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Nierenarterienstenose - AWMF

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<strong>AWMF</strong> online - S1-Leitlinie Radiologie: Diagnostik und Therapie der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

1<br />

<strong>AWMF</strong> online<br />

Leitlinien der Deutschen Röntgengesellschaft (DGR) und der<br />

Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR)<br />

<strong>AWMF</strong>-Leitlinien-Register Nr. 039/092 Entwicklungsstufe: 1<br />

Radiologische Diagnostik und perkutane endovaskuläre<br />

Therapie der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

A. Einführung und Vorbemerkungen:<br />

Ursachen der Nierenarterienerkrankungen<br />

Erkrankungen der Nierenarterien (NA) können unterschiedliche Ursachen haben. Nachfolgend sind die verschiedenen<br />

Pathologien an der NA in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit gelistet:<br />

1. am häufigsten arteriosklerotische Stenose der Nierenarterie<br />

2. seltener fibromuskuläre Dysplasie (FMD) der Nierenarterie<br />

3. selten Aneurysma der Nierenarterie<br />

4. selten entzündliche oder andere kongenitale Erkrankungen der Nierenarterie<br />

(z.B. Medianekrose, M.Erdheim-Gsell, Takayasu-Arteriitis, Panarteriitis nodosa, strahlenbedingte NA-Fibrose/-Stenose,<br />

NA-Dissektion, renale arterio-venöse Malformation).<br />

Ätiopathogenese der <strong>Nierenarterienstenose</strong> (NASt)<br />

Ätiopathogenetisch handelt es sich bei der arteriosklerotischen Stenose, die für etwa 90% aller renovaskulären Läsionen<br />

verantwortlich ist (197), um eine erworbene Gefäßwandmanifestation einer generalisierten Arteriosklerose, die typischerweise<br />

am Nierenarterienostium oder im postostialen/mittleren Abschnitt der Nierenhauptarterie vorwiegend bei männlichen Patienten<br />

über 50 Jahre zu beobachten ist und deren Entwicklung bzw. Progression abhängig ist von diversen Risikofaktoren<br />

(Übergewicht, Nikotinabusus, Ernährungsgewohnheiten, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie,<br />

Hypercholesterinämie, Hyperhomocysteinämie, genetische Faktoren).<br />

Bei der FMD als zweithäufigster Ursache einer renovaskulären Läsion steht eine angeborene Gefäßwand-Texturstörung im<br />

Vordergrund, die sich selten im Bereich der Gefäßintima (Intimahyperplasie 2-3%), meist aber an der Gefäßmedia (Wechsel<br />

zwischen hyperplastischen und aneurysmatischen Abschnitten >80%) und in der Perimedia (periadventitiale Fibrose 10-20%)<br />

abspielt. In 25% können die Nierensegmentarterien mitbetroffen sein. Die FMD wird manifest besonders bei Frauen im jungen<br />

bis mittleren Alter.<br />

Prävalenz der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Zur Beurteilung der Prävalenz einer arteriosklerotischen NASt können autoptische, angiographische und sonographische<br />

Studien herangezogen werden. In einer repräsentativen autoptischen Studie an einem unselektierten Patientengut fand sich<br />

bei 256 Individuen in 53% eine moderate oder signifikante NASt ohne Hypertonie in 49% und mit erhöhtem Blutdruck in 77%<br />

(93). In einer prospektiven angiographischen Screeningstudie bei 1235 Patienten im Rahmen einer KHK-Abklärung wurde eine<br />

NASt bei 30%, eine NASt >50% bei 15% (unilateral 11%, bilateral 4%), eine NASt >75% bei 7,4% nachgewiesen; 48% der<br />

Stenosen waren ostial, 49% postostial im Hauptsegment und 3% distal der Segmentarterienaufzweigung lokalisiert; 17% der<br />

Patienten hatten eine pAVK, 15% eine KHK und 49% eine arterielle Hypertonie; nur 17% dieser hypertensiven Patienten<br />

hatten eine signifikante NASt (84). Bei Ultraschalluntersuchungen an 834 Patienten fand sich eine Prävalenz einer<br />

symptomatischen arteriosklerotischen NASt von 6,8% (männlich 9,1%, weiblich 5,5%) bei Patienten >65 Jahre (81). Die<br />

Häufigkeit einer signifikanten arteriosklerotischen NASt steigt mit zunehmendem Lebensalter und generalisierter<br />

Arteriosklerose an, führt allerdings nur bei einem geringeren Anteil der Betroffenen zu klinischen Symptomen, z.B. bei bis zu<br />

50% zur arteriellen Hypertonie (95). Bei Patienten mit symptomatischer arteriosklerotischer pAVK oder KHK wird in<br />

verschiedenen Studienkollektiven über die Häufigkeit einer NASt >50% zwischen 22% und 59% berichtet (45, 146, 150, 151,<br />

236, 258, 267).<br />

Natürlicher Verlauf der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft der<br />

Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen<br />

Fachgesellschaften<br />

Die arteriosklerotische NASt ist eine progressive Erkrankung, deren Verlauf durch zahlreiche retrospektive und einige<br />

prospektive Studien gut dokumentiert ist. In 3 retrospektiven Studien wurde in einem Beobachtungszeitraum von 12-60<br />

Monaten eine Zunahme des Stenosegrads in 36%-71% und eine Nierenarterienokklusion in 16% festgestellt (144, 230, 259),<br />

bei einer NASt >75% trat in einem Beobachtungsintervall von 12-60 Monaten bei 39% der Patienten ein<br />

Nierenarterienverschluss auf (202). In zwei prospektiven Sonographiestudien (40, 266) fand sich ein Progress einer NASt bei<br />

35% der Patienten nach 3 Jahren bzw. 51% nach 5 Jahren und ein Nierenarterienverschluss in 3% der Fälle bei Stenosen<br />

>60% vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus und schwerer arterieller Hypertonie. Über eine 3-Jahresperiode zeigte sich<br />

bei Patienten mit zunächst normaler Nierenarterie in 8% der Fälle eine Progression zu einer NASt 60% lag<br />

die Okklusionsrate nach 3 Jahren bei 7%. In einer zusätzlichen Studie wurde in einem Zeitraum von 60 Monaten die<br />

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2<br />

Progression einer NASt bei 44% der Patienten beobachtet bis hin zum Nierenartereinverschluss bei 16%, wobei die<br />

Verschlusshäufigkeit bei einer NASt >75% auf über 35% anstieg (202). Auch unter medikamentöser antihypertensiver<br />

Therapie wurde die Progression einer NASt in einem Verlauf von 6-102 Monaten bei 29% der Patienten festgestellt, bei 11%<br />

trat ein Nierenarterienverschluss auf (57).<br />

Neben der progressiven Zunahme einer bereits vorhandenen NASt bis zum kompletten Verschluss besteht bei dieser<br />

arteriosklerotischen Patientengruppe zusätzlich das potentielle Risiko der Entwicklung einer sekundären Stenose der<br />

kontralateralen Nierenarterie, die entsprechende Prävalenz einer bilateralen arteriosklerotischen NASt liegt zwischen 27% und<br />

66% (191). Weiterhin ist bei lange andauernder hypertensiver Kreislaufbelastung das Risiko groß, dass auch eine der<br />

Hypertonie ungeschützt ausgesetzte kontralaterale Niere eine Schädigung des Parenchyms bzw. der intrarenalen Arteriolen<br />

erfährt, die zur fortgeschrittenen Niereninsuffizienz führen kann.<br />

Auf Grund der progressiven Verlaufsform der Arteriosklerose führt die renovaskuläre Erkrankung in einer Reihe von Fällen<br />

absehbar zur terminalen Niereninsuffizienz (191). Infolge der Unsicherheiten in der Einschätzung der Progression ist eine<br />

Vorhersage, in welcher Zeit dieses Patientenkollektiv ein Nierenversagen entwickelt, äußerst schwierig; die Rate wird auf 5%-<br />

15% aller Patienten, die pro Jahr eine terminale Niereninsuffizienz entwickeln, geschätzt (191). In einer retrospektiven Studie<br />

fanden Mailloux et al. 1988, dass 16,5% der Patienten, davon 90% in einem Alter >50 Jahre, mit systemischer Arteriosklerose<br />

und arteriosklerotischer NASt, die innerhalb eines Zeitraums von 3 Jahren wegen terminaler Niereninsuffizienz in ein<br />

Dialyseprogramm aufgenommen wurden, eine renovaskuläre Erkrankung als primäre Ursache des Nierenversagens hatten<br />

(134). Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangten Soble et al. 1989, die innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 18 Monaten<br />

6% aller Patienten bzw. 14% aller >50-jährigen Patienten mit signifikanter renovaskulärer Erkrankung und terminaler<br />

Niereninsuffizienz in der Folge in ein Dialyseprogramm aufnahmen (204).<br />

Die altersbezogene Mortalitätsrate bei arteriosklerotischen Patienten mit hypertonieinduzierter terminaler Niereninsuffizienz<br />

liegt bei 30% in 2 Jahren und 60% in 5 Jahren, in einem Alter um 65 Jahre bei 20%-30% pro Jahr (191). Da Patienten mit<br />

arteriosklerotischer renovaskulärer Erkrankung eine hohe Inzidenz begleitender kardiovaskulärer Erkrankungen haben, liegt<br />

die Mortalitätsrate vermutlich noch höher (134). Die Koexistenz von systemischer Arteriosklerose und terminaler<br />

Niereninsuffizienz auf dem Boden einer renovaskulären Erkrankung ist eindeutig als Hauptursache der hohen Mortalitätsraten<br />

bei diesen Patienten anzusehen (105). Ob die Dialysebehandlung selbst einen weiteren ursächlichen Faktor darstellt, ist<br />

ungeklärt (191).<br />

Im Gegensatz zur arteriosklerotischen NASt ist der Verlauf einer FMD nur mit einer geringen Zunahme des Stenosegrads über<br />

viele Jahre gekennzeichnet und es kommt äußerst selten zum Nierenarterienverschluss oder zur ischämischen Nierenatrophie<br />

mit Funktionsverlust (202).<br />

Klinische Folgen der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Eine signifikante NASt kann in arteriosklerotischen Patientenkollektiven asymptomatisch inzidenziell meist im Rahmen einer<br />

angiographischen Abklärung gefunden werden oder als hämodynamisch relevante symptomatische Gefäßerkrankung in<br />

Erscheinung treten. Symptome einer relevanten NASt sind: 5.1. eine arterielle Hypertonie (sog. renovaskuläre Hypertonie),<br />

5.2. eine ischämische Nephropathie mit progredienter Niereninsuffizienz,<br />

5.3. ein plötzlich auftretendes unerklärliches Lungenödem, eine instabile Angia und eine Herzinsuffizienz.<br />

Therapie der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Bei einer symptomatischen NASt stehen als therapeutische Möglichkeiten neben der konservativen medikamentösen<br />

Behandlung der arteriellen Hypertonie offen-chirurgische und perkutane endovaskuläre Revaskularisationsverfahren zur<br />

Verfügung, die potentiell in der Lage sind, sowohl eine arterielle Hypertonie als auch Nierenfunktionsstörungen oder<br />

kardiopulmonale Komplikationen zu beseitigen. Bei asymtomatischer NASt wird die Revaskularisation als prophylaktische<br />

Behandlungsmaßnahme bei Patienten mit progressiver Arteriosklerose zur Vermeidung potentieller Komplikationen, z.B. des<br />

Nierenartereinverschlusses, angeboten.<br />

Definitionen zur Diagnostik und Therapie der Nierenartereinstenose<br />

Quantifizierung einer NASt<br />

Die Diagnose einer NASt wird bei einer Einengung des Nierenarterienlumens von 50% und mehr gestellt. Die<br />

Quantifizierung einer NASt wird in Prozentangaben vorgenommen, sie orientiert sich am Diameter des normalen<br />

Arterienlumens (215):<br />

% NASt = 100 x 1 - (Durchmesser des eingeengten Lumens / Durchmesser der normalen Lumens).<br />

Korrelation zwischen %-Stenosegrad und %-Druckabfall (delta P):<br />

80% = 5%, 85% = 7%, 90% = 10%, 95% = 30%, 96% = 50%, 97% = 70%, 98% = 80%, 99% = 95%.<br />

Hämodynamisch signifikante NASt, kritische NASt<br />

Die hämodynamische Signifikanz einer NASt liegt dann vor, wenn entweder bei visuell eingeschätzter angiographischer<br />

Einengung des Durchmessers von 50%-70% ein Druckgradient (Messung mit Katheter 10 mmHg gemessen wird oder eine Stenose >70% visuell<br />

eingeschätzt bzw. mittels intravasalem Ultraschall bestimmt wird (195). Ein systolischer Druckgradient von >10% bzw.<br />

ein mittlerer Druckgradient von >5% über der Stenose, entsprechend einer >80% Stenose ist allgemein als<br />

hämodynamisch relevant akzeptiert (6, 234) und wird als kritisch betrachtet (99, 118, 207). Von einer präokklusiven<br />

NASt wird gesprochen, wenn der Stenosegrad >95%-99% beträgt und die Gefahr eines thrombotischen<br />

Nierenarterienverschlusses droht.<br />

Arterieller Blutdruck<br />

Zur Klassifikation normotoner und hypertoner Blutdruckwerte liegen nach nationalen und internationalen Empfehlungen<br />

standardisierte Werte vor (44, 127, 227, 261).<br />

Normotonie<br />

optimal ≤120 / 80 mmHg<br />

normal ≤130 / 85 mmHg<br />

hoch normal = 130-139 / 85-89 mmHg<br />

Grenzwerte bei Selbstmessung:<br />

Tagesmittel: 135 / 85 mmHg<br />

Nachtmittel: 120 / 70 mmHg, Abfall vom Tagesmittel systol. 10 mmHg, diastol. 15 mmHg<br />

24 Std. Mittelwert: 125 / 80 mmHg bzw. 130 / 80 mm Hg<br />

Pulsdruck = Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck<br />

(bei einem Pulsdruck >60-65 mmHg erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko)<br />

Hypertonie<br />

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3<br />

isolierte systolisch Hypertonie ≥140 / 90mm Hg<br />

systolisch-diastolische Hypertonie<br />

Grenzwert-Hypertonie = 140-149 / 90-94 mmHg<br />

Stufe 1-Hypertonie (leicht) = 140-159 / 90-99 mmHg<br />

Stufe 2-Hypertonie (mittel) = 160-179 / 100-109 mmHg<br />

Stufe 3-Hypertonie (schwer) ≥180 / >110 mmHg<br />

transitorische Hypertonie = labile Hypertonie<br />

maligne Hypertonie = diastol. >120 mmHg mit akuten Retinablutungen, Papillenödem, progredienter<br />

Niereninsuffizienz<br />

hypertensive Krise ≥200 / >120 mmHg<br />

hypertensiver Notfall = Hypertonie mit klinischen Symptomen (zerebral, kardial)<br />

renovaskuläre Hypertonie = verursacht durch eine okklusive Erkrankung der Nierenarterien, die durch<br />

revaskularisierende Maßnahmen oder Nephrektomie potentiell kurabel ist<br />

therapierefraktäre Hypertonie = keine Blutdrucknormalisierung (diastol. 1,1 mg/dl (männlich), >0,9 mg/dl (weiblich)<br />

Kreatinin-Clearance: normal (Stadium 1) ≥90 ml/min/1,73m², gering path. (Stadium 2) = 60-89<br />

ml/min/1,73m², moderat path. (Stadium 3) = 30-59 ml/min/1,73m², hoch path. (Stadium 4) ≤15-29<br />

ml/min/1,73m², Endstadium (Stadium 5) = Dialysepflicht<br />

Bewertung der renalen Revaskularisation<br />

technischer Erfolg = freie unbehinderte Durchgängigkeit ohne signifikante Rest-/Rezidivstenose<br />

signifikante Rest-Stenose ≥30% Einengung des Durchmessers<br />

signifikante Rezidiv-Stenose ≥50% Einengung des Durchmessers (124, 140).<br />

Bewertung des Therapieeffekts bei arterieller Hypertonie<br />

Der Effekt einer renalen Revaskularisation lässt sich am Blutdruckverhalten messen.<br />

Erfolg = Blutdrucknormalisierung ohne zusätzliche Medikamente<br />

RR diastol.


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4<br />

individuellen Situation. Leitlinien sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch<br />

haftungsbefreiende Wirkung (siehe Grundsätze der <strong>AWMF</strong>-Leitlinien) (170).<br />

Leitlinien basieren auf aktuellem Wissensstand (prospektive kontrolliert randomisierte klinische Studien, Metaanalysen, retrospektive<br />

Studien, Expertenkenntnisse) und müssen entsprechend der medizinischen Entwicklung periodisch überarbeitet und aktualisiert<br />

werden.<br />

Leitlinien orientieren sich an Empfehlungen und 'Evidenz'klassen. Im Sinne der 'evidenz'basierten Medizin werden analytische<br />

Studien, wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen über Diagnostik- und Therapieverfahren nach ihrer Aussagefähigkeit gewertet<br />

und klassifiziert. Die höchste Aussagekraft haben akzeptierte Metaanalysen großer prospektiv kontrolliert randomisierter Studien<br />

bzw. Studien, die der "Evidenzklasse I und II" entsprechen. Studien dieser Klassifizierung sind als am Besten wissenschaftlich<br />

begründet anzusehen. Mit dem Absinken der "Evidenzklasse" nimmt auch die wissenschaftliche Begründbarkeit einer Empfehlung<br />

ab. Die für die klinische Praxis bedeutsamen Diagnostik- und Therapieempfehlungen werden auf dieser Basis analysiert, gewichtet<br />

und klassifiziert. Daraus ergibt sich eine Bewertung nach Empfehlungsklassen I bis III und 'Evidenz'klassen A-C.<br />

Empfehlungen<br />

Klasse I =<br />

Klasse II =<br />

'Evidenzklassen' (EK)<br />

A = Daten aus multiplen randomisierten klinischen Studien oder Metaanalysen.<br />

B = Daten aus einer singulären randomisierten Studie oder aus nichtrandomisierten Studien.<br />

C = Konsensusmeinungen von Experten durch Fallstudien oder Versorgungsstandards.<br />

Diese Leitlinie soll dazu beitragen, nach den Kriterien der 'evidenz'basierten Medizin Klarheit in die Diagnostik und<br />

Therapie der symptomatischen und asymptomatischen <strong>Nierenarterienstenose</strong> zu bringen auf der Basis eines<br />

Vergleichs zwischen den vorhandenen Möglichkeiten einer konservativen Behandlung (best medical treatment) und<br />

einer Revaskularisationsbehandlung (perkutane endovaskuläre PTA/Stent, offene Gefäßchirurgie).<br />

Die Leitlinie wurden erstellt nach systematischer Recherche der aktuellen Literatur. Voraussetzung für das Verständnis der in<br />

der Literatur präsentierten Ergebnisse und Empfehlungen ist die Kenntnis definierter Parameter in dem zu bearbeitenden<br />

Themenkomplex (siehe oben). Die bearbeiteten Empfehlungen nach 'Evidenzklassen' basieren auf prospektiven kontrolliert<br />

randomisierten Einzelstudien, Metaanalysen und retrospektiven Einzelstudien aus der aktuellen Literatur im Rückblick über 20<br />

Jahre sowie auf bereits vorhandenen Leitlinien der WHO 1999 (261), der Deutschen Hochdruckliga 2005 (127), des Joint<br />

National Committee 2003 (44, 227), der Society of Cardiovascular and Interventional Radiology 1990 (210), der American<br />

Heart Association and Society of Interventional Radiology 2000/2003 (194, 195) und der American Heart Association in<br />

Kooperation mit der American Association for Vascular Surgery/Society for Vascular Surgery, Society of Cardiovascular<br />

Angiography and Interventions, Society for Vascular Medicine and Biology, and Society of Interventional Radiology 2005 (89).<br />

C. Diagnostik der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Patientenselektion<br />

generelle Übereinstimmung, dass ein Verfahren/eine Behandlung für Patienten vorteilhaft, sinnvoll und<br />

effektiv ist.<br />

uneinheitliche und/oder divergierende Meinungen über die Sinnhaftigkeit und Effektivität eines<br />

Verfahrens/einer Behandlung.<br />

Klasse II a = Wichtung von Hinweisen/Meinungen für die Sinnhaftigkeit/Effektivität eines Verfahrens/einer Behandlung.<br />

Klasse II<br />

b<br />

= Wichtung von Hinweisen/Meinungen eher gegen die Sinnhaftigkeit/Effektivität eines Verfahrens/einer<br />

Klasse III =<br />

Behandlung.<br />

generelle Übereinstimmung, dass ein Verfahren/eine Behandlung nicht sinnvoll/effektiv und in manchen<br />

Fällen risikobelastet ist.<br />

Eine hämodynamische signifikante symptomatische NASt ist in absteigender Häufigkeit der Symptome gekennzeichnet durch<br />

eine arterielle Hypertonie, eine Einschränkung der Nierenfunktion, ein unerklärliches Lungenödem, eine instabile Angina oder<br />

eine Herzinsuffizienz. Klinische Hinweise auf eine sekundäre Hypertonieursache sind oft unspezifisch. Bei der geringen<br />

Prävalenz einer renovaskulären Ursache kann durch eingehende Anamneseerhebung und klinische Untersuchung jedoch<br />

anhand einer Reihe verschiedener charakteristischer Symptome eine Patientenpräselektion vor weiteren geplanten Screening-<br />

Untersuchungen zum Nachweis einer NASt vorgenommen werden.<br />

Empfehlungen und 'Evidenzklassifizierungen' dieser Patientenpräselektion basieren auf Leitlinien der ACC und AHA 2005 (89)<br />

sowie des National Joint Committee 2003 (44, 227).<br />

Klinische Zeichen zur Verdachtsdiagnose einer <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Auftreten einer Hypertonie vor dem 30. Lebensjahr<br />

Auftreten einer schweren Hypertonie nach dem 55. Lebensjahr<br />

Neu aufgetretene Azotämie oder Verschlechterung der Nierenfunktion nach ACE-Hemmern oder<br />

Angiotensinrezeptorblockern<br />

Plötzliches unerklärtes Lungenödem<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' C<br />

Akzelerierte Hypertonie, medikamentös therapieresistente (3-Fachkombination) Hypertonie, maligne Hypertonie<br />

mit Endorganläsion<br />

Klasse II a, 'Evidenzklasse' B<br />

Unerklärliches Nierenversagen einschließlich Beginn einer Nierenersatztherapie<br />

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5<br />

Klasse II b, 'Evidenzklasse' B<br />

3-Gefäß-KHK<br />

Klasse II b, 'Evidenzklasse' C<br />

Unerklärliche Herzinsuffizienz oder instabile Angina<br />

BBildgebende gerätetechnische Verfahren für ein Patientenscreening<br />

Nach Berücksichtigung klinischer Symptome und Zeichen, die auf eine renovaskuläre Hypertonie bzw. hämodynamisch<br />

relevante NASt hinweisen können, sowie einer entsprechenden Patientenpräselektion sind als Screening-Verfahren<br />

ausschließlich bildgebende Verfahren von Interessse, mit deren Hilfe Nierenhauptarterien und akzessorische Arterien erfasst,<br />

die Lokalisation, der Schweregrad und die hämodynamische Signifikanz einer NASt bestimmt und zusätzlich die<br />

Nierenorgane, die Abdominalaorta und die Nebennieren dargestellt werden können. Als direkte bildgebende Verfahren haben<br />

sich neben der invasiven konventionellen Angiographie die nicht invasive Duplex-Sonographie, CT-Angiographie (CTA) und<br />

MR-Angiographie (MRA) als führende diagnostische Techniken etabliert. Die Wahl des jeweiligen Verfahrens ist abhängig zu<br />

machen von seiner Verfügbarkeit, der Erfahrung des Untersuchers und seiner lokalen Treffsicherheit sowie von individuellen<br />

Patientencharakteristika, die eine Eignung bzw. Kontraindikation darstellen können, z.B. Adipositas und Darmgas bei der<br />

Duplex-Sonographie, eingeschränkte Nierenfunktion und Kontrastmittelallergie bei der CTA, Klaustrophobie, Metallobjekte und<br />

Implantate (Schrittmacher), präterminale/terminale Niereninsuffizienz bei der MRA.<br />

Indikationen zur bildgebenden Gerätediagnostik einer <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Die Duplex-Sonographie ist als Screening-Methode zum Nachweis einer NASt sinnvoll und indiziert<br />

Die CT-Angiographie ist bei normaler Nierenfunktion als Screening-Methode zum Nachweis einer NASt sinnvoll<br />

und indiziert<br />

Die MR-Angiographie ist als Screening-Methode zum Nachweis einer NASt sinnvoll und indiziert<br />

Die i.a. DSA ist nur bei unklarem Screening-Ergebnis und hohem Verdacht auf eine NASt zu deren Nachweis<br />

sinnvoll und indiziert<br />

Duplex-Sonographie<br />

Die Duplex-Sonographie ist in der Hand des Erfahrenen in der Diagnostik einer NASt unter Beachtung direkter und<br />

indirekter Parameter ein zuverlässiges und treffsicheres Verfahren (33, 203). Im angiographischen Vergleich werden in<br />

der Literatur Sensitivitäten von 84%-98% und Spezifitäten von 62%-99% mitgeteilt (42, 90, 117, 167, 168, 220). Als<br />

Parameter für eine hämodynamisch signifikante NASt gelten eine maximale systolische Flußgeschwindigkeit >180<br />

cm/sec, ein renal-aortaler Ratio >3,5, eine Akzelerationszeit >0,07 sec, ein Akzelerationsindex


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6<br />

der CTA vorteilhafte hohe Ortsauflösung erlaubt die Darstellung der oft diskreten Gefäßwandveränderungen bei renaler<br />

FMD. In einer retrospektiven Studie bei 20 Patienten findet sich bei kombinierter Analyse von transversalen<br />

Einzelbildern, MIP- und SSD-Technik das typische Perlschurbild bei 53% bzw. 84% bzw. 74%, Stenosen werden in<br />

57% bzw. 71% bzw. 57% detektiert, die Sensitivität der MIP-Technik wird mit 79%, der MIP- und Einzelbildtechnik mit<br />

87% mitgeteilt (19). Die Multidetektor-CTA ist außer als Screeningverfahren auch in der Lage, bei Patienten mit NASt<br />

signifikante anatomische Unterschiede zwischen linker und rechter Nierenarterie darzustellen, anhand der Bildgebung<br />

exakte Planungshilfen vor einer Stentbehandlung vorzunehmen (218) und die Perfusion von Stents innerhalb des<br />

Metallgitters zu beurteilen.<br />

Das bei der CTA erforderliche Röntgenkontrastmittel stellt bei Patienten mit fortgeschrittener generalisierter<br />

Arteriosklerose ein Problem dar, da potentiell besonders bei dieser Patientengruppe mit oft assoziiertem Diabetes<br />

mellitus und eingeschränkter Nierenfunktion das Risiko einer durch das Kontrastmittel verursachten<br />

Nierenfunktionsverschlechterung bzw. eines akuten Nierenversagens besteht (131), die durch präventive Maßnahmen<br />

allerdings relativ gering gehalten werden kann (siehe Kapitel DSA). Die mit der CTA verbundene Strahlenexposition ist<br />

bei der arterioklerotischen alten Patientengruppe zu vernachlässigen, bei jungen Patienten mit Verdacht auf eine FMD<br />

der Nierenarterie jedoch zu bedenken.<br />

MR-Angiographie (MRA)<br />

Die kontrastverstärkte 3D MRA in dynamischer Akquisitionstechnik stellt das heute beste<br />

magnetresonanztomographische Verfahren zur Darstellung der Abdominalaorta und ihrer Äste dar. Sie bietet der CTA<br />

zumindest ebenbürtige Senisitivitäten und Spezifitäten von 82%-100% bzw. 71%-98% in der Detektion einer<br />

signifikanten NASt (10, 59, 119, 189, 208, 228, 244, 250). Zur Bewertung der MRA in der Diagnostik einer NASt >50%<br />

liegen zahlreiche retrospektive Einzelstudien vor. Die unter Routinebedingungen mitgeteilten Sensitivitäten und<br />

Spezifitäten liegen bei 97% bzw. 92% (10), 82% bzw. 98% (250), 100% bzw. 89% (208), 100% bzw. 85% (119), 100%<br />

bzw. 71% (189), 100% bzw. 97% (59), akzessorische Arterien werden mit einer Treffsicherheit von 62%-94% detektiert<br />

(10, 59, 69, 119, 208, 244). Zeitaufgelöste MRA-Untersuchungstechniken erlauben eine überlagerungsfreie Darstellung<br />

der Nierenarterien in der frühen arteriellen Phase mit besserer Evaluationsmöglichkeit der segmentalen Äste bei einer<br />

Sensitivität und Spezifität von 100% bzw. 98% (228) sowie 92,9% bzw. 83,4% bei allerdings in dieser Studie mitgeteilter<br />

hoher Interobservervariabilität (244). Im Vergleich zur DSA ist die Stenosegraduierung mittels der MRA aufgrund<br />

prinzipieller MR-technischer Vorgänge bei Angiographiesequenzen problematisch. In der Literatur werden vor allem<br />

Überschätzungen des Stenosegrads (10%-22%) aber auch Unterschätzungen (14%-26%) mitgeteilt (69, 73, 119, 244).<br />

Durch hochauflösende MRA-Untersuchungstechniken lassen sich sowohl Interobservervariabilitäten senken als auch<br />

exaktere Stenosegraduierungen vorzunehmen. In einer prospektiven Studie werden im Vergleich zur DSA bei<br />

signifikanter NASt eine Sensitivität und Spezifität von 97% bzw. 92% (69), in zwei weiteren retrospektiven Studien unter<br />

Einsatz einer schnellen Multiphasen-MRA bzw. integrierten parallelen Bildakquisition Treffsicherheiten von 95% mit<br />

signifikanter Reduktion der Stenosegradüber- und -unterschätzungen sowie der Interobservervariabilitäten (p50%<br />

mit einer Sensitivität und Spezifität von 93% bzw. 95% der Farbduplex-Sonographie mit 93% bzw. 89% leicht überlegen<br />

(60).<br />

Neben der MRA lassen sich MR-tomographisch hämodynamische Veränderungen in der poststenostischen Niere durch<br />

intrarenale Blutflussmessungen verifizieren (199), wobei sich bei einer NASt >50% eine signifikante Reduktion des<br />

mittleren renalen Blutflusses und des systolischen Flussgeschwindigkeitsmaximums mit einer Sensititvität von 100%<br />

und einer Spezifität von 93% beobachten läßt. Die Erstellung von Signalintensitäts-Zeitkurven unter Beachtung der<br />

mittleren Transitzeit des KM-Bolus, des maximalen Kurvenanstiegs und der Zeit der maximalen Signalintensität erlaubt<br />

infolge signifikant (p


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7<br />

Diagnostischer Algorithmus<br />

D. Behandlung der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

Renale Revaskularisation<br />

Ziel der renalen Revaskularisation ist die Wiederherstellung einer normalen arteriellen Nierendurchblutung. Die<br />

Revaskularisation verhindert zunächst den Progress einer kritischen NASt bis zum Nierenarterienverschluss und renalen<br />

Organverlust. Zusätzlich führt sie zur Normalisierung der durch eine signifikante NASt veränderten intrarenalen Hämodynamik,<br />

die verantwortlich sein kann für die Symptomatik einer arteriellen Hypertonie, Nierenfunktionsstörung infolge ischämischer<br />

Nephropathie und kardiopulmonaler Komplikationen. Bei der renalen Revaskularisation ist eine vollständige Beseitigung der<br />

NASt ohne Restenge oder Rezidivstenose im Langzeitverlauf anzustreben.<br />

Die arteriosklerotische NASt ist eine progressive Erkrankung, in deren Verlauf eine kontinuierliche Zunahme des Stenosegrads<br />

bis zum Nierenarterienverschluss beobachtet werden kann. In zwei prospektiven und mehreren retrospektiven Studien ist<br />

dieser Verlauf gesichert, wobei in einem Beobachtungszeitraum von 12-60 Monaten eine Zunahme des Stenosegrads in 36%-<br />

71% der Fälle (40, 144, 202, 230, 259, 266) und bei einer NASt >60%-75% ein Nierenarterienverschluss in 3%-39% vor allem<br />

bei Patienten mit systemischer Arteriosklerose, Diabetes mellitus und schwerer arterieller Hypertonie im höheren Alter<br />

mitgeteilt wird (40, 202, 266).<br />

Als renale Revaskularisationsverfahren stehen die offene Gefäßchirurgie und als perkutane endovaskuläre Methoden die<br />

transluminale Angioplastie (PTA) und die Stentimplantation zur Verfügung. Alle Revaskularisationsmaßnahmen sind invasive<br />

Eingriffe, die mit einem Patientenrisiko und Komplikationsraten einhergehen. Für eine Verfahrensbewertung sind die primäre<br />

technische Erfolgrate, Rezidivstenoseraten bzw. primäre und sekundäre Offenheitsraten im Follow-up sowie die mit dem<br />

Eingriff verbundenen Morbiditäts- und Mortalitätsraten von Bedeutung.<br />

In den Leitlinien der "Standards of Practice" der Society of Cardiovascular and Interventional Radiology 1990 (210) ist eine<br />

Klassifikation der NASt in verschiedene Kategorien renovaskulärer Erkrankungen vorgenommen worden, an der sich<br />

Revaskularisationsmaßnahmen orientieren können.<br />

Klassifikation der NASt<br />

Kategorie I:<br />

Läsionen durch fibromuskuläre Dysplasie (FMD)<br />

Stenosen von Nierentransplantatarterien<br />

kurze (


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8<br />

fibromuskuläre Dysplasie<br />

medikamentös therapierefraktäre Hypertonie<br />

akzelerierte akute Verschlechterung einer Hypertonie<br />

maligne Hypertonie<br />

zum Erhalt der Nierenfunktion<br />

unerklärliche Verschlechterung der Nierenfunktion<br />

Nierenparenchymabnahme unter medikamentöser Therapie<br />

Veschlechterung der Nierenfunktion bei Einnahme von ACE-Hemmern<br />

Progression einer hämodynamisch signifikanten NASt in der Verlaufskontrolle (Duplex-US)<br />

zur Behandlung des "Cardiac Disturbance" Syndroms<br />

rezidivierendes pulmonales Flash-Ödem<br />

plötzlich auftretende instabile Angina und Herzinsuffizienz<br />

Offen-chirurgische Revaskularisation<br />

Bei der offenen operativen renalen Revaskuarisation ist das aortorenale Bypassverfahren nach wie vor das am meisten<br />

verwandte Standardverfahren bei der arteriosklerotischen und fibromuskulär dysplastischen NASt mit hohen technischen<br />

Erfolgs- und Offenheitsraten. Daneben werden auch nicht anatomische in-situ Bypasses erfolgreich eingesetzt (211, 212,<br />

213), während ex-situ Revaskularisationen vor allem komplexen Gefäßerkrankungen vorbehalten sind mit Beteiligung der<br />

Segmentarterien oder bei Makroaneurysmen (237). Das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko chirurgischer Eingriffe steigt bei<br />

Patienten an, bei denen eine zusätzliche Aortenrekonstruktion erforderlich wird, eine Niereninsuffizienz vorliegt oder wenn ein<br />

renaler Bypass aus einer Aortenprothese entspringt. In einer Studie von Alhdad et al. 2004 wird über eine deutlich höhere<br />

Komplikationsrate (35%) bei kombinierter aortorenaler Rekonstruktion gegenüber der einfachen renovaskulären<br />

Rekonstruktion (15%) berichtet (1). Die Notwendigkeit einer Reoperation wird mit 5% bis 15% angegeben bei einer<br />

Überlebensrate von 65% bis 81% (36, 47, 128, 161, 162).<br />

In einem Review-Artikel von Novick 1994, in dem gefäßchirurgische und endovaskuläre Revaskularisationsergebnisse bei der<br />

NASt kritisch verglichen und diskutiert werden, kommt der Autor zu der Empfehlung, dass die perkutane transluminale<br />

Angioplastie (PTA) auf Grund der exzellenten Resultate die Methode der Wahl ist bei der fibrösen Dysplasie der<br />

Nierenhauptarterie und bei nicht ostialen arteriosklerotischen Läsionen, während chirurgische Revaskularisationen indiziert<br />

sind bei ostialen arteriosklerotischen Läsionen in der Vorära des renalen Stents und Methode der Wahl bleiben sollte bei der<br />

Mehrzahl der Patienten mit Erkrankung der Nierenarterienäste, mit Nierenarterienaneurysma, Nierenarterienokklusion oder<br />

renaler Rezidivstenose nach erfolgloser PTA oder Chirurgie (164). In zahlreichen chirurgischen Studien ist das aktuelle<br />

Indikationsspektrum der offen-chirurgischen Revaskularisation festgelegt und schließt ein den Nierenarterienverschluss mit<br />

erhaltenem Nierenparenchym, die NASt bei Takayasu-Arteriitis, Segmentarterienerkrankungen bei renaler FMD ohne<br />

Möglichkeit einer adäquaten PTA, rezidivierende Stenosen nach renaler Stentimplantation sowie simultane Erkrankungen der<br />

Aorta und ihrer Äste (30, 37, 66, 156, 161, 169, 214, 252) bzw. mißlungene perkutane endovaskuläre<br />

Revaskularisationseingriffe (121, 260).<br />

Indikationen zur offen-chirurgischen renalen Revaskularisation<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Eine renovaskuläre offen-chirurgische Rekonstruktion ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit<br />

hämodynamisch signifikanter fibromuskulärer Dysplasie der Nierenarterie bei klinischer Indikation zur<br />

Intervention, vor allem bei komplexer Gefäßerkrankung mit Ausdehnung in die Segmentarterien und beim<br />

Vorliegen von Makroaneurysmen<br />

Eine renovaskuläre offen-chirurgische Rekonstruktion ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit<br />

hämodynamisch signifikanter arteriosklerotischer <strong>Nierenarterienstenose</strong> bei klinischer Indikation zur<br />

Intervention, vor allem beim Vorliegen multipler kleiner Nierenarterien oder früher primärer Aufzweigung der<br />

Nierenhauptarterie<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' C<br />

Eine renovaskuläre offen-chirurgische Rekonstruktion ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit<br />

hämodynamisch signifikanter arteriosklerotischer <strong>Nierenarterienstenose</strong> bei klinischer Indikation zur<br />

Intervention in Kombination mit einer pararenalen Aortenrekonstruktion bei der Behandlung von<br />

Aortenaneurysmen oder schwerer aortoiliakaler okklusiver Erkrankung<br />

Perkutane endovaskuläre Rekanalisation<br />

Techniken<br />

Bei der endovaskulären Therapie zur Beseitigung einer NASt werden technisch zwei Methoden angeboten: die<br />

Ballondilatation in Form der perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA) und die Implantation renaler Stents.<br />

Hinsichtlich der Einbringung des Ballons bzw. des Stents stehen als Verfahren die sog. Führungsdrahtmethode oder die<br />

Koaxialmethode mit Führungskatheter zur Verfügung (27, 157, 223). Die technischen Vorgaben der endovaskulären<br />

Revaskularisation haben sich über die Jahrzehnte ihres Einsatzes ständig weiter entwickelt und im Verlauf verbesserte<br />

Materialen auf den Markt gebracht. Neu entwickelte Monorail-Systeme bzw. Low-Profile-Stentsysteme erlauben die<br />

Passage auch filiform stenosierter oder subtotal verschlossener Stenosen, die mit den konventionellen<br />

Kathetersystemen nicht passierbar waren (154, 158, 198). Zur Vermeidung einer Verschleppung von Emboliematerial<br />

aus Cholesterinkristallen in die renale Peripherie bei der PTA oder Stentimplantation wurden Protektionssysteme mit<br />

Korbfiltern entwickelt und bereits erfolgreich eingesetzt (87, 91). Zur Reduktion der Rezidivstenoseraten nach<br />

Stentimplantation werden aktuell "Drug-eluting Stents" auf ihre Wirksamkeit geprüft, wobei mit einer potentiell 50prozentigen<br />

Reduktion der Instent-Stenoseraten gerechnet werden kann (263). Größere prospektive Studien hierüber<br />

sind bisher nicht verfügbar.<br />

Indikationen zur endovaskulären Revaskularisation<br />

In den Leitlinien für die perkutane transluminale Angioplastie innerhalb der "Standards of Practice" der Society of<br />

Cardiovascular and Interventional Radiology 1990 (210) werden auf der Basis einer Klassifikation der NASt in<br />

verschiedene Kategorien renovaskuläre Erkrankungen gelistet, die für eine PTA gut und weniger gut bzw. nicht<br />

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9<br />

geeignet sind. In den Leitlinien der American Heart Association und der Society of Interventional Radiology zur<br />

Qualitätsverbesserung der Angiographie, Angioplastie und Stentimplantation für die Diagnose und Behandlung der<br />

<strong>Nierenarterienstenose</strong> des Erwachsenen 2002 (141) sind ergänzende Indikationen für die renale Stentimplantation<br />

angegeben:<br />

Eignung einer PTA entsprechend der Kategorie II und II<br />

FMD mit hoher Offenheitsrate<br />

arteriosklerotische NASt ohne Beteiligung des Ostiums<br />

postoperative Stenosen<br />

Transplantatarterienstenosen<br />

Keine Eignung einer PTA entsprechend der Kategorie III (partiell) und der Kategorie IV<br />

Nierenarterienverschluss mit geringer technischer Erfolgsrate<br />

aneurysmatische Erkrankung oder Segmenterkrankung der Aorta<br />

Eignung einer renalen Stentimplantation<br />

schlechtes morphologisches und hämodynamisches Ergebnis einer Ballondilatation<br />

(>30 % Reststenose, fehlende Beseitigung eines hämodynamisch signifikanten Druckgradienten, persistierende<br />

blutflussreduzierende Dissektion der Nierenarterie)<br />

ostiale Stenose<br />

Rezidivstenose >50 % nach PTA im Verlauf<br />

Indikationen zur perkutanen endovaskulären katheterbasierten renalen Revaskularisation (PTA/Stent)<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Eine Ballon-Angioplastie (PTA) ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter uni-<br />

/bilateraler nicht ostialer arteriosklerotischer <strong>Nierenarterienstenose</strong> im Routinefall<br />

Eine Stentimplantation ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter uni-/bilateraler nicht<br />

ostialer arteriorteriosklerotischer <strong>Nierenarterienstenose</strong> bei nicht ausreichendem oder kompliziertem PTA-Ergebnis<br />

mit relevanter hämodynamischer Auswirkung<br />

Im Review-Artikel von Novick 1994, in dem gefäßchirurgische und endovaskuläre Revaskularisationsergebnisse bei nicht<br />

ostialer arteriosklerotischer NASt verglichen und diskutiert werden, wird die PTA auf Grund der exzellenten Resultate bei<br />

dieser Gefäßerkrankung als die Methode der ersten Wahl angegeben (164), während in einem weiteren Review-Artikel von<br />

Libertino et al. 1994 die Ansicht vertreten wird, dass auf Grund der allgemein schlechteren Resultate bei arteriosklerotsicher<br />

NASt die Rolle der Angioplastie bei diesen Patienten unklar ist (129). In der Literatur finden sich mehrere repräsentative<br />

retrospektive Vergleichsstudien zwischen der endovaskulären und offen chirurgischen Revaskularisation bei Patienten mit<br />

hämodynamisch signifikanter NASt. In einer retrospektiven Studie von Miller et al. 1985 wird über die Ergebnisse nach PTA<br />

bei 63 Patienten und chirurgischer Bypass-Op bei 39 Patienten berichtet (148). Nach PTA lag gegenüber der Chirurgie die<br />

technische Erfolgsrate bei FMD und arteriosklerotischer NASt bei 100% und 87% vs 100% und 97% bei einer Rate an Major-<br />

/Minorkomplikationen von 3%/10% vs 20%/13% (148). In einer Vergleichsstudie von Alhadad et al. 2004 bei ingesamt 381<br />

Patienten wird bei identischer Effektivität beider Verfahren über eine signifikant (p


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10<br />

Nierenarterienverschluss in der Medikamenten-Gruppe bei 22/50 Patienten eine PTA erforderlich, nachdem bereits 3<br />

Nierenarterienverschlüsse eingetreten waren, im Follow-up wurden in der verbliebenen Medikamenten-Gruppe 4 weitere<br />

Nierenarterienverschlüsse beobachtet, während in der PTA-Gruppe (56 Patienten) 3 sekundäre perkutane Eingriffe und 3<br />

chirurgische Revaskularisationen erforderlich wurden (241). In der Schlussfolgerung wird bei generell nur geringen klinischen<br />

Vorteilen der PTA gegenüber der alleinigen medikamentösen Behandlung jedoch die Empfehlung ausgesprochen, die PTA<br />

ohne und mit Stent bei Patienten zum Einsatz zu bringen, die außer einer medikamentenresistenten Hypertonie vor allem eine<br />

progressive renovaskuläre Erkrankung mit fortschreitender Verschlechterung der Nierenfunktion und dem Risiko des<br />

Nierenarterienverschlusses aufweisen (241).<br />

Rezidivstenosen treten im ostialen und segmentalen Abschnitt nach PTA signifikant häufiger auf als im trunkalen Abschnitt<br />

(179) und machen, um Offenheitsraten und klinischen Nutzen zu sichern, wiederholte sekundäre bzw. tertiäre PTA-Eingriffe<br />

erforderlich (139, 222). In einer retrospektiven PTA-Studie von Martin et al. 1992 an 110 Patienten mit arteriosklerotischer<br />

NASt war der klinische Nutzen für die Patienten nach der ersten PTA 48%, nach der zweiten PTA wegen Rezidivstenose 57%<br />

und nach der dritten PTA 58%, jüngere Patienten profitierten mehr (63%) als >70-jährige Patienten (41%) (139). Unmittelbar<br />

nach PTA einer nicht ostialen NASt verbliebene Reststenosen >30% infolge Recoilings oder persistierender atheromatöser<br />

Plaques, Gefäßwanddissektionen oder anderer hämodynamisch relevanter PTA-Komplikationen am Gefäß, aber auch<br />

Rezidivstenosen >50% im Follow-up lassen sich durch die sekundäre Implantation renaler Stents erfolgreich beseitigen.<br />

Renale Stents können dadurch zwar das Primär- und Sekundärergebnis nach PTA verbessern, die Entwicklung von<br />

Rezidivstenosen im Stent jedoch nicht vollständig vermeiden. Retrospektive Einzelstudien, in denen neben ostialen (43%-<br />

95%) auch nicht ostiale (5%-57%) arteriosklerotische Stenosen mittels Stent behandelt wurden, berichten über technische<br />

Erfolgsraten zwischen 97% und 100%, Rezidivstenoseraten zwischen 11% und 25%, primäre Offenheitsraten zwischen 79%<br />

und 88% sowie sekundäre Offenheitsraten zwischen 98% und 100% (65, 85, 86, 97, 123, 192, 251) (siehe Tabelle 2). In zwei<br />

Metaanalysen von Isles et al. 1999 bei 379 Patienten bzw. Leertouwer et al. 2000 bei 678 Patienten wird nach<br />

Stentbehandlung ostialer und nicht ostialer Stenosen eine technische Erfolgsrate von 96%-100% bzw. 98% und eine<br />

Rezidivstenoserate von 16% bzw.17% mitgeteilt (101, 124). In der Metaanalyse von Leertouwer et al. 2000, in der 644<br />

Patienten nach PTA mit 678 Patienten nach Stent verglichen werden, zeigt sich nach Stent eine technische höhere Erfolgsrate<br />

(98% vs 77%) und geringere Rezidivstenoserate (17% vs 26%) bei identischen eingriffsbedingten Komplikationsraten (124).<br />

Instent-Stenosen können durch eine sekundäre oder tertiäre PTA erfolgreich behandelt und beseitigt werden, die<br />

Offenheitsraten nach wiederholter PTA einer Instent-Stenose liegen nach 6 Monaten bei 93%, nach 12 Monaten bei 76% und<br />

beinflussen das Blutdruckverhalten (15). In einer Studie von Henry et al. 1999 werden 2-Jahresoffenheitsraten nach Stent<br />

primär von 79% und sekundär nach PTA einer Instent-Stenose von 98% mitgeteilt, wobei nahezu alle Rezidivstenosen<br />

während der ersten 12 Monate nach Stentimplantation auftraten und nach 2 Jahren extrem selten waren (86).<br />

Als prädiktiver Faktor zur Selektion von Patienten für eine erfolgreiche perkutane endovaskuläre Revaskularisation spielt der<br />

Durchmesser der erkrankten Nierenarterie eine wesentliche Rolle; je größer der Durchmesser, desto geringer die<br />

Rezidivstenoserate (186, 192), je größer der Durchmesser hinter einem implantierten Stent, desto höher die Offenheitsrate<br />

(251). In der Studie von Lederman et al. 2001 wird bei Gefäßdurchmessern 6 mm beobachtet (123).<br />

Tabelle 1: PTA bei arteriosklerotischer NASt<br />

Technischer Erfolg, Rezidivstenosen, Offenheitsraten, Komplikationen<br />

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11<br />

Tabelle 2: Stents bei arteriosklerotischer NASt<br />

Technischer Erfolg, Rezidivstenosen, Offenheitsraten, Komplikationen<br />

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12<br />

Die endovaskuläre Revaskularisation einer NASt ist für den Patienten mit Risiken belastet auf Grund von<br />

punktionstraumatischen Komplikationen (Hämatom, Pseudoaneurysma, av-Fistel), Komplikationen am Behandlungsort<br />

(Nierenarteriendissektion, -thrombose, -ruptur, -perforation, retroperitoneale Blutung, Segmentarterienembolisation,<br />

Cholesterinkristallembolisation, akute Verschlechterung der Nierenfunktion) sowie KM-bedingter und systemischer<br />

Komplikationen (Schlaganfall, Myocardinfarkt, verschleppte Embolien u.a.). Verfahrensverbesserungen durch Einführung<br />

neuer Behandlungstechniken, verbesserter Materialien und vor allem zunehmender Erfahrung des Therapeuten (137) haben<br />

einen positiven Einfluss auf die Reduktion der Komplikationsraten. Ein signifikanter Unterschied zwischen den<br />

Komplikationsraten nach PTA und renalem Stent wird in der Metaanalyse von Leertouwer et al. 2000 nicht beobachtet,<br />

allerdings variierten die Komplikationsraten bei der Gesamtzahl von 799 behandelten Patienten durch die Studien signifikant<br />

(p


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13<br />

Obgleich das Risiko schwerwiegender Komplikationen bei endovaskulärer Revaskularisation relativ gering ist und<br />

Komplikationen in der Mehrzahl der Fälle ohne größere Patientenbelastung zu beheben sind, sind potentielle chirurgische<br />

Notfalleingriffe ebenso einzukalkulieren wie auch die Folgen eines Nierenfunktionsverlustes und als deren Konsequenz<br />

längere stationäre Liegezeiten, höhere aktuelle Kosten und höhere späte Versorgungskosten. Aus diesem Grunde ist es<br />

erforderlich, jeden endovaskulären Rekanalisationseingriff individuell unter Berücksichtigung des Patientenalters, des<br />

Patientenzustands, der medikamentösen Einstellbarkeit der arteriellen Hypertonie, der vorbestehenden Nierenfunktion, des<br />

Ausmaßes der generalisierten Arteriosklerose mit ihren Risiken und der renalen Angiomorphologie zu entscheiden.<br />

Tabelle 3: Komplikationen nach PTA (Metaanalysen)<br />

Komplikationen Autor<br />

Tabelle 4: Komplikationen nach PTA/Stent (große Einzelstudien)<br />

Indikationen zur perkutanen endovaskulären katheterbasierten renalen Revaskularisation mit primären<br />

Stents<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Ramsay et al. (188)<br />

(n=691)<br />

Martin et al. (140)<br />

(n=1118)<br />

Isles et al. (101)<br />

(n=379)<br />

PTA PTA Stent PTA+Stent<br />

Gesamt 9,1 9,3 13,5 11,0<br />

30T-Mortalität 0,43 0,5 1,6 1,0<br />

NA-Perforation 1,05 1,1<br />

NA-Dissektion 2,0 2,4<br />

NA-Thrombose 1,4 0,5 0,75<br />

NA-Astläsionen 2,2<br />

NA-Segmentembolisation 1,0 1,1 1,3 1,1<br />

Chirurg. Nephrektomie 0,3<br />

Punktions-Hämatom 1,0 2,3 2,3 5,0<br />

Fem. Pseudoaneurysma 0,8<br />

Interventionsbed. Hämatom 1,5 1,05<br />

Akute Niereninsuff. oA oA 3,15 4,25<br />

Komplikationen Autor<br />

Bonelli et al. (29)<br />

(n=320)<br />

Klöw et al. (116)<br />

(n=419)<br />

Bakker et al. (11)<br />

(n=120)<br />

PTA PTA Stent PTA+Stent<br />

Gesamt 28,1 10,7 16,0 11,7<br />

30T-Mortalität 2,2 0,4 oA 1,6<br />

NA-Perforation 1,6<br />

NA-Dissektion 0,8 0,8<br />

NA-Thrombose 0,9 1,2 1,7<br />

NA-Segmentembolisation 1,0 1,2 3,3 1,06<br />

Chirurg. Revask. 1,9<br />

Chirurg. Nephrektomie 0,5<br />

Punktions-Hämatom 4,0 1,4 1,7<br />

Fem. Pseudoaneurysma 2,5 1,6<br />

Interventionsbed. Hämatom 0,6 2,5 1,6<br />

Akute Niereninsuff. 5,6 1,2 0,8 10,6<br />

Leertouwer et al. (124)<br />

(n=799)<br />

Baumgartner et al. (14)<br />

(n=188)<br />

Die primäre renale Stentimplantation ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter uni-<br />

/bilateraler ostialer arteriosklerotischer NASt im Routinefall<br />

Aortoostiale Stenosen stellen die häufigste arteriosklerotische Läsion an den Nierenarterien dar. Die ostiale arteriosklerotische<br />

NASt ist definiert durch eine Reduktion des Lumendurchmessers von >50% innerhalb eines Abstands von


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14<br />

postostialen oder trunkalen arteriosklerotischen Stenose durch die spezielle aortorenale Gefäßwandarchitektur und die<br />

besondere Hämodynamik am Abgang der Nierenarterie mit der Ausbildung atheromatöser Plaques. Bei endovaskulärer<br />

Revaskularisation mit dem Ballon kann in dieser Gefäßregion der gewünschte Effekt einer Gefäßwanddehnung mit Einrissen<br />

vor allem der Media aufgrund der zirkulären Bindegewebsstrukturen im Ostium nicht eintreten, so dass die Stenose entweder<br />

unmittelbar nach Ballondilatation elastisch resistent persistiert oder im Verlauf von Wochen bis Monaten rezidiviert.<br />

Im Review-Artikel von Novick 1994, in dem gefäßchirurgische und endovaskuläre Revaskularisationsergebnisse bei ostialer<br />

NASt verglichen und diskutiert werden, wird die PTA dem chirurgischen Verfahren als unterlegen und daher nicht als Methode<br />

der ersten Wahl angesehen (164), wobei diese Einschätzung vor der Ära der renalen Stent-Applikation erfolgte. Durch<br />

retrospektive Einzelstudien ist tatsächlich dokumentiert, dass die PTA arteriosklerotischer ostialer Stenosen mit geringer<br />

technischer Erfolgsrate von 20%-35% einhergeht (139, 209) und auch in weiteren Einzelstudien trotz höherer technischer<br />

Erfolgsraten zwischen 57% und 95% (29, 38, 115, 116, 240) kein überzeugendes Revaskuarisationsverfahren darstellt (siehe<br />

Tabelle 1). In der Metaanalyse von Martin et al. 1994 wird generell bei der ostialen gegenüber nicht ostialen NASt eine<br />

schlechtere technische und klinische Ergebnislage mitgeteilt (140). Entsprechend den geringeren technischen sind auch die<br />

klinischen Erfolgsraten bei ostialer NASt deutlich geringer als bei nicht ostialen Stenosen (38, 115, 130, 139, 209).<br />

Repräsentativ zeigen sich in der Studie von Canzanello et al. 1989 nach PTA einer ostialen vs nicht ostialen NASt bei einer<br />

technischen Erfolgrate von 62% vs 72% im späten Follow-up der klinische Nutzen signifikant (p


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15<br />

Offenheitsrate bei 77% und 100% (23). In zwei Metaanalysen von Ramsay et al. 1990 bei 193 Patienten bzw. Martin et al.<br />

1994 bei 232 Patienten wird die mittlere technische Erfolgrate mit 90,6% bzw. 94% angegeben (140, 188). Mittels PTA können<br />

nicht nur fibrodysplastische Läsionen der Nierenhauptarterien sondern auch ihrer Äste technisch (84%) und klinisch erfolgreich<br />

therapiert werden bei einer Rezidivstenoserate von 9 % (49).<br />

Rezidivstenosen können sich nach PTA meist innerhalb von 12 Monaten durch Hypertrophie der glatten Muskelzellen<br />

(Myeloproliferation), bindegewebige Proliferation und atheromatöse Auflagerungen am Ort der vorgenommenen PTA<br />

entwickeln. Die Inzidenz der Rezidivstenose ist bei der renalen FMD geringer als bei der arteriosklerotischen NASt und wird in<br />

Metaanalysen mit 11,5% gegenüber 26% bzw. 30% mitgeteilt (124, 140). Gegenüber der hohen Rezidivstenoserate nach PTA<br />

einer arteriosklerotischen NASt, die um ein gutes klinisches Patientenergebnis zu erlangen, in entsprechend hoher Zahl<br />

sekundäre und tertiäre PTA-Eingriffe (139) bzw. eine Stentimplantation erforderlich (231) machen, ist dies bei der renalen<br />

FMD auf Grund der geringeren Zahl seltener notwendig. In verschiedenen Studien wurden bei 3 von 16 Patienten (112) bzw. 2<br />

von 70 Patienten (61) bzw. 1 von 27 Patienten (23) sekundär renale Stents in der Folge von PTA-induzierten Komplikationen<br />

(Dissektionen) oder signifikanten Reststenosen >30% nach PTA implantiert mit anschließend gutem technischen und<br />

klinischen Ergebnis.<br />

Zusammenfassend ist die PTA der renalen FMD auf Grund der hohen technischen Erfolgsraten, hohen Offenheitsraten bzw.<br />

geringen Rezidivstenoseraten und geringen Komplikationsraten für die betroffenen Patienten vor allem bei der am häufgsten<br />

vorkommenden Hyperplasie der Media als revaskularisierende Methode der ersten Wahl anzusehen. Da die Progression der<br />

Erkrankung gering und ein renaler Organverlust i.d.R. nicht zu befürchten ist, kann bei risikobelasteten älteren und alten<br />

Patienten mit zusätzlicher systemischer Arteriosklerose und potentiellen Komorbiditäten auf den Eingriff verzichtet werden,<br />

wenn die Symptome konservativ zu beherrschen sind.<br />

Tabelle 5: PTA bei renaler FMD<br />

Technischer Erfolg, Rezidivstenosen, Offenheitsraten<br />

Evidenz-<br />

Klasse<br />

Einzelanalysen<br />

Asymptomatische NASt<br />

Autor Dat Pt-<br />

Zahl<br />

B Sos et al. 1983<br />

(209)<br />

B Klinge et al. 1989<br />

(115)<br />

B Tegtmeyer et al. 1991<br />

(224)<br />

B Losinno et al. 1994<br />

(130)<br />

techn.Erf Re-<br />

Stenose<br />

kum.<br />

Offenheitsraten<br />

primär sekundär<br />

Followup<br />

31 87% 0% oA oA 21,8 Mo<br />

52 71% oA 89% - 5 J<br />

66 100% oA 87% 98% 10 J<br />

42 95,2% oA oA oA 1 Mo<br />

B Bonelli et al. 1995 (29) 105 89% 5,7% oA oA 42 Mo<br />

B Klöw et al. 1998<br />

(116)<br />

49 98% 9,1% 73% 93% 1 Mo-10 J<br />

B Birrer et al. 2002 (23) 27 96,3% 22,6% 77% 100% 12 Mo<br />

B deFraissinette et<br />

al.<br />

B Surowiec et al. 2003<br />

(217)<br />

B Kim et al. 2008<br />

(112)<br />

Metaanalysen<br />

A Ramsay et al.<br />

(10 Studien)<br />

A Martin et al.<br />

(7 Studien)<br />

2003 (61) 70 95% >7% 92,5% 100% 39 Mo<br />

1990<br />

(188)<br />

1994<br />

(140)<br />

14 95% 25% 69% 87% 8 J<br />

16 79% 22% 78% 100% 23,6 Mo<br />

193 90,6% oA oA oA 11-26 Mo<br />

232 94 % 11,5% oA oA >6 Mo<br />

Eine hämodynamisch signifikante asymptomatische NASt ist definiert als Stenose von >50%-70% im Angiogramm mit einem<br />

transstenotischen Druckgradienten >20 mmHg bzw. einem mittleren Gradienten >10 mmHg oder aber von >70% im<br />

Angiogramm bzw. in der intravasalen Sonographie (195) ohne klinische Zeichen einer Funktionsstörung der Endorgane.<br />

Das Vorkommen einer asymptomatischen NASt ist bei Patienten mit generalisierter Arteriosklerose durch autoptische Studien<br />

belegt (93). In angiographischen Screeninguntersuchungen ist eine asymtomatische NASt >50% in 18% und bei manifester<br />

KHK in 22% nachgewiesen (104), in einer großen angiographischen Studie an 1235 Patienten im Rahmen einer<br />

Koronarangiographie findet sich eine zufällige NASt ohne begleitende Hypertonie in einer Häufigkeit von 30%, unilateral von<br />

15% und bilateral von 33% (84), in weiteren Studien zwischen 28% und 50% (98, 177). In prospektiven Studien erweist sich<br />

das Ausmaß einer KHK als strenger Vorhersageparameter für eine begleitende NASt (236, 246), ebenso stellt die Präsenz<br />

einer asymtomatischen NASt einen prädiktiven Parameter für die Patientenmortalität dar (125). In einer Studie von Conlon et<br />

al. 2001 liegt die 4-Jahresüberlebensrate bei einem arteriosklerotischen Patientenkollektiv mit asymptomatischer NASt >75%<br />

gegenüber einem vergleichbaren Patientenkollektiv ohne NASt bei 57% gegenüber 89%, unter Berücksichtigung eines<br />

Stenosegrads von 50%-75%, 75%-95% und >95% reduziert sich die 4-Jahresüberlebensrate von 70% auf 68% bzw. 48%,<br />

Patienten mit bilateraler gegenüber unilateraler NASt >75% haben mit 47% vs 59% die geringste 4-Jahresüberlebensrate (51).<br />

Der Progress einer arteriosklerotischen NASt im Verlauf ist umso stärker, je hochgradiger die Stenose ist. Der<br />

Nierenarterienverschluss mit Verlust des nachgeschalteten Organs bei vorbestehender NASt ist die definitive Folge der<br />

progressiven Arteriosklerose. Die prospektiv beobachtete Progression einer NASt >60% liegt durchschnittlich bei 30% im 1-<br />

Jahres- und bei 48% im 3-Jahres-Follow-up (265), das prospektiv evaluierte Okklusionsrisiko einer asymptomatischen NASt<br />

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16<br />

bei 5% innerhalb von 12 Monaten und 11% innerhalb von 24 Monaten (265). Bei unilateraler Erkrankung und normaler<br />

kontralateraler Nierenfunktion kann weder eine hochgradige NASt noch ein Nierenarterienverschluss anhand einer Erhöhung<br />

des Serumkreatinins erkannt werden (197).<br />

Indikationen zur renalen Revaskularisation bei asymptomatischer NASt<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse II b, 'Evidenzklasse' C<br />

Die renale Revaskularisation kann in Betracht gezogen werden bei Patienten mit signifikanter asymptomatischer<br />

NASt bei intakter Einzelniere oder bei bilateraler NASt mit asymptomatischen Nieren<br />

Die renale Revaskularisation ist gegenwärtig nicht geprüft oder gesichert bei Patienten mit asymptomatischer<br />

signifikanter unilateraler NASt mit intakten Nieren<br />

Eine medikamentöse Hemmung des Angiotensin Converting Enzyms (ACE) hat sich zwar bei Patienten mit unilateraler NASt,<br />

aber auch bei Herzinsuffizienz und normalen Blutdruckwerten als effektiv erwiesen (52), es liegen allerdings keine gesicherten<br />

Daten anhand prospektiver kontrolliert randomisierter Studien in der Literatur vor, die den Nachweis erbringen, dass eine<br />

medikamentöse Therapie bei normotensiver Blutdrucklage den Progress einer NASt wesentlich beinflussen bzw. verzögern<br />

kann. Ebenso fehlen prospektive kontrolliert randomisierte Studien, die das relative Risiko und den Nutzen einer<br />

endovaskulären Revaskularisation bei asymptomatischer NASt bestimmt haben bzw. den objektiven Nachweis erbracht<br />

haben, dass die invasive Therapie einer asymptomatischen NASt in der Lage ist, langfristig die Nierenfunktion und den<br />

Blutdruck im Normbereich zu halten bzw. die kardiovaskuläre Morbiditäts- bzw. Mortalitätsrate zu senken.<br />

Aus diesem Grunde wird die Rolle der Revaskularisation einer zufällig entdeckten asymptomatischen NASt heute kontrovers<br />

diskutiert. Eine Entscheidung zur Intervention entspricht der jeweiligen Expertenmeinung und ist nicht evidenzbasiert.<br />

Symptomatische NASt<br />

Eine hämodynamisch signifikante symptomatische NASt ist definiert als Stenose von >50%-70% im Angiogramm mit einem<br />

transstenotischen Druckgradienten >20 mmHg bzw. einem mittleren Gradienten >10 mmHg oder aber von >70% im<br />

Angiogramm bzw. in der intravasalen Sonographie (195) mit den klinischen Zeichen einer Funktionsstörung der Endorgane,<br />

d.h. mit arterieller Hypertonie, Sehverlust, Schlaganfall, Nierenfunktionsstörung, Lungenödem, instabiler Angina und<br />

Herzinsuffizienz.<br />

Arterielle Hypertonie<br />

Die arterielle Hypertonie stellt einen manifesten Risikofaktor dar, der das kardiovaskuläre Gesamtrisiko, d.h. eine progressive<br />

Entwicklung des Schlaganfalls, der KHK, des Myocardinfarktes und des Nierenversagens signififkant erhöht. Bereits die<br />

Prähypertonie, d.h. Blutdruckwerte von 120-139/80-89 mmHg, führt zu einem erhöhten KHK- und Myokardinfarktrisiko (185),<br />

Unterschiede von 10 mmHg im systolischen und 5 mmHg im diastolischen Blutdruck beeinflussen das Mortalistätsrisiko bei<br />

KHK um 28% (238), wobei das Mortalitätsrisiko bei permanent erhöhten Druckwerten von systolisch >160 mmHg und<br />

diastolisch >95 mmHg um das Doppelte ansteigt. Beeinflusst wird diese Prognose durch zahlreiche assoziierte Faktoren wie<br />

Geschlecht, Alter, Übergewicht, C-reaktives Protein, Diabetes mellitus, Hypertoniedauer, vorangegangene kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen und bereits eingetretene Endorganschäden (44, 127, 227). In einer Klassifikation der Deutschen Hochdruckliga<br />

(127), basierend auf den Leitlinien der WHO 1999 (261) nach den Kriterien der Framingham-Studie (3) läßt sich das ungefähre<br />

absolute Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung über die folgenden 10 Jahre 30% sehr hoch bzw. das absolute Risiko für eine tödlich verlaufende kardiovaskuläre Erkrankung<br />

8% sehr hoch (SCORE-Projekt) abschätzen (53). Die größte<br />

Metaanalyse mit 61 Einzelstudien zeigt, dass sowohl systolischer als auch diastolischer Blutdruck unabhängige Prädiktoren für<br />

die Schlaganfalls- und KHK-Mortalität sind (184). Die Beziehung zwischen systolischem Blutdruck und relativem Risiko eines<br />

Schlaganfalls ist steiler als die bei KHK. Die medikamentöse Blutdrucksenkung in der PROGRESS-Studie nach abgelaufenem<br />

Schlaganfall oder TIA führt zu einer signifikanten Reduktion der Schlaganfallshäufigkeit um 28% (p120 mmHg das Risiko der terminalen Niereninsuffizienz ca. 20-fach gegenüber<br />

Normotonikern erhöht ist, während im Bereich von 160-179/100-109 mmHg das Risiko immerhin noch 5-fach höher liegt (113).<br />

Eine konsequente Blutdrucknormalisierung kann die Progression der Niereninsuffizienz aufhalten bzw. deutlich reduzieren (88,<br />

114). Die kardiovaskuläre Mortalität ist bei einer GFR 80%) spielt die renovaskuläre Ursache bei einer angenommenen Häufigkeit von 1%-5% (62) zwar nur<br />

eine untergeordnete Rolle, ist jedoch kausal therapierbar. In einer Metaanalyse (12 Studien) von Anderson et al. 1994 zeigt<br />

sich bei 8.899 untersuchten hypertensiven Patienten eine Inzidenz der renovaskulären Hypertonie zwischen 0% und 29%<br />

(mittel 4%), bei 4.429 eigenen hypertensiven Studienpatienten eine Prävalenz sekundärer Hypertonieursachen von 10,2% und<br />

der renovaskulären Hypertonie von 3,1%, wobei mit zunehmendem Alter und koexistierender Arteriosklerose sowohl die<br />

Häufigkeit der renovaskulären Hypertonie (9,5%) als auch der Niereninsuffizienz (8%) zunimmt (4).<br />

In der Ätiopathogenese der renovaskulären Hypertonie spielen auf der Basis des "Goldblatt-Mechanismus" (75) bei Einengung<br />

der Nierenarterie >80% intrarenale autoregulatorische Vorgänge mit Stimulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems<br />

zur Aufrechterhaltung der GFR bei gleichzeitiger systemischer peripherer Vasokonstriktion (171) eine ausschlaggebende<br />

Rolle. Die experimentellen Studien von Goldblatt unterscheiden eine "two-kidney one clip hypertension" von einer "two kidney<br />

two clip hypertension" und einer "one kidney one clip hypertension" (76) entsprechend der klinischen Situation einer<br />

unilateralen NASt mit kontralateraler Niere, einer bilateralen NASt und der NASt einer Einzelniere. Die Stimulation des Renin-<br />

Angiotensin-Aldosteron-Systems wird maßgeblich beeinflusst durch Veränderungen der Natriumbilanz bzw. eine Expansion<br />

des Extrazellulärvolumens mit Hypervolämie (32, 122, 242) abhängig von der renalen Ausscheidungsfunktion bzw. vom Grad<br />

einer Nephrosklerose, und hängt davon ab, ob die Konstellation einer bilateralen NASt, einer unilateralen NASt mit normaler<br />

oder eingeschränkter Funktion der kontralateralen Niere oder einer NASt bei Einzelniere vorhanden ist.<br />

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17<br />

Konservativ-medikamentöse Therapie<br />

Als antihypertensive Medikamente stehen heute ACE-Hemmer, Angiotensin I/II-Rezeptorantagonisten, Calciumantagonisten,<br />

Beta-Rezeptorblocker, zentrale Antisympathomimetika, postsympathische Alpha 1-Rezeptorblocker und/oder direkte<br />

Vasodilatatoren sowie Diuretika zur Verfügung (127). Zusätzlich werden bei systemischer Arteriosklerose bzw. bei<br />

arteriosklerotischer NASt Steatine zur Senkung des Cholesterins und der Lipoproteine sowie<br />

Thrombozytenaggregationshemmer zur Thromboseprophylaxe bzw. Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes als<br />

sinnvoll angesehen. Bei der Mehrzahl hypertensiver Patienten mit diffuser Arteriosklerose findet sich im höheren Alter eine<br />

arteriosklerotische Symptomatik an irgend einer Stelle des Körpers, oft assoziiert mit zahlreichen kardiovaskulären<br />

Risikofaktoren und einer asymptomatischen oder symptomatischen uni- oder bilateralen NASt. Diese Patientengruppe kann<br />

von einer Pharmakotherapie nach den heute gängigen Empfehlungen profitieren.<br />

Indikation zur medikamentösen Behandlung bei symptomatischer NASt mit arterieller Hypertonie<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' A<br />

Zur medikamentösen Behandlung einer renovaskulären Hypertonie sind effektiv geeignet<br />

Angiotensin-Convertingenzym-Inhibitoren bei unilateraler NASt<br />

Calciumantagonisten bei unilateraler NASt<br />

Betablocker<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Zur medikamentösen Behandlung einer renovaskulären Hypertonie sind effektiv geeignet<br />

Diuretica bei Mehrfachkombinationstherapie<br />

Angiotensinrezeptorblocker bei unilateraler NASt<br />

Bei hypertensiven Patienten mit hämodynamisch signifikanter NASt hat sich die medikamentöse Langzeittherapie mit ACE-<br />

Hemmern, Calciumantagonisten, Betablockern und ggf. zusätzlichen Diuretica am wirkungsvollsten in Mehrfachkombinationen<br />

erwiesen (43), um den erforderlichen Zieldruck zu erreichen. In wissenschaftlichen Studien über Substanzen, die das Renin-<br />

Angiotensinsystem durch Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE) blockieren und zu einer Blutdrucksenkung<br />

führen, kann die effektive Wirkung bei hypertensiven Patienten mit unilateraler NASt nachgewiesen werden (52, 70, 82, 92,<br />

229). Sowohl durch den Einsatz von ACE-Hemmern als auch Calciumantagonisten kann eine hypertonieinduzierte bzw.<br />

hypertonieverursachende renale Vasokonstriktion aufgehoben werden (193). Aus einer Metaanalyse von Jafar et al. 2003 geht<br />

hervor, dass ACE-Hemmer unabhängig von der blutdrucksenkenden Wirkung einen nephroprotektiven Effekt bei Patienten mit<br />

eingeschränkter Nierenfunktion haben können, so dass sie bei diesen Patienten als Substanzen der ersten Wahl empfohlen<br />

werden (103). ACE-Hemmer führen zu einem Abfall des glomerulären Kapillardrucks und bei bereits durch eine NASt<br />

reduziertem Perfusionsdruck potentiell zu einem Sistieren der glomerulären Filtration. Bei unilateraler NASt mit intakter<br />

kontralateraler Niere kann die renale Gesamtfunktion unter ACE-Hemmern kompensatorisch normal gehalten werden,<br />

während bei unilateraler NASt mit funktionseingeschränkter kontralateraler Niere eine Erhöhung des Serumkreatinin auf einem<br />

stabilen Niveau und bei einer bilateralen NASt aufgrund der intrarenalen Wirkmechanismen am Renin-Angiotensin-System<br />

eine Progression der Nierenerkrankung mit signifikanter Verschlechterung der Funktion bis zum Nierenversagen und Anstieg<br />

des Mortalitätsrisikos zu beobachten ist (43, 191, 239), so dass diese Substanzen im letzten Fall nicht zum Einsatz kommen<br />

sollten. Bei unilateraler NASt hingegen lässt sich durch ACE-Hemmer die arterielle Hypertonie gut kontrollieren und die<br />

progressive Nephrosklerose potentiell verzögern, zusätzlich kann vermutlich unabhängig von den hämodynamischen Effekten<br />

eine Angiotensin II-induzierte vaskuläre und myocardiale Zellproliferation mit Hypertrophie und eine progressive glomeruläre<br />

Sklerose reduziert bzw. verhindert werden (191). In retrospektiven Studien, in denen klinisch symptomatische Patienten mit<br />

arteriosklerotischer NASt ausschließlich medikamentös therapiert wurden, zeigt sich, dass diese Pharmakotherapie bei<br />

unilateraler NASt erfolgreich zur Reduktion der Mortalität und Morbidität eingesetzt werden kann, so dass eine<br />

Revaskularisation bei kritischem Follow-up und stabiler Nierenorgangröße nicht unmittelbar angestrebt werden muß (92, 182).<br />

In drei prospektiven kontrolliert randomisierten Einzelstudien (180, 241, 247) wurde der Effekt verschiedener Antihypertensiva<br />

auf Blutdruck und Nierenfunktion, meist in Zweifach- oder Mehrfachkombination bei Patienten mit arteriosklerotischer NASt<br />

geprüft und mit dem Effekt einer renalen Revasularisation mittels PTA verglichen. Bei der meist eingesetzten Kombination von<br />

ACE-Hemmern und Calciumantagonisten wurde neben dem blutdrucksenkenden Effekt auch eine gewisse Verminderung der<br />

Progression der Nierenerkrankung beobachtet, bei Unverträglichkeit der genannten Substanzen wurde alternativ eine<br />

Kombinationsmedikation mit Chlorothiaziden, Hydralazin oder Betablockern eingesetzt. Es zeigte sich ein geringer passagerer<br />

Unterschied im Blutdruckverhalten mit stärkerer Absenkung der Blutdruckwerte bei gleichzeitiger Reduktion der<br />

Medikamentenmenge und -dosis in der PTA-Gruppe, eine vermutete Reduktion kardio- und renovaskulärer Komplikationen in<br />

der revaskularisierten Gruppe, jedoch kein signifikanter Unterschied im Verhalten der Nierenfunktion beider Patientengruppen<br />

trotz höherer renaler Offenheitsrate in der PTA-Gruppe. Die Patienten mit arteriosklerotischer NASt und arterieller Hypertonie<br />

hatten somit von den eingesetzten Medikamentenkombinationen einen klinischen Nutzen, der sich gegenüber dem durch eine<br />

Revaskularisation innnerhalb der relativ kurz gewählten Nachbeobachtungszeit nicht wesentlich unterschied. Schlussfolgernd<br />

wird in zwei Metaanalysen dieser drei Studien empfohlen, eine endovaskuläre Revaskularisation mit den potentiellen<br />

Eingriffsrisiken auf Patienten mit hochgradiger arteriosklerotischer NASt, schlecht einstellbarer Hypertonie, progressiver<br />

Verschlechterung der Nierenfunktion und drohendem Nierenarterienverschluss zu beschänken (102, 159). In einem<br />

gegenüber den prospektiven Studien deutlich längeren Follow-up von über 40 Monaten wird in einer allerdings retrospektiven<br />

Studie von Chabova et al. 2000 (43) bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter arteriosklerotischer NASt >70% unter<br />

Applikation von ACE-Hemmern, Calciumantagonisten und Diuretika in 3-Fachkombination bei stabiler kontrollierter Hypertonie<br />

ein signifikanter (p50% mit Dialysefolge bei 6 von 10 Patienten<br />

aufwiesen. Gleichzeitig wurde ein mittlerer Anstieg der Medikamentendosis von 1,6+-0,1 auf 1,9+-0,1 (p=0.02) erforderlich<br />

(43). Patienten mit bilateraler NASt bzw. NASt bei Einzelniere hatten gegenüber Patienten mit unilateraler NASt mit erhaltener<br />

kontralateraler Niere häufiger ein progressives Nierenversagen (19% vs 12,8%) und eine höhere Mortalitätsrate (42,9% vs<br />

21,3%) bei einer Gesamtmortalität von 29%, so dass diese Patientengruppen möglicherweise mehr von einer renalen<br />

Revaskularisation profitieren könnten (43). Entsprechende prospektive kontrolliert randomisierte Studien sind bisher nicht<br />

verfügbar. Ebenso fehlen größere prospektiv randomisierte Studien, die den Effekt von Angiotensin II-Rezeptorantagonisten,<br />

obgleich deren antihypertensive Wirkung nachgewiesen ist, bewerten können.<br />

Aktuell gibt es nur wenige sichere klinische Anhaltpunkte für eine Selektion spezifischer Patientengruppen mit<br />

arteriosklerotischer NASt, die entweder für eine medikamentöse Therapie oder eine renale Revaskularisation geeignet sind.<br />

Als Selektionshilfe können die Empfehlungen des "7th Report of the Joint National Committee on Prevention, Detection,<br />

Evaluation, and Treatment of High Blood Pressure" 2003 (44) Berücksichtigung finden.<br />

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18<br />

Revaskularisierende Therapie<br />

Die Revaskularisation einer NASt normalisiert die intrarenale Hämodynamik distal der Stenose und führt durch Beseitigung der<br />

Stimulation des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystem zu einer Normalisierung des peripheren Gefäßwiderstands. Als<br />

klinischer Nutzen für den Patienten kann eine Normalisierung des Blutdrucks ohne weitere antihypertensive medikamentöse<br />

Therapie (Erfolg) oder eine signifikante Senkung erhöhter Blutdruckwerte unter reduzierter antihypertensiver medikamentöser<br />

Therapie (Teilerfolg) (65, 124, 210) eintreten.<br />

Indikationen zur renalen Revaskularisation bei symptomatischer FMD mit arterieller Hypertonie<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Die renale Revaskularisation ist sinnvoll und indiziert bei hypertensiven Patienten mit hämodynamisch signifikanter<br />

fibromuskulärer Dysplasie der Nierenarterie, die die klinischen Indikationskriterien einer Intervention erfüllen<br />

Bei hypertensiven Patienten mit renaler FMD wird in einer retrospektiven Vergleichsstudie von Miller et al. 1985 über die<br />

Ergebnisse nach PTA und chirurgischer Bypass-Op berichtet. Nach PTA mit einer technischen Erfolgsrate von 100% zeigt sich<br />

nach 6 Monaten eine Blutdrucknormalisierung (Erfolg) bei 85% und eine Hypertonieverbesserung (Teilerfolg) bei 15% der<br />

Fälle, nach Chirurgie bei ebenfalls technischer Erfolgsrate von 100% eine Blutdrucknormalisierung bei 50% und ein Teilerfolg<br />

bei ebenfalls 50% der Fälle (148).<br />

Der Effekt einer endovaskulären Therapie auf die arterielle Hypertonie bei renaler FMD ist dem bei arteriosklerotischer NASt<br />

deutlich überlegen und durch zahlreiche retrospektive Einzelstudien und zwei Metaanalysen belegt. In retrospektiven<br />

Einzelstudien wird der klinische Erfolg (Blutdrucknormalisierung) zwischen 14% und 59%, ein klinischer Teilerfolg<br />

(Verbesserung der Hypertonie) zwischen 21% und 74% und ein klinischer Misserfolg (unveränderte Hypertonie) zwischen 7%<br />

und 37% mitgeteilt (29, 61, 112, 115, 116, 130, 209, 217, 224) (siehe Tabelle 6). In einer prospektiven Studie von Birrer et al.<br />

2002 wird ein klinischer Nutzen für die Patienten (Erfolg/Teilerfolg) von initial 93% und nach 12 Monaten von 74% beobachtet<br />

(23), in zwei Metaanalysen von Ramsay et al. 1990 bei 193 Patienten und Martin et al. 1994 bei 232 Patienten liegt der<br />

klinische Erfolg im Mittel bei 50% bzw. 44%, der Teilerfolg bei 42% bzw. 45% und der Misserfolg bei 9% bzw. 11% (140, 188).<br />

Auch eine FMD der Nierensegmentarterien kann mittels PTA klinisch erfolgreich therapiert werden (49), unmittelbar bzw. 6<br />

Monate bzw. 19 Monate nach PTA zeigt sich eine Blutdrucknormalisierung bei 70% bzw. 76% bzw. 68% und eine<br />

Hypertonieverbesserung bei 25% bzw. 24% bzw. 16% der Patienten.<br />

Bei der geringen Zahl an Rezidivstenosen erweist sich ein Hypertonierezidiv als signifikanter klinischer Indikator (p


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19<br />

Indikationen zur renalen Revaskularisation bei symptomatischer arteriosklerotischer NASt mit<br />

arterieller Hypertonie<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse II a, 'Evidenzklasse' B<br />

Die renale Revaskularisation ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter uni-/bilateraler<br />

arteriosklerotischer NASt und akzelerierter arterieller Hypertonie, therapieresistenter Hypertonie, Hypertonie mit<br />

Medikamentenunvertäglichkeit, maligner Hypertonie und Hypertonie mit unerklärlicher kleiner unilateraler Niere<br />

Bei Patienten mit generalisierter Arteriosklerose und arterieller Hypertonie korreliert die Progression der Komorbiditäten mit<br />

dem Schweregrad des Bluthochdrucks. Unter hypertensiven Bedingungen sind kardiovaskuläre Komplikationen besonders<br />

dann zu erwarten, wenn eine systolisch/diastolische Hypertonie der Stufe 3 mit Blutdruckwerten >180/>110 mmHg, eine<br />

maligne Hypertonie mit diastolischen Druckwerten >120 mmHg, akuten Retinablutungen, Papillenödem, progredienter<br />

Niereninsuffizienz oder eine therapierefraktäre Hypertonie vorliegt, bei der trotz medikamentöser 3-Fachkombination<br />

einschließlich eines Diureticums keine Blutdrucknormalisierung erreicht werden kann. Durch eine renale Revaskularisation<br />

kann der Pathomechanimus der renovaskulären Hypertonie in der betroffenen Niere unterbrochen werden, so dass Patienten<br />

mit hämodynamisch signifikanter NASt von diesem Eingriff profitieren können. Ziel einer Behandlung der arteriosklerotischen<br />

NASt ist die Minimierung hypertonieinduzierter systemischer bzw. kardiovaskulärer Komplikationen am generalisiert<br />

arteriosklerotisch erkrankten Gefäßsystem und eine Stabilisierung der Nierenfunktion bzw. eine Verlängerung des<br />

dialysefreien Intervalls. Die Behandlung sollte individuell erfolgen und alle Faktoren wie Patientenalter, assozierte<br />

Gefäßerkrankungen, Blutdruck und antihypertensive Therapie, Nierenfunktion und Nierengröße berücksichtigen.<br />

Als Therapieverfahren bei der hämodynamisch signifikanten arteriosklerotischen NASt stehen alternativ die konservativ<br />

medikamentöse und die revaskularisierende Behandlungsform zur Verfügung.<br />

In einer retrospektiven Vergleichsstudie von Miller et al. 1985 zwischen PTA (46 Patienten) und chirurgischer Bypass-Op (31<br />

Patienten) wird bei einer technischen Erfolgsrate von 87% nach PTA und 97% nach Chirurgie im Follow-up von 6 Monaten ein<br />

klinischer Erfolg einer Blutdrucknormalisierung bei 15% nach PTA und 4% nach Chirurgie sowie ein Teilerfolg bei 44% nach<br />

PTA und 46% nach Chirurgie mitgeteilt (148). In einer weiteren retrospektiven Vergleichsstudie von Xue et al. 1999 zwischen<br />

PTA vs renalem Stent vs offener Chirurgie bei 118 Patienten mit arteriosklerotischer NASt zeigt sich bei nicht signifikant<br />

(p=0,34) unterschiedlichen technischen Erfolgsraten ein klinischer Nutzen bei 84% vs 82% vs 95% ohne signifikanten<br />

Unterschied (p=0,36) (262). In einer bislang solitären prospektiven kontrolliert randomisierten Vergleichsstudie von Weibull et<br />

al. 1993 (249) zwischen PTA und offener chirurgischer Revaskularisation bei jeweils 29 Patienten mit signifikanter unilateraler<br />

arteriosklerotischer NASt ist bei signifikant (p=0.05) höherer primärer Offenheitsrate nach Chirurgie und vergleichbarer<br />

sekundärer Offenheitsrate beider Verfahren der klinische Nutzen hinsichtlich des Effekts auf die Hypertonie nach PTA vs<br />

Chirurgie primär 83% vs 89% (p=0,52) und sekundär 90% vs 86% (p=1,22), so dass aus den Ergebnissen die<br />

Schlussfolgerung gezogen wird, dass bei unilateraler arteriosklerotischer Nast die initale PTA mit Follow-up und aggressiver<br />

Reintervention als Behandlungsverfahren der ersten Wahl anzusehen ist. Limitierend für die Studie ist das kurze Follow-up<br />

und das Fehlen von bilateralen Stenosen im Patientenkollektiv (249).<br />

Für die perkutane endovaskuläre Revaskularisation liegen Erfahrungen anhand retrospektiver Einzelstudien, Metaanalysen<br />

und prospektiver kontrolliert randomisierter Studien vor. In retrospektiven Einzelstudien sind nach PTA hinsichtlich des<br />

Blutdruckverhaltens klinische Erfolgsraten zwischen 4% und 23%,Teilerfolgsraten zwischen 20% und 78% sowie<br />

Misserfolgsraten zwischen 6% und 66% mit großer Streubreite dokumentiert (17, 29, 38, 115, 116, 130, 139, 209, 222, 240,<br />

248), rein ostiale Stenosen beeinflussen das Ergebnis deutlich negativ. So zeigen retrospektive PTA-Studien, in denen der<br />

klinische Erfolg mit der Lokalisation einer arteriosklerotischen NASt korreliert wird, eine deutlich geringere klinische Erfolgsrate<br />

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20<br />

bei ostialen gegenüber nicht ostialen Stenosen, wobei Erfolgsraten zwischen 0% und 10%, Teilerfolgsraten zwischen 0% und<br />

71,8% und Misserfolgsraten zwischen 22% und 100% mitgeteilt werden (38, 115, 130, 139, 209, 240) (siehe Tabelle 7). In<br />

zwei Metaanalysen von Ramsay et al. 1990 bei 464 Patienten und Martin et al. 1994 bei 653 Patienten wird nach PTA einer<br />

arteriosklerotischen NASt ein gemittelter klinischer Erfolg von 19% bzw. 10%, ein Teilerfolg von 52% bzw. 52% und ein<br />

Misserfolg von 30% bzw. 35% beschrieben (140, 188), in der Metaanalyse von Martin et al.1994 wird generell bei ostialer<br />

gegenüber nicht ostialer NASt eine schlechtere technische und klinische Ergebnislage mitgeteilt (140). Hypertonierezidive<br />

nach PTA einer arteriosklerotischen NASt können durch Rezidivstenosen verursacht sein und können durch sekundäre und<br />

tertiäre PTA-Eingriffe reduziert werden. In einer retrospektiven Studie von Martin et al. 1992 zeigt sich nach initialer PTA in<br />

einem Follow-up von >12 Monaten bei Patienten mit ostialer und nicht ostialer Stenose ein klinischer Nutzen primär von 48%,<br />

sekundär nach Reintervention der Rezidivstenosen von 57% und tertiär von 58% (139). In der Gruppe der ostialen Stenosen<br />

sind die klinischen Erfolgsraten (10% vs 22%) deutlich geringer bzw. die Misserfolgsraten (42% vs 32%) deutlich höher als bei<br />

Patienten mit nicht ostialer NASt, jüngere Patienten profitieren mehr (63%) als >70-jährige Patienten (41%) (139). In einer<br />

weiteren retrospektiven Studie von Klinge et al.1989 wird nach primärer PTA einer ostialen gegenüber einer nicht ostialen<br />

NASt eine RR-Normalisierung nur in 6,3% vs 22,4% beobachtet, ein Hypertonierezidiv infolge Rezidivstenose wird bei ostialer<br />

gegenüber nicht ostialer NASt in 18,5% vs 12,2% beobachtet (115). In einer retrospektiven Vergleichsstudie von Canzanello et<br />

al. 1989 zwischen Patienten mit ostialer und nicht ostialer NASt ist bei einer technischen Erfolgsrate von 62% vs 72% im<br />

späten Follow-up nach PTA die klinische Erfolgs-/Teilerfolgsrate bei ostialer Stensoe signifikant (p


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21<br />

stabilen Perfusionszustand hinweisen. Eine im Verlauf zunehmende progressive Organverkleinerung ist dagegen hinweisend<br />

auf eine progesssive NASt bzw. eine Rezidivstenose nach Revaskularisation und erfordert einen primären oder sekundären<br />

Revaskularisationseingriff. Bei poststenotischer kleiner ischämischer oder schwer arteriolosklerotisch veränderter Niere, deren<br />

Blutfluss unter 25% reduziert ist, ist durch die Revaskularisation nur in den wenigsten Fällen ein klinischer Nutzen für den<br />

Patienten zu erwarten, so dass hier alternativ eine Nephrektomie zur Verbesserung der Einstellbarkeit einer Hypertonie<br />

beitragen kann (140). Die Patientenüberlebenszeit wird nach renaler Revaskularisation durch mehrere Faktoren negativ<br />

beeinflusst. Sie ist signifikant verkürzt bei eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatinin >1,5 mg/dl) und Diabetes mellitus<br />

(p70 Jahre und schlecht einstellbarer Hypertonie (p70J, Geschlecht, entgleiste Hypertonie, Serumkreatinin 1,5mg/dl und Diabetes mellitus (p70% 26 Patienten mit<br />

medikamentöser 2-Fachkombination 21 Patienten mit PTA bzw. 2 Patienten mit Stent gegenübergestellt. In einem Follow-up<br />

von 6 Monaten zeigt sich in der PTA-Gruppe ein passager stärkerer Abfall des mittleren Blutdrucks bei signifikanter Reduktion<br />

der Medikamentenmenge (p=0,001) und -dosis (p=0,009) bei relativ hoher PTA-Komplikationsrate. Schlussfolgerung der<br />

Studie ist eine besser kontrollierbare Hypertonie nach PTA mit der Empfehlung einer individuellen Abwägung zwischen<br />

Medikamentendosierung einschließlich lipidsenkender Medikation und deren Nebenwirkungen, PTA-Effekt auf den Blutdruck<br />

und kardiovaskulärem Risiko bzw. PTA-Risiko (180). In der Vergleichsstudie von Webster et al. 1998 bei Patienten mit uniund<br />

bilateraler NASt >50% zwischen einer Medikamenten-Gruppe von 27 Patienten mit 2-/3-Fachkombination und eine PTA-<br />

Gruppe von 25 Patienten inklusive je 2 Patienten mit Nephrektomie und Bypasses wird im Follow-up von bis zu 54 Monaten in<br />

beiden Gruppen nach 6 Monaten kein signifikanter Unterschied im Blutdruckverhalten beobachtet, später in der PTA-Gruppe<br />

mit bilateraler NASt allerdings ein signifikant (p>0,05) stärkerer systolischer Blutdruckabfall, bei unilateraler NASt jedoch in der<br />

Medikamenten-Gruppe ein nicht signifikanter stärkerer systolischer Blutdruckabfall, die systemischen Komplikationsraten sind<br />

in beiden Gruppen identisch, die eingriffsbedingten Komplikationen nach PTA häufig (20% schwere Hämatome, 2 Dialysen). In<br />

einer zusätzlich untersuchten nicht randomisierten Gruppe von 80 Patienten lässt sich die Medikamentendosis nach PTA<br />

signifikant (p=0,003) reduzieren. Schlussfolgernd wird die Überlegenheit der PTA gegenüber der alleinigen<br />

Medikamentenbehandlung bei bilateraler NASt in der Hypertoniekontrolle herausgestellt bei allerdings zu akzeptierenden<br />

eingriffsbedingten Komplikationsraten (247). Im DRASTIC-Trial von van Jaarsveld et al. 2000 werden bei Patienten mit unioder<br />

bilateraler NASt >50% werden eine Medikamenten-Gruppe (2- und 3-Fachkombination) von 50 Patienten mit einer PTA-<br />

Gruppe von 56 Patienten inklusive 2 Patienten mit Stent in einem Follow-up bis 12 Monaten verglichen. Nach 3 Monaten kann,<br />

nachdem in der Medikamenten-Gruppe 22 Patienten mit einer PTA versorgt und in der PTA-Gruppe 3 sekundäre PTA-<br />

Eingriffe und 3 chirurgische Revaskularisationen durchgeführt worden waren, bei identischem systolisch/diastolischen<br />

Blutdruckverhalten in der PTA-Gruppe die Medikamentendosis signifikant (p


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22<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit und größerem Komplikationsrisiko durch eine Intervention sollte dagegen die medikamentöse<br />

Einstellung der Hypertonie bevorzugt werden mit aggressiver Blutdruckkontrolle, lipidsenkenden und<br />

thrombozytenaggregationshemmenden Substanzen unter sorgsamer Kontrolle der potentiell progressiven Erkrankung mittels<br />

regelmäßiger Bestimmung des Serumkreatinins und Durchführungs der renalen Duplex-Sonographie, um drohende<br />

Nierenarterienverschlüsse zu vemeiden (25). In einer strategischen Analyse von Plouin et al. 2001 kommt der Autor zu einem<br />

vergleichbaren Schluss und empfiehlt bei Patienten mit gut einstellbaren Blutdruckwerten und fehlender progressiver<br />

Nierenfunktionsstörung die Fortsetzung einer medikamentöse Behandlung, hingegen bei Patienten ohne ausreichende<br />

Nachsorgemöglichkeit mit schlecht einstellbarer Hypertonie, Medikamentenunverträglichkeit und progressiver<br />

Nierenerkrankung statt einer aggressiven medikamentösen Therapie eine PTA oder Stent-Implantation (181).<br />

Tabelle 7: PTA bei arteriosklerotischer NASt<br />

Klinischer Effekt auf die arterielle Hypertonie<br />

Tabelle 8: Stents bei arteriosklerotischer NASt<br />

Klinischer Effekt auf die arterielle Hypertonie<br />

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23<br />

Ischämische Nephropathie, chronische Niereninsuffizienz<br />

Eine ischämische Nephropathie ist die Folge von hämodynamischen und strukturellen intrarenalen Veränderungen bei<br />

vorgeschalteter progressiver arteriosklerotischer NASt im kritischen Bereich. Unterschreitet der Perfusionsdruck die Grenzen<br />

der Autoregulation, kommt es infolge einer lokalen Mangelperfusion über NO-Produktion, erhöhte Endothelin-1-Aktivität und<br />

Aktivierung des lokalen Renin-Angiotensin-Systems zur tubulären Atrophie und zur späteren interstitiellen Fibrose mit<br />

komplexer renaler Funktionsstörung. Die ischämische Nephropathie definiert sich somit als progressiver Verlust der<br />

Nierenstruktur und -funktion mit histologisch nachweisbarer fokaler Glomerulosklerose, periglomerulärer und<br />

tubulointerstitieller Fibrose mit einem damit korrelierenden funktionalen Anstieg des Serumkreatinins, einem Abfall der<br />

Kreatinin-Clearance als Ausdruck des GFR-Abfalls, einer Proteinurie und einer Natriumretention (39, 40, 79, 266).<br />

Die renale Funktionseinschränkung wird bei unilateraler NASt durch die Funktion einer gesunden kontralatralen Nieren<br />

kompensiert und ist nicht durch ein erhöhtes Serumkreatinin zu erkennen. Sie führt dann zu einem erhöhten Serumkreatinin,<br />

wenn eine bilaterale NASt, eine NASt bei Einzelniere oder eine unilaterale NASt mit funktionseingeschränkter kontraleraler<br />

Niere vorliegt. Die ischämische Nephropathie ist ein partiell reversibler Vorgang, solange es nicht zur Fibrose und zum<br />

permanenten Nephronverlust kommt. Die renale Atrophie als Konsequenz einer NASt wird vom Schweregrad und von der<br />

Progression der Erkrankung beeinflusst (39, 79), kann ursächlich zur Ausbildung einer Niereninsuffizienz beitragen (85, 163,<br />

191, 232, 233) und in schweren Fällen in der terminalen Niereninsuffizienz und Urämie enden. Der genaue Beitrag der<br />

arteriosklerotischen NASt an der Entwicklung einer terminalen Niereninsufizienz ist in der heute verfügbaren Literatur nicht klar<br />

definiert. Hinsichtlich des Beitrags einer arteriosklerotischen NASt an einer progressiven Nierenfunktionsverschlechterung<br />

zeigt eine prospektive Studie von Dean et al. 1981 an 41 medikamentös behandelten Patienten mit arteriosklerotischer NASt<br />

im Follow-up von 28 Monaten bei 46% eine Zunahme des Serumkreatinins, bei 29% einen Abfall der GFR von 25%-50% und<br />

bei 37% der Fälle eine Nierenparenchymreduktion >10% (57). Die ischämische Nephropathie bei arteriosklerotischer NASt tritt<br />

überwiegend gemeinsam mit einer arteriellen Hypertonie auf. Die arterielle Hypertonie vor allem im akzelerierten oder<br />

malignen Stadium ist sowohl Ursache als auch Folge einer renalen Erkrankung und unabhängig von anderen Ursachen wie<br />

einer NASt oder Atheroembolie als Hauptfaktor für eine Progression in die terminale Niereninsuffizienz anzusehen (31, 100,<br />

113). Durch randomisierte Studien ist gesichert, dass eine Kontrolle der Hypertonie den Progressionsprozess bei Patienten mit<br />

Niereninsuffizienz verzögern kann (20). Die Patientenüberlebenszeit wird allein durch den Schweregrad einer NASt beeinflusst<br />

und durch eine zusätzliche progressive Einschränkung der Nierenfuktion weiter verkürzt (54, 57, 79). In entsprechenden<br />

Studien werden 4-Jahresüberlebenszeiten bei arteriosklerotischen Patienten mit NASt vs ohne NASt mit 57% (unilateral vs<br />

bilateral: 59% vs 47%) vs 89% angegeben (p95% liegen die Überlebenszeiten<br />

bei 70%, 68% und 48% (68). 3-Jahresüberlebenszeiten bei Patienten mit arteriosklerotischer NASt und Serumkreatininwerten<br />

2mg/dl werden mit 92% vs 74% vs 51% mitgeteilt (65), Patienten mit arteriosklerotischer NASt<br />

und noch nicht dialysepflichtiger Niereninsuffizienz haben eine 2-Jahresüberlebensrate von 97,3% bei unilateraler Stenose,<br />

82,4% bei bilateraler Stenose und 44,7% bei NASt einer Einzelniere (79). Die Beziehungen zwischen erhöhtem<br />

Serumkreatinin und Mortalitätsraten sind komplex und multifaktoriell, wobei außer dem Schweregrad der generalisierten<br />

Arteriosklerose auch andere Komorbiditäten, z.B. Diabetes mellitus und die arterielle Hypertonie, eine wesentliche Rolle<br />

spielen. Die am meisten relevante klinische Konsequenz für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung ist die Progression in<br />

die Dialysepflicht. Es ist nicht eindeutig klar, wie viele Patienten auf Grund einer NASt dialysepflichtig werden. Allerdings zeigt<br />

eine Review-Studie an über 7.200 Patienten mit Niereninsuffizienz im Endstadium, dass bei 1,24% der US-amerikanischen<br />

dialysepflichtigen Bevölkerung eine okklusive Erkrankung der Nierenarterien kausal eine Rolle spielt (225), in weiteren Studien<br />

findet sich bei 22% der Patienten über 50 Jahre, die für eine Dialyse vorgesehen waren (5) bzw. bei 12% der Patienten, die<br />

auf Grund verschiedener Kausalitäten dialysepflichtig wurden, eine NASt (135) und bei bis zu 20% der älteren Patienten wird<br />

eine ischämische Nephropathie als Ursache einer terminalen Niereninsuffizienz mit Dialysebeginn vermutet (165). Patienten<br />

mit renovaskulärer Erkrankung und Progression in die terminale Niereninsuffizienz mit Dialysefolge haben eine deutlich<br />

erhöhte Mortalitätsrate bzw. verkürzte Lebenserwartung. Es werden 2-Jahresüberlebensraten von nur 56% mitgeteilt (135), in<br />

der MEDICARE-Experience beträgt die mittlere Überlebenszeit bei Patienten >65 Jahre nur 2,7 Jahre (68), in einer<br />

retrospektiven Studie von Mailloux et al. 1988, in der die Überlebensraten von dialysepflichtigen Patienten unterschiedlicher<br />

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24<br />

Kausalitäten kontrolliert werden, zeigen sich bei arteriosklerotischer renovaskulärer Erkrankung gegenüber anderen Ursachen<br />

der terminalen Niereninsuffizienz (Diabetes mellitus, chronische Glomerulonephritis, polyzystische Nierenerkrankung) deutlich<br />

kürzere 2-, 3-, 4- und 5-Jahrensüberlebensraten von 52%, 33%, 16% und 8% (134).<br />

Indikationen zur renalen Revaskularisation bei symptomatischer arteriosklerotischer NASt mit<br />

eingeschränkter Nierenfunktion<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse II a, 'Evidenzklasse' B<br />

Die renale Revaskularisation ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter bilateraler NASt<br />

oder NASt einer Einzelniere mit progressiver chronischer Nierenerkrankung<br />

Klasse II b, 'Evidenzklasse' C<br />

Die renale Revaskularisation kann in Betracht gezogen werden bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter<br />

unilateraler NASt und chronischer Niereninsuffizienz<br />

Die im nicht fortgeschrittenen Stadium potentiell reversible ischämische Nephropathie bei NASt kann durch<br />

revaskularisierende Maßnahmen behandelt und die reduzierte Nierenfunktion positiv beeinflusst werden. Bei einem Teil der<br />

Patienten mit hämodynamisch signifikanter arteriosklerotischer NASt lässt sich daher die Nierenfunktion verbessern<br />

(Serumkreatininabfall >15%-20% = Erfolg) und bei einem weiteren Teil stabilisieren (Serumkreatininveränderung 40 ml/min, Gruppe A) gegenüber einer<br />

Patientengruppe mit progredienter Verschlechterung der Nierenfunktion >30%/6Mo (GFR


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25<br />

bioptische Nachweis erhaltener Glomeruli und Tubuli in der stenosierten und kontralateralen Niere, eine gute linksventrikuläre<br />

Funktion (p1,5 mg/dl bzw.


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26<br />

Tabelle 10: Stents bei arteriosklerotischer NASt<br />

Klinischer Effekt auf die die Nierenfunktion<br />

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27<br />

Rezidivierende unerklärliche Herzinsuffizienz,<br />

rezidivierendes Lungenödem, instabile Angina<br />

Patienten mit hämodynamisch signifikanter NASt können bei eingeschränkter Nierenfunktion bzw. reduzierter Natriurese eine<br />

Volumenüberlastung des Blutkreislaufs entwickeln. Bei Patienten mit dieser Konstellation wird in der Literatur mehrfach über<br />

ein plötzlich auftretendes Lungenödem, das sog. "Flash-Ödem" berichtet (63, 136, 178). Ursächlich steht hinter dem Flash-<br />

Ödem die Volumenüberlastung des Blutkreislaufs bei bilateraler NASt, NASt einer Einzelniere oder unilateraler NASt mit<br />

eingeschänkter Funktion der kontralateralen Niere. Weiterhin wird über das Auftreten einer Herzinsuffizienz und eines<br />

instabilen Koronarsyndroms bei Patienten mit renovaskulärer Erkrankung berichtet (9, 149, 172, 219). Die kausalen<br />

Zusammenhänge erscheinen komplex, im speziellen Fall ist die renovaskuläre Hypertonie, eine eingeschränkte Nierenfunktion<br />

und die Stimulation von Angiotensin II verantwotlich zu machen für die Hypervolämie mit Überlastung des Blutkreislaufs,<br />

zusätzlich spielen eine gesteigerte linksventrikuläre Nachlast bei sekundärer angiotensininduzierter peripherer arterieller<br />

Vasokonstriktion und direkte Effekte von Angiotensin II am Myocard mit plötzlichem Anstieg des myocardialen<br />

Sauerstoffbedarfs eine Rolle. Das Syndrom kann mit dem Koronarsyndrom verwechselt werden, die Diagnose erfordert eine<br />

hohes Maß an klinischer Erfahrung (136).<br />

Indikationen zur renalen Revaskularisation bei symptomatischer arteriosklerotischer NASt mit<br />

kardiopulmonalen Problemen<br />

Empfehlungen nach 'Evidenzklassen'<br />

Klasse I, 'Evidenzklasse' B<br />

Die renale Revaskularisation ist sinnvoll und indiziert bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter bilateraler NASt<br />

und NASt einer Einzelniere bei rezidivierender unerklärlicher Herzinsuffizienz oder plötzlich auftretendem<br />

unerklärlichen Lungenödem<br />

Klasse II a, 'Evidenzklasse' B<br />

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28<br />

Litertur<br />

Die renale Revaskularisation kann in Betracht gezogen werden bei Patienten mit hämodynamisch signifikanter<br />

bilateraler NASt und NASt einer Einzelniere bei instabiler Angina<br />

Durch inzwischen zahlreiche Studien belegt, meist in Form von Fallberichten oder kleineren Patientenkollektiven, die für eine<br />

statistische Evidenzbewertung nicht ausreichen, können bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie und pulmonalem Flash-<br />

Ödem, instabiler Angina oder plötzlicher unerklärlicher Herzinsuffizienz diese Symptome durch eine renale Revaskularisation<br />

entweder mittels PTA oder chirurgischem Eingriff beseitigt werden durch Unterbrechung der Angiotensin II-Stimulation,<br />

Normalisierung des peripheren Gefäßwiderstands, Verbesserung der arteriellen Hypertonie und Stabilisierung der renalen<br />

Ausscheidungsfunktion. Der potentielle therapeutische Nutzen einer renalen Stentimplantation ist bei dieser speziellen<br />

Symptomatologie vor allem bei bilateraler NASt bzw. NASt einer Einzelniere nachgewiesen (24, 77, 78, 111, 145, 176).<br />

Größere kontrolliert randomisierte klinische Studien fehlen zu diesem Thema allerdings bisher.<br />

In einer retrospektiven Studie an Patienten mit arteriosklerotischer NASt, bei denen ein Lungenödem aufgetreten war (bei 41%<br />

der Patienten mit bilateraler NASt und 12% der Patienten mit unilateraler NASt und kontralateraler Niere), führte die renale<br />

Stentimplantation zu einem Verschwinden des Lungenödems bei 77% der Patienten mit bilateraler NASt aber nur bei 1 von 3<br />

Patienten mit unilateraler NASt, bei den 5 erfolglos behandelten Patienten mit bilateraler NASt ließ sich in allen Fällen<br />

ursächlich eine Instent-Stenose oder -thrombose nachweisen (24). In einer weiteren prospektiven Studie an selektierten<br />

Patienten mit überwiegend bilateraler hämodynamisch signifikanter NASt und den Symptomen einer instabilen Angina bzw.<br />

einer Herzinsuffizienz auf Grund hämodynamischer und neurohormonaler Effekte wird nach erfolgreicher renaler<br />

Stentrevaskularisation im Follow-up von 8,4 Monaten über eine spontane Verbesserung der kardialen Symptome bei 73% der<br />

Fälle berichtet (111), bei Patienten mit bilateraler NASt war nach renaler Stentbehandlung die Wiederaufnahme einer<br />

medikamentösen Therapie mit ACE-Hemmern, die ansonsten zum Nierenversagen geführt hätte, möglich.<br />

Zusammenfassend kann eine renale Stentrevaskularisation durch Reperfusion der ischämischen Nieren und Reduktion der<br />

Stimulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems zur Normalisierung der Nierenfunktion, des peripheren<br />

Gefäßwiderstands, der Natiurese und des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens führen. Da Anginasymptome und die<br />

Herzinsuffizienz unabhängig von der renalen Hämodynamik allerdings viele verschiedene Ursachenmechanismen haben, z.B.<br />

die üblicherweise dominierende progressive Koronarsklerose, ist eine veranwortungsbewußte Patientenselektion durch<br />

Ausschluss dieser Ursachen erforderlich, bevor eine interventionelle Behandlung der renovaskulären Erkrankung in Erwägung<br />

gezogen wird.<br />

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Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) und der Deutschen Röntgengesellschaft<br />

(DRG)<br />

Kontaktadresse:<br />

Prof. Dr. med. Ingolf Peter Arlart<br />

Facharzt für Radiologe und Innere Medizin, Teilgebiet Nephrologie<br />

ÄD der Klinik für Diagnostische und interventionelle Radiologie<br />

Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart<br />

PDF erzeugt: 23.11.2012


<strong>AWMF</strong> online - S1-Leitlinie Radiologie: Diagnostik und Therapie der <strong>Nierenarterienstenose</strong><br />

32<br />

e-mail: an die Geschäftsstelle der DRG office@drg.de<br />

Erstmals erarbeitet:<br />

06/2009<br />

Zuletzt aktualisiert:<br />

Nächste Überprüfung geplant:<br />

06/2014<br />

Stand der letzten Aktualisierung: 06/2009<br />

© Deutsche Röntgengesellschaft<br />

Autorisiert für elektronische Publikation: <strong>AWMF</strong> online<br />

HTML-Code aktualisiert: 23.11.2012<br />

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