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Fachbeiträge - und Fußchirurgie

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Kongress-Highlights<br />

19th Annual Summer Meeting<br />

American Orthopaedic Foot and Ankle Society<br />

(AOFAS)<br />

27. bis 29. Juni 2003 in Hilton Head, South Carolina<br />

Anlässlich des diesjährigen Kongresses der „American Orthopaedic Foot and Ankle<br />

Society“ (AOFAS) trafen sich etwa 450 Unfallchirurgen aus Amerika, Asien <strong>und</strong> Europa in<br />

Hilton Head, South Carolina. Der Anteil an ausländischen Teilnehmern war etwas geringer<br />

als sonst. Besonders aus Europa waren weniger Teilnehmer zu verzeichnen.<br />

Vorfußchirurgie: In-vitro-Experimente<br />

zur Weilosteotomie<br />

Der erste Sitzungsblock des Tages befasste sich<br />

mit der Vorfußchirurgie. Besonders interessant<br />

waren hier die In-vitro-Experimente zur Weilosteotomie.<br />

Es wurde festgestellt, dass die<br />

schräge Osteotomie im Vergleich sowohl zur<br />

parallelen Osteotomie als auch zur schrägen<br />

Osteotomie mit Entfernung eines kleinen Keils<br />

keine signifikanten Unterschiede bezüglich der<br />

Belastung ergibt. Es muss jedoch kritisch angemerkt<br />

werden, dass ein statisches „In-vitro“-<br />

Modell mit 700 Newton angewendet wurde.<br />

Ein dynamisches Modell würde eventuell andere<br />

Resultate erbringen, was u.a. auch durch<br />

den Schlusskommentar der Autoren unterstrichen<br />

wurde.<br />

Anwendung von resorbierbaren Stiften<br />

bei der Chevronosteotomie<br />

Ein Beitrag beschäftigte sich mit der Anwendung<br />

von resorbierbaren Stiften bei der Chevronosteotomie.<br />

Nach einer Studie von W. Kühnast<br />

traten bei 100 Patienten nur in drei Fällen<br />

Instabilitäten auf. Bei den Weilosteotomien<br />

kam es zu einer vermehrten Kallusbildung.<br />

Insgesamt waren 96% der Patienten mit dem<br />

chirurgischen Eingriff sehr zufrieden.<br />

10<br />

Fixierung mittels Platten bei<br />

proximaler, metatarsaler Osteotomie<br />

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Fixierung<br />

mittels Platten bei proximaler, metatarsaler<br />

Osteotomie. Bei der Verwendung der Platten<br />

konnte eine sichere Heilung in 99% der<br />

Fälle nachgewiesen werden. Die Technik der<br />

Osteotomie stand hier im Mittelpunkt, während<br />

die Darstellung der postoperativen<br />

Ergebnisse nach der Behandlung der Metatarsalgie<br />

leider etwas zu kurz kam.<br />

Follow up zur Cheilektomie<br />

mit zusätzlicher Mikrofrakturierung<br />

Eine eigene Studie konnte in einem Nachuntersuchungszeitraum<br />

von fast drei Jahren aufzeigen,<br />

dass eine Cheilektomie mit zusätzlicher<br />

Mikrofrakturierung im Stadium II nach Outerbridge<br />

sehr gute Ergebnisse in 90% der Fälle<br />

erzielt. Jedoch sinkt der Erfolg im Stadium III<br />

auf 78%.<br />

Die Untersuchung von Michael Coughlin wies<br />

einen langfristigen Erfolg der Cheilektomie<br />

von nahezu 90% nach einem 9-Jahres-Follow<br />

up nach. Dies sind extrem gute Ergebnisse, die<br />

unserer Meinung nach jedoch im Mittel wohl<br />

nicht erreicht werden können.<br />

Vortrag von Prof. Thermann<br />

Schockwellentherapie bei<br />

Plantarfasciitis<br />

Eine weitere Sitzung des Symposiums fokussierte<br />

die Plantarfasciitis. Verschiedene Autoren<br />

stellten fest, dass die Anwendung von hochoder<br />

niedrig-energetischen Schockwellen nach<br />

anfänglicher Euphorie doch kritischer gesehen<br />

werden muss. Es fanden sich in neueren Studien<br />

keine guten Ergebnisse. Insgesamt wurde<br />

die Leistungsfähigkeit der Schockwellentherapie<br />

in diesem Sinne zusammengefasst: „Man<br />

kann es probieren, es verschlechtert auf keinen<br />

Fall.“<br />

Große Bedenken bestanden jedoch einhellig<br />

gegenüber der chirurgisch aufwändigen Durchtrennung<br />

der Plantarfascie. Hierbei kommt es<br />

zum Kollaps des Längsgewölbes mit Cuboidsyndrom<br />

sowie Instabilität, einer Trennung der<br />

lateralen Fußsäule <strong>und</strong> einem Versagen der<br />

„Windlass Mechanismen“.<br />

Untersuchung zur Reliabilität <strong>und</strong><br />

Validität von Scoring-Systemen<br />

Eine interessante Studie wurde von Judy<br />

Baumhaur vorgestellt. Sie untersuchte Reliabilität<br />

<strong>und</strong> Validität des in allen Studien verwendeten<br />

AOFAS-Clinical-Rating-Scale für den<br />

Hallux <strong>und</strong> den kleinen Zehen. Es zeigte sich,<br />

dass für Schmerzen <strong>und</strong> Aktivität nur eine sehr<br />

schwache Reliabilität <strong>und</strong> Validität besteht.<br />

Der AOFAS-Clinical-Rating-Scale sollte daher<br />

nicht – wie es bisher schon oft der Fall war –<br />

kritiklos eingesetzt werden. Dies wurde auch<br />

schon in anderen Studien gefordert. Deutlich<br />

besser hat hier der Foot-Function-Index abgeschnitten.

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