Fachbeiträge - und Fußchirurgie

Anschließend wird die ehemalige Insertionsstelle
des M. infraspinatus am Tuberculum
majus präpariert.
Dabei wird eine Knochennut angelegt und
drei 6,5 mm-Corkscrew-Titanankerschrauben
werden eingedreht. Nun kann der gemeinsame
Sehnenansatz des M. latissimus dorsi
und des M. teres major nach der Mobilisierung
bis zum Eintritt des ihn versorgenden Gefäß-
Nerven-Bündels in modifizierter Mason-
Allen-Nahttechnik fixiert werden (Abb. 2, 3).
Nach der Überprüfung der Nahtstabilität und
des freien Gleitens der transferierten Mm.
latissimus dorsi und teres major wird die
Haut verschlossen und ein Abduktionskissen
zur Immobilisierung des Armes für 3 Wochen
angelegt.
Vorteile des modifizierten L’Episcopo-Verfahrens
verglichen mit dem isolierten Latissimus
dorsi Transfer sind:
➔ Eine singuläre Inzision ohne Ablösung
des M. deltoideus.
➔ Nach einer Untersuchung von Herzberg
stellt der Transfer an die Insertionsstelle
des Infraspinatus die biomechanisch
beste Lösung dar.
➔ Die kombinierte Verpflanzung von
M. latissimus dorsi und M. teres major
belässt die synergistische Innervierung
beider Muskeln.
Von Nachteil ist der im Vergleich zum isolierten
Latissimus dorsi Transfer schwächere
Depressoreffekt auf den Humeruskopf.
Erste Ergebnisse weisen im Gegensatz zum
Latissimus dorsi Transfer neben der Verbesserung
der Flexion und der Abduktion eine Verbesserung
der Außenrotation auf.
Die endgültigen funktionellen und radiologischen
Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Prof. Dr. med. habil. Peter Habermeyer
Dr. med. Petra Magosch
Schulter- und Ellenbogenchirurgie
wissenschaft@atos.de
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Abb. 2a
Abb. 2b
Abb. 3
Illustrationen von Rüdiger Himmelhan, Atelier Kühn,
Handschuhsheimer Landstr. 71, 69121 Heidelberg.
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