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Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

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Alles in allem ist dieses Verzeichnis vom Prinzip her offen ausgelegt. Es wird von den<br />

kommenden Jahren abhängen, inwieweit daran weiter gearbeitet wird. Vorgesehen ist eine<br />

gleichermaßen chronologische wie thematische Feinabstimmung und insofern ein je<br />

aktualisiertes Gesamtverzeichnis. Doch hauptsächlich geht es uns darum, mit der Übertragung<br />

zentraler Texte fortzufahren. Transkribiert wurde bislang, von kleineren Urkunden abgesehen,<br />

die umfangreiche <strong>Frankenheim</strong>er Kirchenchronik der Jahre 1866 bis 1918, daneben das erste<br />

Kirchenbuch der Oberweider Filialdörfer Birx und <strong>Frankenheim</strong> mit den hundert Jahren nach<br />

1656. In Arbeit ist momentan eine umfangreiche Zustandsbeschreibung des Amtes<br />

Kaltennordheim aus den Jahren unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg. Gelegentliche<br />

Auskünfte und die eine oder andere punktuelle Auswertung sind vielleicht auch ohne solche<br />

Vorbereitungen möglich. Eine weiterführende Untersuchung bliebe dagegen Illusion.<br />

Fernziel ist eine historische Dokumentation in der Tradition hennebergisch-thüringischer<br />

Urkundensammlungen eines Ludwig Bechstein, Georg Brückner oder Otto Dobenecker. Dafür<br />

ist auf die heutigen Möglichkeiten zu rekurrieren. Um Interesse zu wecken, zur Mitarbeit<br />

einzuladen, etwaige Korrekturen rechtzeitig anzubringen, sollen die Zwischenergebnisse einmal<br />

jährlich vorgestellt werden. Anlaufstellen sind die umliegenden Pfarrämter. Das Ergebnis wird in<br />

Buchform erscheinen, wobei der allgemeinen Einführung eine CD mit entsprechenden Dateien<br />

beiliegt. Über kurz oder lang dürfte sich ohnehin ein örtlich verwaltetes Internet-Portal anbieten.<br />

Kommentierte Basistexte und eine solche, wiederholt fortgeschriebene Einleitung könnten vom<br />

Resultat her über die geschichtliche Aufarbeitung des hiesigen Kirchspiels einer regionalen<br />

Mikrogeschichte den Weg ebnen. Ausgegriffen werden soll deswegen von der Frühen Neuzeit<br />

bis in die jüngste Vergangenheit. Örtlich erstreckt sich die Arbeit auf das alte Amt bzw. Dekanat<br />

Kaltennordheim, beschränkt in etwa auf die Dörfer der jetzigen Verwaltungsgemeinschaft Hohe<br />

Rhön. Der Illustration dienen Landkarten und Bilddokumente. Beispiel dafür sei der tannische<br />

Taufstein von Unterweid; er würde neben dem hennebergischen Taufstein von Oberweid<br />

archiviert werden.<br />

Ganz in diesem Sinne seien bereits jetzt einige technische Hinweise erlaubt. Etwa empfiehlt<br />

sich für jede intensive Durchsicht der unten verzeichneten Akten, Kirchenbücher und<br />

Rechnungsserien Kurt Dülfer / Hans-Enno Korn (Bearbeiter), Schrifttafeln zur deutschen<br />

Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg, Institut<br />

für Archivwissenschaft, Nr. 2), Heft 1: Tafeln, Heft 2: Transkriptionen. Wir benutzen die 3.<br />

Auflage, Marburg 1973. Dem Vernehmen nach gibt es bereits eine 11. Auflage. Ohne<br />

Grundkenntnisse der alten deutschen Schrift geht es nicht, zumal wechselnde Hände, eine<br />

vergleichsweise willkürliche Rechtschreibung und die mittlerweile zu großen Teilen fremd<br />

gewordene Ausdrucksweise alles noch schwieriger machen. Ein guter Ratgeber in<br />

Währungsfragen ist Peter Rochhaus, Alte Münzen und Münzsysteme in Thüringen (Blätter zur<br />

Landeskunde, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen [Erfurt]),<br />

1999 (mit weiterführender Literatur). Vergessen sei nicht Fritz Verdenhalven, Alte Mess- und<br />

Währungssysteme aus dem deutschen Sprachgebiet, 2. Auflage, Neustadt an der Aisch 1998.<br />

Verdenhalven kopiert die handschriftlichen Abkürzungen für die in Betracht kommenden<br />

Zahlungsmittel sogar eins zu eins – eine willkommene Lesehilfe.<br />

Zum Schluß dieses Abschnitts sei nochmals an die zugegebenermaßen spröden Anleitungen<br />

zur Pfarramtsführung erinnert. Dabei geht es um Handbücher aus der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts. Handelte es sich für die Zeitgenossen um verläßliche Orientierungshilfen, sind sie<br />

dem heutigen Benutzer äußerst nützliche Verständnisstützen und das ungeachtet dessen, ob man<br />

sich vom Titel her auf die andere große Konfession oder auf einen anderen Teilstaat des<br />

Deutschen Reiches beschränkte. Der bereits erwähnte 1100-seitige Band von Seeberger,<br />

scheinbar nur für den bayerischen Geistlichen geschrieben, dürfte sich für <strong>Frankenheim</strong>/Birx als<br />

ebenso hilfreich erweisen wie die Handbücher zur Pfarramtsführung, zum Kirchenvermögen<br />

oder zur Pfründeverwaltung aus der Feder des katholischen Domkapitulars Ludwig Heinrich<br />

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