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Neue Mineralfunde aus Österreich LXI - Indra Günther

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Niedermayr et al.: <strong>Neue</strong> <strong>Mineralfunde</strong> <strong>aus</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>LXI</strong> 153<br />

ben enthalten derbe, z. T. längliche bis plattige, bis zu 3 cm lange Einlagerungen<br />

des Sulfosalzes, die einen muscheligem Bruch zeigen und in einem mit z. T.<br />

leicht rauchigem Quarz verwachsenen, hellen Gneis eingewachsen sind. Die<br />

Röntgenbeugungsuntersuchung ergab eindeutig Galenobismutit. Aus dem Gebiet<br />

Aschamalm – Breitfuß – Sonntagskopf ist Galenobismutit bereits <strong>aus</strong> einer Kluft<br />

in der steilen Rinne, die vom Abrederkopf gegen die Aschamalm herabzieht, beschrieben<br />

worden (NIEDERMAYR in NIEDERMAYR et al. 1984). Womöglich handelt<br />

sich daher um Funde <strong>aus</strong> der gleichen Gesteinsfolge. (Kolitsch)<br />

1748) Aschamalmit von der Wiesbachrinne<br />

im Habachtal, Salzburg<br />

Bei einer Exkursion ins Habachtal im August des Jahres 1977 fand der<br />

Sammler Franz Linzner, Linz, einen Quarzbrocken mit einem silbergrauen Erz.<br />

„Einige Zeit später wurde dieses Erz Cosalit oder Heyrovskyit benannt. So wurde<br />

dieser Fund in einigen Sammlungen abgelegt. Wer diese Stücke bestimmt hat, ist<br />

nicht mehr feststellbar!“ (schriftl. Mitt. Franz Linzner). Eine SXRD-Kontrollanalyse<br />

des in weißlich-hellgrauen Quarz eingewachsenen Erzes, ein langtafeliges,<br />

plattig brechendes, längsgestreiftes Sulfosalz (Länge der Kristallite<br />

max. 1,5 cm), ergab eindeutig Aschamalmit. Die Parameter der C-zentrierten<br />

Elementarzelle betragen a = 13,72, b = 4,13, c = 31,4, Å und β = 91,1°. Einziges<br />

Begleitmineral ist kleinblättriger, dunkelbräunlicher Glimmer (Biotit?).<br />

Somit ist Aschamalmit nunmehr von mindestens fünf verschiedenen Lokalitäten<br />

im Habachtal bekannt (vgl. www.mindat.org). Der Fund von Herrn<br />

Linzner erfolgte bemerkenswerterweise sechs Jahre, bevor das Mineral als neue<br />

Spezies <strong>aus</strong> dem Untersulzbachtal beschrieben wurde. (Kolitsch)<br />

1749) Carbonatcyanotrichit („Cyanotrichit“)<br />

und Djurleit <strong>aus</strong> dem Bereich des Totenkopfes<br />

im Stubachtal, Salzburg<br />

In NIEDERMAYR et al. (2010) wurden im Beitrag Nr. 1641 einige neue Mineralnachweise<br />

<strong>aus</strong> dem Gebiet des Totenkopfes im Stubachtal mitgeteilt, die Erwin<br />

Burgsteiner <strong>aus</strong> Bramberg zu verdanken waren. Dabei wurde in einer Fußnote<br />

darauf hingewiesen, dass es sich bei nur Zehntel Millimeter großen, hellblauen,<br />

kugeligen Aggregaten feinstfaseriger Kriställchen nicht, wie nach zunächst<br />

vorliegenden Analysenergebnissen vermutet, um Cyanotrichit, sondern<br />

auch um Carbonatcyanotrichit handeln könnte. Eine Überprüfung des Materials<br />

durch den Erstautor mittels PXRD ergab nun eindeutig das Vorliegen von Carbonatcyanotrichit.<br />

Bei einer von Erwin Burgsteiner ebenfalls im Stubachtal im Bereich des<br />

bekannten Bergsturz-Blockfeldes am Unteren Rifflkees gesammelten Erzprobe,<br />

die mit Olivin verwachsen ist, handelt es sich nach EDS- und XRD-Analysen um<br />

Djurleit – Cu 31 S 16 . Ein dünner Malachit-Film ist zusätzlich zu erwähnen. Als mineralparagenetisch<br />

interessante Ergänzung dieser schon seit vielen Jahrzehnten<br />

bekannten Mineralisation sei hier auch auf einen Bericht von STRASSER (2011)<br />

hingewiesen, in dem dieser u. a. auch einen Fund von gediegenen Silber und<br />

gediegenen Wismut vom Unteren Rifflkees mitteilt.<br />

(Kolitsch/Brandstätter/Niedermayr/Walter)<br />

1750) Anglesit, Apatit, Azurit, Fayalit,<br />

Humboldtin, Laihunit, Magnetit, Vonsenit und<br />

eine Cu-S-Si-O-H-Phase <strong>aus</strong> einer Kupferschlacke<br />

vom Lechnerberg bei Kaprun, Salzburg<br />

Aus einer vermutlich bronzezeitlichen Kupferschlackenhalde am Lechnerberg<br />

bei Kaprun wurden kürzlich eine Reihe von sekundären Kupfermineralen<br />

und weitere Sekundärbildungen beschrieben (KOLITSCH & BRANDSTÄTTER in

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