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Neue Mineralfunde aus Österreich LXI - Indra Günther

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152 Niedermayr et al.: <strong>Neue</strong> <strong>Mineralfunde</strong> <strong>aus</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>LXI</strong><br />

Abb. 22:<br />

Sr-haltiger Aragonit<br />

vom Hopffeldboden<br />

auf Adular,<br />

Albit, Muskovit und<br />

Bergkristall. REM-<br />

Foto, SE-Modus:<br />

Zentrum für Elektronenmikroskopie,<br />

Graz<br />

1746) Sr-haltiger<br />

Aragonit vom<br />

Hopffeldboden,<br />

Obersulzbachtal,<br />

Salzburg<br />

Über die Mineralien vom Hopffeldboden<br />

gibt es bereits eine umfangreiche<br />

Literatur (siehe z. B. SCHEBESTA<br />

1982 und 1986). Bei STRASSER (1989)<br />

werden an Carbonaten Calcit, Cerussit,<br />

Hydozinkit, Malachit, Smithsonit,<br />

Synchisit-(Ce) und Vaterit angegeben.<br />

KOLITSCH in NIEDERMAYR et al. (2011)<br />

untersuchte hexagonale, angelöste tafelige<br />

Kristalle von dieser Fundstelle,<br />

die als „Vaterit“ bezeichnet waren. Die<br />

Untersuchung ergab, dass es sich dabei<br />

um Calcit handelt, worauf er empfiehlt,<br />

Vaterit <strong>aus</strong> der Mineralienliste vom Hopffeldboden zu streichen. STRASSER<br />

(1989) gibt jedoch eine röntgenographische Bestimmung von Vaterit durch Frau<br />

E. Ch. Kirchner, Salzburg, an, sodass Vaterit für diese Fundstelle vorderhand als<br />

fraglich angesehen werden muss. SCHEBESTA (1982) erwähnt Calcit in bis 4 mm<br />

großen, bräunlich gefärbten und korrodierten Kristallen mit rhomboedrischem<br />

Habitus. Selten sind Kombinationen von Rhomboeder und Prisma. Leicht bräunliche<br />

und farblose, leicht trübe, artischockenartige Calcitaggregate werden ebenfalls<br />

genannt. Weiters wird vermutet, dass diese Calcite Spuren von Seltene-Erden-Elementen<br />

enthalten, was durch ein fahl-gelblich-grünes Aufleuchten im<br />

ungefilterten UV-Licht begründet wird. Weiters wird noch Siderit genannt, der<br />

von STRASSER (1989) nicht aufgelistet wird.<br />

SCHEBESTA (1986) nennt Aragonit, der am Hoffeldboden in milchigweißen<br />

Lamellen bis 2 mm Größe bzw. als blumenkohlartige Aggregate mit hellbeiger<br />

Farbe auftritt. Weiters wird erwähnt, dass Aragonit nicht gerade häufig auftritt.<br />

Eine Kleinstufe <strong>aus</strong> den 1980er-Jahren vom Hopffeldboden, die näher untersucht<br />

wurde, zeigt braune stängelige, bis 1 cm lange Kristalle. Diese bilden im<br />

Quarz, an der Grenze zum Gneis, eingewachsene gebündelte Aggregate und<br />

konnten röntgenographisch als Dravit-reicher Turmalin bestimmt werden. Weiters<br />

zeigt die Kleinstufe noch einen mehrere Zentimeter großen Hohlraum, der<br />

mit Adular, Albit, Quarz und Muskovit <strong>aus</strong>gekleidet ist. An einigen Stellen in<br />

dem Hohlraum sind noch bis maximal 0,1 mm große, klare bis weiße, nadelige<br />

Kristalle zu beobachten, die auch igelige Aggregate bilden (Abb. 22). Da eine<br />

Röntgendiffraktometeraufnahme, bedingt durch die Kleinheit dieser Kristalle,<br />

kein Ergebnis bringen würde, wurden sie rasterelektronenmikroskopisch untersucht.<br />

Die nadeligen Kristalle weisen bei der energiedispersiven Analyse das Element<br />

Ca und deutliche Sr-Gehalte <strong>aus</strong>. Auf Grund der morphologischen Ausbildung<br />

und des chemischen Befundes ist mit einiger Sicherheit auf das Vorliegen<br />

von Aragonit mit deutlichem Sr-Gehalt zu schließen. Das Auftreten von Strontium<br />

in den Paragenesen vom Hopffeldboden erscheint bemerkenswert.<br />

(Taucher)<br />

1747) Galenobismutit von der Aschamalm<br />

im Untersulzbachtal, Salzburg<br />

In der Dublettensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien befanden<br />

sich mehrere Stücke eines als „Cosalit“ etikettierten silbergrauen Sulfosalzes,<br />

die von der Aschamalm stammen. Durch Dr. Gerhard Niedermayr angeregt,<br />

führte der Verfasser an diesem Sulfosalz SXRD-Analysen durch. Die Pro-

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