Bodendecker: Ab durch die Stehwand - Helix Pflanzen

Bodendecker:
Ab durch die Stehwand
„Wir legen sehr viel Wert auf eine
abgehärtete Qualität, damit der
Kunde beste Anwachserfolge
erzielen kann“, hebt Geschäftsführer
Hans Müller hervor, der vor
zehn Jahren in der Gärtner-
siedlung Rain am Lech einen
modernen Gartenbaubetrieb
errichtet hat. Pluspunkt: Die
Mobiltische lassen sich leicht durch
die Stehwand ins Freiland
bewegen. Die Niederlassung
vermarktet ihre gesamte Produktion
über Helix Pflanzen und nutzt
dabei die Nähe zur führenden
Gartenbaugruppe Dehner als
idealen Absatzweg.
Die Fakten sind leicht dargestellt: 13.000
m2 Hochglas, 1.000 m2 Folie und
15.000 m2 Freiland mit Mobiltischen
sowie 12.500 m2 Freiland Bodenfläche stehen
zur Verfügung. Es werden Bodendecker
(50 Arten und Sorten, unter anderem Euonymus,
Hedera, Pachysandra, Vinca, Waldsteinia)
sowie Lavandula in derzeit 25 Sorten
produziert. Bodendeckerrosen und Callunen
der Sortengruppe ´Gardengirls´ runden
das Produktionspaket ab.
Zur Abhärtung geht es ins Freiland, dieses ist
mithilfe von Mobiltischen viel leichter zu bestücken
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Foto: Glöde
Moderne Hilfsmittel erleichtern die Arbeit: Alle Bodendecker bekommen den gleichen Schnitt
Teamgeist ist gefragt
Der kooperative Führungsstil des Inhabers
macht es möglich, dass die Mitarbeiter sich
einbringen und entfalten können. Hans Müller
hierzu: „Jeder ist doch gerne stolz auf seine
Arbeit und möchte erfolgreich sein, dieses
Gefühl sollen meine Mitarbeiter entwickeln
und sich auch in der Verantwortung für den
Betrieb sehen.“ Er sei sehr froh, dass das
Gärtnerehepaar Thomas und Silvia Bertsch
diese Niederlassung leite.
Nach Müllers Einschätzung machen sich
viele seiner Kollegen Sorgen, in Zukunft kein
Fachpersonal mehr zu bekommen, da der
Generationenwechsel weniger junge Menschen
in den Betrieb einsteigen lasse. Doch
er ist sich sicher, mithilfe guter Mitarbeiterführung
auch in Zukunft entsprechende
Fachkräfte ans Unternehmen binden zu
können. Als stark spezialisierter Betrieb
dürfte Müller üblicherweise keine Auszubildenden
beschäftigen, aber im Zuge der Verbundausbildung
in der Gärtnersiedlung ist
das perfekt gelöst, so dass die Nachwuchsta-
Fotos: AvdB
Arbeiten in der Gärtnersiedlung gut zusammen:
Stefan Glöde und Hans Müller setzen auf weiteres
Wachstum
TASPO magazin spezial 2011

Moderne Produktionstechnik zeichnen die Unternehmen in der Gärtnersiedlung
aus
lente auch in diesem Betrieb ausgebildet
werden und einen Einblick in die Kulturführung
von Bodendeckern bekommen.
Technik erleichtert körperliche
Schwerstarbeit
Die Automobilindustrie erarbeitet hierfür
entsprechende Programme. Moderne Betriebe
wie in Rain am Lech haben schon heute
beste Voraussetzungen dafür, körperliche
Schwerstarbeit mithilfe der Technik zu erleichtern.
Auf diesem Weg ist das Unternehmen
Müller schon ein ganzes Stück weit ge-
Vinca gehören zum Produktionsprogramm,
welches Betriebsleiter Thomas Bertsch mit seinem
Team erfolgreich umsetzt
TASPO magazin spezial 2011
kommen. Die Mobiltische sowie moderne
Arbeitsgeräte setzen ein klares Signal. Natürlich
wird auch hier deutlich, dass sich die
Grüne Branche mit der Frage beschäftigen
muss, wie ältere Arbeitnehmer länger in den
Betrieben eingesetzt werden können. Hierzu
bedarf es in Zukunft gezielter Programme.
Soziale Kompetenz und
Umweltschutz
Darüber hinaus werden neben der Ausbildung
im Rahmen des Verbundsystems in der
Gärtnersiedlung einige Mitarbeiter beschäftigt,
die in der Justizvollzugsanstalt (JVA) als
Freigänger einsitzen. Hierdurch leisten alle
Betriebe einen Beitrag zur Resozialisierung.
In den letzten Monaten vor der Entlassung
würden diese „Freigänger“ im Betrieb arbeiten
und kehrten zum Feierabend in die JVA
zurück. Bisher seien die Erfahrungen mit ihnen
überwiegend gut gewesen.
Hans Müller ist ein Gartenbau-Unternehmer,
der neben seiner sozialen Kompetenz
auch auf den Schutz der Umwelt setzt. „Ich
möchte mit einem guten Gewissen und Gefühl
aus meinen Betrieben gehen können“,
hebt er hervor. Daher sind nun alle Niederlassungen
und Betriebsteile im Rahmen von
Fair Flowers & Fair Plants zertifiziert worden.
Das Gemeinschaftsprojekt hat alle Standorte
motiviert, sich mit den Produktionsabläufen
selbstkritisch auseinander zu setzen. „Wir
setzen auf die wohltuende Wirkung unserer
Pflanzen für Mensch und Natur, daher muss
der Produktionsprozess dazu passen“, macht
der engagierte Unternehmer deutlich.
Das Unternehmen produziert in Rain am Lech seit über 10 Jahren
Andreas von der Beeck
(Münster)
Mobiltische im Einsatz: Das Freiland wird in
den Sommermonaten optimal genutzt
Wachsende Bedeutung: Moderne Technik erleichtert
die körperliche Arbeit
Foto: Glöde
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