café · restaurant - St. Peter-Ording

Einzigartig auf Eiderstedt ist die Taufe in
der Katinger St. Laurentius-Kirche: Sie wurde
ganz und gar aus Holz gefertigt und
stammt aus dem Jahr 1626. Zwar scheint
es auf den ersten Blick, als seien einige
Teile aus Marmor, doch handelt es sich um
„Trompe-d’oeil“-Malerei, also einen „Au -
gen betrug“, denn die Marmorierung ist einfach
nur auf das Holz gemalt. Um den Ständer
der Taufe herum befinden sich acht fein
ausgeführte, allegorische Relieffiguren. Die
reich beschnitzte und sorgfältig ausgemalte
Kanzel ist eine vom „Eiderstedter Typ“,
also sechseckig, wobei eine Seite an der
Wand befestigt ist und die danebenliegende
einen Durchbruch durch die Wand als
Zutritt bietet. Sie wurde 1580 geschaffen
und zeigt neutestamentliche Themen. Der
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KIRCHENPORTRAIT
Schöne
Einige der Eiderstedter Kirchen präsentieren
sich als prächtige „Dome“,
andere wiederum wirken zunächst
unscheinbar. Aber alle beherbergen
den einen oder anderen Schatz, so
auch St. Laurentius in Kating. Hier sind
es vor allem feine, schöne Schnitzarbeiten,
die von einstiger Pracht der
Kirchenausstattung auf der Halbinsel
zeugen.
Schnitzereien
Reichhaltige Schnitzarbeiten erwarten den
Besucher im Innern der Katinger Kirche:
Triumphbalken, Gestühlwangen und Taufstein.
ebenso aufwendig gestaltete Kanzeldeckel
trägt die Inschrift „WENDET IW TO MI
SPRIKT DE HERE SO WERDE GI SALICH
ALLER WERLT ENDE“ (Wendet euch zu mir,
spricht der Herr, so werdet ihr selig aller
Welt enden, Jesaja 45). Zu der Kanzel ehemals
gehörig (wahrscheinlich als Abgrenzung
des Zutritts) hängen zwei ebenfalls
schön beschnitzte Tafeln, die eine aus der
Bauzeit der Kanzel, die andere aus dem
17. Jahrhundert. Das absolute Glanzlicht
dieser Kirche ist aber die „Triumphkreuzgruppe“
von 1520, die wie in nahezu allen
Kirchen Eiderstedts im Chorbogen hängt.
Eine solche Gruppe enthält immer drei Elemente:
Den gekreuzigten Christus, seine
Mutter Maria und seinen Lieblingsjün -
ger Johannes. In Kating wurde das Kreuz
besonders aufwändig gestaltet und selbst
der normalerweise schlichte Balken enthält
sehr fein ausgeführte Schnitzarbeiten und
wird von einem geschwungenem Holzgitter
gestützt; das ist auf Eiderstedt ebenfalls
einmalig. Die Stiftertafeln und Obelisken
auf dem Balken wurden später (1666) hinzugefügt.
Die auf der Halbinsel üblichen
Abendmahlsbänke, deren Knäufe häufig
figürlich sind, lohnen ein genaueres Hinsehen.
Denn die Figuren sind hier nicht,
wie üblich, Engelsköpfe oder kleine Putten,
sondern ganz eindeutig Bauerngesichter.
Robust und doch harmonisch auch das
Schnitzwerk (Rosetten und Sonnenräder)
in den Wangen des Kirchengestühls, das
wahrscheinlich ebenfalls aus dem Jahr
1580 stammt. wisch
Fotos: Winfried Schmidt