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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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<strong>Fachbeiträge</strong><br />

Die konservativen Maßnahmen<br />

sind ausgeschöpft<br />

Sind die konservativen Maßnahmen erschöpft,<br />

so bleibt im Gr<strong>und</strong>e nur noch die operative<br />

Option. Hierbei sind folgende Behandlungsziele<br />

zu definieren:<br />

1. Dekompression von Nervengewebe.<br />

2. Wiederherstellung der physiologischen<br />

Stellung der Wirbelsäule:<br />

a) Wiederherstellung der<br />

Segmentfunktion<br />

oder<br />

b) Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts<br />

in physiologischer<br />

Stellung.<br />

Punkt 1 fällt eindeutig in die Kompetenz der<br />

Neurochirurgie: Mit mikrochirurgischen Methoden<br />

werden eingeklemmte Nervenwurzeln<br />

<strong>und</strong>/oder die cauda equina, kurz „Kauda“<br />

genannt, vom Druck befreit, gleich welcher<br />

Ursache dieser ist. Die Mikromethoden sind<br />

praktisch in allen Fällen mit Eingriffen von<br />

kurzer Dauer bei minimalem Blutverlust <strong>und</strong><br />

geringer allgemeiner Belastung verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Patienten können in aller Regel am ersten<br />

Tag nach der Operation ohne oder mit nur<br />

geringer Hilfe ihr Bett verlassen. Der primäre<br />

stationäre Aufenthalt dauert 5 bis 7 Tage. Je<br />

nach Zustand schließt sich dann eine stationäre<br />

oder ambulante Reha-Behandlung an.<br />

In der ATOS Praxisklinik besteht die Übereinkunft,<br />

dass im Zweifelsfall versucht wird, mit<br />

einem möglichst minimalen Eingriff den<br />

größtmöglichen positiven Effekt für den Patienten<br />

zu erzielen. Sollte bei diesen Patienten,<br />

die in aller Regel das fünfzigste Lebensjahr<br />

weit hinter sich gelassen haben, tatsächlich<br />

52<br />

Abb 4 a <strong>und</strong> b:<br />

Kontrolle 6 Monate postop.: Ein Einsinken<br />

der Schraubcages <strong>und</strong> ein im Entstehen<br />

begriffener knöcherner Durchbau ist<br />

erkennbar.<br />

Abb. 4 a Abb. 4 b<br />

noch eine relevante, Beschwerden verursachende<br />

Instabilität bestehen, kann problemlos<br />

ein weiterer Eingriff angeschlossen werden.<br />

Hierbei – das gilt auch bei Patienten mit<br />

manifester Instabilität <strong>und</strong> Indikation zur<br />

zusätzlichen primären Stabilisierung – wird<br />

ein Zugang zur Bandscheibe durch den<br />

Wirbelkanal gewählt <strong>und</strong> eine so genannte<br />

posteriore lumbale interkorporelle Fusion<br />

(PLIF) vorgenommen. Dabei kommen in erster<br />

Linie Hohlschrauben aus Titan (Ray-Cages<br />

oder Interfix Cages) infrage, die beiderseits in<br />

den von hinten ausgeräumten Zwischenwirbelraum<br />

eingebracht werden <strong>und</strong> als so<br />

genannte „stand alone“ Implantate eine ausreichende<br />

Stabilität erreichen. Die vor kurzem<br />

noch emphatisch gefeierten B-Twin Implantate<br />

haben sich leider als insuffizient erwiesen.<br />

Die unter 2. genannten Behandlungsziele<br />

sind überwiegend bei jüngeren Patienten mit<br />

mehr oder weniger ausschließlich instabili-<br />

tätsbedingten Rückenschmerzen aktuell.<br />

Bei diesen Patienten verbietet es sich, wegen<br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Narbenbildung um<br />

die Nervenwurzeln <strong>und</strong> die Kauda herum<br />

einen operativen Zugang mit Eröffnung des<br />

Wirbelkanals zu wählen. Die Operation muss<br />

daher unter Umgehung des Wirbelkanals vorgenommen<br />

werden.<br />

Besteht das Problem in einer funktionslos<br />

gewordenen Bandscheibe <strong>und</strong> sind die kleinen<br />

Wirbelgelenke in Form <strong>und</strong> Funktion erhalten<br />

(was relativ selten der Fall ist), ist der<br />

prothetische Bandscheibenersatz die Methode<br />

der Wahl. In unserem Hause wird die Pro-Disc<br />

der Firma Synthes mit Erfolg eingesetzt.<br />

Hierzu darf auf den Artikel „Minimal-invasiver<br />

totaler Bandscheibenersatz...“ auf S. 54<br />

verwiesen werden.<br />

Auch wenn sich die Methode zu Recht<br />

„minimal-invasiv“ 1 nennen darf, so handelt<br />

es sich dennoch um relativ große, potenziell

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