café · restaurant - St. Peter-Ording
café · restaurant - St. Peter-Ording
café · restaurant - St. Peter-Ording
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Manchmal hüllt sie sich tatsächlich in<br />
Grau, die <strong>St</strong>adt am Meer, wenn der Regen<br />
nicht zu fallen aufhören will oder gar<br />
Nebel über den Dächern hängt; zumeist<br />
aber wirkt Husum eher freundlich und<br />
sogar ein wenig weltoffen. Bei den Feriengästen<br />
auf Eiderstedt ist die <strong>St</strong>orm-<br />
<strong>St</strong>adt sehr beliebt, denn hier gibt es<br />
unzählige Fachgeschäfte, Kneipen und<br />
Restaurants. Man muss auch nur um die<br />
vierzig Kilometer fahren, wenn man von<br />
der Spitze der Halbinsel nach Husum kommen<br />
will. Die <strong>St</strong>adt blickt auf eine lange<br />
Geschichte zurück, denn sie lag schon<br />
immer an einem Handelsweg (von und<br />
nach Jütland), und die fruchtbare Marschenlandschaft<br />
sorgte zudem für eine<br />
mästende Aufzucht von Jungvieh. Das<br />
Vieh wurde dann auf einem großen Markt<br />
angeboten und exportiert, vorwiegend<br />
nach Holland und Flandern. Als durch die<br />
„große Manndränke“, eine verheerende<br />
<strong>St</strong>urmflut im Jahr 1362 Land wegbrach,<br />
konnte über die Flußmündung der „Husumer<br />
Au“ das Meer direkt erreicht werden,<br />
22<br />
ORTSPORTRAIT<br />
Der wohl berühmteste Sohn Husums, der Dichter<br />
Theodor <strong>St</strong>orm, hat diese <strong>St</strong>adt in einem<br />
Gedicht verewigt. Er nennt darin den Ort „Du<br />
graue <strong>St</strong>adt“, was bei bestimmter Wetterlage<br />
durchaus zutreffend ist. Doch hat Husum weit<br />
mehr zu bieten: Geschichte, Hafen-Flair und zahlreiche<br />
Einkaufs-Möglichkeiten.<br />
Meer<br />
Die graue <strong>St</strong>adt am<br />
und der Hafen entstand. Auch Husum fiel<br />
damals in dänisches Hoheitsgebiet, und<br />
als der Adel mehr und mehr den freien<br />
Bauernstand aufzulösen versuchte, kam<br />
es zur Rebellion: 1472 erhoben sich die<br />
Marschbauern und die bürgerlichen Kaufleute<br />
Husums, konnten aber nichts gegen<br />
Romantik in der Wasserreihe<br />
die aufgebotene Armee ausrichten. Zwei<br />
Rädelsführer wurden hingerichtet und bis<br />
ins 19. Jahrhundert mussten einige noch<br />
die „Rebellensteuer“ entrichten, die „auf<br />
ewig“ als <strong>St</strong>rafe verhängt worden war. An<br />
diesen Aufstand sollen die Plastiken am<br />
Giebel des „Herrenhauses“ am Markt<br />
(neben dem alten Rathaus) erinnern, sie<br />
werden auch „Rebellen-Köpfe“ genannt.<br />
Der Markt ist das erklärte Zentrum der<br />
<strong>St</strong>adt, hier pulsiert das Leben, vor allem<br />
donnerstags, wenn der Wochenmarkt<br />
abgehalten wird. Im Mittelpunkt des Platzes<br />
steht der „Tine-Brunnen“ (errichtet<br />
1902), und an dessen Fuß machen Einkaufende<br />
und Badegäste gern eine kurze<br />
Rast, um von dort aus das Treiben rundum<br />
zu beobachten. Der Marktplatz geht<br />
in die Großstraße über und dort steht das<br />
Haus mit der historischen „Schwan-Apotheke“.<br />
Ein Besuch lohnt sich, auch wenn<br />
man keine Medikamente benötigt, denn<br />
ein Teil der Einrichtung aus dem 17. Jahrhundert<br />
ist erhalten geblieben und kann<br />
bewundert werden. Durch einen offenen<br />
Torbogen ein paar Häuser weiter erreicht<br />
man in wenigen Minuten das „Schloss vor<br />
Husum“, 1582 fertiggestellt. Bei einer<br />
Besichtigung wird dem aufmerksamen<br />
Besucher auffallen, dass es zwar kaum<br />
noch erhaltenes Mobiliar gibt, aber fast<br />
Fotos: Winfried Schmidt