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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Kongress-Highlights<br />

2. Europäischer Kongress<br />

der Sporttraumatologie<br />

1. bis 3. Mai 2003 in Monte Carlo<br />

Vom 1. bis 3. Mai diesen Jahres fand der 2. Europäische Kongress der Sporttraumatologie<br />

in Monte Carlo statt. Dieser Kongress wurde von der „French<br />

Society of Sports Traumatology“ (SFTS) <strong>und</strong> der „European Federation of<br />

Sports Traumatology“ (EFOST) bestens organisiert <strong>und</strong> geleitet. Die gesamte<br />

Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Prinz Albert von<br />

Monaco. Der sportbegeisterte Monarch verfolgte weite Teile des Kongresses<br />

mit großem Interesse.<br />

Bei der Auswahl der Vorträge <strong>und</strong> der Posterausstellung<br />

arbeitete das Organisationskomitee<br />

eng mit den bedeutendsten internationalen<br />

Organisationen einschließlich der EFORT,<br />

der ESSKA, der AAOS <strong>und</strong> der ISAKOS zusammen.<br />

Die Teilnehmer des Kongresses kamen<br />

aus allen europäischen Ländern sowie aus den<br />

USA <strong>und</strong> Asien. Das wissenschaftliche Niveau<br />

war außerordentlich hoch.<br />

Die Pathologie des<br />

vorderen Kreuzbandes<br />

Rehabilitation der Kreuzbandverletzung<br />

Besonders interessant gestalteten sich die<br />

zwei Symposien über die Pathologie des vorderen<br />

Kreuzbandes. Neben der Vorstellung von<br />

operativen Techniken, biomechanischen <strong>und</strong><br />

histologischen Untersuchungen fand die Rehabilitation<br />

der Kreuzbandverletzung besondere<br />

Berücksichtigung. Eine Studie von S. Feil et al.<br />

konnte zeigen, dass die aktive Bewegungsschiene<br />

CAMOPED® eine sinnvolle Ergänzung<br />

des üblichen Rehabilitationsprogramms nach<br />

VKB-Rekonstruktion darstellt. Der Einsatz dieses<br />

„Bettfahrrads“ führt nach 4-wöchigem<br />

Gebrauch zu signifikanten Verbesserungen der<br />

Muskelkraft <strong>und</strong> der Koordination.<br />

16<br />

Prinz Albert im Gespräch mit<br />

Vorstandsmitgliedern der EFOST<br />

Patellarsehne oder Hamstringsehne als<br />

Transplantat?<br />

Ein weiterer bedeutender Diskussionspunkt<br />

war die Frage nach der Wahl des Transplantates:<br />

Patellarsehne oder Hamstringsehne?<br />

Mehrere prospektive Studien zu Transplantatvergleichen<br />

wurden präsentiert. Diese zeigten<br />

jedoch anhand von funktionellen <strong>und</strong> klinischen<br />

Ergebnissen zumeist keinen Unterschied<br />

im objektiven postoperativen Outcome.<br />

Dennoch zeichnete sich in dieser Frage eine<br />

Trendwende ab: Erstmals beantwortete das<br />

Fachpublikum die Frage, welches Transplantat<br />

sie bevorzugen würden, zu 80% pro Hamstrings.<br />

Eine sehr interessante experimentelle Studie<br />

innerhalb dieser Session von J.M. Parisaux<br />

konnte 22 Monate postoperativ signifikante<br />

isokinetische Kraftdefizite der Kniebeugemuskulatur<br />

nach Rekonstruktion des vorderen<br />

Kreuzbandes mittels der Hamstrings bei erst<br />

über 80° Beugung feststellen. Dieser Aspekt<br />

kann bei der Entscheidung zur Wiederaufnahme<br />

von bestimmten Sportarten große Bedeutung<br />

haben.<br />

Langzeitergebnisse<br />

nach Mikrofrakturierung<br />

Ein weiteres Highlight war das Knorpelsymposium.<br />

Neben neuesten Ergebnissen <strong>und</strong><br />

Techniken bezüglich der Chondrozytenimplantation,<br />

stellten W. Rodkey <strong>und</strong> R. Steadman ihre<br />

Langzeitergebnisse nach Mikrofrakturierung<br />

am Kniegelenk vor. Es zeigte sich bei einem<br />

durchschnittlichen Follow-up von 11,3 Jahren,<br />

dass sowohl Breiten- als auch Leistungssportler<br />

sich bezüglich individueller Zufriedenheit<br />

<strong>und</strong> funktioneller objektiver Ergebnisse signifikant<br />

verbessern konnten.<br />

Nicht nur das Kniegelenk wurde bei diesem<br />

Kongress beleuchtet. Auch Verletzungen an<br />

den oberen Extremitäten, insbesondere an<br />

Schulter <strong>und</strong> Ellenbogen, sowie am oberen <strong>und</strong><br />

unteren Sprunggelenk wurden eingehend<br />

behandelt.<br />

Insgesamt war der 2. Europäische Kongress der<br />

Sporttraumatologie sehr spannend, aufschlussreich<br />

<strong>und</strong>, von der mediterranen Lebensart des<br />

Veranstaltungsortes beeinflusst, auch sehr<br />

kurzweilig.<br />

(Jan Springer)

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