Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach
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erweisen. Sollte aber ein weitergehendes Datenbank-Management vonnöten sein, kann die<br />
fragliche Textdatei unschwer in eines der gängigen Formate umgewandelt werden.<br />
Bevor nach diesem zumeist technischen Vorspann einige inhaltliche Schwerpunkte<br />
angesprochen werden, sei ein Blick auf die Zeitschriften und das andere periodische Schrifttum<br />
geworfen. Abrufbar sind die Einzelposten unter der Sigle „-P“, wie Periodika. Hierbei kann für<br />
den Zeitschriftenbestand durchaus davon augegangen werden, dass hier keineswegs nur das<br />
neueste Amtsblatt gelesen wurde. Dieses und vergleichbare Gesetzesblätter sind in der Tat<br />
vorhanden. Nur heißt das für das 19. und frühe 20. Jahrhundert zuallererst, dass im selben Zug<br />
auch die Schule betroffen war. Auch fehlt es nicht an den Jahren des Übergangs. Die neue<br />
Thüringische Landeskirche ist bis in die Durchführungsverordnungen dokumentiert.<br />
Und es versteht sich fast schon von selbst, dass die örtliche Zeitschrift des ausgehenden<br />
Kaisserreiches komplett vorliegt. Die Heimatglocken der Jahre bis 1918 finden sogar noch ihre<br />
Fortsetzung in denjenigen des Kirchenkreises Ostheim von 1936 bis 1940, wie man nun weiß,<br />
eine besonders gesuchte Veröffentlichung, werden doch hiermit die aus welchem Grunde immer<br />
fehlenden Chroniken der Jahre nach 1933 ersetzt und dies für das gesamte Umland, bis hin etwa<br />
nach Urspringen. Deutsch-christliche Tendenzen lassen sich aber auch an weiteren Exemplaren<br />
des periodischen Schrifttums ablesen. Hingegen verschaffen Glaube und Heimat sowie die<br />
Jahrgänge der Christenlehre, da fast vollständig erhalten, einen selten perspektivenreichen<br />
Einblick sowohl in die Nachkriegszeit als auch in die anschließenden Jahre der DDR mit einer<br />
sich letztlich behauptenden Kirche.<br />
Interessant wäre es, mehr über die Motive zu erfahren, aus denen heraus in den zwanziger<br />
Jahren eine ausgesprochene Kulturzeitschrift wie Corona gehalten wurde, neben einer<br />
künstlerisch durchaus nicht anspruchslosen Dorfkirchen-Zeitung. Sollte sich das Pfarrhaus nach<br />
Jahren des Kampfes so weit emanzipiert haben, dass kulturell endlich nach Höherem gegriffen<br />
werden konnte, ein Theologiestudium der Söhne nicht mehr das Endziel bedeuten mußte? Der<br />
Graben wurde jedenfalls vertieft, zieht man die nicht wenigen Zeitschriften zum Vergleich<br />
heran, die unter einer Signatur der sog. Volksbibliothek die offensichtlich große Schar der Leser<br />
überstanden.<br />
Nahezu zerfledderte Exemplare volkstümlicher Zeitschriften, etwa von Westermanns<br />
illustrierten Monatsheften oder von Quellwasser für’s deutsche Haus, gestatteten ab den späten<br />
60er Jahren des 19. Jahrhunderts auch denen einen Blick in die weite Welt, die gemeinhin davon<br />
abgeschnitten waren, nur selten den Ort verliessen. Neben mannigfachen Informationen zu Haus<br />
und Garten, Feld und Wald, einem Sammelsurium von Nützlichkeiten, kommt natürlich all das<br />
nicht zu kurz, was jene für die notwendigste Unterhaltung hielten, die solche Zeitschriften<br />
herausgaben oder am Ende für die örtliche Leserschaft bereit stellten – selber jedoch im Zweifel<br />
anderes lasen.<br />
• Volksbücherei<br />
Dieser Bestand, erhalten sind 225 größtenteils kleinformatige Bände und einige reich illustrierte<br />
Zeitschriften, für die wiederum neben der Unterhaltung die drei Jahrgänge einer<br />
Gartenbauzeitschrift charakteristisch sind, geht auf die Jahre 1877/78 zurück. Seinerzeit war Pfr.<br />
Wuttig soeben in sein <strong>Frankenheim</strong>er Amt eingeführt worden. Als er in bestem Einvernehmen<br />
mit der Großherzoglichen Stiftungsverwaltung (Dermbach) unverzüglich ans Werk ging,<br />
bediente sich Wuttig des sog. Lokalcomités für <strong>Frankenheim</strong>. Auf diese Weise konnten die von<br />
der Typhusepidemie 1875/76 übrig gebliebenen Spendengelder, wie es heißt, Nutz bringend<br />
verwendet werden.<br />
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