Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht
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Perspektiven zu eröffnen. Der Bund muss sich finanziell angemessen<br />
an den entstehenden Kosten beteiligen, die betroffenen Unternehmen und Mitarbeiter<br />
dürfen nicht allein gelassen werden. Bisher verweist der Bund auf bereits bestehende<br />
Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit und lehnt eine zusätzliche Förderung<br />
ab. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit soll zeitnah einen Sofort-<br />
Maßnahmenplan vorlegen, in welchem Umfang der Bund Verantwortung übernimmt<br />
und die Mitarbeiter der deutschen Zollgrenzspediteure durch<br />
Weiterbildungsmaßnahmen vor Arbeitslosigkeit zu bewahren hilft.<br />
Kulturelle, wirtschaftliche oder soziale Großveranstaltungen, für die der Bund die<br />
Verantwortung trägt, müssen in den kommenden Jahren bevorzugt<br />
grenzüberschreitend stattfinden. Die „Bundesgartenschau“ oder die „Kulturhauptstadt<br />
Europas“ sind Ereignisse, die nicht nur den Bekanntheitsgrad einer Region steigern,<br />
sondern auch die Identitätsbildung einer Region unterstützen. Die<br />
Kulturstaatsministerin soll den betroffenen Ländern bis zum 1. November 2004<br />
Vorschläge unterbreiten, welche Großveranstaltungen nach ihrer Einschätzung<br />
bevorzugt in den Grenzregionen stattfinden sollen.<br />
Um die vielen Fragen der Menschen in Deutschland aufzugreifen,<br />
muss eine bundesweite Telefon-Hotline eingerichtet werden. Dies ist<br />
durch geeignete Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
gewährleisten. Nur so bekommen die Menschen die benötigten<br />
Informationen über die anstehenden Veränderungen. Bis zum 1. Mai<br />
2004 soll die Bundesregierung die Infrastruktur für eine bundesweite<br />
Informations-Telefonhotline aufbauen.<br />
13. Behördenverlagerung und Verlagerung unternehmerischer Leistungen<br />
Die Politik kann zwar Unternehmen nicht vorschreiben wo sie sich ansiedeln. Die Politik<br />
ist aber in einem ständigen Dialog und „Tauschverhältnis“ mit der Wirtschaft –<br />
insbesondere auch mit der Großindustrie.<br />
Daher ist die Landes- und Bundespolitik auch aufgefordert Unternehmen zu motivieren<br />
bestimmte Leistungserstellungen in die <strong>Nordoberpfalz</strong> zu verlagern. Minister Wiesheu<br />
hat im Sommer 2003 in Weiden angekündigt mit Unternehmen über die Verlagerung<br />
von Back Office Leistungen in die Region zu verhandeln. Dies zeigt in die richtige<br />
Richtung; leider wurden bisher aber keine Erfolge vermeldet.<br />
Bei der Umstrukturierung von Bundes- und Landesbehörden ist strikt das Prinzip der<br />
Dezentralität genüge zu leisten. Das heißt: Es muss der Nachweis erbracht werden,<br />
dass die Ansiedelung in Zentren günstiger und effektiver ist – andernfalls muss<br />
automatisch entsprechend dem Prinzip der Dezentralität die Ansiedelung von<br />
Behörden in den peripheren Regionen erfolgen. Die <strong>Nordoberpfalz</strong> muss aus der<br />
Umstrukturierung der bayerischen Behörden überproportional erfolgreich (gemessen<br />
an anderen bayerischen Regionen) hervorgehen. Immer nach dem Motto: die Politik<br />
kann nicht die Unternehmen in die Region zwingen, sie kann aber die Verlagerung von<br />
Behörden in die <strong>Nordoberpfalz</strong> beschließen. Insbesondere Behörden, die mit der<br />
Osterweiterung befasst sind bieten sich hier an, da die Qualität der Bearbeitung durch<br />
die örtliche Nähe zur Grenze erhöht werden kann.<br />
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