Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht
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In der Vorbereitung ist ein derartiges grenzüberschreitendes Projekt bereits heute<br />
in Neuhausen - Jestetten an der deutsch-schweizerischen Grenze. Geplant sind<br />
z.B. niedrigere Schweizer Steuersätze auf deutschem Hoheitsgebiet. Derzeit ist<br />
die Bundesregierung damit beschäftigt die rechtlichen Voraussetzungen zu<br />
prüfen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, derartige Modelle insbesondere in<br />
den Grenzregionen zu den Beitrittsstaaten zu schaffen und umgehend die<br />
rechtlichen Vorraussetzungen zu schaffen.<br />
3.12 Verschlankung und Vereinfachung – der Staat als Dienstleister (<strong>Albert</strong> Nickl)<br />
Der Staat muss sich auf seine originäre Aufgaben zurückziehen, weshalb der<br />
Abbau staatlicher Aufgaben absolute Priorität haben sollte. Mit der bereits<br />
festgelegten Abschaffung des obersten Bayerischen Landesgerichts oder der<br />
Privatisierung der Beschuss- und Eichverwaltung hat die Bayerische<br />
Staatsregierung die Umsetzung dieses Zieles eingeleitet. Eine Vielzahl von<br />
Möglichkeiten des „Rückzuges“ des Staates wird derzeit geprüft. Mit dem<br />
Wegfall umfangreicher Statistiken, insbesondere im Umweltbereich, der<br />
Verschlankung des Landesentwicklungsprogramms auf zentrale Bereiche,<br />
Abschaffung des Raumordnungsverfahrens, dem Wegfall verschiedener<br />
Fachberater, der Abschaffung von Zustimmungserfordernissen durch die<br />
Sonderbehörden für bestimmte Bauvorhaben oder der Vereinfachung des<br />
Baurechts und vielen weiteren Vorschläge kann ein Abbau des Staatsapparates<br />
und der damit verbundenen Staatsquote einhergehen.<br />
Zum Abbau der Bürokratie gehören aber ebenso die Optimierung bestehender<br />
Strukturen sowie die Vereinfachung von Verwaltungsabläufen. Mit der Bündelung<br />
von Fachkompetenz an den Genehmigungsbehörden könnten unnütze<br />
Verwaltungswege sowie Zeit gespart werden. Die Zusammenlegung<br />
von Behörden oder Teilen von Behörden, wie z. B. die Auflösung der<br />
Schulverwaltung an der Regierung und Eingliederung in die Schulämter, die<br />
Auflösung der Gewerbeaufsichtsämter und Übertragung deren Aufgaben an die<br />
Berufsgenossenschaften, die Zusammenfassung der Straßenbauämter,<br />
Hochbauämter und der Vermessungsämter usw. könnte die Arbeitseffizienz<br />
öffentlicher Stellen spürbar verbessern. Mit der Umstellung der derzeitigen<br />
vielschichtigen Projektförderung auf Pauschalförderung nach Finanzkraft der<br />
Kommune kann auch das staatliche Förderwesen erheblich vereinfacht werden.<br />
Der vielfach bereits eingeleitete Weg, das staatliche Stellen zur modernen<br />
Dienstleistungsbehörde umgebaut werden, muss weiter forciert werden. Der<br />
„Kunde ist König“, dieser Leitspruch muss auch für alle staatlichen Stellen beim<br />
Umgang mit den Bürger gelten. Mit der Genehmigung aus einer Hand können<br />
zum Beispiel eindeutige Zuständigkeiten und transparente Ansprechpartner für<br />
den Bürger geschaffen werden. Der Umbau der staatlichen Stellen zur<br />
Dienstleistungsbehörde muss mit der Verlagerung von Aufgaben von oben nach<br />
unten und der Überprüfung der dreistufigen Verwaltungsebene einhergehen.<br />
Vielfach würden auch zwei Ebenen ausreichen. Mit Abschaffung der Mittelebene<br />
z. B. den Regierungen soll die kommunale Selbstverwaltung bei den Städten,<br />
Gemeinden und Landkreisen gestärkt werden. Ähnliches gilt für die<br />
Sonderbehörden oder die Polizei. Zum Beispiel kann mit der Auflösung der<br />
Polizeipräsidien und Eingliederung deren Aufgaben in die Polizeidirektionen oder<br />
den Polizeidienststellen die Basis, die tagtäglich mit den Bürger zu tun hat,<br />
verstärkt und deren Arbeit zugleich erleichtert werden.<br />
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