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Der Fersenschmerz / Plantarfasziitis - und Fußchirurgie

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Unterscheiden muss man zwischen den<br />

Schmerzen an der Fersenunterseite<br />

(unterer <strong>Fersenschmerz</strong>, <strong>Plantarfasziitis</strong>)<br />

<strong>und</strong> den Schmerzen an der hinteren<br />

Ferse, die mit einem Überbein <strong>und</strong> einem<br />

Schleimbeutel verb<strong>und</strong>en sein können<br />

(Hagl<strong>und</strong> - Ferse).<br />

<strong>Der</strong> untere <strong>Fersenschmerz</strong><br />

<strong>Der</strong> im Röntgenbild<br />

sichtbare Sporn an<br />

der Ferse wird oft<br />

fälschlich für die<br />

Schmerzen beim<br />

Auftreten verantwortlich<br />

gemacht.<br />

Andererseits verspüren<br />

viele Patienten<br />

mit Fersensporn<br />

keinerlei Beschwerden<br />

bzw. es<br />

werden <strong>Fersenschmerz</strong>enangege-<br />

ben <strong>und</strong> im Röntgenbild ist überhaupt<br />

keine Veränderung sichtbar.<br />

Wie entsteht der untere<br />

<strong>Fersenschmerz</strong>?<br />

<strong>Der</strong> untere <strong>Fersenschmerz</strong><br />

wird durch<br />

eine Entzündung<br />

der Plantarfaszie<br />

hervor-gerufen, die<br />

als <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

bezeichnet wird.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

zugr<strong>und</strong>e liegt eine<br />

schmerzhafte Reizung<br />

der Sehnenplatte<br />

(siehe Abbildung),<br />

die dazu angelegt<br />

ist, den Fuß<br />

vor dem Durchfedern in Richtung Plattfuß<br />

zu bewahren.<br />

Liegt bereits ein Plattfuß vor (oft in Verbindung<br />

mit einem Knickfuß), so ist die<br />

Faszie überdehnt <strong>und</strong> schmerzhaft gereizt.<br />

Liegt das Gegenteil (ein Hohlfuß) vor<br />

mit übertriebenem Fußgewölbe, so muss<br />

die Faszie mehr Dehnung <strong>und</strong> somit<br />

ebenfalls eine Reizung ertragen, um das<br />

Körpergewicht abzufedern (siehe Abbildung).<br />

Hand-, Ellenbogen- <strong>und</strong> Fußchirurgie<br />

<strong>Der</strong> <strong>Fersenschmerz</strong> / <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

Ferse<br />

entzündete<br />

Faszie<br />

Plantarfaszie<br />

Fersensporn im<br />

Röntgenbild<br />

Entzündlich veränderte<br />

Plantarfaszie<br />

Unterstrichen wird diese Darstellung<br />

durch die Beobachtung, dass die Mehrzahl<br />

der Patienten mit <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

übergewichtig sind <strong>und</strong> fast immer eine<br />

der Störungen der Fußstatik aufweisen.<br />

Wie zeigt sich eine <strong>Plantarfasziitis</strong>?<br />

Schmerzpunkt an der<br />

Ferse<br />

Stärkster Schmerz<br />

an der Fersenunterseite<br />

morgens beim<br />

ersten Aufstehen,<br />

der sich nach einer<br />

Eingewöhnungsphase<br />

abschwächt,<br />

um sich im Laufe<br />

des Tages je nach<br />

Intensität der Be-lastung am Tage bis zum<br />

Abend wieder zu verstärken.<br />

Behandlung der <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

Um das schmerzhafte Durchfedern <strong>und</strong><br />

damit die Überreizung der Plantarfaszie<br />

zu verhindern, fertigt man Einlagen an, die<br />

so geformt sind, dass sie das Fußgewölbe<br />

abstützen <strong>und</strong> evtl. sogar aufrichten.<br />

Damit ist in den überwiegenden Fällen<br />

das Problem zumindest stark abgeschwächt,<br />

zumeist aber beseitigt.<br />

Voraussetzung allerdings ist die Anfertigung<br />

von oft ungewöhnlich hohen Einla-<br />

Plantarfaszie<br />

Die Belastungspunkte des Fußgewölbes<br />

gen, die Anfangs das Gefühl vermitteln<br />

sollen, als wenn man auf einem Rohr<br />

läuft. Geeignete Schuhe <strong>und</strong> Nachkorrekturen<br />

der Einlagen bis zum erwünschten<br />

Tragekomfort sind unerlässlich, oft<br />

etwas mühsam <strong>und</strong> zeitraubend, aber<br />

lohnend.<br />

Praxis in der ATOS-Klinik<br />

Gemeinschaftspraxis:<br />

Dr. med. Sigm<strong>und</strong> Polzer<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

D-Arzt für Arbeits<strong>und</strong><br />

Schulunfälle<br />

Hand- <strong>und</strong> Fußchirurgie<br />

Dr. med. Hans-Werner Bouman<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Hand- <strong>und</strong> Ellenbogenchirurgie<br />

Dr. med. Steffen Berlet<br />

Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgie<br />

Hand- <strong>und</strong> Fußchirurgie<br />

ATOS - Praxisklinik<br />

Bismarckstraße 9 - 15<br />

(am Bismarckplatz)<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel.: 06221 - 983370<br />

Fax: 06221 - 983389<br />

Zentrale:<br />

06221- 9830<br />

E-Mail:<br />

polzer@atos.de<br />

bouman@atos.de<br />

berlet@atos.de<br />

www.atos.de<br />

www.hand-fusschirurgie.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

8.00 – 12.00 Uhr<br />

Montag bis Donnerstag<br />

15.00 – 18.00 Uhr<br />

Unfälle:<br />

Montag bis Donnerstag<br />

8.00 – 18.00 Uhr<br />

Freitag<br />

8.00 – 13.00 Uhr


Die Einlagen sollen auch zu<br />

Hause getragen werden. Häufig<br />

wird berichtet, dass nicht selten<br />

mit der <strong>Plantarfasziitis</strong> eine Verkürzung<br />

der Achillessehne einhergeht.<br />

Daher berichten nicht<br />

wenige Patienten über Linderung<br />

ihrer Beschwerden, wenn<br />

sie regelmäßig die Achillessehne<br />

dehnen.<br />

Korrektureinlage zur Behandlung der<br />

<strong>Plantarfasziitis</strong><br />

Die Literaturangaben über den<br />

Erfolg der Behandlung der <strong>Plantarfasziitis</strong><br />

mit Einlagen liegen<br />

zwischen 70 <strong>und</strong> 80 %, was auch<br />

unseren Erfahrungen entspricht.<br />

Welchen Erfolg haben<br />

andere Behandlungsmaßnahmen?<br />

Weder die Stoßwellentherapie,<br />

noch die chirurgische Einkerbung<br />

der Plantarfaszie können in der<br />

Literatur statistisch gesicherte<br />

gute Ergebnisse nachweisen.<br />

Eine Injektion mit Kortison an die<br />

Plantarfaszie sollte unterbleiben,<br />

da sie die Gefahr des Reißens<br />

der Faszie in sich birgt.<br />

Gibt es weitere Ursachen<br />

für den <strong>Fersenschmerz</strong>?<br />

Wenn die bisher geschilderte<br />

konservative Therapie bei der<br />

<strong>Plantarfasziitis</strong> versagt, kommt<br />

eine weitere Ursache für dieses<br />

Krankheitsbild in Betracht – nämlich<br />

die Kompression eines Nervs<br />

an der Innenseite der Ferse.<br />

Es gibt definierte Nerven in diesem<br />

Bereich, die die Ferse mit<br />

Gefühl versorgen <strong>und</strong> / oder für<br />

die Bewegung der Kleinzehe mit<br />

verantwortlich sind. Diese Nerven<br />

verlaufen zwischen zwei Muskeln,<br />

deren Ränder sie abklemmen<br />

können.<br />

Nerven mit Einengungsstellen<br />

an der Fußinnenseite<br />

Leider gibt es keine sichere neurologische<br />

Messmethode (ähnlich<br />

wie bei der Messung des Karpaltunnelsyndroms),<br />

mit der die<br />

Störung der Nervenfunktion<br />

nachgewiesen werden kann.<br />

Es handelt sich hier um eine Ausschlussdiagnose:<br />

Versagt die Einlagetherapie,<br />

so muss ein Nerv<br />

eingeklemmt sein.<br />

Dies hat die operative Freilegung<br />

dieser Nerven zur Folge mit Einkerbung<br />

der Muskelränder <strong>und</strong><br />

damit Befreiung der Nerven. Auch<br />

hier gibt es keine h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Erfolgsquote. Gute vier<br />

Wochen Erholungszeit nach der<br />

Operation müssen eingerechnet<br />

werden.<br />

Die oft wahllose Vielfalt bei der<br />

Therapie der <strong>Plantarfasziitis</strong> zeigt<br />

die allgemeine Unsicherheit begründet<br />

in der Vielfältigkeit der<br />

Symptome des Krankheitsbildes,<br />

das zu den so genannten selbstlimitierenden<br />

Krankheitsbildern<br />

gehört. Das heißt, es kann genauso<br />

gut von selbst verschwinden.<br />

Weitere Informationen zu hand<strong>und</strong><br />

fußchirurgischen Problemen<br />

erhalten Sie im Internet<br />

unter der Adresse:<br />

www.hand-fusschirurgie.de

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