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Hyperinflation - Zeitdiagnose.de

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3 Der Währungs-Abverkauf<br />

Erkennen die Investoren, dass die Bonds nicht mehr in voller, realer Höhe zurückgezahlt wer<strong>de</strong>n,<br />

dann wer<strong>de</strong>n sie diese abverkaufen. Das ist das Schöne an Papierwerten, sie sind ruck-zuck weg. Ein<br />

Abverkauf kann nicht nur wie oben beschrieben durch „Kreditverschlechterung“ erfolgen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch durch zu hohe Steigerung <strong>de</strong>r Geldmenge (Inflation). Denn dann sinken die Wertpapiere in <strong>de</strong>r<br />

Kaufkraft von realen Gütern. Die Zentralbanken wan<strong>de</strong>rn heute daher auf einem schmalen Grat<br />

zwischen Abverkauf durch Kaufkraftverlust (Inflation) und Abverkauf durch Ausfall (Deflation). Wie<br />

Doug Casey schreibt, sind die Fed und die an<strong>de</strong>ren Zentralbanken „between a rock and a hard place“,<br />

also „zwischen einem fallen<strong>de</strong>n Stein und einer harten Fläche“. Irgendwie wer<strong>de</strong>n sie ohnehin<br />

zerquetscht, sie versuchen heute nur mehr, <strong>de</strong>n Zeitpunkt davon hinauszuschieben.<br />

Ein solche Abverkauf <strong>de</strong>s US-Dollars und an<strong>de</strong>rer Währungen gegen Gold und Rohstoffe hat schon<br />

einmal eingesetzt: En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1970er Jahre. Damals hatten die Investoren nach Jahren negativer<br />

Realzinsen genug und stiegen aus <strong>de</strong>n Bonds aus. Die Fiat-Währungen konnten damals mit hohen<br />

realen Zinsen (über 7%) gerettet wer<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>m man das Kapital damit in die Papierwerte zurückzog:<br />

Beispiel 1970er Jahre – US-Inflationsrate und Goldpreis<br />

Dieses Mal ist die Situation viel schlimmer, <strong>de</strong>nn die Schul<strong>de</strong>nberge sind viel höher. Der Weltbestand<br />

an Anleihen (Bonds) beträgt etwa 60 Billionen (Trillions) USD, etwa 40 mal soviel wie damals. Solch<br />

hohe Zinsen hält das System heute nicht aus. Neben <strong>de</strong>r hohen, realen Inflation gibt es heute also<br />

einen weiteren Grund, die Bonds abzuverkaufen – das extreme Kredit-Risiko.<br />

Beginnt nun <strong>de</strong>r Abverkauf, dann explodieren einmal die langfristigen Zinsen, da ja Bonds abverkauft<br />

wer<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>ren Preis senkt – die Zinsen sind invers dazu. Solche Beispiele gibt es in<br />

verschie<strong>de</strong>nen „Emerging Markets“ – dort wur<strong>de</strong> im Mai 2006 abverkauft, etwa Türkei o<strong>de</strong>r Ungarn.<br />

Die betroffene Währung sinkt, da nach <strong>de</strong>m Abverkauf in eine Fluchtwährung umgewechselt wird.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>t sind Staaten mit hohen Aussenhan<strong>de</strong>ls- und Budget-Defiziten wie alle<br />

englischsprachigen Län<strong>de</strong>r und auch Teile von Euroland.<br />

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