Protokoll - Competitionline
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Wettbewerb RheinPark Duisburg<br />
Wettbewerbsbetreuung: Heimer + Herbstreit Umweltplanung Alte Bahnhofstraße 56, 44 892 Bochum<br />
Tel. (0234) 92 79 7-0 Fax (0234) 92 79 7-27 bo@umweltplanung.de<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
Zusammenfassung der Niederschrift zur Preisgerichtssitzung<br />
am 29./30. November 2004<br />
Theisen-Halle (ehem. Kabelwerke),<br />
Musfeldstraße 120 – 122, Duisburg Hochfeld<br />
Das Preisgericht tritt am Montag, den 29.11.2004, um 10.30 Uhr in der Theisen-Halle in<br />
Duisburg-Hochfeld zusammen.<br />
Begrüßung<br />
Herr Adolf Sauerland, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, begrüßt die Anwesenden und<br />
wünscht dem Preisgericht viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung.<br />
Herr Dr. Peter Greulich, Beigeordneter der Stadt Duisburg, erläutert die Bedeutung des<br />
Wettbewerbs für die Stadt Duisburg. Hierbei erwähnt er besonders das Bestreben, den Rhein<br />
als Identifikationsmerkmal der Stadt Duisburg zurück zu gewinnen.<br />
Konstituierung des Preisgerichtes<br />
Feststellung der Anwesenheit<br />
Herr Ernst Herbstreit begrüßt die Anwesenden im Namen des wettbewerbsbetreuenden Büros<br />
Heimer + Herbstreit Umweltplanung.<br />
Die Anwesenheit der am Preisgericht teilnehmenden Personen wird wie folgt festgestellt:<br />
Die Sachpreisrichter Frau Bärbel Zieling, Oberbürgermeisterin der Stadt Duisburg a.D. und Herr<br />
Dr. Thomas Griese, Staatssekretär (MUNLV) sind nicht anwesend, ihre Vertretung wird von<br />
Herrn Martin Linne, Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement und Herrn Dr. Andreas<br />
Herforth, Ministerialrat (MUNLV) übernommen.<br />
1
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Somit setzt sich das Preisgericht aus folgenden Personen zusammen:<br />
Fachpreisrichter/innen:<br />
1. Herr Jürgen Dressler Beigeordneter, Stadtentwicklungsdezernat, Architekt<br />
2. Herr Prof. Michiel den Ruijter Landschaftsarchitekt, Dieren<br />
3. Herr Jürgen Weidinger Landschaftsarchitekt, Berlin<br />
4. Herr Prof. Dr. Udo Weilacher Landschaftsarchitekt, Hannover<br />
5. Herr Holger Rübsamen Architekt und Stadtplaner, Bochum<br />
Stellvertreter/innen Fachpreisrichter<br />
1. Frau Prof. Cornelia Bott Landschaftsarchitektin, Korntal<br />
2. Herr Matthias Lill Landschaftsarchitekt, Köln<br />
3. Herr Felix Malik Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement,<br />
Architekt<br />
Sachpreisrichter:<br />
1. Herr Martin Linne Amtsleiter Amt für Stadtentwicklung und<br />
Projektmanagement<br />
2. Herr Dr. Peter Greulich Beigeordneter, Dezernat für Umwelt, Schule und<br />
Gesundheit<br />
3. Herr Dr. Andreas Herforth Ministerialrat (MUNLV)<br />
4. Herr Hans-Dieter Collinet Abteilungsleiter Stadtentwicklung (MSWKS), Architekt<br />
Stellvertreter Sachpreisrichter<br />
1. Herr Klaus Austermann MSWKS, Architekt<br />
Weiterhin sind anwesend:<br />
Vorprüfer / Sachverständige<br />
1. Frau Tanja Beckert Heimer + Herbstreit Umweltplanung<br />
2. Frau Heike Siegel Heimer + Herbstreit Umweltplanung<br />
3. Herr Rolf Wördehoff Amt für Stadtentwicklung u. Projektmanagement<br />
4. Herr Dirk Wlocka Amt für Stadtentwicklung u. Projektmanagement<br />
5. Herr Volker Heimann Amt für Kommunalen Umweltschutz<br />
6. Herr Peter Schaefer Amt für Kommunalen Umweltschutz<br />
7. Herr Dieter Lohbeck Amt für Kommualen Umweltschutz, Untere<br />
Bodenschutzbehörde<br />
8. Frau Alexandra Wöst Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement,<br />
Aspekt Verkehr<br />
9. Herr Helmut Mahrt Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement,<br />
Aspekt Verkehr<br />
Wettbewerbsbetreuung / <strong>Protokoll</strong> / Technische Mitarbeit<br />
1. Herr Ernst Herbstreit Heimer + Herbstreit Umweltplanung<br />
2. Frau Birgit Dillmann Heimer + Herbstreit Umweltplanung<br />
2
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Wahl des Vorsitzes<br />
Das Preisgericht wählt einstimmig Herrn Prof. Dr. Udo Weilacher als Vorsitzenden. Herr Prof.<br />
Weilacher bedankt sich für die Einladung und für das ausgesprochene Vertrauen und bittet Frau<br />
Tanja Beckert, Heimer + Herbstreit Umweltplanung, die vorgeschlagene Tagesordnung<br />
vorzustellen, um diese zu beschließen. Der Beginn der Sitzung für den zweiten Tag wird auf<br />
9.30 Uhr vorverlegt. Dies vorbehaltlich der Anwesenheit der Preisrichter Herr Jürgen Dressler<br />
und Herr Dr. Peter Greulich, die einen anderen Termin wahrnehmen müssen, dessen Ende<br />
nicht exakt kalkulierbar ist.<br />
Herr Prof. Dr. Udo Weilacher verweist auf die RAW 2004 - Regeln für die Auslobung von<br />
Wettbewerben - in der aktuellen Version vom 01.01.2004 – insbesondere, dass die<br />
Preisrichterinnen und Preisrichter außerhalb von Kolloquien<br />
- keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Wettbewerbsaufgabe<br />
und deren Lösung geführt haben;<br />
- während der Dauer des Preisgerichts nicht führen werden;<br />
- bis zum Preisgericht keine Kenntnis der Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, sofern sie<br />
nicht an der Vorprüfung mitgewirkt haben;<br />
- die Anonymität aller Arbeiten zu bewahren haben;<br />
- es zu unterlassen haben, Vermutungen über den Verfasser einer Arbeit zu äußern und<br />
- die vertrauliche Behandlung der Beratung zu gewährleisten ist.<br />
Bericht der Vorprüfung<br />
Frau Tanja Beckert vom Büro Heimer + Herbstreit Umweltplanung stellt zu Beginn Ihres<br />
Berichtes noch einmal zusammenfassend die Wettbewerbsaufgabe dar. Sie spricht dabei<br />
besonders die Rahmenplanung RheinPark aus dem Jahr 2002 an, auf deren Basis der<br />
Wettbewerb weiter vertiefen soll.<br />
Im Weiteren werden die wesentlichen Diskussionspunkte des Rückfragenkolloquiums<br />
zusammengefasst. Dabei wird die Beantwortung folgender Fragen wiedergegeben:<br />
- Differenzierte Bearbeitungstiefe für Freiflächen und städtebauliche Bereiche<br />
(Realisierungsplanung für Freiflächen, konzeptionelle Planung für Baufelder);<br />
- Nutzungsvorgaben für den Park und besondere Angebote;<br />
- Umgang mit den Bahntrassen / Ausbildung von Querungen / notwendige<br />
Sicherungsmaßnahmen;<br />
- Nicht geforderte Darstellung eines Stufenkonzeptes für den RheinPark;<br />
- Solitärgebäude an der Uferlinie.<br />
Frau Beckert trägt die Ergebnisse der formalen Vorprüfung vor, die detailliert im<br />
Vorprüfbericht dokumentiert sind, den alle Teilnehmer im Vorfeld erhalten haben.<br />
40 Teilnehmer haben die Auslobungsunterlagen erhalten, 2 Teilnehmer haben abgesagt,<br />
1 Arbeit ist ohne Absage nicht eingegangen.<br />
Es sind 37 Wettbewerbsarbeiten eingegangen, die mit den fortlaufenden Tarnzahlen von 1001<br />
bis 1037 gekennzeichnet wurden.<br />
3
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Informatorischer Rundgang<br />
Danach schließt sich gegen 11.50 Uhr der wertungsfreie informatorische Rundgang an, in<br />
dem die Arbeiten wechselweise von den Vorprüferinnen Frau Tanja Beckert und Frau Heike<br />
Siegel vorgestellt und erläutert werden.<br />
Der Rundgang wird von 13.20 Uhr bis 14.00 für eine Mittagspause unterbrochen.<br />
Anschließend findet sich das Preisgericht zu einem Resümee zusammen, in dem über die<br />
Besonderheiten und Schwierigkeiten bei der Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe diskutiert<br />
wird. Hierbei finden folgende Fragestellungen und Aspekte vertiefte Aufmerksamkeit:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Die besondere Bedeutung des RheinParks für Duisburg und die Region soll sich in einer<br />
herausragenden Freiraumqualität ausdrücken. Die Lösung der Aufgabe fordert eine<br />
kraftvolle Idee mit Zeichenhaftigkeit.<br />
Die Öffnung Duisburgs zum Rhein soll sich insbesondere in Sichtbeziehungen von den<br />
heutigen Stadträndern zum Rheinufer zeigen.<br />
Die bei den Arbeiten häufig gezeigte Formulierung städtebaulich eigenständiger Quartiere<br />
ohne Bezug zum Umfeld folgt nicht der Zielsetzung einer Stadterweiterung Hochfelds an<br />
den Rhein.<br />
Die erste Entwicklungsstufe des Parks benötigt eine sehr hohe Eigenständigkeit, da es<br />
sein kann, dass der Park noch lange Zeit in Nachbarschaft zum produzierenden<br />
Walzdrahtwerk „leben“ muss.<br />
Der Städtebau soll bei der Beurteilung nachgeordnet betrachtet werden, da die<br />
Realisierung der Baufelder zum heutigen Zeitpunkt nicht absehbar ist.<br />
Die Lösung der Aufgabe erfordert starke Parkkonzepte, die zu einem späteren Zeitpunkt<br />
qualitätvoll in die baulichen Strukturen hineinwachsen können.<br />
� Eine Veränderung der Bahntrassenführung ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu<br />
vertreten.<br />
Wertende Rundgänge<br />
Herr Prof. Dr. Udo Weilacher weist darauf hin, dass in dem um 15.50 Uhr beginnenden 1.<br />
wertenden Rundgang die Arbeiten ausgeschieden werden, die für die Planung des<br />
RheinParks und die langfristige Entwicklung des Gebietes keine Lösungen anbieten und<br />
grundsätzliche Mängel zeigen. In diesem 1. Rundgang scheiden nur Arbeiten aus, wenn hierzu<br />
ein einstimmiger Beschluss gefasst wird.<br />
Es scheiden im 1. Rundgang folgende Arbeiten aus: 1002, 1005, 1007, 1009, 1010, 1013,<br />
1017, 1020, 1023, 1026, 1028, 1029.<br />
Somit bleiben für den 2. wertenden Rundgang noch 24 Arbeiten im Verfahren.<br />
4
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Im anschließenden 2. wertenden Rundgang ab 16.15 Uhr werden nach eingehender<br />
Diskussion und Abwägen ihrer Vor- und Nachteile die verbliebenen Arbeiten wie folgt bewertet:<br />
Tarnzahl<br />
ja<br />
2. Rundgang<br />
nein Ergebnis<br />
1001 1 8 ausgeschieden<br />
1003 5 4 Engere Wahl<br />
1004 8 1 Engere Wahl<br />
1006 0 9 ausgeschieden<br />
1008 5 4 Engere Wahl<br />
1011 4 5 ausgeschieden<br />
1012 1 8 ausgeschieden<br />
1014 4 5 ausgeschieden<br />
1015 0 9 ausgeschieden<br />
1016 0 9 ausgeschieden<br />
1018 3 6 ausgeschieden<br />
1019 0 9 ausgeschieden<br />
1021 3 6 ausgeschieden<br />
1022 4 5 ausgeschieden<br />
1024 2 7 ausgeschieden<br />
1025 1 8 ausgeschieden<br />
1027 0 9 ausgeschieden<br />
1030 1 8 ausgeschieden<br />
1031 0 9 ausgeschieden<br />
1032 1 8 ausgeschieden<br />
1033 1 8 ausgeschieden<br />
1034 8 1 Engere Wahl<br />
1035 8 1 Engere Wahl<br />
1036 2 7 ausgeschieden<br />
Am Ende des 2. Rundganges verbleiben somit 5 Arbeiten in der engeren Wahl.<br />
Herr Prof. Dr. Udo Weilacher weist auf die Möglichkeit der Rückholung von Arbeiten, die im<br />
2. Rundgang ausgeschieden wurden, hin. Es folgt der Antrag, über die Arbeiten 1011, 1014,<br />
1018, 1021 und 1022, die in der 2. Runde mit einem knappen Ergebnis ausgeschieden sind,<br />
erneut zu befinden, und sie gegebenenfalls in das Verfahren zurückzuholen.<br />
5
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Nach erneuter Diskussen wird über die Rückholung einzeln wie folgt entschieden.<br />
Tarnzahl<br />
ja<br />
Rückholung<br />
nein Ergebnis<br />
1011 7 2 Engere Wahl<br />
1014 6 3 Engere Wahl<br />
1018 5 4 Engere Wahl<br />
1021 5 4 Engere Wahl<br />
1022 5 4 Engere Wahl<br />
Somit verbleiben 10 Arbeiten in der Engeren Wahl.<br />
Die Sitzung wird um 19.15 Uhr unterbrochen und die Fortsetzung auf den nächsten Tag,<br />
Dienstag, 30.11.04, 9.30 Uhr festgelegt.<br />
2. Tag<br />
Dienstag, 30.11.2004<br />
Das Preisgericht tritt um 9.30 Uhr zur weiteren Beratung zusammen.<br />
Die 10 Arbeiten aus der engeren Wahl werden von einzelnen Preisrichtern nochmals detailliert<br />
analysiert. Anschließend werden die besonderen Vor- und Nachteile eines jeden Entwurfes<br />
schriftlich festgehalten.<br />
Begrüßung<br />
Um 10.30 Uhr tritt das Preisgericht im Plenum zusammen. Der Vorsitzende begrüßt die<br />
Anwesenden und stellt die Vollzähligkeit des Preisgerichts fest.<br />
Beurteilungen des Preisgerichts<br />
Vor der Verlesung der schriftlichen Beurteilungen bittet Herr Dr. Andreas Herforh um<br />
nochmalige, besondere Berücksichtigung der Beurteilungskriterien, insbesondere die<br />
Realisierbarkeit der 1. Entwicklungsstufe.<br />
Es werden im Anschluss die schriftlichen Beurteilungen zu den verbleibenden Arbeiten<br />
verlesen. In Abstimmung mit dem übrigen Preisgericht erfolgt gegebenenfalls eine Korrektur<br />
oder Ergänzung. Wie in der Anlage ersichtlich werden die Beurteilungen verabschiedet.<br />
Rangfolge<br />
Nach einer intensiven Diskussion wird über den Ausschluss zweier Arbeiten aus der engeren<br />
Wahl wie folgt entschieden:<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Tarnzahl 1014 9 – 0 Stimmen<br />
Tarnzahl 1008 7 – 2 Stimmen<br />
Nach nochmaligem Abwägen der Vor- und Nachteile der verbliebenden Arbeiten wird eine<br />
Rangfolge für die Verteilung der Preise und Anerkennungen durch Abstimmung festgelegt:<br />
Rang 8 Tarnzahl 1021 9 – 0 Stimmen<br />
Rang 7 Tarnzahl 1018 7 – 2 Stimmen<br />
Rang 6 Tarnzahl 1011 5 – 4 Stimmen<br />
Rang 5 Tarnzahl 1022 5 – 4 Stimmen<br />
Rang 4 Tarnzahl 1003 6 – 3 Stimmen<br />
Rang 3 Tarnzahl 1034 7 – 2 Stimmen<br />
Rang 2 Tarnzahl 1035 8 – 1 Stimmen<br />
Rang 1 Tarnzahl 1004 8 – 1 Stimmen<br />
Das Preisgericht beschließt, die Preissumme für die Anerkennungen gleichmäßig auf die vier<br />
Anerkennungen zu verteilen. Somit stellt sich die Verteilung der Preise wie folgt dar:<br />
Tarnzahl 1004 - 1. Preis - 48.000,00 €<br />
Tarnzahl 1035 - 2. Preis - 32.000,00 €<br />
Tarnzahl 1034 - 3. Preis - 22.000,00 €<br />
Tarnzahl 1003 - 4. Preis - 14.500,00 €<br />
Tarnzahl 1022 - Anerkennung - 7.250,00 €<br />
Tarnzahl 1011 - Anerkennung - 7.250,00 €<br />
Tarnzahl 1018 - Anerkennung - 7.250,00 €<br />
Tanrzahl 1021 - Anerkennung - 7.250,00 €<br />
Von 13.10 Uhr bis 13.30 Uhr wird die Sitzung des Preisgerichtes für eine Mittagspause<br />
unterbrochen.<br />
Empfehlungen des Preisgerichtes<br />
Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober, ausgehend vom Entwurf des 1. Preisträgers die<br />
Entwicklung des Parks einer Realisierung zuzuführen.<br />
Für die Überarbeitung wird folgende konkrete Empfehlungen gegeben:<br />
�<br />
Die Aufschüttungen im Hochwasserbereich sollten fachlich eingehend geprüft und<br />
gegebenenfalls angepasst werden.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Verfasserübersicht:<br />
Rang Tarnzahl Kennzahl Verfasser<br />
1. Preis 1004 407689 Atelier Loidl, Berlin in Arge mit Topos, Axel Busch,<br />
Stadtplaner, Berlin<br />
2. Preis 1035 962505 Büro Kiefer, Berlin in Arge mit Jahn, Mack & Partner,<br />
Berlin<br />
3. Preis 1034 973841 ag.u Lange + Grigoleit Landschaftsarchitektur -<br />
Umweltplanung, Berlin in Arge mit ProStadt. Christine<br />
von Strempel, Rainer Emenlauer, Berlin; Architektur/<br />
künstlerische Beratung: Martin Kaiser,<br />
kaiserarchitektur, Berlin; Verkehrsplanung: Bodo<br />
4. Preis 1003 549286<br />
Fuhrmann, GRI, Berlin; Lichtplanung: Raoul Hesse,<br />
Lichtvision, Berlin; Grafik-design: Ute Kletter und Jens<br />
Betcke, Berlin<br />
Thomas Dittmann und Stefanie Werner, Frankfurt a.<br />
M. in Arge mit bs+ Torsten Becker und Henrike<br />
Specht, Frankfurt a. M., Fachplaner: raumwerk<br />
architekten, Sonja Moers, Jon Prengel, Thorsten<br />
Wagner, Frankfurt a. M.<br />
1. Anerkennung 1022 108513 Topotek 1, Martin Rein Cano, Lorenz Dexler, Berlin in<br />
Arge mit Jatsch Laux Architekten, München<br />
2. Anerkennung 1011 272349 Doris Grabner, Landschaftsarchitektur, Freising in<br />
Arge mit Wolfgang Krakau, Architekt, Regensburg<br />
3. Anerkennung 1018 201090 B. S. L. Boyer Schulze Landschaftsarchitekten,<br />
4. Anerkennung 1021 233192<br />
Duisburg und HENDRIX Architektur / Städtebau,<br />
Duisburg in Arge mit Urbane Projekte Schmitz,<br />
Ludger Schmitz, Potsdam<br />
_scapes urban design, Jorg Sieweke, Berlin in Arge<br />
mit Jonas Luther und Anne Starker, Berlin<br />
Tarnzahl Kennzahl Verfasser<br />
1001 150378 WFP Werkstatt freiräume+, Bernward Benedikt Jansen, Glinde in<br />
Arge mit Heiko Popp, Hamburg, Fachplaner: AGK Aykol Gulotta<br />
Kamps, Architekten, Hamburg<br />
1002 827903 Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich in Arge mit Ernst Basler +<br />
Partner AG, Zollikon, Fachplaner: Diener & Diener Architekten,<br />
Basel<br />
1005 177246 Babara Schaar, Köln in Arge mit Bott Hecker, Architekten<br />
Stadtplaner, Stuttgart, Fachplaner: Schuh + Rottland, Architekten<br />
Köln, Kunst: Regina Kochs, Köln, Johannes Böttger, Köln<br />
1006 675623 Wolfgang Färber, Icking-Irschenhausen in Arge mit Neu + Vogel,<br />
Darmstadt<br />
8
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1007 123456 St raum a. Landschaftsarchitektur, Berlin in Arge mit<br />
Stadtlandprojekte, Berlin<br />
1008 463781 Trüper Gondesen Partner, Lübeck in Arge mit Petersen Pörksen<br />
Partner, Lübeck, Fachplaner: Masuch + Olbrisch, Oststeinbeck<br />
1009 090888 Prof. Nagel, Schonhoff + Partner, Hannover in Arge mit Conradi,<br />
Braum Bockhorst, Berlin, Fachplaner: Schuster Architekten,<br />
Düsseldorf<br />
1010 942137 Karl Bauer, Karlsruhe in Arge mit Prof. Günter Telian, Karlsruhe,<br />
Fachplaner: EDV-Animation Claudia Röwer, Duisburg<br />
1012 040769 Frei raum concept, Sinz-Beerstecher + Böpple, Rottenburg a. N. in<br />
Arge mit Krisch + Partner, Tübingen<br />
1013 301128 Garnhartner + Schober, Deggendorf in Arge mit Jakob Oberpriller,<br />
Architekt, Hörmannsdorf, Fachplaner: Markus Riemann,<br />
Computergraphik<br />
1014 632178 arbos Landschaftsarchitekten, Hamburg in Arge mit Prof.<br />
Scheuvens, Prof. Wachten, Dortmund<br />
1015 121543 Landschaftsarchitektur und Ökologie Angela Bezzenberger,<br />
Darmstadt in Arge mit sdks Architekten, Michael Dummert,<br />
Darmstadt, Fachplaner: Gisela Stete, Verkehrsplanung<br />
1016 742851 Heinisch und Partner Landschaftsarchitekten, Ballstädt in Arge mit<br />
Ingo Quaas, Achitekt für Stadtplanung, Weimar<br />
1017 251203 Joachim Bellach, Reiskirchen mit Herrrn Werner Geim in Arge mit<br />
Christoph Henkel, Wettenberg, Fachplaner: Hans Hesselbach,<br />
Architekt<br />
1019 465813 Pfrommer + Roeder, Stuttgart in Arge mit Scala, Jörg Esefeld,<br />
Stuttgart<br />
1020 675810 Ulrike Blank, Bingen am Rhein in Arge mit Hans-Walter Trapp,<br />
agsta Umwelt GmbH, Völklingen<br />
1023 180410 Jens Henningsen, Berlin in Arge mit GfP Gesellschaft für Planung,<br />
Dogan Yurdakul, Berlin, Fachplaner: Xaver Egger, Architektur,<br />
Berlin<br />
1024 918274 Adler & Olesch, Mainz in Arge mit Jürgen Paulussen, Frankfurt a.<br />
M., Fachplaner: Christof Kullmann, Architekt, Mainz, Christian Datz,<br />
Architekt, Mainz<br />
1025 716452 Faktorgruen, Martin Schedlbauer, Denzlingen in Arge mit Volker<br />
Rosenstiel, Architektur und Stadtplanung, Freiburg<br />
1026 120430 Erik Hanf, Kassel in Arge mit Manfred Weidlich, Stadtplaner,<br />
Karlsruhe, Fachplaner: Ing. Büro EHS, Brückenbauplanung,<br />
Lohfelden, KVV Kasseler Bau+Verkehrsconsulting, Kassel<br />
1027 007007 Rainer Schmidt, München in Arge mit Kister Scheithauer Gross,<br />
Köln<br />
1028 273543 Andreas Völker, Lübeck in Arge mit Thomas Tillmann, Lübeck<br />
9
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1029 807571 BSS Martin Straßen, Duisburg in Arge mit Dr. Gerhard Schörken,<br />
Duisburg, Fachplaner: Rainer Dittrich, Mülheim, Ansgar Ischinski,<br />
Architekt, Duisburg<br />
1030 061709 Kiparlandschaftsarchitekten Milano, Duisburg in Arge mit aIB<br />
agiplan Integrale Bauplanung, Christof Nellehsen, Duisburg,<br />
Künstler: Paolo Schiavocampo, Mailand<br />
1031 159357 Wolfgang Blank, Stuttgart in Arge mit Fritz Lang, Ludwigsburg,<br />
Fachplaner: Prof. Stefan Zimmermann, Tragwerksplanung, Köngen<br />
1032 541298 Prechter + Schreiber, Stuttgart<br />
1033 195286 archiscape, Michael Mackenroth, Berlin in Arge mit Thomas Wude,<br />
Stadtplaner, Berlin, Fachplaner: Dipl. –Ing. Michael Gaisser,<br />
Architektur, Stuttgart<br />
1036 901576 Peter Davids, Essen in Arge mit PASD, Helmut Feldmeier, Hagen<br />
1037 283688 Gisela Fleig Harbauer, Waldkirch in Arge mit Becker und Haindel,<br />
Stuttgart<br />
Entlastung der Vorprüfung<br />
Der Vorsitzende dankt dem Preisgericht und der Vorprüfung für die engagierte Arbeit und die<br />
interessanten Diskussionen. Das Preisgericht entlastet vor diesem Hintergrund einstimmig die<br />
Vorprüfung. Der Vorsitzende wünscht dem Projekt in der weiteren Planung einen guten Verlauf<br />
und gibt den Vorsitz an den Auslober zurück.<br />
Herr Dr. Peter Greulich, Beigeordneter der Stadt Duisburg, Dezernat für Umwelt, Schule und<br />
Gesundheit, bedankt sich als Vertreter des Auslobers für die engangierte Arbeit des<br />
Preisgerichts und beschließt um 14.30 Uhr die Sitzung des Preisgerichts mit dem besonderen<br />
Dank an die Wettbewerbsteilnehmer.<br />
Informationen zur Ausstellung<br />
Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom 03.12.2004 bis 12.12.2004 in der Theisen-Halle (ehem.<br />
Kabelwerke), Musfeldstraße 120 – 122 in 47 053 Hochfeld ausgestellt (Öffnungszeiten: 14.00 -<br />
18.00 Uhr).<br />
Ab dem 17.12.2004 bis zum 15.01.2005 findet eine Ausstellung der prämierten Arbeiten auf der<br />
Empore des Einkaufszentrums „Galeria“ in der Duisburger Innenstadt, gegenüber des<br />
Rathauses, statt (Öffnungszeiten: Mo.- Fr. 10.00 – 19.00 Uhr, Sa. 10.00 – 18.00 Uhr).<br />
Preisverleihung<br />
Die Preisverleihung findet am 03.12.2004 ab 11.00 Uhr in der Theisen-Halle (ehem.<br />
Kabelwerke), Musfeldstraße 120 – 122 in 47 053 Hochfeld statt.<br />
10
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
Duisburg, 30.11.2004<br />
11
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30. 11.2004<br />
Dokumentation Preisgerichtsbewertung<br />
1003<br />
Die Arbeit überrascht durch ihre dynamische Formensprache und symbolisiert den Rhein auf<br />
eine klare Weise.<br />
Im Zusammenhang mit der gegenüberliegenden Uferseite des Rheins entsteht ein Ensemble,<br />
das die künstliche und die natürliche Auenlandschaft symbolisiert.<br />
Wie ein Wellenschlag des Rheins ziehen sich unterschiedlich thematisch inszenierte<br />
Landschaftsspuren ins Land hinein.<br />
Die Bebauung ist Teil dieser Inszenierung und bildet mit ihrer eigenständigen Figuration ein<br />
neues städtebauliches Szenen-Bild am Rheinufer.<br />
Die Dichte des Baugebietes westlich gibt den klaren Rahmen für den Park am Rhein.<br />
Der Städtebau östlich steht in einer bewusst gewählten Spannung zum Stadtteil Hochfeld. Die<br />
Riegelbildung des Konzeptes wird verständlich, indem auf der Hochfelder Seite entsiegelt und<br />
die Landschaft weiterentwickelt wird.<br />
Die Ausgestaltung des Quartiers selbst jedoch erscheint städtebaulich nicht plausibel und ist<br />
nicht aus dem Ort entwickelt, räumlich nicht erlebbar. Es fehlen die Verbindungselemente von<br />
Hochfeld an den Rhein, z. B. die Fortsetzung des Grünen Rings. Als positiv zu werten ist die<br />
Fortführung des Grünzuges Richtung Innenstadt entlang der ehemaligen Bahngleise.<br />
Beide Bereiche, sowohl der Städtebau als auch die Landschaft bilden hohe eigenständige<br />
Bereiche und stärken sich gegenseitig.<br />
Der Entwurf des Parks hat einen stark formell geprägten Charakter und mindert durch die<br />
gewählte Schichtung eine flexible offene Nutzung.<br />
Dem Betrachter eröffnen sich dennoch vielfältig nutzbare Freiräume, die überzeugen.<br />
Das Ufer selbst ist die logische Konsequenz, die sich aus den anderen Elementen ergibt.<br />
Das Konzept will etwas Neues durch eine starke Inszenierung an diesem Ort schaffen. Dies ist<br />
positiv zu würdigen.<br />
In der dargestellten Konsequenz gibt es jedoch keine Antwort auf die notwendige<br />
Entwicklungsstufen. Es bleibt die Frage, ob der für die Idee notwendige Städtebau in seiner<br />
zeitlich unbestimmten Realisierung so umgesetzt werden kann. Damit ist auch das kraftvolle<br />
überzeugende Bild in Frage zu stellen.<br />
Dennoch ermöglicht die Eigenständigkeit des Parks die Umsetzung einer 1. Entwicklungsstufe.<br />
Er schafft an einem noch anonymen Ort eine neue Identität, die neugierig und die Bedeutung<br />
über Duisburg hinaus in seiner regionalen Strahlkraft bekannt machen könnte.<br />
12
RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1004<br />
Ein realistischer und pragmatischer Entwurf, der das bestehende vorhandene Gebiet und seine<br />
Potenziale in einer intelligenten Weise nutzt. Die vorhandene räumliche Struktur und ihre<br />
Artefakte werden genutzt und die Wahrnehmung der Flusslandschaft wird optimiert. Die<br />
geringen Höhenunterschiede, die charakteristisch sind für die Aue, werden zu einer<br />
geometrischen, künstlichen Form überhöht. Dabei kann ein Massenausgleich zwischen<br />
Bodenabtrag und –auftrag erreicht werden.<br />
Der Park ist durch drei auffallende Bauten geprägt, die miteinander in räumlicher Beziehung<br />
stehen: Ein Solitär am Ufer, ein Gebäude am Ende des urbanen Gebiets stromabwärts und ein<br />
drittes Gebäude an der Wanheimer Straße. Die letztgenannten Gebäudestrukturen liegen<br />
abgesetzt von den Baufeldern und vermitteln dadurch zum Park: Sie stehen als Gebäude im<br />
Grün.<br />
Die bestehenden Unterführungen der Gleistrasse werden aufgeweitet und sind die heute bereits<br />
bestehenden Eintritte zu einer neuen, komplexen Ufergestaltung. Das bestehende Hochufer ist<br />
die Grundlage für den Entwurf. Die Oberfläche des Gebiets bekommt einen neuen<br />
Erholungscharakter.<br />
Man kann sich jedoch die Frage stellen, ob die Ufergestaltung nicht zu kleinteilig und letztlich<br />
nicht robust genug ist, um auf historische Nutzungen zu verweisen. Das ist wirklich der Fall,<br />
wenn man die intensiven, vielfältigen Nutzungen bedenkt, die auf dem Steg in Konkurrenz<br />
treten, wie z. B. Spazieren und Radfahren. Ein größere und robustere Gestaltung wird den Steg<br />
nutzbarer machen. Diese Anpassungen sind nötig, da eine attraktive Wegeverbindung durch<br />
den Park an anderer Stelle nicht vorhanden ist.<br />
Dessen ungeachtet, handelt es sich bei der Arbeit um einen realistischen und qualitativ<br />
hochwertige Atmosphäre, die im Park geschaffen wird.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1008<br />
Mit Hilfe des Themas „Stadt-delta“ nehmen die Verfasser die städtebauliche Struktur von<br />
Hochfeld auf und versuchen diese interpretierend weiter zu entwickeln. Die neuen Quartiere<br />
schließen schlüssig am Bestand an und lassen ausreichend Raum für Vernetzungen der<br />
bestehenden und neuen Freiräume. Eine sich auf polygonalen Grundflächen entwickelnde<br />
Blockrandbebauung trennt introvertierte Innenbereiche vom öffentlichem Grünraum des Parks.<br />
Der Park wird in Nord-Süd-Richtung durch den geschwungenen Parkweg und die Promenade<br />
am Rhein erschlossen. Aus den Grünkeilen führen unterschiedliche Wegemotive (große<br />
Rasenrampe, doppelter Weg, schmale Wege) an den Rhein. Die Eingriffe am Rheinufer, wie<br />
gestufte Böschung, Rampen und Terrassenflächen, schaffen interessante Angebote des<br />
Aufenthalts am Fluss.<br />
Das Thema „Stadtdelta“ ist durch die landschaftsarchitektonische Umsetzung nicht mehr<br />
wahrnehmbar. Das Preisgereicht kritisiert die Beliebigkeit des geschwungen Weges, des<br />
„kleinen Sees neben dem Strom“ und die insgesamt spannungslose Raumbildung durch die<br />
Baumstellung.<br />
Die Arbeit bemüht sich, eine optimale Vernetzung der Freiräume zu erreichen. Unter dieser<br />
Absicht leidet die Spannung im Park. Die Entwicklung regionaler Strahlkraft eines Parks am<br />
Rhein kann somit nicht erreicht werden.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1011<br />
„Wiesenpark, Kohleband und Rheinpromenade“<br />
Die Verfassser schlagen einen RheinPark vor, der Duisburg in zwei differenzierten Abschnitten<br />
an den Rhein führt: Zwischen Fluss und vorgeschlagener Bebauung an der Wörthstraße dehnt<br />
sich ein großer Wiesenpark aus, der durch die farblich inszenierte Bahntrasse vom zweiten Teil<br />
des Parks, der Rheinpromenade, getrennt wird.<br />
Die Jury schätzt die unaufgeregte Weise, in der die Verfasser Bebauung und Freiraum<br />
miteinander verbinden und einen nutzbaren, schlicht gestalteten Rheinpark entwerfen. Die<br />
Freiraumverbindung zwischen Bonifatius-Platz und dem so genannten „Rheinblick“ ist<br />
nachvollziehbar, ebenso das Nutzungsband am Südrand der neuen Bebauung, dessen<br />
Grünstruktur sich allmählich zum Park hin auflöst. Der Entwurf bezieht die Materialität des Ortes<br />
gelungen mit ein und schafft auf diese Weise gute Bezüge zur Industriegeschichte des Ortes.<br />
Das Bild vom so genannten „Duis-Beach“ strahlt eine gewisse Attraktivität aus und signalisiert<br />
das vordringliche Interesse der Verfasser, nutzbare Freiraumangebote zu schaffen. Die<br />
Bebauungsstruktur ist nachvollziehbar entwickelt, setzt aber stellenweise, so z. B. mit dem 23stöckigen<br />
Hafentower allzu dominante Akzente.<br />
Trotz der soliden, nachvollziehbaren Durcharbeitung des Entwurfes gelingt es den Verfassern<br />
nicht, einen Rheinpark zu entwickeln, dessen Erscheinung zur deutlichen Profilbildung dieses<br />
ausgewählten Ortes beiträgt. Der Wiesenpark ist teilweise übererschlossen und weist keine<br />
identitätsstiftenden Strukturen auf. Auch das fremdartig wirkende Fontänenbecken kann die<br />
mangelnde Identität nicht kompensieren. Der attraktive Duis-Beach muss angesichts<br />
regelmäßiger Überflutungsgefahr als wenig realistische Idee betrachtet werden. Die Attraktivität<br />
des Kultushafens wird durch die massive Stellplatzanlage nicht gesteigert. Rheinbalkon und –<br />
promenade weisen durchschnittliche Attraktivitäten auf.<br />
Insgesamt schätzt die Jury zwar die soliden Grundqualitäten des Wettbewerbsbeitrages<br />
verspricht sich jedoch keine ausreichende Strahlkraft, die über die Stadt Duisburg hinaus<br />
reichen könnte.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1014<br />
Die große Geste, zwischen Brücke der Solidarität einer– und Kultushafen andererseits einen<br />
durchgehenden Landschaftsraum aufzuspannen, lässt die Arbeit in den Vordergrund treten. Die<br />
Autoren sehen die Chance, die Kläranlage einzubinden und somit eine Raumkontinuität zu<br />
erzeugen. Insofern ist die Anlage des „Stadtpark“ genannten Alleebandes als starke Zäsur<br />
zwischen Bebauung (Stadtkante) und Freiraum konsequent und denkbar.<br />
Im Detail zeigt sich aber, dass das Konzept mit hohem Preis gekauft wird:<br />
- Zur Ausbildung des „Rheinbalkons“ ist die komplette Bahnverlegung erforderlich. Dies ist<br />
unangemessen.<br />
- Die Rasenrampen stellen zwar eine räumlich angemessene und interessante Lösung des<br />
Problems dar, die Gleise zu überwinden, allein die Kosten für zwei Brückenbauwerke<br />
verbieten diesen Ansatz.<br />
- Die städtebauliche Grundkonzeption ist falsch, die Maßstäblichkeit der Blöcke sprengt den<br />
Rahmen, die Variabilität und Attraktivität ist nicht gegeben.<br />
- Das „Stadtpark“-Band quert im südlichen Ausläufer die stark befahrene DB-Tasse<br />
höhengleich, die Erschließung des –durchaus denkbaren- südlichen Hochhauses bleibt<br />
unklar.<br />
- Die Angemessenheit des Hauptzugangs zum Park aus der Wanheimer Straße kann nicht<br />
überzeugen.<br />
Es bleibt leider der Eindruck, dass der Entwurf trotz des gewürdigten Ansatzes, aus der<br />
Dynamik des Prallufers ein Thema zu formulieren, als Strategie zur langfristigen Entwicklung<br />
des Ortes nicht genügend Potenzial hat.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1018<br />
Verfasser: „Doppelparabel als Rückgrat verbindet alte und neue Stadt“<br />
Durch die parabelförmige Anbindung an die vorhandenen Grün- und Stadtstrukturen besitzt der<br />
Entwurf eine starke formale und funktionale Eigenständigkeit.<br />
Im Norden verbindet der Entwurf den bestehenden Teil des „Grünen Rings Hochfeld“ mit dem<br />
Park, um im Osten an den städtebaulich schwierigsten, gleichwohl funktional wichtigen Ort am<br />
Bonifaciuskirchplatz anzuschließen. Hierdurch wird der RheinPark zu einem „logischen“<br />
Bestandteil des gesamten innerstädtischen Grünzugkonzeptes und führt dieses konsequent<br />
fort. Im Süden wird, über die Marina am Kultushafen, ergänzend die Vernetzung zum dem<br />
geplanten Grünzug nach Osten ermöglicht.<br />
Städtebaulich nimmt der Entwurf die Raumstrukturen des Stadtteils auf, akzeptiert dabei die<br />
trennende Wirkung der Wörthstraße, ohne diese zu verstärken. An den beiden<br />
Anknüpfungspunkten wird eine großzügige Verbindung über die Wörthstraße hinweg<br />
ermöglicht, ohne sie allerdings konkret zu formulieren. Die baulichen Strukturen werden<br />
lediglich exemplarisch dargestellt und in Richtung Park aufgelockert. Die Erweiterung der<br />
Baustrukturen an der Liebigstraße nutzt den Grenzbereich zur Kläranlage in Verbindung mit den<br />
hier konsequent verorteten Stellplatzanlagen.<br />
Der Park erhält seine besondere Spannung durch starke, diametrale Aspekte:<br />
• Im Bereich der Parabel werden in dichter Form intensive Nutzungen ermöglicht. Die<br />
Parklandschaft hingegen besticht durch große, offene Flächen.<br />
• Der zentrale Parkbereich wird in Richtung Rhein überhöht und verstellt hier den Blick auf<br />
den Rhein. In Richtung Norden und Süden wird der Blick auf den Rhein hingegen weit<br />
geöffnet und nicht durch Gebäude bzw. intensive Baumpflanzungen verstellt.<br />
• Der Zentralbereich am Ufer ist in Kombination mit der Gleistrassenüberbauung aufwendig<br />
als Terrasse herausgearbeitet. Die weiteren Uferbereiche sind hingegen einfach und offen<br />
gestaltet.<br />
Die Parabel lenkt den Besucher automatisch zu dem Zentralbereich am Rheinufer, der im<br />
Bereich des Hochufers unterschiedliche Aktivitäten bzw. Attraktionen ermöglicht. Der<br />
historische Wasserturm wird konsequent in die Gesamtgestaltung integriert, ohne das Motiv zu<br />
überhöhen. Als schwierig erscheint der Jury jedoch, eine nachhaltige Attraktivität jenseits von<br />
„Gartenschaubeliebigkeiten“ für die intensiv nutzbaren Parabelareale zu definieren.<br />
Die Promenaden liegen „natürlich“, ohne aufwendige Erdarbeiten zu erfordern auf dem unteren<br />
Leinpfadniveau bzw. im Süden auf Höhe der Gleistrassen.<br />
Die Parküberhöhung ermöglicht einen herausragenden „Belle vue“ im Scheitelpunkt des<br />
Rheinbogens, ist allerdings aufwendig als Überbauung der Gleistrassen vorgesehen. In diese<br />
Überbauung ist ein Gebäude integriert, das den Zentralbereich am Ufer beleben und funktional<br />
ergänzen kann. Die Frage, warum dieses Solitär innerhalb des weitläufigen Parklandschaft<br />
unmittelbar über der vorhandenen Gleistrasse errichtet werden soll, ist nicht beantwortet. Das<br />
im Norden dargestellte Solitär wirkt unmotiviert, respektive beliebig, da auch keine unmittelbar<br />
parkbezogene Nutzung dargestellt ist.<br />
Die Gleisquerung erfolgt in Form der vorhandenen drei Unterquerungen sowie flächig im<br />
Rahmen der Überbauung. Ergänzend sind niveaugleiche Querungen denkbar. Die<br />
Gleisüberbauung erscheint technisch/wirtschaftlich als sehr schwierig, jedoch durchaus<br />
reduzierbar ohne die induzierte Wirkung zu verlieren. Ansonsten werden technische<br />
Problemlagen minimiert.<br />
Insgesamt eine spannende, sehr eigenständige Arbeit mit einer über Duisburg<br />
hinausreichenden Strahlkraft. Sie erscheint bedingt als in Abschnitten realisierbar, der Entwurf<br />
gewinnt seine prägende Bedeutung jedoch erst mit einer vollständigen Realisierung.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1021<br />
Generationen von Grün<br />
Bei dem vorliegenden Entwurf handelt es sich ohne Zweifel um einen der unorthodoxesten<br />
Beiträge des gesamten Wettbewerbs.<br />
Zwar werden die Vorgaben der Ausloberin im Hinblick auf die städtebaulichen Grundmuster<br />
eingehalten und teilen das Gebiet folglich in einen östlichen, bebauten Bereich und die westlich<br />
davon gelegene Freifläche ein. Der Entwurf skizziert aber ein eher eigenständiges Stadtquartier<br />
und bleibt somit die geforderte Korrespondenz mit Hochfeld und der Stadt Duisburg insgesamt<br />
schuldig. Vom Anspruch der Realisierungsmöglichkeit – das ist vorweg festzustellen - bleibt der<br />
Entwurf aber auch aus anderen, weiter unter ausführlicher dargelegten Gründen weit entfernt.<br />
Markantes, beide Flächen miteinander verbindendes Gestaltungselement, ist die quasi in der<br />
Planmitte gelegene, in der Achse rechtwinklig verlaufene und das Niederschlagswasser der<br />
angrenzenden Bebauung auffangende Versickerungsmulde. Sie nimmt einen beachtlichen Teil<br />
des Plangebietes ein. Das zweite wesentliche Profil gebende Gestaltungsmerkmal – hier in des<br />
Wortes doppelter Bedeutung - sind die den Freiraum von Nord nach Süd im mäandrierenden<br />
Parallelschwung durchziehenden Schichtrippen.<br />
Der Entwurf zeichnet eine insgesamt gewagte, bisweilen etwas düstere Skizze über die<br />
Gestaltung eines innerstädtischen Freiraumes innerhalb eines an klassischen Grünflächen und<br />
Parks armen, dafür an industriellen Reminiszenzen aber umso reicher ausgestatteten<br />
Stadtteiles. Dafür provoziert er zu interessanten Diskussionen über verschiedene interessante<br />
Details sowohl im Hinblick auf die gestalterischen Dimensionen als auch in Bezug auf sehr<br />
pragmatische Fragestellungen, wie den Umgang mit kontaminierten Böden und<br />
Niederschlagswasser.<br />
Allen diesen Elemente aber ist eines gemein: sie sind ebenso experimentell, wie sie dem<br />
Anspruch auf Nutzbarkeit bzw. Umsetzungsfähigkeit widersprechen:<br />
• Dem Wunsch nach uneingeschränkter Freizügigkeit und hoher Aufenthaltsqualität im Park<br />
stehen die mit Bodenvernässung verbundene Funktion der Versickerungsmulde einerseits<br />
sowie die die Bewegungsmöglichkeit der Erholungssuchenden andererseits<br />
einschränkenden Schichtrippen entgegen.<br />
• Außerdem wird das Bedürfnis nach Erholung durch die bis in den Grünbereich hinreichende<br />
verkehrliche Erschließung des Siedlungsgebietes gestört.<br />
• Der methodische Vorschlag zur Sanierung des belasteten Bodens ist grundsätzlich pfiffig,<br />
an dieser Stelle aber abenteuerlich. Der Aufenthalt im Park gilt unter Umständen als eher<br />
sensible Nutzung, die mit unklarer Belastungssituation der dortigen Böden nicht vereinbar<br />
erscheint.<br />
• Interessant ist die optische Korrespondenz der zur Schadstoffentsorgung vorgesehenen<br />
„Kompostierungsmulden“ mit den Klärbecken der angrenzenden Kläranlage. Ihr Betrieb<br />
scheint jedoch insbesondere wegen der damit verbundenen Geruchsimmissionen und der<br />
Unverträglichkeit mit der angrenzenden Naherholungsnutzung unvereinbar.<br />
• Außerdem steht der Umsetzung ganz wesentlich entgegen, dass sich das Konzept nicht in<br />
zeitlicher Abstufung realisieren lässt.<br />
Insgesamt fehlt dem Entwurf die notwendige Planreife, um den komplexen Bedürfnissen der<br />
Parknutzer über einige wenige Individuen hinaus gerecht zu werden.<br />
Andererseits ist der Beitrag mutig, nimmt Bezug zu Flächenhistorie, greift diverse, bis dahin<br />
wenig etablierte Gestaltungsvorschläge auf und empfiehlt einen durchaus diskussionsfähigen<br />
Umgang mit Boden und Wasser, der an anderer, weniger sensibler Stelle durchaus<br />
weitergedacht zu werden lohnt.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1022<br />
Kurzdarstellung:<br />
Der Verfasser stellt den Entwurf unter dem Motto „Der Park bildet ein großflächiges Segment in<br />
der Abfolge von großformatigen Industriearealen entlang des Rheins“.<br />
Der Entwurf weist eine klare Zonierung, sowohl innerhalb der Baukörper als auch im Übergang<br />
zwischen den Baukörpern und Freiflächen auf. Es wird ein eigenständiges, geschlossenes<br />
Quartier vorgeschlagen.<br />
Die Anbindung der Parkfläche an den Grünen Ring ist nicht thematisiert.<br />
Die mit einer prägnanten, geschlossenen Baukante abgesetzte Parkfläche wird durch regelhaft<br />
verteilte Gehölzinseln (Baumhallen) strukturiert.<br />
Die Erschließung des Ufers erfolgt über eine obere und eine untere Promenade. Über beide<br />
Promenaden wird der Kultushafen angebunden.<br />
Die Kohlebahn bleibt als Teil der Industrielandschaft bestehen, auf zusätzliche Unterführungen<br />
wird verzichtet. Vorhandene Unterführungen werden in das Konzept aufgenommen.<br />
Wertung:<br />
• Der Entwurf weist eine klare dreiteilige Zonierung auf, bezogen auf die Funktionen<br />
Gewerbe/Dienstleistungen/Wohnen („Urbanes Zentrum“), Park und Uferpromenade mit<br />
Sporteinrichtungen und Freizeitinfrastruktur.<br />
• Die Strukturierung der Parkfläche durch erhöhte Baumhallen verleiht der Gestaltung einen<br />
eigenen, wenn auch teilweise spannungsarmen Charakter.<br />
• Die Anbindung an den grünen Ring ist im Norden bewusst unterbrochen.<br />
• Die Sichtbeziehungen und Durchgängigkeit Duisburg-Hochfeld-Rhein sind klar gelöst<br />
(breite Achsenverbindungen).<br />
• Die Frage der Ausgestaltung der Uferpromenade mit den Sporttartananlagen wird wegen<br />
möglicher Nutzungskonflikte kritisch gesehen.<br />
• Wichtig ist, dass nach dem Ergebnis der Vorprüfung der Kostenrahmen eingehalten werden<br />
kann und die abschnittsweise Realisierung möglich ist. Allerdings ist die erste<br />
Entwicklungsstufe nur mit der zweiten Entwicklungsstufe „überlebensfähig“.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1034<br />
Die Verfasser entwickeln eine markante Stadtkante zum neuen Rheinpark, die die<br />
landschaftliche Figur des Rheinbogens am Prallufer städtisch akzentuiert.<br />
1. Freiraumqualität<br />
Es entsteht ein großzügig gefasster Rheinpark, gegliedert durch aus den Blockrändern<br />
fließende lineare Bänder und Sichtfelder flankierende Großgrünstrukturen.<br />
Über die tief in die Baufelder hineinreichenden Grünkeile wird der Rheinpark Teil des gesamten<br />
Stadtteils. Mit dem erhöhten Parkbalkon im Süden werden Park und Rhein zu einem<br />
Blickerlebnis.<br />
An den richtigen Stellen werden die Verbindungen zu den angrenzenden Grün- und<br />
Stadträumen herausgebildet. Zu schwach ist jedoch die Verknüpfung mit dem Kirchplatz an der<br />
Bonifatiuskirche herausgearbeitet.<br />
Die Aktivitätszonen werden auf zwei Aktionsdecks am Rheinufer konzentriert und richtig situiert.<br />
So entsteht ein großzügiger Raum für vielfältige, extensive Nutzungen für Bewegung Spiel und<br />
Erholung im Distanzraum zum Baugebiet.<br />
Die Kohlebahn ist unspektakulär integriert.<br />
2. Städtebauliche Qualität<br />
• Die aus dem angrenzenden Stadtteil abgeleiteten Blockstrukturen werden durch die<br />
großzügigen Grünkeile frei gegliedert. Dadurch wird eine unverwechselbare Identität bei<br />
vielfältiger Adressenbildung am Rheinpark erreicht. Durch die Grünkeile wird die Länge der<br />
Raumkanten zum Park optimiert. Alle Baugebiete liegen am Rheinpark, ein für die spätere<br />
Vermarktung entscheidender Vorteil. Der Entwurf hat kaum Hinterlieger.<br />
• Die Blockinnenbereiche sind mit halböffentlichen Flächen individuell gestaltet. Aufgrund der<br />
Großgliederung durch die Grünkeile ist eine quartiersbezogene Realisierung mit eigenem<br />
Lagewert möglich.<br />
Resümee<br />
Insgesamt wirkt das Entwurfskonzept robust und klar. Es ist entwicklungsfähig und im<br />
vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen realisierbar und auf die Übergangszeit bis zur<br />
Realisierung der Baugebiete anpassbar.<br />
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RheinPark Duisburg <strong>Protokoll</strong> Preisgerichtssitzung vom 29./30.11.2004<br />
1035<br />
Die Verfasser schaffen durch eine klare Zonierung des Plangebietes ablesbare Strukturen mit<br />
vielfältigen Angeboten sowohl unter landschaftlichen als auch unter städtebaulichen Aspekten.<br />
Streng orthogonale Gliederung des neuen städtebaulichen Quartiers mit jedoch erfrischend<br />
offen dargestellten und zu interpretierenden Bebauungsvariante, die nach Bedarf entwickelt<br />
werden können, stehen im Gegensatz zur freien Form der Park-Landschaft und deren<br />
Elementen.<br />
Die Verzahnung zwischen Hochfeld Neubau-Quartier und Rheinaue erfolgt aus der Stadt zum<br />
Park über kräftige Platanenachsen mit dem Auftakt eines angemessen proportionierten<br />
Quartiersplatzes. Der vorgelagerte Stadtbalkon erlaubt intensive Nutzungen am Rand der<br />
Bebauung und bietet Aussichtsplattform auf Rhein und Rheinlandschaft über den Park hinweg.<br />
Der Ansatz, den Park mit Monokultur-Bauminseln zu gestalten, hat einen hohen Reiz,<br />
insbesondere unter dem Aspekt der Künstlichkeit, die an diesem Ort angebracht erscheint. Das<br />
Freizeit- und Spielangebot des Parks ist vielfältig und wird den Anforderungen an hohen<br />
Erholungswert gerecht. Die Gliederung des Parkraumes durch in die erhabene Wiesenflächen<br />
eingeschnittenen und aufliegenden Wegeachsen zum Rhein erzeugt interessante<br />
Blickbeziehungen und Raumerfahrungen.<br />
Die sehr zurückhaltend ausformulierte Gestaltung der Rheinpromenade bedarf weiterer<br />
Ausarbeitung, jedoch sind Details wie der Freizeit-Ponton interessante Vorschläge zur<br />
dauerhaften Nutzung im Überflutungsbereich.<br />
Die Lage des Solitärgebäudes ist an richtiger Stelle, die Architektur bedarf aber, wie vom<br />
Verfasser vorgeschlagen, einer weiteren Bearbeitung in einem Wettbewerb.<br />
Die Arbeit zeigt einen interessanten Umgang mit dem Ort und ist ein überaus positiver<br />
Vorschlag zur Gestaltung eines überregional attraktiven Parks über die Grenzen Duisburgs<br />
hinaus.<br />
Einer Umsetzung in der 1 Phase steht nichts im Wege.<br />
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