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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Posttraumatische Arthrose<br />

Leichtere posttraumatische Fälle können mit<br />

einem arthroskopischen Debridement erfolgreich<br />

behandelt werden. Steht die Bewegungseinschränkung<br />

bei noch intakten Gelenkflächen,<br />

aber verschmälertem Gelenkspalt im<br />

Vordergr<strong>und</strong> der Beschwerden, so kann eine<br />

offene Arthrolyse oder auch eine Distraktionsarthroplastik<br />

durchgeführt werden.<br />

Wenn die Gelenkflächen jedoch zerstört sind<br />

<strong>und</strong> die Beweglichkeit eingeschränkt ist, so<br />

besteht die Indikation zum Gelenkersatz.<br />

Bei posttraumatischen Arthrosen wird zurzeit<br />

die Implantation von Totalprothesen empfohlen,<br />

wenn die Patienten älter als 60 Jahre<br />

sind. Bei jüngeren Patienten stehen die oben<br />

genannten Alternativen zur Verfügung.<br />

Die Wahl des Prothesentyps hängt von der<br />

Pathomorphologie der Veränderungen ab. Im<br />

Fall von massiven heterotopen Ossifikationen,<br />

die auch die Kollateralbänder betreffen<br />

<strong>und</strong> folglich auch intraoperativ entfernt<br />

werden müssen, ist ein „semiconstrained“<br />

Design zu empfehlen. Schneeberger et al. (15)<br />

berichten bei 41 Patienten nach einem Followup<br />

von durchschnittlich 5 Jahren 39% exzellente,<br />

44% gute <strong>und</strong> 44% zufrieden stellende<br />

Ergebnisse. Nur 12% der Patienten hatten ein<br />

schlechtes Ergebnis. Nach dieser Zeit war bei<br />

95% der Patienten die Prothese noch nicht<br />

revidiert worden.<br />

Wenn das Problem eher in der Zerstörung der<br />

Gelenkflächen liegt <strong>und</strong> der Bandapparat stabil<br />

ist, so wird ein Oberflächenersatz empfohlen,<br />

da dieser in Bezug auf die Standzeit<br />

Vorteile haben soll (4).<br />

Abb. 1:<br />

Patientenlagerung:<br />

Der Patient wird in Seitenlage<br />

gebracht <strong>und</strong> der betroffene Arm<br />

über einem gepolsterten<br />

Armbänkchen fixiert.<br />

Abb. 2:<br />

Intraoperativer Situs<br />

nach Einbringen der humeralen<br />

<strong>und</strong> ulnaren Komponenten<br />

(IBP-Prothese, Fa. Biomed).<br />

Guter Gelenkschluss.<br />

Fehlverheilte Frakturen des distalen Humerus<br />

(nach konservativer oder osteosynthetischer<br />

Versorgung) können ebenso wie Pseudarthrosen<br />

Indikationen zur Ellenbogenprothese<br />

darstellen. Hier sind dann bei entsprechend<br />

notwendiger Osteotomie die teilgekoppelten<br />

Implantate zu verwenden, da durch die<br />

Resektion der pseudarthrotischen oder fehlverheilten<br />

Fragmente auch die Ansätze der<br />

stabilisierenden Kollateralbänder verloren<br />

gehen. Ein etwaiger Kraftverlust der Ellenbogen-,<br />

Unterarm-, Handgelenk- oder Handmuskulatur,<br />

der nach Resektion der knöchernen<br />

Ansätze an den Epicondylen zu erwarten<br />

wäre, lässt sich nicht verifizieren. McKee et al.<br />

(11) zeigten, dass der Kraftunterschied für<br />

Pronation, Supination, Handgelenkflexion<br />

<strong>und</strong> -extension sowie für die Griffstärke nicht<br />

signifikant war.<br />

NEWS<br />

Osteoarthrose<br />

Die Ellenbogenarthrose betrifft nur 2% der<br />

Bevölkerung (16). Ihre Therapie ist zunächst<br />

konservativ. Erst bei größeren Osteophyten<br />

<strong>und</strong> bei beginnender Bewegungseinschränkung<br />

wird eine operative Therapie notwendig.<br />

Zunächst können die Beschwerden durch<br />

ein arthroskopisches Kapselrelease <strong>und</strong> die<br />

arthroskopische Entfernung von Osteophyten<br />

deutlich gelindert werden. Bei starken Einschränkungen<br />

mit Osteophyten ist die sog.<br />

ulnohumerale Arthroplastik zu empfehlen.<br />

Hierbei werden von dorsal zunächst Osteophyten<br />

am Olecranon entfernt <strong>und</strong> dann<br />

nach Fensterung der Fossa olecrani Osteophyten<br />

am Processus coronoideus abgetragen<br />

<strong>und</strong> ein Kapselrelease durchgeführt.<br />

Morrey et al. (12), Phillips et al. (14) <strong>und</strong> Antuna<br />

et al. (1) haben mit dieser von Kashiwagi (9)<br />

beschriebenen Technik gute Resultate erzielt.<br />

Kommt es zum Vollbild einer Cubitalarthrose<br />

mit Aufbrauch des Gelenkspaltes unter<br />

Schmerzen <strong>und</strong> erheblichen Bewegungseinschränkungen,<br />

so besteht beim Patienten<br />

unter 65 Jahren die Indikation zur Interpositionsarthroplastik,<br />

beim Patienten über 65<br />

Jahren die Indikation zur Totalendoprothese.<br />

Ist das Gelenk stabil, so kann ein Oberflächenersatz<br />

verwendet werden. Bei erheblichen<br />

Kontrakturen muss intraoperativ ein<br />

Release der Kollateralbänder erfolgen. Zur<br />

Vermeidung frühzeitiger Lockerungen sollte<br />

hier eine teilgekoppelte Prothese zum Einsatz<br />

kommen.<br />

➔<br />

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