16.12.2012 Aufrufe

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

komplikationsträchtige Eingriffe, die eine<br />

minutiöse Planung erfordern. Der operative<br />

Zugang wird entsprechend den anatomischen<br />

Gegebenheiten gewählt. Bis zum Segment<br />

L 4/5 ist zumeist der ventrolaterale,<br />

extraperitoneale Mikrozugang möglich, beim<br />

Segment L 5/S 1 muss zumeist transperitoneal<br />

operiert werden.<br />

Dasselbe gilt für gröbere Instabilitäten <strong>und</strong><br />

Deformitäten. Hierbei ist ein kombiniertes<br />

Vorgehen erforderlich: Über einen dorsalen<br />

Zugang wird eine transpedikuläre Verschraubung<br />

vorgenommen. Von großem Nutzen hat<br />

sich hierbei die im Hause angewandte EMGgesteuerte<br />

Navigation erwiesen: Die Quote<br />

an Schraubenfehllagen liegt unter 1 %.<br />

In einer zweiten Sitzung werden über einen<br />

oben beschriebenen Zugang die betroffene(n)<br />

Bandscheibe(n) entfernt <strong>und</strong> durch ein<br />

Titanimplantat (SynCage der Firma Synthes)<br />

ersetzt. Nach Möglichkeit werden Fehlstellungen<br />

der Wirbel korrigiert.<br />

Diese Eingriffe sind von Aufwand <strong>und</strong><br />

Belastung her erheblich größer. Bluttransfusionen<br />

können im Allgemeinen durch den<br />

Einsatz eines Cell-Savers vermieden werden,<br />

<strong>und</strong> da das Klientel jünger ist, bleiben die<br />

Erholungszeiten auch im überschaubaren<br />

Rahmen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die<br />

ATOS Praxisklinik in der Zusammenarbeit von<br />

Neurochirurgie <strong>und</strong> Unfallchirurgie im Wirbelsäulenzentrum<br />

sowie zusammen mit der<br />

Radiologie ein umfassendes Konzept zur konservativen,<br />

konservativ-invasiven <strong>und</strong> operativen<br />

Behandlung von Wirbelsäuleninstabilitäten<br />

anbietet.<br />

Priv.Doz. Dr. med. habil. Peter-Michael Zink<br />

Dr. med. Jochen Feil<br />

Dr. med. Gerald Mose<br />

Wirbelsäulenzentrum in der ATOS Praxisklinik<br />

zink@atos.de<br />

feil@atos.de<br />

mose@atos.de<br />

■<br />

--<br />

Die Indikation zur Revisionsoperation ist<br />

aufgr<strong>und</strong> des schmerzhaften Funktionsverlustes<br />

des Armes des noch relativ jungen<br />

Patienten gegeben:<br />

Durch die Tubercularesorption war ein<br />

Hochstand des Humerus eingetreten, so<br />

dass wir zur Rekonstruktion eine höhenverstellbare<br />

Humeruskopffrakturprothese mit<br />

einer Abstützpfanne zwischen Glenoid <strong>und</strong><br />

Acromion implantierten. Somit erzielten wir<br />

die Rezentrierung des Gelenkes bei fehlender<br />

Rotatorenmanschette.<br />

Ein eventueller Rückzug auf die Implantation<br />

einer Grammont-Prothese bleibt weiterhin<br />

offen. Für die Implantation einer Grammont-Delta-III-Prothese<br />

zum jetzigen<br />

Zeitpunkt ist der Patient durch die hohe<br />

Wahrscheinlichkeit einer langfristigen<br />

Glenoidlockerung eindeutig zu jung.<br />

Alternativ hätte man bei intaktem coracoacromialem<br />

Bogen eine bipolare Humeruskopfprothese<br />

implantieren können.<br />

Ein exakter Höhenausgleich wäre jedoch mit<br />

diesem Implantat schwer zu realisieren<br />

gewesen.<br />

NEWS<br />

Auflösung zu:<br />

Der interessante Fall<br />

(von Seite 21)<br />

Abb. 3 <strong>und</strong> 4:<br />

Postoperative Röntgenbilder<br />

des zentrierten<br />

Glenohumeralgelenks<br />

1 Der Begriff „minimal-invasiv“ wurde primär für endoskopische Methoden gebraucht.<br />

Auf diesem Gebiet wurden erhebliche Fortschritte erreicht. Die Grenzen der Endoskopie liegen<br />

überall dort, wo nicht in anatomisch präformierten Hohlräumen operiert wird.<br />

In der Wirbelsäulenchirurgie ist die Domäne der endoskopischen Technik die Chirurgie der<br />

Brustwirbelsäule, da hier durch die Brusthöhle operiert wird. An der Lendenwirbelsäule sind<br />

nur ganz wenige Eingriffe, speziell bei intra- <strong>und</strong> extraforaminal gelegenen Bandscheibenvorfällen,<br />

sinnvoll endoskopisch durchzuführen. Ansonsten wird hier sehr viel Etikettenschwindel<br />

betrieben.<br />

Bei Wirbelsäuleneingriffen darf dann von minimal-invasiv gesprochen werden, wenn die<br />

Operation bei konsequenter Minimalisierung des Zugangs (zumeist limitiert durch den verwendeten<br />

Sperrer), bei größtmöglicher Schonung des umgebenden Gewebes <strong>und</strong> bei minimalem<br />

Blutverlust dazu führt, dass der Patient mehr oder weniger unmittelbar nach dem Eingriff<br />

mobilisiert werden kann <strong>und</strong> der Klinikaufenthalt nur wenige Tage dauert.<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!