Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht
Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht
Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.8 Tanktourismus: italienisches Modell (<strong>Albert</strong> <strong>Rupprecht</strong>)<br />
Wie notwendig und sinnvoll Sonderregelungen in Grenzregionen sind, zeigt das<br />
Beispiel "Tanktourismus". Die hohen Steuern auf Benzin und Diesel in<br />
Deutschland führen in den Grenzregionen dazu, dass die Autofahrer aufgrund<br />
der massiven Preisunterschiede auf der tschechischen Seite tanken. Im Ergebnis<br />
raubt das deutsche Steuersystem den deutschen Tankstellenbesitzern die<br />
Existenz und führt zudem dazu, dass die Steuereinnahmen des deutschen<br />
Fiskus einbrechen.<br />
Besser wäre daher ein Modell, dass den Anreiz zum Tanktourismus verringert,<br />
den deutschen Tankstellenbesitzern eine Perspektive eröffnet und dem<br />
deutschen Fiskus höhere Steuereinnahmen gewährleistet: das italienische<br />
Modell ermöglicht Autofahrern, die auf der deutschen Seite der Grenze tanken<br />
die besondere Anrechnung und den teilweisen Erlass der Spritsteuer.<br />
Dieses Modell wurde von den CSU Abgeordneten der Grenzlandkreise auch für<br />
die deutschen Grenzregionen vorgeschlagen. Minister Clement hat dies für<br />
überlegenswert bezeichnet. Bis dato wurde aber kein Beschluss dahingehend<br />
gefasst.<br />
Die Bundesregierung ist nun aufgefordert, dies zu beschließen.<br />
3.9 Steuermotivierte Unternehmensverlagerungen (<strong>Albert</strong> <strong>Rupprecht</strong>)<br />
Die Grenzregionen zu den Beitrittsstaaten kommen aber auch bei der<br />
Unternehmensbesteuerung unter Druck: Tschechien hat für 2006 eine<br />
Spitzenbesteuerung von 24% beschlossen und diskutiert eine Weitere<br />
Steuersenkung auf bis zu 15 %. Bei einem erheblichen Gefälle der Besteuerung<br />
in den Grenzregionen besteht die Gefahr, dass insbesondere die<br />
gewinnträchtigen und erfolgreichen Unternehmen in der Grenzregion ihren<br />
Firmensitz hinter die Grenze verlagern.<br />
Auch hier ist Pragmatismus gefragt: es ist besser geringere Steuereinnahmen zu<br />
verzeichnen als keine Steuereinnahmen mehr zu erzielen. Die Bundesregierung<br />
ist daher aufgefordert, flexible, pragmatische Lösungen für Unternehmen aus den<br />
Grenzregionen anzubieten um steuermotivierte Verlagerungen durch steuerliche<br />
Sonderkonditionen zu verhindern.<br />
3.10 Karlsruher Abkommen als Basis für grenzüberschreitende kommunale<br />
Zusammenarbeit (<strong>Albert</strong> <strong>Rupprecht</strong>)<br />
Im Interesse der europäischen Entwicklung ist es, dass die Grenzregionen<br />
gemeinsame Wirtschafts- und Lebensräume werden. Von zentraler Bedeutung ist<br />
hierbei, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten ineinander greifen. Ohne geeignete<br />
Rahmenbedingungen besteht die Gefahr, dass der Grenzraum die<br />
33