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Neue Mineralfunde aus Österreich LXI - Indra Günther

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Niedermayr et al.: <strong>Neue</strong> <strong>Mineralfunde</strong> <strong>aus</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>LXI</strong> 163<br />

Ob die Krusten kristallin sind (d. h. Greenockit oder Hawleyit) oder röntgenamorph<br />

(„Xanthochroit“), muss noch durch eine PXRD-Analyse untersucht<br />

werden, die sich jedoch angesichts der sehr geringen Materialmenge schwierig<br />

gestalten wird. Im Rasterelektronenmikroskop waren selbst bei höchster Vergrößerung<br />

keine Kristallformen erkennbar. (Kolitsch/Brandstätter)<br />

1761) Cr-haltiger Diopsid und Enstatit <strong>aus</strong><br />

den Serpentinitbrüchen bei Dietmannsdorf<br />

an der Wild, Brunn an der Wild, Waldviertel,<br />

Niederösterreich<br />

Die z. T. aufgelassenen, z. T. noch aktiven Serpentinitbrüche ca. 2 km nordwestlich<br />

Dietmannsdorf an der Wild sind bislang mineralogisch nur wenig in<br />

Erscheinung getreten. KUGLER (1995) beschreibt Chalcedon, Opal und Manganoxide.<br />

Einer der Autoren (A. P.) fand 1989/1990<br />

ebenfalls Opal in sehr schönen, orangefarbenen und<br />

gelben, durchscheinenden Stücken.<br />

In dem bis jetzt fündigsten Bruch (dem nordwestlichsten)<br />

gelang im Juni 2007 ein bislang einmaliger<br />

Fund von intensiv grün gefärbtem, Cr-haltigem<br />

Diopsid (Abb. 33), der in größeren Fragmenten in<br />

Knollen einer Schicht-artigen Lage angereichert war.<br />

Durch Auskunft des Laderfahrers erfuhren wir, dass<br />

sich ein Jahr zuvor ein relativ mächtiger Gang schräg<br />

durch das Anstehende gezogen haben muss. Einige<br />

Stücke dieses Fundes sind verschliffen worden und<br />

fanden kurz Erwähnung (in Form eines einzelnen<br />

Farbfotos) in RIEDEL (2008: 122). Als einziger direkter<br />

Begleiter fand sich Enstatit, der graugelbe,<br />

spätige Massen bildet. Sowohl Diopsid als auch<br />

Enstatit wurden mittels SXRD-Analyse bestimmt.<br />

Der Cr-Gehalt des Diopsids ist <strong>aus</strong> remobilisiertem Cr-haltigem Magnetit (oder<br />

Chromit bzw. Magnesiochromit) abzuleiten.<br />

(Kolitsch/Löffler/Thinschmidt/Knobloch/Prayer)<br />

1762) Prehnit <strong>aus</strong> einem Steinbruch bei<br />

Scheideldorf, Göpfritz an der Wild, Waldviertel,<br />

Niederösterreich<br />

Ca. 1 km ostnordöstlich von Scheideldorf (ca. 4 km westnordwestlich<br />

Göpfritz an der Wild) befindet sich ein kleiner Steinbruch, in dem hauptsächlich<br />

Gneis und untergeordnet Serpentinit anstehen. Bei einer Begehung des Bruchs,<br />

der z. T. als Deponie genutzt wird, durch den Sammler Harald Schillhammer im<br />

Herbst 2011 fielen diesem weißliche, bis 2 cm dicke Prehnitadern (Gangfüllungen)<br />

im Gneis auf. Diese mit rötlichbraunem Lehm vermengten Adern enthalten<br />

teilweise unregelmäßig begrenzte kleine Hohlräume mit Aggregaten <strong>aus</strong><br />

weißlichen, subparallel-garbig bzw. kammartig verwachsenen, kleinen tafeligen<br />

Prehnit-Kristallen von max. 3 mm Größe (SXRD-analytisch bestimmt). Einziges<br />

und deutlich untergeordnetes Begleitmineral ist stark korrodierter Quarz.<br />

(Kolitsch)<br />

1763) Spinell und Sillimanit <strong>aus</strong><br />

dem Mieslingtal bei Spitz, Waldviertel,<br />

Niederösterreich<br />

Dem Sammler Harald Schillhammer fiel bei mineralogischen Begehungen<br />

des Mieslingtales im Bereich Blocherleitengraben ein abgerolltes, dunkles Stück<br />

auf, das eine relativ große Dichte aufwies. Eine genauere Untersuchung der ver-<br />

Abb. 33:<br />

Intensiv grüner<br />

Cr-haltiger Diopsid<br />

(17 x 11 x 9 cm) von<br />

Dietmannsdorf an<br />

der Wild, Waldviertel.<br />

Sammlung und<br />

Foto: E. Löffl er

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