Fachbeiträge - und Fußchirurgie
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<strong>Fachbeiträge</strong><br />
Planung <strong>und</strong> minimal-invasive<br />
Implantation<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Designs muss das Implantat<br />
exakt in der Mittellinie zentriert <strong>und</strong> möglichst<br />
weit posterior im komplett ausgeräumten<br />
Zwischenwirbelraum platziert werden<br />
(Abb. 7-11 <strong>und</strong> 17,18). Dies erfordert eine<br />
äußerst präzise präoperative Planung <strong>und</strong><br />
OP-Technik.<br />
Die präoperative Planung beinhaltet neben<br />
Standard-Röntgen (Abb. 13) <strong>und</strong> MRT der LWS<br />
(Abb. 14-15) eine virtuelle 3D-CT-Angiographie<br />
(Abb. 16), um Ausdehnung, Form <strong>und</strong> Topographie<br />
der retroperitonealen Gefäße darzustellen.<br />
Die genaue Kenntnis der individuellen<br />
Gefäßsituation beeinflusst die Wahl des chirurgischen<br />
Zugangs. In wenigen Fällen, z.B.<br />
bei kompletter Überlagerung der ventralen<br />
Zirkumferenz des intendierten Bandscheibenraumes<br />
durch die venöse Bifurkation, könnte<br />
sich aus der Lage der Gefäße eine Kontraindikation<br />
für die Bandscheibenprothese<br />
ergeben.<br />
Abb. 13:<br />
LWS seitlich präoperativ<br />
56<br />
Abb. 10<br />
Abb. 10:<br />
Implantierte Prodisc (L5/S1)<br />
Sämtliche lumbalen Bandscheiben können<br />
durch eine 4-5 cm lange Mini-Laparotomie<br />
(Abb. 12) trans- oder retroperitoneal erreicht<br />
werden. Wegen anatomischer <strong>und</strong> topographischer<br />
Details stellt jedes Bandscheibenfach<br />
spezielle Anforderungen an die Zugangstechnik.<br />
Indikationen <strong>und</strong> Kontraindikationen<br />
Neben exakter OP-Planung <strong>und</strong> präziser OP-<br />
Technik ist eine strikte Patientenselektion<br />
entscheidend für den postoperativen Erfolg.<br />
Voraussetzungen für die Implantation der<br />
Prodisc sind:<br />
1. Mono- <strong>und</strong> bisegmentale lumbale degenerative<br />
Diskopathien oder postoperative<br />
Diskusdegenerationen.<br />
2. Osteochondrosen <strong>und</strong> Degenerationen<br />
anschließend an fusionierte Segmente.<br />
3. Mindestens 5 mm verbliebene Bandscheibenraumhöhe.<br />
4. Keine oder nur geringe posteriore Segmentinstabilität<br />
(post Mikrodiskektomie).<br />
Abb. 11 Abb. 12<br />
Abb. 11:<br />
Bandscheibenresektat<br />
Abb. 14 <strong>und</strong> 15:<br />
MRT LWS präoperativ seitlich <strong>und</strong> transversal<br />
Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16<br />
5. Keine oder nur minimale Facettengelenksdegeneration.<br />
6. Ausgereizte <strong>und</strong> erfolglos konsequent<br />
über mindestens 6 Monate durchgeführte<br />
ambulante <strong>und</strong> stationäre Physiotherapie<br />
einschließlich semi-invasiver Verfahren<br />
wie epiduraler Injektionen <strong>und</strong> BV- oder<br />
CT-gesteuerter Facettengelenksblockaden.<br />
7. Konkordanz zwischen präoperativer<br />
Symptomatik <strong>und</strong> Bildgebung.<br />
Kontraindikationen sind translatorische Instabilitäten<br />
(Spondylolisthesen), Spinalkanalstenosen,<br />
Osteoporose (DEXA T-score < –2,5),<br />
signifikante Spondylarthrosen, Spondylodiszitiden<br />
<strong>und</strong> Tumore sowie vorausgegangene<br />
Fusionsversuche im betroffenen Segment.<br />
Nachbehandlung<br />
Abb. 12:<br />
W<strong>und</strong>e nach Minilaparotomie am<br />
7. postop. Tag<br />
Die stationäre Verweildauer beträgt 8-10<br />
Tage. Die Mobilisation beginnt nach minimalinvasiver<br />
Implantation am 1. postoperativen<br />
Tag korsettfrei unter physiotherapeutischer<br />
Anleitung. Isometrische Übungsbehandlun-<br />
Abb. 16:<br />
Präoperatives virtuelles 3 D-CT Angiogramm