Fachbeiträge - und Fußchirurgie
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sein (6). Eine Vergrößerung wie im vorliegenden<br />
Beispiel auf fast 90° ist sicher pathologisch<br />
<strong>und</strong> daher als skapholunäre Instabilität<br />
einzustufen (Abb. 2).<br />
Die Konturen der Handwurzelknochen liegen<br />
auf harmonisch gekrümmten Linien, den so<br />
genannten Gilulabögen (Abb. 3) (7). Eine<br />
Unterbrechung dieser Bögen mit Stufenbildung<br />
ist ein Hinweis auf die interossäre Bandinstabilität,<br />
wobei sich die Instabilität in manchen<br />
Fällen erst nach Anwendung von Längszug<br />
zeigt, wie bei unserer Darstellung in nicht<br />
gewünschter Weise durch einen Fixateur<br />
externe (Abb. 4).<br />
Die Arthrografie, vor der Einführung der Hand-<br />
gelenksarthroskopie das einzig mögliche<br />
Untersuchungsverfahren zur Banddiagnostik,<br />
weist entscheidende Nachteile auf. Das Einbringen<br />
von Kontrastmittel ins Handgelenk<br />
zeigt im positiven Fall einen Kontrastmitteldurchtritt,<br />
also ein Leck an einer normalerweise<br />
dichten Stelle an. Diese Tatsache weist aber<br />
nur auf eine Bandläsion hin <strong>und</strong> erlaubt keine<br />
Aussage darüber, ob die Läsion akut oder<br />
chronisch ist. Darüber hinaus gibt sie keinen<br />
Hinweis darauf, ob die Läsion mit einer karpalen<br />
Instabilität vergesellschaftet ist. Rückschlüsse<br />
auf das funktionelle Ausmaß einer<br />
etwaigen Instabilität sind nicht möglich. Für<br />
die Abschätzung der klinischen Wertigkeit<br />
einer karpalen Bandläsion ist die Handgelenksarthrografie<br />
also wertlos (8).<br />
In gleicher Weise lässt uns die Kernspintomografie<br />
bei dieser Fragestellung im Stich. Die<br />
Treffsicherheit dieses Verfahrens bei der Diagnostik<br />
von Verletzungen der Ligamente <strong>und</strong> des<br />
TFCC des Handgelenkes beträgt derzeit im<br />
Durchschnitt max. 70% (9 - 12). Daher können<br />
von kernspintomografischen Bef<strong>und</strong>en keine<br />
therapeutischen Konsequenzen abgeleitet<br />
werden.<br />
Abb. 5:<br />
Arthroskopischer Bef<strong>und</strong> eines rechten Handgelenkes<br />
mediokarpal mit skapholunärer<br />
Instabilität Geissler Grad IV<br />
(S=Skaphoid, L=Lunatum)<br />
Erst durch den Einsatz der Handgelenksarthroskopie<br />
wird die Diagnose der karpalen Bandverletzung<br />
definitiv gestellt. Die Arthroskopie<br />
ermöglicht die Unterscheidung zwischen akuten<br />
<strong>und</strong> chronischen Läsionen, sie zeigt das<br />
Spektrum der Bandläsionen von der Dehnung<br />
über die Teilruptur bis zum kompletten Riss<br />
<strong>und</strong> erlaubt es, die funktionellen Auswirkungen<br />
der Verletzungen auf die Stabilität des<br />
Karpus <strong>und</strong> des distalen Radioulnargelenkes<br />
(DRUG) abzuschätzen.<br />
Tabelle 1<br />
Diagnostik karpaler ligamentärer Begleitverletzungen<br />
Tabelle 2<br />
Röntgen nativ ja<br />
Arthroskopie ja<br />
Arthrografie nein<br />
Kernspintomografie nein<br />
Häufigkeit ligamentärer karpaler Begleitverletzungen<br />
NEWS<br />
Das Ausmaß der interkarpalen Instabilität<br />
wird nach Geissler in 4 Grade eingeteilt,<br />
wobei die Arthroskopie radiokarpal wie<br />
mediokarpal durchgeführt werden muss (3).<br />
Bei den Graden I <strong>und</strong> II handelt es sich um<br />
Verletzungen ohne Beeinträchtigung der<br />
Stabilität, die Grade III <strong>und</strong> insbesondere IV<br />
(Abb. 5) repräsentieren instabile Situationen,<br />
die behandlungsbedürftig sind.<br />
Die Läsionen des TFCC werden nach der<br />
Einteilung von Palmer klassifiziert (13).<br />
Die Verletzungen des distalen Radioulnargelenkes<br />
(DRUG) können sowohl als knöcherne<br />
Verletzungen, als ligamentäre Verletzungen<br />
des TFCC wie auch als knöchern-ligamentäre<br />
Kombinationsverletzungen vorliegen.<br />
Die derzeit einzige Klassifikation der DRUG-<br />
Verletzungen von Fernandez teilt die Verletzungen<br />
in 3 Typen mit je 2 Untertypen ein (14).<br />
Die Abbildung 6 zeigt den arthroskopischen<br />
Bef<strong>und</strong> eines linken Handgelenkes mit einer<br />
Fernandez IIIA-Läsion.<br />
➔<br />
Autor <strong>und</strong> Jahr S-L L-T TFCC Anzahl<br />
Culp et Osterman 1995 55% 23% 54% 27<br />
Geissler et al. 1996 32% 15% 47% 60<br />
Lindau et al. 1997 54% 50% 78% 50<br />
Richards et al. 1997 29% 20% 88% 118<br />
Mehta et al. 2000 85% 61% 58% 31<br />
Eigene Patienten 1997 42% 20% 53% 45<br />
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