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Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht

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Die wirtschaftlich schwachen Grenzgebiete werden die Auswirkungen der EU-<br />

Erweiterung so unmittelbar spüren wie keine andere Region in Deutschland.<br />

Angesichts dieser besonderen Situation müssen die Grenzregionen die<br />

Möglichkeit bekommen, durch zeitlich befristete Sonderregelungen besonders<br />

schwere wirtschaftliche, abrupte Einbrüche und soziale Verwerfungen zu<br />

vermeiden. Auch für Teile des Dienstleistungssektors, wie z.B. bei<br />

Busunternehmen, droht in den Grenzregionen ohne die Möglichkeit eines<br />

schrittweisen, dezentral gesteuerten Übergangs zur Freizügigkeit innerhalb<br />

bestimmter Bandbreiten ein wirtschaftlicher Bruch.<br />

Daher sollte – unbeschadet der Regelungen des Beitrittsvertrages - von dem<br />

Erfordernis der europaweiten Ausschreibung bei größeren Vergabeverfahren<br />

abgewichen werden, wobei bislang alle europäischen Unternehmen die<br />

Möglichkeit erhalten müssen, sich um den Auftrag zu bewerben. Das<br />

Bundeskanzleramt muss sofort in Verhandlungen mit der Europäischen<br />

Kommission eintreten und noch bis zum Beitrittstermin die Genehmigung für eine<br />

von europäischem Recht abweichende Vergabepraxis erwirken.<br />

10. Landwirtschaft (Erich Schieder)<br />

Die Landwirtschaft in der Region erfüllt vielfältige Aufgaben. Bestimmungen der EU,<br />

des Bundes und Landes können und müssen von unseren Abgeordneten beeinflusst<br />

werden; manches können wir aber auch selbst in unserem Raum gestalten. Gerade im<br />

Hinblick auf die EU Osterweiterung gilt es die heimische Landwirtschaft zu stärken.<br />

a) Ernährungssicherung:<br />

Vor 50 Jahren ernährte ein Landwirt 10 Verbraucher, für Lebensmittel musste ein<br />

Vierpersonenhaushalt 44% seines Einkommens ausgeben. Heute ernährt ein<br />

Landwirt 137 Verbraucher, für Lebensmittel sind nur noch 12% zu berappen.<br />

Die enormen Qualitätsanstrengungen in der Lebensmittelproduktion und die<br />

Spitzenstellung in der Produktivitätssteigerung beim Branchenvergleich ist<br />

anzuerkennen und weiter auszubauen.<br />

Die Technik ermöglicht effektive Verfahren, die Forschung zeigt weiterschreitende<br />

Wege auf.<br />

Das gekonnte Herstellen von Qualitätsprodukten reicht nicht mehr aus, es muss<br />

alles nach Vorgaben der EU Verordnungen in Qualitätsprogrammen dokumentiert<br />

werden.<br />

Unbürokratische, praxisnahe Aufzeichnungswege und sachbezogene<br />

Kontrollmechanismen sind zu schaffen. Eine Gängelung der Landwirtschaft wird<br />

abgelehnt.<br />

Neben der herkömmlichen nachhaltigen Landwirtschaft hat auch die<br />

Ökolandwirtschaft ihre Berechtigung.<br />

Grundlage muss sein, durch Werbung mehr Abnehmer für Ökoprodukte zu finden<br />

und nicht durch einseitige Ausweitung des Angebotes die Preise kaputt zu<br />

machen.<br />

Alle Möglichkeiten des Direktverkaufes, sei es von herkömmlichen Produkten<br />

oder auch Ökoware sind zu nutzen, um den Absatz zu steigern. (Abhofverkauf,<br />

Bauern- Verbrauchermärkte, Verkaufsregale, oder -ecken aus der Region in<br />

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