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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6<br />

Abb. 4-6:<br />

Seitneigung nach rechts, Neutralposition <strong>und</strong> nach links<br />

gen. Da die Facettengelenke die kinematische<br />

Funktion der segmentalen Bewegungsübertragung<br />

übernehmen, werden zwangsläufig<br />

bessere Resultate in den Fällen erzielt,<br />

die weniger Facettengelenksdegeneration<br />

aufweisen, oder wo sek<strong>und</strong>äre Spondylarthrosen<br />

der Facettengelenke noch nicht<br />

aufgetreten sind (Bertagnoli). In diesem<br />

Zusammenhang wird auch die Erhaltung des<br />

hinteren Längsbandes gefordert, da dies –<br />

zusätzlich zu den Facettengelenken – ein<br />

weiteres Kraft verteilendes Element darstellt.<br />

Die Segmentinstabilität nach Nukleotomien<br />

(Postnukleotomiesyndrom) ist biomechanisch<br />

dokumentiert durch eine Vergrößerung<br />

des Bewegungsumfanges (Rotation 21%,<br />

Seitneigung 12%, Flexion/Extension 18%) <strong>und</strong><br />

eine unphysiologisch hohe Laxität. Sie führt<br />

zu einem Höhenverlust des nukleotomierten<br />

Bewegungssegmentes (Wilke).<br />

Die Anforderung an einen totalen Bandscheibenersatz<br />

heute besteht darin, die<br />

Abb. 7:<br />

Intraoperative Exposition des lumbosakralen<br />

Übergangs mit Markierung der Mittellinie <strong>und</strong><br />

geklippter A. sacralia mediana<br />

Instabilität <strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />

Probleme wie Instabilitätsschmerzen, beschleunigte<br />

Anschluss- <strong>und</strong> Facettengelenksdegeneration<br />

<strong>und</strong> Spondylose eliminieren zu<br />

können. Zusätzlich muss das neue Verfahren<br />

eine stützende Funktion für die Facettengelenke<br />

übernehmen, wie Hedman bereits<br />

1991 gefordert hat.<br />

Ziel eines Bandscheibenersatzes ist demnach,<br />

den diskogenen Schmerz zu beseitigen<br />

<strong>und</strong> die physiologische Funktion der Wirbelsäule<br />

wiederherzustellen oder zu erhalten.<br />

Die Bandscheibenhöhe muss wieder aufgebaut,<br />

die Neuroforamina erweitert, die<br />

Facettengelenke dekomprimiert <strong>und</strong> das<br />

Bewegungssegment stabilisiert werden.<br />

Implantatdesign<br />

Aus diesen Erfahrungen heraus wurde ein<br />

neues Implantat speziell für den minimalinvasiven<br />

ventralen Zugang entwickelt<br />

NEWS<br />

(Prodisc®, Synthes, Umkirch). Das modulare<br />

Implantat besteht aus je einer mit<br />

Plasmaphore beschichteten Kobalt-Chrom-<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Deckplatte, die die Verbindung<br />

zu den angrenzenden Wirbelkörpern herstellt.<br />

Durch die Reintitanbeschichtung wird<br />

eine rasche Osteointegration ermöglicht. Mit<br />

einer „press-fit“-Verankerung sowie Finnen<br />

<strong>und</strong> Spikes wird eine hohe Primärstabilität<br />

erreicht (Abb. 9). Das Prodisc-Design bietet<br />

eine maximale Kontaktzone zu den<br />

Endplatten <strong>und</strong> verhindert somit wirkungsvoll<br />

Migration <strong>und</strong> Sinterung in die angrenzenden<br />

Wirbelkörper. Komplettiert wird das<br />

Implantat durch einen in der Gr<strong>und</strong>platte<br />

verriegelten Polyethylen-Gleitkern. Dieser<br />

ermöglicht einen physiologischen Bewegungsumfang<br />

hinsichtlich Flexion/Extension,<br />

Rotation <strong>und</strong> Seitneigung. Eine isolierte<br />

Translation wird vermieden. Die axiale<br />

Kompression wird durch die Dämpfungseigenschaften<br />

des Polyethylen-Gleitkerns der<br />

Prodisc teilweise absorbiert (Abb. 1-6).<br />

➔<br />

Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9<br />

Abb. 8:<br />

Komplett ausgeräumter ZWR L5/S1<br />

Abb. 9:<br />

Einsetzinstrument mit Plasmaphorebeschichteter<br />

Prodisc vor Implantation<br />

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