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Schnellender Finger, Schnapp – Finger - und Fußchirurgie

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Was ist ein <strong>Schnellender</strong><br />

<strong>Finger</strong>?<br />

Das <strong>Schnapp</strong>en<br />

eines <strong>Finger</strong>s<br />

ist eine<br />

sehr häufige<br />

Erkrankung,<br />

wobei mehr<br />

Frauen als<br />

Männer davon<br />

betroffen sind.<br />

Es können alle<br />

<strong>Finger</strong> davon<br />

befallen werden,<br />

also sowohl<br />

der Daumen<br />

als auch<br />

die übrigen<br />

vier <strong>Finger</strong>.<br />

Wenn der <strong>Finger</strong> gebeugt wird, bleibt er in<br />

der gebeugten Stellung hängen <strong>und</strong> kann<br />

nur mit Kraft oder unter Zuhilfenahme der<br />

anderen Hand wieder gestreckt werden.<br />

Dadurch entsteht ein deutlich sicht- <strong>und</strong><br />

fühlbares <strong>Schnapp</strong>en, das auch sehr<br />

schmerzhaft sein kann.<br />

Wie kommt es zu dem<br />

<strong>Schnapp</strong>en?<br />

Die Beugesehnen der <strong>Finger</strong> verlaufen in<br />

engen Kanälen. Dadurch werden sie sicher<br />

beim Beugen <strong>und</strong> Strecken des Fin-<br />

Hand-, Ellenbogen- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong><br />

<strong>Schnellender</strong> <strong>Finger</strong>, <strong>Schnapp</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Finger</strong><br />

(Tendovaginitis stenosans)<br />

Sehnen<br />

Beugesehnen mit knotiger<br />

Verdickung vor dem Ringband<br />

<strong>Schnapp</strong>ender Daumen<br />

mit Knoten in der Beugesehne<br />

Sehnenknoten<br />

Ringbänder<br />

gers geführt, so wie das<br />

Stahlseil im Bowdenzug<br />

der Handbremse am Fahrrad.<br />

Der Eingang eines<br />

solchen Kanals liegt etwas<br />

vor dem Gr<strong>und</strong>gelenk auf<br />

der Beugeseite der Hand.<br />

Er besteht aus mehreren<br />

Abschnitten, den so genannten<br />

Ringbändern <strong>und</strong><br />

endet an Endgelenk des<br />

<strong>Finger</strong>s. Wenn die Sehnen<br />

nun knotig verdickt<br />

sind, bleibt dieser Knoten<br />

am Eingang des Kanals<br />

hängen <strong>und</strong> kann nur mit<br />

Gewalt wieder hineingezogen<br />

werden. Auch umgekehrt<br />

rutscht der Knoten bei Zug an der<br />

Sehne <strong>und</strong> Beugung des <strong>Finger</strong>s schnappend<br />

aus dem Kanal wieder heraus.<br />

a<br />

Sehnenknoten<br />

Der Sehnenknoten sitzt bei gebeugtem <strong>Finger</strong><br />

vor dem Ringband (a) <strong>und</strong> schnappt bei<br />

der Streckung in das Ringband hinein (b)<br />

Warum verdickt sich die<br />

Beugesehne?<br />

Die Sehnen sind von einem dünnen Gleitgewebe<br />

umgeben. Durch eine Überlastung<br />

oder eine Überbeanspruchung kann dieses<br />

Gleitgewebe gereizt werden <strong>und</strong> die Sehnenfasern<br />

aber auch das umgebende Ringband<br />

verdicken sich. Sind die Ringbänder<br />

nun von Natur aus sehr eng angelegt,<br />

kommt es bereits bei einer leichten knotigen<br />

Auftreibung der Sehne zu einer<br />

b<br />

Praxis in der ATOS-Klinik<br />

Gemeinschaftspraxis:<br />

Dr. med. Sigm<strong>und</strong> Polzer<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

D-Arzt für Arbeits<strong>und</strong><br />

Schulunfälle<br />

Hand- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong><br />

Dr. med. Hans-Werner Bouman<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Hand- <strong>und</strong> Ellenbogenchirurgie<br />

Dr. med. Steffen Berlet<br />

Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgie<br />

Hand- <strong>und</strong> <strong>Fußchirurgie</strong><br />

ATOS - Praxisklinik<br />

Bismarckstraße 9 - 15<br />

(am Bismarckplatz)<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel.: 06221 - 983370<br />

Fax: 06221 - 983389<br />

Zentrale:<br />

06221- 9830<br />

E-Mail:<br />

polzer@atos.de<br />

bouman@atos.de<br />

berlet@atos.de<br />

www.atos.de<br />

www.hand-fusschirurgie.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

8.00 <strong>–</strong> 12.00 Uhr<br />

Montag bis Donnerstag<br />

15.00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr<br />

Unfälle:<br />

Montag bis Donnerstag<br />

8.00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr<br />

Freitag<br />

8.00 <strong>–</strong> 13.00 Uhr


Blockierung. Diese kann sich im<br />

Laufe der Zeit noch verstärken, so<br />

dass der <strong>Finger</strong> gar nicht mehr<br />

bewegt werden kann. Die Ursache<br />

scheint demnach primär die angeborene<br />

Enge des Gleitkanals zu<br />

sein. Sek<strong>und</strong>är kommt es dann im<br />

Rahmen einer Überbeanspruchung<br />

zu der immer stärker werdenden<br />

Blockierung.<br />

Welche Symptome<br />

finden sich noch?<br />

Typisch ist das oben beschriebene<br />

<strong>Schnapp</strong>en des <strong>Finger</strong>s. Am<br />

Beginn der Erkrankung findet sich<br />

nicht selten aber nur eine Steifigkeit<br />

der <strong>Finger</strong> besonders morgens.<br />

Es kommt dann zu Schmerzen<br />

beim Faustschluss <strong>und</strong> bei der<br />

Streckung im Gr<strong>und</strong>gelenk. Die<br />

Schmerzen können zur Streckseite<br />

hin bis in das Mittelgelenk ausstrahlen.<br />

Über dem Mittelhandkopf<br />

kann man gut eine knotige<br />

Verdickung im Sehnenverlauf fühlen,<br />

besonders bei aktiver Beugung<br />

<strong>und</strong> Streckung. Der Druck<br />

hier ist oft sehr schmerzhaft.<br />

Was kann man gegen<br />

das <strong>Schnapp</strong>en tun?<br />

Gelegentlich verschwinden die<br />

Bewegungseinschränkung <strong>und</strong> die<br />

Schmerzen von selbst wieder. In<br />

den meisten Fällen nehmen die<br />

Beschwerden aber zu. Äußerliche<br />

Einreibungen <strong>und</strong> das Ruhigstellen<br />

der <strong>Finger</strong> oder der Hand helfen<br />

kaum.<br />

Ein gutes Mittel, die Schmerzen<br />

<strong>und</strong> das <strong>Schnapp</strong>en zu verringern<br />

oder sogar ganz zu beseitigen ist<br />

eine Spritze in den Sehnenkanal<br />

mit einem lang wirkenden Kortisonpräparat.<br />

Kehren die Beschwerden aber<br />

immer wieder zurück, sollte eine<br />

Spaltung des ersten Ringbandes<br />

durchgeführt werden. Hierzu wird<br />

in Betäubung des Arms oder der<br />

Hand ein kleiner Schnitt über der<br />

Sehne gemacht <strong>und</strong> der Eingang<br />

des Sehnenkanals freigelegt <strong>und</strong><br />

aufgetrennt. Anschließend kann<br />

der <strong>Finger</strong> wieder frei bewegt<br />

werden. Der Sehnenkanal wächst<br />

im Laufe von einigen Tagen<br />

wieder zusammen, ist dann aber<br />

so weit, dass die Sehnen nicht<br />

mehr hängen bleiben.<br />

Nach der Durchtrennung des<br />

Ringbands bleibt der Knoten nicht<br />

mehr hängen.<br />

Was geschieht nach<br />

der Operation?<br />

Wenn die Betäubung nachlässt,<br />

können Sie ein Schmerzmittel<br />

einnehmen, das wir Ihnen rezeptiert<br />

haben. In den meisten Fällen<br />

kommen Sie aber ohne Tabletten<br />

aus. Sie sollten die <strong>Finger</strong> sofort<br />

vorsichtig bewegen, so wie der<br />

Verband es erlaubt. Die Zeichnungen,<br />

die Sie mitbekommen<br />

haben, zeigen Ihnen einige<br />

Übungen, die Sie durchführen<br />

sollten. Sie dürfen prinzipiell mit<br />

der Hand alles tun, was Ihnen<br />

keine Schmerzen bereitet. Der<br />

Schmerz ist ein gutes Zeichen<br />

dafür, dass Sie die Aktivitäten<br />

übertrieben haben. Nach zwei bis<br />

drei Tagen sollte der Verband gewechselt<br />

werden, es genügt dann<br />

eine kleine Binde oder sogar nur<br />

noch ein Pflaster, das die W<strong>und</strong>e<br />

bedeckt. Die Fäden werden 10<br />

Tage nach dem Eingriff gezogen.<br />

Welche<br />

Komplikationen<br />

können eintreten?<br />

Infektion: Nach jeder Operation<br />

kann es zu einer Entzündung der<br />

W<strong>und</strong>e kommen. Dies müsste mit<br />

einem Antibiotikum behandelt<br />

werden. In seltenen Fällen wären<br />

dann auch weitere Eingriffe notwendig.<br />

Narbe: Wenn die W<strong>und</strong>e verheilt<br />

ist, bildet sich eine Narbe, die anfänglich<br />

etwas druckschmerzhaft<br />

<strong>und</strong> empfindlich ist. Vorsichtige<br />

Massagen mit einer Fettcreme<br />

helfen, das Narbengewebe aufzulockern.<br />

Steifigkeit: Gelegentlich leiden<br />

Patienten nach dem Eingriff unter<br />

einer Steifigkeit der <strong>Finger</strong>gelenke,<br />

die mit einer Schwellung im<br />

Operationsbereich oder sogar mit<br />

einer Verdickung des gesamten<br />

<strong>Finger</strong>s einhergehen kann. Bei<br />

wem diese Komplikation eintritt,<br />

kann im Voraus nicht gesagt werden.<br />

Eine engmaschige Kontrolle<br />

mit physiotherapeutischer Behandlung<br />

kann dann eventuell<br />

notwendig sein.<br />

Nervenverletzung: Die Nerven,<br />

die seitlich an dem Beugesehnenkanal<br />

verlaufen, können bei der<br />

Operation verletzt werden, so<br />

dass ein Taubheitsgefühl am <strong>Finger</strong><br />

entsteht. Dies ist aber nur<br />

sehr selten der Fall. Der Nerv<br />

wird dann so schnell wie möglich<br />

genäht.<br />

Weitere Informationen zu hand<strong>und</strong><br />

fußchirurgischen Problemen<br />

erhalten Sie im Internet unter der<br />

Adresse:<br />

www.hand-fusschirurgie.de

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