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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Abb. 3 a Abb. 3 b<br />

Möglichkeiten der<br />

konservativen Behandlung<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der konservativen Behandlung<br />

der Vorzug zu geben. Diese besteht in<br />

der akuten Schmerzphase in Ruhe – Wärme –<br />

Medikamenten-gabe <strong>und</strong> nach dem Abklingen<br />

der Schmerzen Krankengymnastik. Die<br />

Akutbehandlung kann aber nur ein Anfang<br />

sein. Im Weiteren liegt es wesentlich in der<br />

Hand des Betroffenen, eine längerfristige <strong>und</strong><br />

dauerhafte Besserung zu erreichen: Diese ist<br />

im Gr<strong>und</strong>e nur durch permanentes Arbeiten<br />

an sich selbst möglich <strong>und</strong> das heißt:<br />

1. Der Patient muss sich Zeit nehmen für die<br />

Selbstbehandlung. Dreimal 90 Minuten in<br />

der Woche sind ein vernünftiger Ansatz.<br />

2. Es muss ein konsequentes Kräftigungstraining<br />

für die Rücken- <strong>und</strong> Rumpfmuskulatur<br />

durchgezogen werden. Hierbei ist es<br />

einigermaßen unerheblich, ob speziellen<br />

Programmen, wie z.B. KIESER-Training,<br />

Fitnessstudio unter k<strong>und</strong>iger Anleitung<br />

oder Schwimmen der Vorzug gegeben<br />

wird. Von Seiten der Autoren wird im<br />

Zweifel Letzteres empfohlen: Der visköse<br />

Widerstand des Wassers macht eine<br />

Muskelvorspannung für den Bewegungseffekt<br />

erforderlich, <strong>und</strong> der Kraftaufwand<br />

ist nach allen Richtungen gleich, so dass<br />

ein Ausweichen <strong>und</strong> unkontrollierte Bewegungen<br />

ausgeschlossen sind. Dem Brustschwimmen<br />

ist der Vorzug zu geben, da es<br />

am einfachsten ist <strong>und</strong> die meisten Muskelgruppen<br />

beansprucht. Das zumeist propagierte<br />

Rückenschwimmen ist technisch<br />

schwierig, ungleich anstrengender <strong>und</strong> im<br />

Alltag der Schwimmbäder kaum vernünftig<br />

zu praktizieren. Ungeübte sollten mit<br />

3 x 5 Minuten pro Trainingseinheit beginnen<br />

<strong>und</strong> sich allmählich auf 30 bis 45<br />

Minuten am Stück steigern.<br />

NEWS<br />

Abb. 3 a <strong>und</strong> b:<br />

Erste postoperative Kontrolle a.p. <strong>und</strong> seitlich:<br />

Die Fixierung erfolgte auf der Linie der<br />

Reklinationsstellung, guter Sitz der Implantate,<br />

weite knöcherne Dekompression.<br />

3. Gewichtskontrolle: Bei 3 Trainingseinheiten<br />

in der Woche muss man sich hierüber<br />

im Allgemeinen keine großen Sorgen<br />

mehr machen. Auf mittlere Sicht wird eine<br />

vernünftige Gewichtskonsolidierung eintreten,<br />

wobei man nicht unbedingt leichter<br />

wird, aber schlanker, denn Fett wird in<br />

Muskelgewebe umgebaut.<br />

4. Kontrolle von unges<strong>und</strong>en Lebensumständen:<br />

Einseitige Ernährung, exzessiver<br />

Genuss von Süßigkeiten, Alkohol <strong>und</strong><br />

Nikotin sowie Schlafdefizit sollten überprüft<br />

<strong>und</strong> im vernünftigen Maß eingeschränkt<br />

bzw. verändert werden.<br />

Allerdings ist ein solches Konzept nur bei<br />

Patienten möglich, die einigermaßen schmerz-<br />

freie Intervalle aufweisen. Ist bereits eine<br />

Phase mit Dauerschmerzen eingetreten,<br />

dann kann von ärztlicher Seite versucht werden,<br />

mit invasiven konservativen Methoden<br />

die Schmerzen zu reduzieren. Hierzu zählen<br />

die im Hause angebotenen Facettenblockaden,<br />

vorzugsweise CT-gesteuert, <strong>und</strong> die<br />

so genannte periradikuläre Therapie (PRT), bei<br />

der unter CT-Kontrolle gezielt Kortison <strong>und</strong><br />

Lokalanästhetika an die schmerzverursachenden<br />

Strukturen appliziert werden. Auch Periduralanästhesie<br />

<strong>und</strong> Rasz-Katheter können<br />

hier durchaus Gutes bewirken.<br />

Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein,<br />

dass dies keine ursächliche Therapie ist <strong>und</strong><br />

dass bei Schmerzfreiheit nur die oben erwähnte<br />

konsequente Selbstbehandlung vor<br />

der Operation retten kann.<br />

➔<br />

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