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Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

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Hauses Henneberg vor Augen, 33 demnach exakt für die Jahre an der Wende zum 17.<br />

Jahrhundert, aus denen heraus sich die Pfarrgeschichte der hier als tannisch-ritterschaftlich<br />

schraffierten und von der Lehnsverfassung aus hennebergischen Gemeinden <strong>Frankenheim</strong> und<br />

Birx entwickelt.<br />

4. Pfarrei- bzw. Ortsgeschichtsschreibung und Geschichte des Pfarrarchivs<br />

Arbeiten der <strong>Frankenheim</strong>er und Birxer Ortschronisten sind von den nachfolgenden<br />

Ausführungen grundsätzlich ausgenommen. Insoweit sei nur erwähnt eine Dokumentation zur<br />

Geschichte <strong>Frankenheim</strong>s, die unlängst erschien. 34 Von Birx ist nichts Vergleichbares bekannt.<br />

Ergänzt sei das <strong>Frankenheim</strong>er Gemeinschaftswerk mit dem ausdrücklichen Hinweis auf eine<br />

Reihe von Bild- und anderen Dokumenten, auch Alltagsgegenständen, die im hiesigen<br />

Karolinenheim ausgestellt oder aufbewahrt werden. Zeitlich geht es um die Jahre der DDR bis<br />

hinein ins frühe 20. Jahrhundert. Wie es scheint, macht sich namentlich Roland Stepper um diese<br />

Art der Chronik, ein unermüdliches Zusammentragen vielfältigster Informationen, besonders<br />

verdient.<br />

Ebenso knapp sei auf die ersten zwei Pfarrarchiv- bzw. Repositurverzeichnisse eingegangen.<br />

Überaus kursorisch, blieben sie zudem undatiert. Auf die dem selben Aktenstück beiliegenden<br />

Schreiben des Landeskirchenrates wird inhaltlich nicht Bezug genommen. Die Anstrengungen<br />

der neuen Thüringer Landeskirche, wie sie sich in diesen Schreiben der Jahre 1927 und 1930<br />

manifestieren, man denke auch an die im Auftrag des Thüringer Evangelischen Pfarrervereins<br />

von Hugo Stüber herausgegebenen Anweisungen aus demselben Jahr, hatten in <strong>Frankenheim</strong><br />

anscheinend wenig bewirkt. In den fraglichen Verzeichnissen, die eindeutig die Handschrift von<br />

Pfarrer Schultz tragen, ging es wohl um reine Findhilfen, ohne jeden höheren Anspruch.<br />

Datieren lassen sie sich in etwa auf die Jahre 1914 bzw. 1934. Vorausgesetzt wurde in beiden<br />

Fällen ein gutes persönliches Gedächtnis. Für Dritte sind die Bestandslisten mit ihrer recht<br />

eigenwilligen Systematik kaum bestimmt gewesen. Anders nur dann, wenn es doch noch<br />

gelänge, die älteste der zwei Listen mit der bereits angesprochenen Aktion der Thüringer Kirche<br />

in Verbindung zu bringen, möglichst noch 1920 alles kirchliche Eigentum vor staatlichen<br />

Übergriffen zu sichern. Dafür wäre ein Vergleich mit dem im Nürnberger <strong>Landeskirchenarchiv</strong><br />

aufbewahrten Verzeichnis vonnöten, von dem ebenfalls oben die Rede war.<br />

Gänzlich verschieden sieht es beim Archivverzeichnis von 1942 und der umfangreichen<br />

Bücherliste des folgenden Jahres aus, wenn auch die sog. <strong>Frankenheim</strong>er Volksbibliothek dabei<br />

übergangen wird. Anfangs der vierziger Jahre hatten sich die Bedingungen grundlegend<br />

verändert. So war auf nationalsozialistisches Drängen hin aus der vergleichsweise dilettantisch<br />

betriebenen Ahnenforschung früherer Tage im Verlauf der dreißiger Jahre eine staatlich<br />

geförderte, relativ straff organisierte, landesweite Sippenforschung geworden. Pfarrarchive mit<br />

ihren Kirchenbüchern rückten dabei wie von selbst ins Zentrum ortsgeschichtlicher Interessen,<br />

so dass es nicht wundernimmt, Pfr. Kolhlstock ab 1938 und mindestens bis 1941 in einer<br />

entsprechenden Arbeitsgemeinschaft aktiv an der Verkartung der Kirchenbücher von<br />

<strong>Frankenheim</strong> und Birx mitarbeiten zu sehen. Erklärtes Ziel war es, diese Register zu<br />

33 Vgl. Carl Binder, Das ehemalige Amt Lichtenberg vor der Rhön, in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische<br />

Geschichte und Altertumskunde 18 (1897), S. 61-245 (245).<br />

34 Sabine Abe, Karl-Heinz Dörsmann, Günther Herchert, Achim Fuchs und Roland Stepper: <strong>Frankenheim</strong> auf der<br />

Rhön. Aus alter und neuer Geschichte. Eine Dokumentation zur Geschiche <strong>Frankenheim</strong>s, (Meiningen-<br />

<strong>Frankenheim</strong>:) Eigenverlag Dörsmann, 2005 (Standort u. a. Kreisarchiv des Landkreises Schmalkalden-Meiningen,<br />

KB 004131).<br />

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