Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach
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Aufbereitung der örtlichen Geschichte alle Hoffnung auf das neue Regime setzen. Auffällig<br />
ist jedenfalls die Heterogenität des mit den Jahren von den verschiedenen Pfarrern angehäuften<br />
Materials, so dass es nicht erstaunt, im günstigsten Fall rein praktische Schlüsse gezogen zu<br />
sehen. So, wenn es um den richtigen Namen der Kirche in Birx zu tun war (1969) oder der sog.<br />
Notwender <strong>Frankenheim</strong>s, Pfr. Wuttig, zum wiederholten Male gefeiert werden sollte, unter<br />
anderem im Rahmen der 750-Jahrfeier <strong>Frankenheim</strong>s (1976/77/78). Für weitere<br />
Nachforschungen steht weiterhin bereit, was Berthold Krug (Obermaßfeld) Pfr. Stammberger an<br />
Quellen- und sonstigen Auszügen 1970 zuschickte. Davon sind die bevölkerungsstatistischen<br />
Angaben wertvoll, bedeutsamer freilich die vielen Hinweise auf die Staatsarchive Meiningen<br />
und Weimar beispielsweise zu den <strong>Frankenheim</strong>er und Birxer Dorfordnungen ab 1579 bzw.<br />
1698.<br />
Von Bedeutung könnte auch sein, was Pfr. Stammberger in den sechziger Jahren unter<br />
Mithilfe der örtlichen Bevölkerung zusammentrug. Seine Heimatkundliche Sammlung, in den<br />
Jahren um 1990 vervollständigt, erzählt von den grenznahen Kirchengemeinden <strong>Frankenheim</strong><br />
und Birx, von den Erschwernissen, aber auch von den Hoffnungen, die da und dort trotz allem<br />
aufkeimten (K 002/411). Zahlreiche Fotos und private Briefe lassen den Alltag plastischer in<br />
Erinnerung rufen. Bleibt endlich eine Materialsammlung, die nunmehr unter K 002/269<br />
aufbewahrt wird. Sie wurde bei der Neuarchivierung bewusst nicht auseinandergerissen. Hier<br />
kündet die scheinbar rein chronologische Anordnung letzten Endes von einem Geschichtsbild,<br />
das ehemalige Armut und (jetzigen) sozialistischen Fortschritt ins Zentrum zu stellen weiß.<br />
Im Gegenzug ließe sich anhand der Zeitungsausschnitte der fünfziger Jahre von diesen<br />
Materialien her vieles insbesondere zu einer kritischen Aufarbeitung der frühen Jahre der<br />
Regelschule <strong>Frankenheim</strong> beitragen. Ob bewußt oder nicht: Einer alten Tradition folgend, war<br />
die Kirche in Gestalt von Pfr. Pasche bei dieser schulischen Aufrüstung in besonderem Maße<br />
engagiert; primärer Nutznießer hingegen sollte zu guten Teilen eine begeisterte Junglehrerschaft<br />
sein. Auf welchem kulturellen Hintergrund Mitarbeit ablief, zeigt die anliegende Broschüre<br />
Unser die Rhön, eine Gemeinschaftsarbeit des Kreiskulturhauses Meiningen von 1965 zu Ehren<br />
des 20. Jahrestages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Es ging bei diesem durch<br />
suggestive Federzeichnungen illustrierten, kämpferischen Text eigenen Worten nach darum,<br />
einige Episoden der revolutionären Arbeiter- und Bauernbewegung aus den Jahren 1924 bis<br />
1933 zu schildern. Die Rhön, <strong>Frankenheim</strong> und der sog. Sturm auf den Ellenbogen stehen dabei<br />
im Mittelpunkt.<br />
5. Formale und inhaltliche Schwerpunkte<br />
Für die engere Auswahl derartiger Schwerpunkte waren zwei Kriterien entscheidend. Einmal<br />
sollten diejenigen Archivalien im Zusammenhang beschrieben werden, deren Verständnis erst<br />
die Binnenstrukturen begreifen lassen und hierüber dann die Geschichte der Gesamtgemeinde.<br />
Zum anderen galt es, dem Außergewöhnlichen ein wenig gerecht zu werden. So im Fall der<br />
Pfarrchronik aus dem Kaiserreich.<br />
• Kirchrechnungen<br />
Allein schon deshalb verdienen die <strong>Frankenheim</strong>er und Birxer Kirchrechnungen mehr als einen<br />
flüchtigen Blick, weil sich hinter der unübersehbaren Zunahme an Einsatz und Material ein<br />
unablässig wachsender Vertrauensschwund auftut, gegenseitiges Misstrauen und allgegenwärtige<br />
Kontrolle. Gemeindlicher Zusammenhalt, ja christliche Gemeinschaft scheint sich darüber zu<br />
verflüchtigen. Bürokratisierung dieses Typs leistet, ob willentlich oder nicht, sowohl der<br />
scheinbar unaufhaltsamen Verrechtlichung und ihren institutionellen Folgen als auch der<br />
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