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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Current Concept<br />

Joint Replacement-Symposium<br />

Dezember 2002 in Orlando, Florida<br />

Die Behandlung der<br />

beginnenden Kniearthrose<br />

Medikamentöse Therapie:<br />

Die erste Sitzung des Symposiums beschäftigte<br />

sich mit der Therapie von Kniegonarthrosen<br />

im Anfangsstadium. David Hungerford aus<br />

Baltimore, ein ausgewiesener Experte in der<br />

konservativen Therapie, präsentierte überraschende<br />

Ergebnisse einer Literaturanalyse: In<br />

seinen Ausführungen wies er nach, dass die<br />

nicht-steroidalen Antiphlogistika nach den<br />

bedeutenden epidemiologischen Studien<br />

mehr Schaden als Nutzen bewirken. Diesen<br />

Studien zufolge sterben mehr Patienten im<br />

Verlauf von gastrointestinalen Komplikationen<br />

bei nicht-steroidalen Antiphlogistika als an postoperativen<br />

Komplikationen nach der Implantation<br />

einer Knieendoprothese. Auch nach den<br />

Ergebnissen von randomisierten Doppelblindstudien<br />

ist der therapeutische Effekt der nichtsteroidalen<br />

Antiphlogistika weniger überzeugend<br />

als bisher angenommen.<br />

Neben den schon bekannten guten experimentellen<br />

Ergebnissen konnten die Chondroinsulfate<br />

auch in der Zusammenfassung der neuesten<br />

Studien von 2002 überraschend gut<br />

abschneiden. Daher sollte bei der frühzeitigen<br />

Behandlung der Arthrose, besonders nach<br />

arthroskopischen Eingriffen, über eine 1- bis 3monatige<br />

Gabe von Chondroinsulfaten nachgedacht<br />

werden.<br />

Arthroskopie:<br />

Ein zentraler Diskussionspunkt, der zugleich<br />

auch durch die nicht-medizinische Presse<br />

fokussiert wurde, war die Rolle von arthroskopischen<br />

Eingriffen bei beginnender Kniegonarthrose<br />

– besonders, nachdem Moseley et al.<br />

NEWS<br />

Das Current Concept Joint Replacement-Symposium fand im Winter 2002 in Orlando,<br />

Florida, statt <strong>und</strong> war mit über 800 Teilnehmern recht gut besucht. Erfreulich war die<br />

rege Beteiligung aus Europa <strong>und</strong> auch aus Deutschland.<br />

diese im New England Journal of Medicine als<br />

„Sham-Operation“ bezeichnet <strong>und</strong> als völlig<br />

überflüssig dargestellt hatte. Norman Scott<br />

hat jedoch an dieser Arbeit sowohl erhebliche<br />

statistische Mängel als auch Fehler im Studiendesign<br />

festgestellt. Daher können die Ergebnisse<br />

von Moseley nicht in dieser Form übernommen<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zur genannten Arbeit von<br />

Moseley existiert eine Reihe von Studien, die<br />

einen positiven Effekt sowohl durch die Spülung<br />

als auch durch die Entfernung von lockerem<br />

Knorpelgewebe bei 60 bis 70% der Patienten<br />

nach 3 bis 4 Jahren nachweisen.<br />

Daher konnte die Frage nach dem Nutzen der<br />

arthroskopischen Eingriffe eindeutig mit nutzbringend<br />

<strong>und</strong> hilfreich beantwortet werden.<br />

Autologe<br />

Chondrozytentransplantation (ACT)<br />

Bei der autologen Chondrozytentransplantation<br />

zeigt sich immer deutlicher die zunehmende<br />

Routine bezüglich der operativen Techniken.<br />

Die positiven Ergebnisse dieser Technik wurden<br />

von Lars Peterson hinreichend dokumentiert.<br />

Sicherlich sind von der Matrix-induzierten<br />

Chondrozytentransplantation, die sich aufgr<strong>und</strong><br />

der hohen Kosten erst langsam etabliert, in<br />

Zukunft noch bessere Ergebnisse zu erwarten.<br />

Dies betrifft vor allem die technisch schwierigen<br />

Transplantationen in kleineren Gelenken.<br />

Umstellungsosteotomien:<br />

Da keine Studie einen überragenden Effekt in<br />

Folge einer Umstellungsosteotomie (HTO)<br />

nachweisen konnte, wird die Bedeutung der<br />

Umstellung in der Indikation jetzt enger gesehen.<br />

Im Mittel liegen die langfristig guten<br />

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