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Frankenheim - Landeskirchenarchiv Eisenach

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ihr Bestreben in Erwägung zu ziehen ist, in Wüstensachsen wieder eine geordnete<br />

Bewirtschaftung einzuführen, kann nicht beantwortet werden. 14 Wird dagegen die Spur des<br />

ersten Kirchenbuches weiterverfolgt, ist mehrerlei zu bedenken. Zunächst, daß es von diesem<br />

Kirchenbuch eine Erst- und eine Zweitschrift geben soll. Daneben war bisher nur<br />

herauszubekommen, das Wüstensachsener Archiv war in letzter Zeit von Um- und<br />

Renovierungsarbeiten betroffen, dass die Zweitschrift der Wüstensachsener Gesamtmatrikel die<br />

evangelischen Jahre komplett umfasst, folglich auch die Zugehörigkeit der Filialdörfer Birx und<br />

<strong>Frankenheim</strong>. Allem Vernehmen nach geht es um den Zeitraum zwischen 1600 und 1675. Doch<br />

enthält die in Wüstensachsen eingesehene Microfiche-Version nur die Jahre 1599 bis 1615, wozu<br />

eine einzige Seite des Jahres 1669 kommt.<br />

Vom Anfangsjahr 1600 einmal abgesehen: Momentan ist noch so vieles unklar, dass weitere<br />

Nachforschungen unbedingt in Würzburg ansetzen müssen, um dann im wieder zugänglichen<br />

Wüstensachsener Pfarrarchiv fortgesetzt zu werden. Und auch sonst ist Vorsicht geboten. Zwar<br />

berichtete Christoph Bauer 1985 vergleichsweise ausführlich über die Reformations- und<br />

Gegenreformationsjahre der Rhöngemeinde Wüstensachsen. Doch wird bei ihm das in den<br />

verschiedenen Einzelmatrikeln gleich mehrfach erwähnte Birx völlig übersehen. <strong>Frankenheim</strong><br />

liest Bauer irrtümlich als Frankenstein, verwechselt es wohl mit diesem. 15<br />

Auf der Ebene der Superintendenturen sei auf die <strong>Landeskirchenarchiv</strong>e in <strong>Eisenach</strong> und<br />

Nürnberg hingewiesen. Das Nürnberger Archiv verdankt seine Zuständigkeit der Tatsache, dass<br />

beide Kirchdörfer 1903 aus dem Kaltennordheimer Verbund ausscherten und nach Ostheim vor<br />

der Rhön überwechselten. Der Bestand dieser Superintendentur setzt sich heute aus den Abgaben<br />

der Jahre 1971 und 1985 zusammen. Laut Nürnberger Bestandsverzeichnis ist vornehmlich auf<br />

Fach XXXI zu achten, die Spezialakte <strong>Frankenheim</strong>. Sie wurde mit dieser Standortangabe<br />

bereits 1926 anlässlich einer Bestandsaufnahme des Oberpfarramtes Ostheim aufgeführt.<br />

Hierzu rechnet einmal, unter welchen Umständen die hiesige Parochie dem Kirchenkreis<br />

Ostheim zugeteilt wurde, des Weiteren all das, was Pfarrer Schultz persönlich angeht,<br />

insbesondere sein Disziplinarverfahren von 1892. Genannt seien auch eine Reihe von<br />

Visitationsakten aus dem frühen 20. Jahrhundert und Materialien, die sich auf den<br />

Religionsunterricht derselben Jahre beziehen. Heute sollten die entsprechenden Dokumente unter<br />

den Nummern 399 bis 401 zu finden sein, wenn auch die Fondsbeschreibung nicht<br />

unbeträchtlich von der des Jahres 1926 abweicht. Schließlich wird bei den Nummern 42 und 46<br />

des neuen Katalogs ein um das Jahr 1920 zusammengestelltes Verzeichnis des Pfarrarchivs<br />

<strong>Frankenheim</strong> aufgezählt. Dies wiederum klingt desto wahrscheinlicher, als unter dem 3. Mai<br />

1920 eine Bekanntmachung des Landeskirchenrats über die Ordnung der Pfarrarchive erging.<br />

Im Hinblick auf die bevorstehende Trennung von Staat und Kirche, so die Präambel, sei es<br />

unbedingt erforderlich, alle aktenmäßigen Eigentumsunterlagen genau zu kennen. An dieser<br />

Stelle werden bereits viele der Regeln aufgestellt, die angefangen bei Hugo Stüber letzten Endes<br />

auch in den wohl entscheidend von Rudolf Herrmann geprägten Archivvorschriften der späten<br />

dreißiger Jahre wiederbegegnen. 16<br />

Auf das <strong>Landeskirchenarchiv</strong> <strong>Eisenach</strong> wird unten näher eingegangen, bei der Geschichte des<br />

<strong>Frankenheim</strong>er Archivs. In Vorbereitung des Kirchweihjubiläums des Jahres 1936 hatte Pfr.<br />

Kohlstock das <strong>Eisenach</strong>er Archiv um Auskunft und Zusendung einer Reihe von Unterlagen<br />

14 Rudolf Freiherr von Thüngen, Das reichsritterschaftliche Geschlecht der Freiherrn von Thüngen. Forschungen zu<br />

seiner Familiengeschichte. Lutzische Linie, Band I, Würzburg 1926, S. 409-410.<br />

15 Christoph Bauer, Die Einführung der Reformation, die Ausgestaltung des evangelischen Kirchenwesens und die<br />

Auswirkungen der Gegenreformation im Gebiet der Herren von Thüngen, Neustadt an der Aisch 1985, S. 122-123<br />

und 167.<br />

16 Kirchenblatt für Sachsen-Weimar-<strong>Eisenach</strong>. Herausgegeben von Wilhelm Krippendorf, Geheimer Kirchenrat in<br />

Weimar, 9(1920), S. 65-67 (Pfarrarchiv <strong>Frankenheim</strong>/Birx: 061109/3-P)<br />

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