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Zukunftsregion Nordoberpfalz - Albert Rupprecht

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- Die Diskussion zur Reform der europäischen und auch der nationalen<br />

Strukturpolitik gewinnt beständig an Gewicht. Dies resultiert vor allem aus<br />

der bevorstehenden Osterweiterung der Europäischen Union und aus der<br />

Beendigung der aktuellen EU-Förderperiode im Jahr 2006.<br />

- Die Anforderungen an die europäische und die nationale Strukturpolitik<br />

werden sich mit der EU-Osterweiterung verändern, da sich im<br />

Beitrittszeitpunkt die regionalen Entwicklungsunterschiede in der<br />

Gemeinschaft deutlich vergrößern. Regionen wie die <strong>Nordoberpfalz</strong>, die<br />

bisher als förderfähig galt, wird bei einer Beibehaltung der jetzigen Regeln<br />

nur mehr in geringem Umfang Adressat der Strukturpolitik sein, weil das<br />

niedrige Einkommensniveau in den osteuropäischen Staaten und deren<br />

geringere Wirtschaftskraft den europäischen Durchschnittswert verringert.<br />

- Die zukünftige Strukturpolitik muss dem Subsidiaritätsprinzip verstärkt<br />

Rechnung tragen, eine höhere Effizienz des Mitteleinsatzes sicherstellen<br />

und die Maßnahmen am europäischen Mehrwert orientieren. Weiterhin ist<br />

es notwendig, die gesamte Strukturpolitik einfacher und transparenter zu<br />

gestalten. Gleichzeitig müssen die Mitgliedstaaten erweiterte<br />

Handlungsspielräume für die eigene Regionalpolitik erhalten.<br />

- Wesentliches Element einer Reform muss die Zurückdrängung des<br />

Zentralismus innerhalb der europäischen Strukturpolitik sein. Angesichts<br />

der Weiterentwicklung von modernen und erfolgreichen Modellen<br />

dezentraler Wirtschaftsentwicklung (z.B. Clusterbildung) sind regionale<br />

Handlungskompetenzen in weitaus größerem Maße gefordert, als sie mo<br />

mentan vorhanden sind. Die Beihilfenkontrolle der Europäischen<br />

Kommission gem. Art. 88 EGV ist daher auf eine reine<br />

Missbrauchskontrolle zu beschränken. Dafür müssen die bestehenden<br />

Beihilferegelungen, die Leitlinien für die Regionalbeihilfen und<br />

erforderlichenfalls auch der EG-Vertrag geändert werden. Die Vorgaben<br />

der Europäischen Kommission sind so weit zurückzunehmen, dass die<br />

Möglichkeit einer ausgewogenen Entwicklung der Regionen und die<br />

Verhinderung von Subventionswettläufen in einem angemessenen<br />

Verhältnis stehen.<br />

- Insgesamt dürfen die Mitgliedstaaten bei der Fördergebietsabgrenzung<br />

nach europäisch festgelegten Indikatoren nicht unangemessen beschränkt<br />

werden und eine Feinabgrenzung nach nationalen Indikatoren muss<br />

möglich sein, um zielgenaue Förderungen zu erreichen.<br />

- Die starre Bestimmung von Fördergebieten allein durch<br />

Bevölkerungsplafonds ist zu beenden. Eine solche Vorgehensweise wird<br />

nicht den Erfordernissen der Regionalpolitik und dem Subsidiaritätsprinzip<br />

gerecht, da jedes Land und jede Region ein ureigenes Interesse an einer<br />

ausgewogenen Wirtschaftsstruktur hat und passgerechte<br />

Lösungsstrategien vor Ort besser entwickelt werden können als auf<br />

europäischer Ebene.<br />

- Die nationale Investitionsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe<br />

“Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GA) ist zu erhalten und<br />

weiterzuentwickeln. Der Finanzrahmen der GA muss deutlich erhöht<br />

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