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Neue Mineralfunde aus Österreich LXI - Indra Günther

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126 Niedermayr et al.: <strong>Neue</strong> <strong>Mineralfunde</strong> <strong>aus</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>LXI</strong><br />

*) Die in weiterer<br />

Folge gebräuchlichen<br />

Abkürzungen<br />

EDS bzw. REM-EDS<br />

und EMS stehen für<br />

energiedispersive<br />

und wellenlängendispersive(Mikrosonde)Röntgenmikroanalyse.<br />

Phasenanalyse<br />

mittels Pulverdiffraktometrie<br />

wird mit XRD bzw.<br />

PXRD abgekürzt.<br />

SXRD bezeichnet<br />

Einkristall-Röntgendiffraktometrie.<br />

1772) Chalkoalumit, ein Chalkoalumit-ähnliches Mineral, Magnesiochromit, Pyrolusit,<br />

Ranciéit und Todorokit vom Magnesitbergbau Breitenau am Hochlantsch<br />

1773) Alstonit vom Bergbau Arzberg südlich Passail<br />

1774) Goethit, Lepidokrokit und Siderit in einer Toneisensteinkonkretion von Gschwendt<br />

bei Kumberg<br />

1775) Magnesiochromit, Phillipsit-Ca, Chabasit-Ca und Vertumnit sowie eine Ergänzung<br />

zur Phase Ca3Ti(Fe,Al)2O8 (= Schulamitit) in einem Ca-reichen Xenolith <strong>aus</strong><br />

dem Basaltsteinbruch in Klöch<br />

1776) Gonnardit und Harmotom <strong>aus</strong> dem Steinbruch am Stradnerkogel bei Wilhelmsdorf<br />

1777) Goethit und Hämatit von der „Welischleiten“, Wielfresen, Koralpe<br />

1778) Zoisit im Marmor südöstlich Wirtbartl, Wielfresen, Koralpe<br />

1716) Graphit und Mesolith vom Steinbruch im<br />

Fraßgraben, Koralpe, Kärnten<br />

Bei einem Besuch des für seine vielfältigen <strong>Mineralfunde</strong> bekannten Steinbruches<br />

im Fraßgraben bei Kamp am 7. 5. 2011 konnte einer der Verfasser (U. K.)<br />

die im Folgenden beschriebenen Mineralien finden. Der in der Literatur bislang<br />

nicht beschriebene Graphit – abgesehen von einem etwas fragwürdigen, von HEPP-<br />

NER (1990) <strong>aus</strong> Straßenbauaufschlüssen während 1979/1980 im Fraßgraben ohne<br />

weitere Beschreibung aufgelisteteten Vorkommen („Graphit XX als Kluftmineral<br />

sind völlig neu“) – bildet winzige, 0,2–0,5 mm messende Schüppchen und tafelige<br />

Kristallaggregate in Quarz und Feldspat einer pegmatoiden Linse. Das Mineral<br />

wurde anhand seiner Härte und seinem charakteristischen Glanz bestimmt.<br />

In einem kleinem Quarzhohlraum eines pegmatoiden Quarzganges fielen<br />

farblose, bis ca. 2 mm lange und sehr dünne Nadeln auf, die locker büschelig<br />

angeordnet sind. Eine SXRD-Analyse *) ergab überraschenderweise eindeutig<br />

Mesolith (Parameter der F-zentrierten orthorhombischen Zelle: a = 6,55, b =<br />

18,41, c = 56,7 Å). Mesolith ist in Kärnten sehr selten; er wurde bislang nur vom<br />

Steinbruch Modre im Maltatal bekannt (WALTER et al. 1999). Bei der genaueren<br />

Betrachtung des Stücks unter dem Mikroskop kamen in einem kleinen, benachbarten<br />

Hohlraum sehr kleine (< 1 mm) farblose, transparente, monokline Kriställchen<br />

zum Vorschein, die mit kugeligem Chlorit und blättrigem Muskovit vergesellschaftet<br />

sind. Hier ergab eine SXRD-analytisch durchgeführte Elementarzellenbestimmung<br />

Werte, die zu Heulandit passen, aber auf eine anomal trikline<br />

Verzerrung hindeuten. EDS-Analysen ergaben eine Ca-dominante Zusammensetzung<br />

(Ca:K ~2:1); Na war im Rahmen der Fehlergrenze nicht nachweisbar.<br />

Genauere Untersuchungen der Kriställchen sind geplant.<br />

Der Firma Modre danken wir für die Erlaubnis zum Betreten des Steinbruchs<br />

und Prof. h. c. Helmut Prasnik für Literaturhinweise.<br />

(Kolitsch/Brandstätter)<br />

1717) Rouait <strong>aus</strong> den Schlackenhalden von<br />

St. Martin am Silberberg, Region Friesach –<br />

Hüttenberg, Kärnten<br />

Auf einem mit „Langit“ etikettierten Micromount (Geschenk Peter Hubert,<br />

Wien) von einer der Kupferschlackenhalden bei St. Martin am Silberberg, nördlich<br />

Hüttenberg, befindet sich in mehreren kleinen Blasenhohlräumen eine hellblaue<br />

Mineralphase, die von winzigen Cuprit-Kriställchen begleitet werden. Das<br />

hellblaue Mineral bildet tafelig-blättrige, rechteckig begrenzte Kriställchen<br />

(Abb. 1), die ungeordnet miteinander verwachsen sind. Die schwach gestreiften,<br />

max. 1 mm großen Einzelindividuen besitzen einen leicht perlmuttartigen Glasglanz.<br />

Eine Verzwillingung ist nicht erkennbar. Eine SXRD-Analyse von zwei<br />

Kriställchen schien zuerst auf das Vorliegen des orthorhombischen Cu-Nitrats

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