16.12.2012 Aufrufe

Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

letzten Endes unumgängliche Frage auf, ob sich nicht selbst die Folgejahre nur als soziale<br />

Konsequenz einer derart extremen Situartion interpretieren lassen. Weil kirchlich begründet,<br />

würde es sich dann um eine außergewöhnlich nachhaltige Konstellation handeln.<br />

Über den historischen Exkurs sei Kohlstocks intensiver Briefwechsel mit den Thüringischen<br />

Zentralarchiven nicht vernachlässigt. Die Bedeutung dieser Korrespondenz geht weit hinaus über<br />

den damaligen Anlass, das für Oktober 1936 anstehende Kirchweihjubiläum. 40 Sehr<br />

wahrscheinlich führte die Antwort vom 9. Juli 1936 zu der oben erwähnten Reise ins Weimarer<br />

Staatsarchiv und insofern auch zu den in den Ostheimer Heimatglocken abgedruckten<br />

Texteditionen. Der Brief gibt Ratschläge bis hin zu den in Frage kommenden Aktennummern der<br />

Bestände Kammerarchiv, Amtsgericht Kaltennordheim, Ämter und Städte sowie Konsistorial-<br />

und Lehenssachen. Diese Auskünfte stellen wichtige Ergänzungen zu unseren sonstigen<br />

Archivhinweisen dar.<br />

Ähnlich ist es für das Archiv des Landeskirchenrates. Beim heutigen <strong>Landeskirchenarchiv</strong><br />

hatte Kohlstock am 25. September 1936 um die Übersendung von Birxer und <strong>Frankenheim</strong>er<br />

Akten gebeten. Anscheinend wurde der Bitte stattgegeben. Das Begleitschreiben vom 1. Oktober<br />

desselben Jahres listet minuziös jene 11 Akteneinheiten auf, die dem Fonds Ministerium Weimar<br />

in <strong>Eisenach</strong> entnommen worden waren, um sie nach <strong>Frankenheim</strong> zu schicken. Von der<br />

Mitübersendung der, wie zu lesen ist, „zahlreichen Akten des dortigen Archivkörpers<br />

>Inspektion Ostheim< (wurde) abgesehen, da diese zum Teil erst instand zu setzen wären“.<br />

Auf dieses Schreiben vom 1. Oktober 1936 kann nicht genügend aufmerksam gemacht<br />

werden. Seinerzeit waren in <strong>Eisenach</strong>, was unsere Kirchgemeinden angeht, wenigstens gleich<br />

zwei Bestände zu konsultieren, nämlich Ministerium Weimar und Inspektion Ostheim. Kommt<br />

hinzu, dass in diesem Schriftstück von 1936 ausdrücklich von der <strong>Frankenheim</strong>er Visitation des<br />

Jahres 1861 wie auch von einigen Dokumenten gesprochen wird, die mit Sicherheit die<br />

unmittelbare Vorgeschichte der Pfarreigründung zwischen 1861 und 1865/66 aufklären helfen.<br />

Umso notwendiger erschien es, den Spuren jener Rücksendung nachzugehen, die von Pfr.<br />

Kohlstock ab dem 21. November 1936 und nachweislich bis zum 18. März 1937 mit Nachdruck<br />

verlangt wurde. Anfänglich wußten wir lediglich aus einem kleinen Handvermerk vom 11.<br />

Dezember 1936 auf der Mahnung vom 21. November desselben Jahres, dass Pfr. Kohlstock die<br />

Akten zurückgeschickt haben will. Erste Kontakte empfahlen, nun auch im Staatsarchiv Weimar<br />

nach den angeblich zurückgesandten Akten zu suchen. Für diesen Rat vom Sommer 2006 sei<br />

Herrn Dr. Wolfgang Schenk gedankt, dem ehemaligen Direktor des <strong>Landeskirchenarchiv</strong>s<br />

<strong>Eisenach</strong>. Eine zusätzliche Anfrage im selben Archiv bei dessen gegenwärtiger Direktorin, Frau<br />

Dr. Hannelore Schneider, präzisierte im Oktober 2006 das bislang Erreichte. Danach ist die<br />

Inspektion Ostheim nunmehr einsehbar, während die sog. Weimarer Ministerialakten<br />

vertragsgemäß seit 1941/42 wieder im Hauptstaatsarchiv Weimar lagern sollen. Bleibt<br />

nachzuprüfen, ob das auch für die elf ausgeliehenen Akten gilt.<br />

Doch zurück zur <strong>Frankenheim</strong>er Archivgeschichte, wie sie sich für die erste Großarchivierung<br />

der Jahre 1942/43 auf der Grundlage hiesiger Materialien rekonstruieren lässt (Karton 034,<br />

Aktenstück 662*). Den Ausgangspunkt bildet die Verordnung über Archiv und Registratur der<br />

Pfarrämter vom 3. Januar 1927 in der Fassung vom 19. April 1939, einschließlich der Anleitung<br />

vom selben Tage durch den bereits mehrfach erwähnten Kirchenarchivwart Rudolf Herrmann.<br />

Unmittelbaren Anstoß gab am 25. Juni 1940 eine Ortsbesichtigung durch Kreiskirchenrat Fritz<br />

(Meiningen) und Oberpfarrer Krauß (Ostheim, Stetten). Pfr. Kohlstock wurde gleich anfangs der<br />

Archivpfleger des Kreiskirchenamtes zur Hilfe gegeben. Von Pfr. Creutzburg stammt eine<br />

ausführliche Übersicht, die den Zustand der Akten und Bücher bis ins Einzelne bewertet, zudem<br />

eine Maßnahmenliste (2.7.1940). Kritisiert wird unter anderem die fehlende Trennung zwischen<br />

24<br />

40 Vgl. zum Folgenden Pfarrarchiv <strong>Frankenheim</strong>/Birx, K 002/165.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!