16.12.2012 Aufrufe

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Fachbeiträge - und Fußchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dann folgt die fahrradergometrische Belastung<br />

auf der MR-Couch im Liegen entsprechend<br />

den Kriterien des Belastungs-EKGs einschließlich<br />

der Abbruchkriterien.<br />

Unmittelbar am Ende der ergometrischen<br />

Belastung werden die drei Kurzachsen <strong>und</strong><br />

der Vierkammerblick im Cine mode aufgenommen.<br />

Der Kurzachsen Cine mode beginnt<br />

mit dem apikalen Drittel, nun folgt das mediale<br />

<strong>und</strong> schließlich das basale Drittel.<br />

Zusätzlich wurden jedem Patienten am Ende<br />

der maximalen Belastungsstufe zwischen 0,5<br />

<strong>und</strong> 1 mg Atropin i.v. injiziert, um für die<br />

Datenakquisition die maximale Pulsfrequenz<br />

30 bis 40 Sek<strong>und</strong>en lang in Höhe der Ausbelastungsfrequenz<br />

zu erhalten. In diesem<br />

Zeitintervall am Ende der Belastung konnten<br />

dann die drei Kurzachsenschnitte <strong>und</strong> der<br />

Vierkammerblick jeweils im Cine mode mit 25<br />

Phasenbildern akquiriert werden. Für balanced<br />

FFE (TE: 1,7 msec, TR: 3,5 msec, Flip. 50 Grad,<br />

ohne Sensefaktor) betrug die Atemanhaltezeit<br />

ca. 8 bis 10 sec pro Cine-Schicht bei einer<br />

Pulsfrequenz von mindestens 120/min. Für<br />

balanced TFE (TE: 1,7 msec, TR: 3,4 msec, Flip.<br />

60 Grad, Sensefaktor 2) betrug die Atemanhaltezeit<br />

ca. 4 bis 5 sec pro Cine-Schicht.<br />

Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

Bei allen Patienten stellt sich am Ende der<br />

Belastung eine physiologisch bedingte Hyperventilation<br />

ein. Die Atemanhaltezeiten waren<br />

mit 4 bis maximal 10 Sek<strong>und</strong>en jedoch derart<br />

kurz, dass in 96 % der Fälle zur visuellen<br />

Wandbewegungsanalyse die Qualität der<br />

Cine-Bildgebung störungsfrei <strong>und</strong> nicht veratmet<br />

beurteilt werden konnte.<br />

Eine eigens von uns konstruierte höhenverstellbare<br />

Schulterstütze diente dazu, dass alle<br />

Patienten am Ende der Belastung in den drei<br />

Kurzachsen <strong>und</strong> im Vierkammerblick die gleichen<br />

Schichteinstellungen wie bei den Ruheuntersuchungen<br />

hatten.<br />

Ergebnisse:<br />

Die Stress Cine MRT wurde von allen Patienten<br />

ohne Nebenwirkungen gut toleriert. Mit<br />

Hilfe des Vektor-EKGs konnte in allen Fällen<br />

eine verwertbare Triggerung des EKG-Signals<br />

erreicht werden. Von den untersuchten 485<br />

Patienten konnten jeweils 4 % der Patienten<br />

aus beiden Gruppen wegen Veratmung der<br />

Cine modes nicht beurteilt werden.<br />

Von 285 Patienten aus Gruppe 1 hatten 14<br />

Patienten einen belastungsinduzierten Ischämienachweis<br />

(5 %).<br />

Von den 185 Patienten aus Gruppe 2 hatten 22<br />

Patienten (12 %) einen belastungsinduzierten<br />

Ischämienachweis.<br />

Abb. 1:<br />

Vierkammerblick in Ruhe.<br />

Endsystolische Phase mit regelrechter<br />

Wandverdickung des linksventrikulären<br />

Myokards.<br />

Abb. 2:<br />

Kurzachse des apikalen Herzdrittels in Ruhe.<br />

Leichte Kontraktionsstörung apikal septal.<br />

Abb. 3:<br />

Vierkammerblick bei ergometrischer Belastung<br />

mit 75 Watt. Kontraktionsstörung mit fehlender<br />

systolischer Wandverdickung im septalen Bereich<br />

der Herzspitze entsprechend einem<br />

Ischämienachweis.<br />

Abb. 4:<br />

Kurzachse des apikalen Herzdrittels bei<br />

ergometrischer Belastung mit 75 Watt. Deutliche<br />

systolische Kontraktionsstörung mit fehlender<br />

systolischer Wanddickenzunahme vor allem<br />

septal entsprechend dem Ischämienachweis.<br />

Der Herzkatheterbef<strong>und</strong> ergab eine hochgradige<br />

Stenose der LAD im Segment 6.<br />

NEWS<br />

Die Lokalisation der Kontraktionsstörungen<br />

war in Gruppe 1 (Patienten ohne bekannte<br />

KHK) in 6 Fällen im Wesentlichen apikal, in 4<br />

Fällen medial <strong>und</strong> in 4 Fällen basal.<br />

Die Lokalisation der Kontraktionsstörungen in<br />

Gruppe 2 (Patienten mit bekannter KHK) war<br />

in 7 Fällen apikal, in 7 Fällen medial <strong>und</strong> in 8<br />

Fällen basal.<br />

Bei allen 14 Patienten aus Gruppe 1 wurden<br />

in der nachfolgenden Herzkatheteruntersuchung<br />

höhergradige Koronararterienstenosen<br />

nachgewiesen.<br />

Bei den 22 Patienten aus Gruppe 2 fand sich in<br />

allen Fällen ein pathologisches Korrelat mit<br />

Bypassverschlüssen <strong>und</strong> Instentstenosen.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die ergometrische Stress Cine MRT ist am<br />

Ende der diagnostischen Kette mit der vorgestellten<br />

Technologie sehr gut einsetzbar,<br />

vor allem bei unklaren, nicht typischen klinischen<br />

Beschwerden <strong>und</strong> nicht eindeutigen<br />

Ischämiezeichen im EKG, Belastungs-EKG<br />

oder Echokardiogramm.<br />

Hinsichtlich des logistischen Aufwandes <strong>und</strong><br />

der geringen Komplikationsrate hat sich die<br />

ergometrische Stress Cine MRT als geeignete<br />

Methode im ambulanten Routinebetrieb<br />

gegenüber der pharmakologischen Stress-<br />

Untersuchung erwiesen.<br />

Anhand von zahlreichen Fallbeispielen (siehe<br />

auch RöFo vom November 2003) konnte gezeigt<br />

werden, dass die ergometrische Stress<br />

Cine MRT <strong>und</strong> damit auch die pharmakologische<br />

Stress Cine MRT aufgr<strong>und</strong> ihrer besseren<br />

Myokardbeurteilung im Bereich der Herzspitze<br />

der Echo- bzw. Stress-Echokardiographie<br />

hinsichtlich der Sensitivität <strong>und</strong> damit<br />

auch Spezifität deutlich überlegen ist.<br />

Insbesondere sind bei Stenosen bzw. Verschlüssen<br />

der LAD in den Segmenten 6 <strong>und</strong> 7<br />

die Kontraktionsstörungen im Bereich der<br />

Herzspitze zum Ischämienachweis mit der<br />

ergometrischen Stress Cine MRT exakt zu erkennen.<br />

Dr. med. Dipl. phys. Wolfgang Wrazidlo<br />

Radiologie, Kernspin, Computertomographie<br />

radiologie@atos.de<br />

■<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!