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Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

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gebeten, die – sollten die zugesandten Aktenstücke in der Tat zurückgeschickt worden sein<br />

– den Ausgangspunkt für jede weitere Sichtung des <strong>Landeskirchenarchiv</strong>s abgeben. Bereits die<br />

begründete Vermutung, exakt diese Akten hätten in Weimar den Krieg überdauert, gibt freilich<br />

hinreichend Anlass, nun generell auf die Thüringischen Staatsarchive aufmerksam zu machen.<br />

Dabei soll es aber für Weimar keineswegs mit Hinweisen auf die sog. <strong>Eisenach</strong>er<br />

Konsistorialsachen sein Bewenden haben, auch wenn dort, wie anhand der Funde von Pfr.<br />

Kohlstock zu ersehen (vgl. unten), <strong>Frankenheim</strong>-Birxer Kirchen- und Schulangelegenheiten<br />

liegen. Auskünfte des Thüringischen Staatsarchivs Meiningen vom Oktober 2006 raten mit Blick<br />

auf das Provenienzprinzip an, bei Einrichtungen des ehemaligen Sachsen-Weimar-<strong>Eisenach</strong><br />

grundsätzlich das Weimarer Hauptstaatsarchiv zu konsultieren. Insbesondere für Oberbehörden,<br />

wie das Kultusdepartement an der Wende zum 20. Jahrhundert, darf Weimar nie aus den Augen<br />

gelassen werden. Sollte man dort nicht fündig werden, ist das Staatsarchiv Meiningen zu<br />

bemühen. Als Großarchiv verfügt dieses, wo irgend möglich, über weiterführende<br />

Informationen. So war dankenswerterweise noch vor kurzem zu erfahren, dass die Akten des im<br />

Kaiserreich für Birx und <strong>Frankenheim</strong> zuständigen Amtsgerichts Ostheim im Staatsarchiv<br />

Würzburg angekommen sind und das entgegen allen Regeln, einzig aufgrund interner<br />

Absprachen zwischen den Archiven.<br />

Doch verdient das Meininger Staatsarchiv vor allem deshalb gesteigerte Aufmerksamkeit, weil<br />

sich im Gemeinschaftlichen Hennebergischen Archiv, Sektion IV, einem Spezialfonds für<br />

Kirche und Schule, frühe Nachrichten über die Fortexistenz der evangelischen Kirche auf der<br />

Hohen Rhön ermitteln ließen. Wieder einmal kam der erste Hinweis von Pfr. Karl Zeitel<br />

(Urspringen). Zu Einzelheiten später, wenn von den zwei Bewerbungen um eine Lehrerstelle des<br />

Jahres 1613 zu reden sein wird. Festgehalten sei nur allgemein, wie das Meininger Archiv weit<br />

über die Sektion IV hinaus für die Jahre zwischen 1584 und 1660 zu einer der wichtigsten<br />

Anlaufstellen außerhalb des <strong>Frankenheim</strong>er Pfarrarchivs wird. Dies wiederum erklärt sich aus<br />

der schwierigen Territorialgeschichte des Hennebergischen Erbes. Nach dem Aussterben der<br />

Henneberger konnte sich die ernestinische nicht mit der albertinischen Linie einigen, weswegen<br />

die ehemalige Grafschaft Henneberg bis 1660 als territoriale Verwaltungsheinheit unter einer in<br />

Meiningen eingesetzten gemeinschaftlichen Regierung sächsischer Provenienz erhalten blieb.<br />

Dasselbe Archiv verfügt auch gleich über den geeigneten Führer, die ungedruckte Würzburger<br />

Dissertation von Ulrich Heß aus dem Jahre 1944. Heß entschlüsselt die administrativen<br />

Strukturen nicht zuletzt für das in diesem Rahmen, für diese Jahre bis 1660 besonders wichtige<br />

Meininger Konsistorium. In seiner Doktorarbeit kommt er sowohl auf dessen Verfassung zu<br />

sprechen als auch auf die soziale Zusammensetzung.<br />

Bleibt das hoch moderne Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen. Eine Durchsicht der<br />

Bestandsverzeichnisse lässt vorab auf die Kreisarchivbibliothek mit ihrer weiterführenden<br />

Sekundärliteratur verweisen. Unter anderem steht hier eine Sammlung von Chroniken über die<br />

Gemeinden im Altkreis Meiningen. Hinzu kommen die Amts- und Gesetzesblätter des 19. und<br />

20. Jahrhunderts. Von den Archivalien seien 490 laufende Meter hervorgehoben, die die Jahre<br />

1945 bis 1991 des Kreistages und des Rates des Kreises widerspiegeln. Zum amtlichen<br />

Archivgut gehören auch einschlägige Sonderbestände. Genannt sei derjenige der <strong>Frankenheim</strong>er<br />

Schule (1912-1989). Anscheinend hinterließ die Auseinandersetzung um eine mehr oder weniger<br />

religionsfreie Erziehung Spuren. Von Wichtigkeit ist aber vor allem der Bestand zur politischen<br />

Gemeinde <strong>Frankenheim</strong> (1800-1882).<br />

Davon seien als Erstes die Akten des Landrates von Boyneburg erwähnt. Sie betreffen<br />

<strong>Frankenheim</strong>er Gemeindeangelegenheiten aus den Jahren zwischen 1818 und 1835. Zudem<br />

stehen Separations- und Bonitierungsunterlagen vom Ende des 19. Jahrhunderts bereit und, quasi<br />

als Fortsetzung, die besonders umfangreiche Dokumentation zur Sozialen Frage,<br />

kennzeichnenderweise unter der Rubrik Polizei- und Militärwesen (1863-1946). Eine weitere<br />

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