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Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht

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Die desolate wirtschaftliche Lage Deutschlands und die damit bedingten<br />

Steuerausfälle treffen alle öffentlichen Haushalte, vom Bund, den Ländern<br />

bis zu den Kommunen. Der föderale Aufbau der Bundesrepublik verleitet<br />

aber dazu, dass jede Ebene in ihrem Bereich versucht ihre Probleme zu<br />

lösen ohne ausreichend auf die Finanzsituation der anderen Ebenen zu<br />

achten. Die letzten Jahre waren schließlich der Beweis, dass die<br />

Kommunen das Stiefkind der großen Finanzpolitik im Besonderen vom<br />

Bund sind.<br />

Die eigenen Steuereinnahmen der Kommunen sind sehr beschränkt,<br />

weshalb die Kommunalpolitik letztendlich am Tropf der Finanzzuweisungen<br />

des Bundes und der Länder hängt. Dem gegenüber stehen ständig<br />

steigende Ausgaben im Sozial- und Jugendhilfebereich sowie die vom<br />

Bund auferlegte Ausführung neuer Aufgabenbereiche, wie z. B. die<br />

Grundsicherung oder die Kinderbetreuung. Die Kommunen stehen vielfach<br />

mit dem Rücken zur Wand und sind oftmals nicht mehr in der Lage ihrer<br />

Pflichtaufgaben zu erfüllen. Zudem ist durch die großzügige Politik<br />

vergangener Jahrzehnte auf allen Ebenen eine Erwartungshaltung der<br />

Bevölkerung forciert worden, die den Eindruck erweckt hat, der Staat ist für<br />

alles zuständig und könne sich sehr viel leisten.<br />

Zwischenzeitlich sind wir aber bei einem Schuldenniveau angelangt, das<br />

gegenüber der kommenden Generation nicht mehr vertretbar ist. 92 Mrd.<br />

Euro neue Schulden der öffentlichen Hand im Jahre 2004 sind letztendlich<br />

eine Sünde für die Zukunft, da die Schulden von heute die Steuern von<br />

morgen sind. Ähnlich den Ideen des Umweltgipfels von Rio ist auch in der<br />

Finanzpolitik eine grundlegende Neuausrichtung nach dem Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit erforderlich.<br />

Sicherlich können wir darauf verweisen, dass ein Großteil der<br />

Finanzprobleme der Kommunen durch den Bund verursacht ist, aber auch<br />

der Freistaat Bayern hat trotz seiner vielfachen Bemühungen den<br />

Kommunen zu helfen eine Teilschuld an der Finanzmisere der Gemeinden,<br />

Städte und Landkreise. Unabhängig davon müssen wir auch eingestehen,<br />

dass die Kommunen im eigenen Bereich ebenso Jahrzehnte lang über die<br />

Verhältnisse gelebt haben.<br />

8.3.2 Einschränkung der Serviceleistungen/Streichung der freiwilligen Leistungen<br />

Vielfach haben die Kommunen in den letzten Jahrzehnten immer mehr<br />

Serviceleistungen erbracht, welche für die Bürger und die verschiedensten<br />

Organisationen sehr angenehm aber nicht unbedingt erforderlich sind.<br />

Von freiwilligen Leistungen, wie z. B. der finanziellen Unterstützung der<br />

Vereine und verschiedensten Institutionen müssen sich die Kommunen<br />

weitgehend verabschieden. Ebenso müssen sich die Gemeinden bei der<br />

Finanzierung von Freizeiteinrichtungen zurückziehen, ob bei der<br />

Finanzierung der Betriebskosten für die Sporthallen oder der Hallenbäder.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger, welche die Freizeiteinrichtungen nutzen,<br />

müssen diese soweit irgend möglich auch selber finanzieren. Ob mit<br />

Gebührenerhöhungen, Übertragung der Verantwortungen auf die Nutzer,<br />

Privatisierung oder ev. einer Schließung, alle Varianten müssen bei der<br />

Entscheidungsfindung abgewogen werden. Es kann nicht sein, dass die<br />

Freizeit von heute auf Kosten der Zukunft finanziert wird.<br />

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