Fachbeiträge - und Fußchirurgie
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Kongress-Highlights<br />
ISAKOS Kongress<br />
7. bis 14. März 2003 in Auckland / Neuseeland<br />
Die „International Society for Knee Surgery, Arthroscopy and Orthopedic Sports<br />
Medicine” (ISAKOS), hielt ihren diesjährigen Kongress im fernen, aber w<strong>und</strong>erschönen<br />
Auckland ab. Der ISAKOS-Kongress gilt allgemein als einer der weltweit besten auf diesem<br />
Spezialgebiet. Auch in Auckland kamen hochinteressante Studienergebnisse zur<br />
Sprache – hier eine kurze Auswahl der Highlights:<br />
Top-Athleten haben ein erhöhtes<br />
Risiko für Bandscheibenprobleme<br />
Baranto von der Universität Göteborg in<br />
Schweden <strong>und</strong> seine Mitarbeiter fanden mittels<br />
MRT-Untersuchung heraus, dass 92% der<br />
Athleten aus den Disziplinen Gewichtheben,<br />
Ringen, Eishockey usw. Zeichen einer Bandscheibendegeneration<br />
aufwiesen.<br />
Bei Nichtathleten fanden sich im Vergleich<br />
dazu nur 48% mit entsprechenden Schädigungen.<br />
Die häufigsten Bandscheibenschäden fanden<br />
sich im Bereich des thorakolumbalen <strong>und</strong><br />
des lumbosacralen Übergangs.<br />
Wenig Komplikationen nach<br />
perkutaner Achillessehnennaht<br />
Kreptek <strong>und</strong> Mitarbeiter aus Maribor in Slowenien<br />
berichteten über die Ergebnisse einer<br />
perkutanen Achillessehnen-Nahttechnik (132<br />
Patienten) <strong>und</strong> verglichen diese mit den Ergebnissen<br />
eines Nachbarkrankenhauses, in dem<br />
die offene konventionelle Naht vorgenommen<br />
wurde. Beide Gruppen erhielten eine postoperative<br />
Immobilisation mit Gips für 6 Wochen.<br />
Sowohl die Rerupturrate als auch die Rate<br />
anderer Komplikationen war signifikant höher<br />
in der offenen Gruppe. Auch die Sehnendicke<br />
war in der offenen Gruppe signifikant größer<br />
als in der perkutanen Gruppe. Weiterhin hatte<br />
die offene Gruppe mehr Verlust an Sprunggelenksbeweglichkeit<br />
gegenüber der perkutanen<br />
Gruppe. Lediglich die Rate der Nervus suralis-Irritationen<br />
war in der perkutanen Gruppe<br />
mit 4,5% höher als in der offenen Gruppe mit<br />
2,8%.<br />
12<br />
Mehrzahl der Patienten profitiert von<br />
Meniskusrefixation<br />
Peter Myers aus Brisbane, Australien, berichtete<br />
über 288 Meniskusrefixationen mit lediglich<br />
10 Versagern. Dies muss wohl auf die sehr<br />
strikte Indikation für nur gut zu reparierende<br />
Menisken zurückzuführen sein.<br />
Vordere Kreuzbandverletzungen treten<br />
gehäuft in Familien auf<br />
Peter Fowler, London Ontario (Kanada), <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter berichteten über eine Studie, in der<br />
sie die Daten von 130 operierten Vorderen-<br />
Kreuzband-Patienten mit 130 „matched” Patienten<br />
verglichen, die keine vordere Kreuzbandverletzung<br />
in der Anamnese hatten.<br />
VKB-Verletzungen kamen doppelt so häufig in<br />
der Gruppe vor, die in der Familie eine weitere<br />
VKB-Verletzung aufzuweisen hatte, als in jener,<br />
die keine VKB-Verletzung aufwies. Daher wird<br />
eine familiäre Disposition für VKB-Verletzungen<br />
postuliert.<br />
Arthroskopische Chirurgie für Patellatendinitis<br />
effektiv über 10 Jahre<br />
David Johnson aus Bristol, England, präsentierte<br />
10-Jahres-Ergebnisse bei 73 Patienten mit chronischer<br />
Patellatendinitis bzw. so genanntem<br />
Jumpers Knee. Die operative Behandlung erfolgte<br />
arthroskopisch mit Exzision eines 5 mm<br />
großen Anteils der Spitze des unteren Patellapols,<br />
um den Kompressionsstress auf die<br />
Patellarsehne zu reduzieren. Weitere operative<br />
Maßnahmen erfolgten nicht. Mit 94 % lagen<br />
die Erfolge wesentlich höher als andere chirur-<br />
Auckland, Ansicht vom Hafen aus<br />
R. Jakob, Fribourg,<br />
M. Cohen, Sao Paulo,<br />
Freddie Fu, Pittsburgh,<br />
H. Pässler, Heidelberg<br />
gische Maßnahmen gemäß der Literatur. Komplikationen<br />
seien bei dieser arthroskopischen<br />
Kompression des Patella-Unterpols nicht aufgetreten.<br />
Regeneration der Semitendinosussehnen<br />
nach Entnahme für Kreuzbandrekonstruktion<br />
tierexperimentell<br />
nachgewiesen<br />
Mark D. Miller, Universität Virginia in Charlottesville,<br />
USA, konnte mit seinem Team am<br />
Kaninchen nachweisen, dass 9 bis 12 Monate<br />
nach Entnahme der Semitendinosussehne eine<br />
Neo-Sehne nachgewachsen war, die alle<br />
Charakteristika einer normalen Sehne aufwies.<br />
Dieses Phänomen nannten die Autoren das<br />
„Echsenschwanzphänomen”.<br />
(Hans H. Pässler)<br />
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