vormals IUCCIM-NEWS - Institute TU Wien - Technische Universität ...
vormals IUCCIM-NEWS - Institute TU Wien - Technische Universität ...
vormals IUCCIM-NEWS - Institute TU Wien - Technische Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
IFM <strong>NEWS</strong><br />
Referenzprozesse im FM<br />
Eine hilfreiche Basis für Optimierungsprojekte<br />
Ein Bericht von Gregor Fleischmann<br />
Der Facility-Management-Sektor<br />
ist mittlerweile groß und komplex<br />
geworden. Er enthält eine Mischung<br />
von innerbetrieblichen Abteilungen,<br />
externen Fachfirmen, großen Multi-<br />
Serviceanbietern und Konsortien, welche<br />
die gesamte Bandbreite von Design, Bau,<br />
Finanzierung und Management anbieten.<br />
Der Facility Manager von heute benötigt<br />
daher Fähigkeiten, Wissen und Unterstützung<br />
in einer immer weiter steigenden<br />
Anzahl unterschiedlichster Bereiche.<br />
Die Prozesse dieser Bereiche sind außerdem<br />
einem steten Wandel unterworfen<br />
und verlangen daher nach ständiger Optimierung<br />
und Anpassung.<br />
Im Kerngeschäft von Unternehmen ist<br />
Business-Prozess-Reengineering (BPR)<br />
bereits seit Beginn der 1990er Jahre eine<br />
anerkannte Methode, um Prozesse zu optimieren<br />
und dadurch effizientere Funktionsabläufe<br />
zu ermöglichen. Die Modellierung<br />
der Prozesslandschaft ist dabei mit einem<br />
nicht unerheblichen Zeitaufwand verbunden,<br />
der dadurch erzielte Nutzen jedoch<br />
signifi kant größer. Des Weiteren lassen sich<br />
von den Prozessmodellen die Anforderungen<br />
an die Organisationen ableiten.<br />
Business-Prozess-Reengineering<br />
Die Vorteile des Business-Prozess-Reengineerings<br />
sind innerhalb des Facility Managements<br />
zwar bekannt, der hohe Zeitaufwand<br />
für die Ist-Modellierung und die<br />
darauf aufsetzende Soll-Modellierung veranlasst<br />
viele FM-Abteilungen jedoch, gar<br />
nicht bzw. auf einem niedrigen Standard<br />
Prozesse zu dokumentieren. Für die Optimierung<br />
ist eine korrekte Modellierung der<br />
Facility-Management-relevanten Prozesse<br />
jedoch Grundvoraussetzung, da durch den<br />
Modellierungsprozess Ablauflücken und<br />
Prozessschleifen aufgedeckt werden und<br />
diese sowohl den Prozessdurchführern als<br />
auch den Prozessverantwortlichen veranschaulicht<br />
werden. Ohne transparente<br />
Abläufe innerhalb des Managements ist<br />
auch keine sinnvolle und wirtschaftliche<br />
Toolunterstützung möglich.<br />
Um die Business-Prozess-Reengineering-<br />
Projekte zu vereinfachen, haben sich in vielen<br />
Bereichen standardisierte Prozesse etabliert.<br />
Diese Referenzprozessmodelle können in<br />
Projekten kostenreduzierend wirken, indem<br />
sie die aufwendige und schwierige Strukturierung<br />
der Prozessdefi nition vereinfachen.<br />
Durch die Verwendung von Best-Practice-<br />
Modellen wird allgemein die Erstellung der<br />
Prozessmodelle beschleunigt sowie deren<br />
Qualitätsstandard erhöht, da durch die Standardmodelle<br />
einheitliche Begriffe vorgegeben<br />
werden und somit die Festlegung eines<br />
eindeutigen Sprachgebrauchs erleichtert<br />
wird. Ein weiterer Vorteil ist das raschere Er-<br />
lernen der Modellierungsmethoden durch die<br />
Beispielvorlagen der Referenzmodelle.<br />
Die Prozessorientierung im Facility Management<br />
wird zwar von Normen und Standards<br />
weltweit als Grundvoraussetzung<br />
verstanden, wissenschaftlich fundierte Referenzprozesse<br />
liegen in diesem Bereich<br />
jedoch derzeit keine vor. Die Prozesslandschaften<br />
der FM-Abteilungen müssen daher<br />
von den Facility Managern individuell<br />
von Grund auf neu entwickelt werden.<br />
Prozessorientierung<br />
laut ÖNORM A7000<br />
„Facility Management ist nicht tätigkeitsorientiert,<br />
sondern prozessorientiert. FM-<br />
Aktivitäten sind als Geschäftsprozesse in<br />
die Organisation (Unternehmen, öffentliche<br />
Einrichtungen, Non-Profi t-Organisationen<br />
u. dgl.) eingebunden. Dadurch wird sowohl<br />
kundenorientiert als auch bereichsübergreifend<br />
gearbeitet. Durch interdisziplinäres<br />
Handeln werden Synergien innerhalb und<br />
zwischen Organisationen genutzt.“<br />
Dieses Forschungsprojekt am IFM widmet<br />
sich daher der fundierten Entwicklung einer<br />
Prozesslandschaft und von FM-Standardmodellen,<br />
um das Prozessverständnis<br />
zu erhöhen. Es werden die nötigen Rahmenbedingungen<br />
entwickelt und die wichtigsten<br />
Referenzprozesse im Bereich von<br />
Facility Management modelliert.<br />
Notwendig sind dazu detaillierte Untersuchungen<br />
vieler unterschiedlicher Einzelfälle,<br />
aus denen die Gemeinsamkeiten<br />
ebenso wie alternative Vorgehensweisen<br />
herausgearbeitet und als Struktur dargestellt<br />
werden können. Um Datenmaterial<br />
für die Ermittlung von Standardprozessen<br />
zu erhalten und diese auch effektiv aufbereiten<br />
zu können, müssen daher Case Studies<br />
mit einer ausreichend großen Anzahl<br />
an Unternehmen durchgeführt werden.<br />
Mit den Facility-Management-Abteilungen<br />
werden Prozessaufnahmen des Ist-Zustandes<br />
durchgeführt. Nach Defi nition der<br />
Prozesslandschaft werden die einzelnen<br />
6 IFM<br />
TM