicht das einzige Ziel<br />
der Diabetestherapie sei, sondern die eigentliche Aufgabe darin<br />
besteht, die langfristigen Diabetesfolgen für Herz <strong>und</strong> Nieren,<br />
Augen <strong>und</strong> Nerven zu vermindern. �<br />
Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
<strong>Österreichische</strong>n<br />
Diabetesgesellschaft <strong>und</strong><br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Metformin ist <strong>und</strong> bleibt das Mittel der ersten Wahl zur<br />
medikamentösen Behandlung des Typ-2 Diabetes, aber<br />
auch hier ist auf Unverträglichkeiten zu achten. Besonders<br />
vor Röntgenkontrastmittelgabe, Operationen <strong>und</strong> bei<br />
akuten Erkrankungen muss Metfomin pausiert werden!“<br />
DA Juni 2012<br />
© Julija Sapic<br />
45
DA KOCHREZEPTE<br />
Geeistes Mango-Gurken-<br />
Süppchen<br />
ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />
3 Black Tiger-Prawns (Riesengarnelen) � 1 Salatgurke � ½<br />
Mango � ½ rote Paprika � 5 g Ingwerwurzel � ½ B<strong>und</strong> frischer<br />
Koriander � Olivenöl zum Frittieren � Salz � Balsamicoessig<br />
ZUBEREITUNG:<br />
� Die Gurke mit einem Zestenreißer in längliche Streifen<br />
schneiden <strong>und</strong> diese Zesten in Eiswasser aufbewahren. Die<br />
Mango schälen, in große Würfel schneiden <strong>und</strong> zusammen<br />
mit der Gurke, dem gehackten Ingwer <strong>und</strong> einem Schuss Essig<br />
cremig mixen. Das Ganze durch ein feines Sieb passieren,<br />
mit Salz abschmecken <strong>und</strong> kalt stellen.<br />
� Bei den Garnelen den <strong>Darm</strong> entfernen <strong>und</strong> die Paprika in<br />
Würfel schneiden. Das Ganze in einer Schüssel vermengen<br />
<strong>und</strong> mit gehacktem Koriander <strong>und</strong> Salz abschmecken. Aus<br />
dieser Masse kleine Kugeln formen <strong>und</strong> in ca. 160° C heißem<br />
Öl ausbacken.<br />
� Die Suppe in einen Teller geben <strong>und</strong> mit den Garnelenpralinen<br />
anrichten.<br />
© Marius Rittmeyer<br />
Das Fitness-Kochbuch<br />
Bernd Österle<br />
Brandstätter-Verlag<br />
ISBN 978-3-85033-412-9, € 25,–<br />
Zu beziehen auch bei Buchaktuell,<br />
Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.:<br />
01/406 68 75, E-Mail:<br />
buchaktuell@apoverlag.at,<br />
Homepage: www.apoverlag.at<br />
Ohne Versandkosten!<br />
46 DA Juni 2012<br />
Gebratenes Zanderfilet<br />
auf Strauchtomaten <strong>und</strong><br />
weißem Rettichsalat<br />
ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />
200 g Zanderfilet � je 1 Zweig Rosmarin <strong>und</strong> Thymian � 1 EL<br />
Olivenöl � 1 Strauchtomate (Rispentomate) � 150 g weißer<br />
Rettich � 1 Radieschen � etwas Rucola � etwas Dille (fein gehackt)<br />
Dressing: 2 TL Himbeeressig � 1 EL Walnussöl � 1 Msp. Wa -<br />
sabipaste � 1 gestrichener TL Honig � Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
� Zanderfilet mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer auf beiden Seiten würzen <strong>und</strong><br />
auf der Hautseite in der Pfanne gemeinsam mit Olivenöl, Rosmarin<br />
<strong>und</strong> Thymian bei mittlerer Hitze 2 min. langsam anbraten,<br />
wenden <strong>und</strong> fertig garen.<br />
� Himbeeressig, Salz, Pfeffer, Honig <strong>und</strong> Wasabipaste verrühren<br />
<strong>und</strong> zum Schluss Walnussöl einrühren.<br />
� Den Rettich schälen, in dünne Scheiben <strong>und</strong> anschließend in<br />
feine Streifen schneiden <strong>und</strong> mit zwei Drittel des Dressings<br />
marinieren.<br />
� Die Tomate in dünne Scheiben schneiden, auf einen flachen<br />
Teller setzen <strong>und</strong> mit Rucola leicht bedecken. Den Rettich -<br />
salat <strong>und</strong> den gebratenen Zander nebeneinander setzen <strong>und</strong><br />
mit dem restlichen Dressing beträufeln.<br />
� Mit Radieschen <strong>und</strong> Dille dekorieren.<br />
Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />
© Marius Rittmeyer
Rechtzeitig zu Ferienbeginn<br />
tiptoi ® Ratespaß<br />
auf Reisen<br />
Motor starten, Täschchen öffnen, tiptoi ®-Stift einsc<strong>halten</strong>: Das Reisquiz<br />
mit Hampel, dem lustigen Ampelmännchen, kann losgehen.<br />
Er führt dich via Stift durchs Quiz, stellt Fragen <strong>und</strong> Aufgaben,<br />
weiß die Lösungen <strong>und</strong> verteilt Gewinnpunkte. Und die darf jedes Kind mit<br />
dem roten Zeiger auf seiner Tachoscheibe einstellen. Da fragt Hampel:<br />
„Wer entdeckt zuerst eine Tankstelle?“ Alle Kinder schauen aus dem Fenster.<br />
Wer als erster eine in der vorbeiziehenden Gegend findet, schnappt sich<br />
den tiptoi ®-Stift <strong>und</strong> tippt auf das Ausrufezeichen seiner Tachoscheibe.<br />
Schon vergibt Hampel den ersten Gewinnpunkt. Mit einem Tipp auf das<br />
nächste Fragezeichen kommt die nächste Aufgabe.<br />
Mit tiptoi ® Ratespaß auf Reisen wird die Autofahrt in die Ferien alles andere<br />
als langweilig. Nebenbei erfährst du Wissenswertes zu Straßenverkehr <strong>und</strong><br />
Sicherheit <strong>und</strong> darfst selbst kreativ werden.<br />
DA KIDS GEWINNSPIEL<br />
»DA – Die Apotheke« verlost 3 x »tiptoi ® Ratespaß auf Reisen«. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende eine E-Mail oder Postkarte<br />
mit dem Betreff »Kids-Juni« an gewinnspiel@apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31,<br />
1090 Wien. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2012. Vergiss nicht, deinen Namen <strong>und</strong> deine Adresse auf die Karte oder in das E-Mail<br />
zu schreiben.<br />
tiptoi ® Ratespaß auf Reisen von Ravensburger, für 1 bis 3 Spieler von 4 bis 8 Jahren. (Wichtig: tiptoi ®-Produkte funktionieren nur<br />
mit dem original tiptoi ®-Stift). Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31a, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75, E-Mail: buchaktuell@apo<br />
verlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at. Wir liefern ohne Versandkosten.<br />
Bleib ges<strong>und</strong> mit Bonbo<br />
Was hast<br />
du denn?<br />
Es ist Sonntag. Mama, Papa <strong>und</strong> Bonbo sitzen<br />
gemütlich beim Frühstück, doch plötzlich…<br />
Oh je, Mama<br />
ist übel.<br />
In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo <strong>und</strong> seine lustigen<br />
Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Ges<strong>und</strong>heit erfahren ...<br />
Mama geht es wieder besser.<br />
„Nichts<br />
Schlimmes,<br />
Mama wird<br />
in näherer<br />
Zukunft wohl<br />
öfters<br />
schlecht<br />
sein…“<br />
„Was war<br />
denn los?“<br />
DA KIDS<br />
Mama,<br />
du bist ja so<br />
grün im<br />
Gesicht.<br />
DA Juni 2012<br />
47<br />
© Christoph Kienzl
© Karuka<br />
Das neue Qualitätssiegel der österreichischen Apotheker<br />
Das Qualitätszertifikat<br />
aus Ihrer<br />
Apotheke<br />
Das neue Qualitätssiegel der österreichischen<br />
Apotheker:<br />
Eine unabhängige Expertenr<strong>und</strong>e garantiert nach<br />
kritischer Überprüfung des jeweiligen Produktes<br />
mit diesem Zertifikat Apothekenqualität im<br />
besten Sinne des Wortes – mit besonderer<br />
Empfehlung Ihres Apothekers!