vormals IUCCIM-NEWS - Institute TU Wien - Technische Universität ...
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IFM <strong>NEWS</strong><br />
Integrated Facility Services IFS – ein Ansatz zur Optimierung in der Gebäudebewirtschaftung<br />
IFS – Optimierung in der<br />
Gebäudebewirtschaftung<br />
Aufgrund des globalen Wettbewerbes vieler multinationaler und<br />
nationaler Unternehmen wird versucht, Kosteneinsparungen im und<br />
ums Gebäude zu realisieren.<br />
Ein Bericht von Horst Pichlmüller<br />
und Alexander Redlein<br />
Gemäß der IFMA – International Facility<br />
Management Association betragen<br />
die Aufwendungen für Gebäude<br />
10–18 % des Budgets eines Unternehmens.<br />
Daher wird von vielen Unternehmen intensiv<br />
versucht, diesen Kostenanteil zur reduzieren.<br />
In Österreich könnten 2 /3 der Unternehmen ihre<br />
Kosten um 20 bis 30 % reduzieren. Outsourcing<br />
ist ein Ansatz, um diese Kostenreduktion zu<br />
erreichen, wobei vor allem folgende Bereiche<br />
outgesourct werden:<br />
� Reinigung<br />
� Instandhaltung<br />
� Sicherheitsdienste<br />
Externe Firmen haben nun die Möglichkeit,<br />
aufgrund ihrer „Economy of Scale“ Einsparungs-<br />
und Rationalisierungspotenzial zu<br />
generieren und ihren potenziellen Kunden<br />
daher Services zu günstigeren Kosten zu offerieren,<br />
als das im Vergleich zu Eigenleistung<br />
möglich wäre. Beim klassischen Outsourcing<br />
von Facility Services wird das Einsparungspotenzial<br />
aber nicht vollständig genutzt, da<br />
die Services nicht von einem Unternehmen<br />
erbracht werden, sondern von mehreren (diese<br />
beschäftigen in vielen Fällen wieder Subunternehmen).<br />
Die Synergien zwischen den<br />
einzelnen Gewerken und Services können<br />
damit nicht genutzt werden<br />
IFS – Forschungsprojekt des IFM<br />
An der <strong>Technische</strong>n <strong>Universität</strong> <strong>Wien</strong> wird<br />
nun im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />
gemeinsam mit Immobiliennutzern und<br />
Dienstleistern analysiert, welche Synergien<br />
sich im Zuge eines IFS-Projektes ergeben,<br />
wobei folgende Fragen überprüft werden:<br />
� Gibt es wesentliche Synergien zwischen<br />
den einzelnen Gewerken und Tätigkeiten?<br />
� Wie können diese Synergien<br />
genutzt werden?<br />
� Was sind die Probleme<br />
und Hindernisse bei der<br />
Nutzung der Synergien?<br />
Vorgehen<br />
Im Zuge der Studie wurden<br />
die maßgeblichen Gesetze<br />
und Normen analysiert, um<br />
eine vollständige Liste aller<br />
in einem Gebäude laut gesetzlichen<br />
Bestimmungen<br />
und dem üblichen wirtschaft- Horst Pichlmüller<br />
lichen Gebrauch notwendigen<br />
Tätigkeiten zu erstellen.<br />
Bei unserer Recherche hatte sich herausgestellt,<br />
dass solche Listen zwar pro Gewerk bei<br />
den Anbietern vorhanden sind, aber fast kein<br />
Anbieter alle in einem Gebäude notwendigen<br />
Tätigkeiten aufl isten kann.<br />
Dazu wurden vor allem die ÖNORM A 7000,<br />
die ÖNORM A 8101, die GEFMA 100-2, die<br />
VDMA 24186 ff., die VDI 3801 ff., das Arbeitnehmerschutzgesetz,<br />
die TRVB „<strong>Technische</strong><br />
Richtlinie Vorbeugender Brandschutz“<br />
und diverse lokale Gesetze (z. B. das <strong>Wien</strong>er<br />
Aufzugsgesetz) analysiert.<br />
Bei der Aufl istung der Tätigkeiten wurde<br />
zusätzlich erhoben, welche Gewerbeberechtigungen<br />
erforderlich sind, welches<br />
Basiswissen die Ausführenden haben müssen<br />
bzw. welche Spezialschulungen erforderlich<br />
sind und wie fl exibel die Durchführung<br />
der Tätigkeit ist.<br />
Im nächsten Schritt wurde erhoben, bei welchen<br />
Anlagenklassen bzw. in welchen Raumkategorien<br />
(Büro, Lager, Sanitärraum etc.) die Tätigkeiten<br />
durchzuführen sind und wie häufi g. Um<br />
diesen letzten Schritt zu unterstützen, wurde<br />
eine Datenbank geschaffen. Dies geschah auch<br />
um die folgenden Auswertungen zu vereinfachen.<br />
Darauf aufbauend wurden alle Tätigkeiten,<br />
die terminlich fl exibel sind oder den glei-<br />
chen Tätigkeitszyklus aufweisen,<br />
dahingehend analysiert, ob diese<br />
durch ein und denselben Mitarbeitertyp<br />
ausgeführt werden<br />
können. Das Ziel dieser Analyse<br />
ist es, Mitarbeiter zu fi nden, die<br />
sich bereits im entsprechenden<br />
Raum befi nden und dort zusätzliche<br />
Tätigkeiten (Services) erbringen<br />
können. Diese können<br />
auch von unterschiedlichen Gewerken<br />
kommen.<br />
Erste quantifi zierbare Ergebnisse<br />
Aufgrund der Tatsache, dass das Reinigungspersonal<br />
täglich in fast allen Räumen arbeitet,<br />
ist es diesem möglich, Mängel festzustellen und<br />
zu beheben. Einige Beispiele für den Sanitärbereich<br />
sind lockere Seifenspender, verstopfte<br />
Toiletten, gebrochenes Spiegelglas, defekte<br />
Schalter und Beleuchtungsmittel. In Hörsälen<br />
und Büros wurden Defekte wie kaputte Steckdosen,<br />
Schalter, Datendosen, Leuchtmittel, gesprungenes<br />
Fensterglas etc. aufgenommen.<br />
In der praktischen Umsetzung hat sich ergeben,<br />
dass dazu die Mitarbeiter verstärkt auszubilden<br />
sind. Außerdem sollte man darauf<br />
achten, die Reinigungskräfte nicht zu überfordern.<br />
Auf Basis der theoretischen Analyse<br />
wurden im ersten Schritt zu viele und teilweise<br />
zu komplexe Aufgaben den Reinigungskräften<br />
zugeordnet. Dies führte zu einer Überlastung<br />
der Mitarbeiter. Mängel, die daher nicht durch<br />
ein zusätzlich qualifi ziertes Reinigungspersonal<br />
behoben werden können, werden durch<br />
einen „Facility Service Operator“, der eine<br />
„Haustechnik-Allround-Fachkraft“ ist, behoben.<br />
Diese Haustechnik-Fachkraft hat eine<br />
Ausbildung in Elektro- und Installationstechnik.<br />
In den Praxistests hat sich ergeben, dass in<br />
diesem Bereich alleine durch Vermeidung von<br />
Wegzeiten bei der Inspektion eine wesentliche<br />
Einsparung erwirtschaften lässt.<br />
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