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Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel: Lehrerbildung unter einem Dach

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• Emotion und Bewegung – das Tor zum Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

• Pierre de Coubertin – Schülerpreis 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

• Aktuelle Informationen<br />

IMPRESSUM:<br />

A U S D E M I N H A L T :<br />

…aus den Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

…aus dem Landesverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

• Aus der Praxis – für die Praxis<br />

– Schuljugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

– Olympia-Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

– Skilager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

• Fort- und Weiterbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Herausgeber: Deutscher Sportlehrerverband (DSLV) e.V. - Landesverband Thüringen (LVT)<br />

www.dslv-thueringen.de<br />

Präsident: Hans-Ulrich Kellner, Rigaer Straße 2 / 105, 99091 Erfurt, Tel.: 03 61/7 92 36 86 (p),<br />

Email: kellner-erfurt@t-online.de<br />

Redaktion: <strong>Dr</strong>. Elke Creutzburg, Straße der Genossenschaften 99, 99734 Nordhausen,<br />

Tel.: 0 36 31/97 30 15 (d), Email: E.Creutzburg@web.de<br />

Redaktionsschluss: 31.07.2004<br />

<strong>Dr</strong>uck: Handmann-Werbung GmbH, Heinrich-Credner-Straße 2, 99087 Erfurt,<br />

Tel.: 03 61 / 7 40 29-0, Fax: 03 61 / 7 40 29-29, Email: info@handmann.de,<br />

www.handmann.de<br />

Der Inhalt der Beiträge stimmt nicht immer mit der Meinung der Redaktion überein.<br />

Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt – alle Rechte vorbehalten.<br />

- 1 -<br />

Verleihung des Pierre de<br />

Coubertin Schülerpreises<br />

2004<br />

v.l.n.r.: <strong>Dr</strong>. Sperschneider,<br />

P. Gösel,<br />

Preisträger/innen,<br />

<strong>Prof</strong>. Müller


Emotion und Bewegung –<br />

das Tor zum Lernen<br />

Wenn ich meine Betrachtungen zum Jahr des Schulsports 2004 mit dieser Überschrift beginne,<br />

dann bin ich der Überzeugung, dass hier grundlegende Aussagen zum Lernen und zur<br />

Funktion des Sports in der Schule gemacht wurden, die kommentiert werden sollten und in alle<br />

Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens ausstrahlen. Thüringen ist reich und vielfältig. Auch<br />

im Jahr des Schulsports gab und gibt es in den Regionen die <strong>unter</strong>schiedlichsten Aktivitäten.<br />

Es ist einerseits schwierig, aber auch eine Herausforderung an <strong>einem</strong> einheitlichen<br />

Erscheinungsbild mitzuwirken und so etwas wie eine „corporate indentity“ über die Regionen<br />

zu erreichen.<br />

Ausgehend von den Erfolgen des letzten Jahres lassen sich folgende Aufgaben beschreiben<br />

und Probleme benennen:<br />

Das Jahr des Schulsports ist zwar noch nicht vorbei, aber es lässt sich schon jetzt eine positive<br />

Zwischenbilanz ziehen. Der Sport und dessen Funktion für eine gesunde Lebensweise ist stärker<br />

in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt worden. Das haben nun auch jene Schulleiter<br />

und Schulamtsleiter erkannt, die bisher unserem Fach noch nicht immer die nötige Beachtung<br />

schenken. Wir stehen ständig vor der Herausforderung das Fach Sport zu legitimieren. Was<br />

wird denn hier gelernt? Ist dies notwendig und sinnvoll? Kann man Sporttreiben nicht in die<br />

Vereine delegieren und Freiräume für andere Fächer schaffen? Eine Diskussion, die in der<br />

Bundesrepublik schon intensiv geführt wurde bzw. wird, und der man nur mit überzeugenden<br />

Argumenten begegnen kann. Sport<strong>unter</strong>richt gehört in die Hände von universitär ausgebildeten<br />

Lehrern, deren Studium auch auf die Bedürfnisse einer gesundheitsorientierten<br />

Lebensweise ausgerichtet sein muss.<br />

Der Mensch <strong>unter</strong>liegt den Gesetzen von Evolution und Selektion. Eines von ihnen lautet:<br />

Gesundheit und Leistungszustand eines Menschen werden bestimmt vom Erbgut, von der<br />

Qualität und Quantität der muskulären Beanspruchung und vom Lebensstil. In diesem<br />

Zusammenhang spielt die sportliche Bewegung eine zentrale Rolle. Ein weiteres Gesetz des<br />

Körpers lautet: Use it, ore lose it! Benutze es oder verliere es! Überschwellige muskuläre<br />

Beanspruchung hilft allen Kindern sich optimal zu entwickeln. Nicht erst seit heute weisen neueste<br />

Erkenntnisse der Gehirnforschung auf einen unlösbaren Zusammenhang zwischen<br />

Gehirnentwicklung und Bewegung. Wir müssen zur Legitimation unseres Faches verdeutlichen,<br />

was hier gelernt wird und vor allem wie gelernt wird. Lernen bedeutet nichts Anderes<br />

als das Machen von Erfahrungen, die über gute Beispiele erreicht werden.<br />

Die Diskussion über die Schularten hinweg wird immer dann geführt, wenn etwas schief läuft.<br />

Die Grundschule beklagt die Zunahme bewegungsgehemmter und bewegungsgestörter<br />

Kinder. Die weiterführenden Schularten kritisieren wiederum die Grundschule, in der (nach<br />

deren Ansicht) zu wenig gelernt wurde. Ich denke, hier muss die gemeinsame Aufgabe von<br />

Bildung und Erziehung in das Blickfeld der Betrachtung gerückt werden. Schuldzuweisungen<br />

- 2 -


wären genauso falsch, wie die Ignoranz der Situation. Wir müssen über transparente Konzepte<br />

für die täglichen Sportstunden zeigen, wie in diesem Fach zum Beispiel das Laufen, Springen<br />

und Werfen erlernt wird und diese Grundfertigkeiten weiterführend im Sport<strong>unter</strong>richt bearbeitet<br />

werden.<br />

Natürlich ist pädagogische Arbeit vor allem Arbeit auf der Beziehungsebene. Wir müssen<br />

akzeptieren, dass Lernvorgänge besser laufen, wenn eine positive Lernatmosphäre herrscht,<br />

also eine positive emotionale Grundstimmung. Spielregeln lernt man am besten, indem man<br />

spielt. Es geht hier keineswegs nur um die Basketball – oder Fußballregeln, sondern um solche,<br />

die für das weitere Leben wichtig sein können – zum Beispiel:<br />

• Fair miteinander umgehen<br />

• Verantwortung für die Gruppe übernehmen<br />

• Miteinander kooperieren, konkurrieren und kommunizieren<br />

• Umgehen mit Sieg und Niederlage<br />

• und viele andere mehr.<br />

Wichtig für uns und unser Fach ist, dass Kooperation spielerisch gelernt wird, aber das Spiel<br />

heißt nicht Basketball oder Fußball, sondern es heißt: Miteinander leben und lernen!<br />

In Thüringen gibt es einige Neuerungen, auf die ich im Folgenden kurz eingehen möchte. Die<br />

Ergebnisse der Wahl im Juni waren Ausgangspunkt einer Kabinettsumbildung, die auch das<br />

<strong>Kultusminister</strong>ium betraf. Der Sportlehrerverband wird mit dem neuen <strong>Kultusminister</strong> und<br />

Staatssekretär eine intensive Zusammenarbeit suchen, damit die Werte und Ziele unseres<br />

Faches landesweit transportiert werden.<br />

Ein großer Erfolg für den Schulsport wurde mit der Verabschiedung der neuen Schulordnung<br />

durch den Thüringer Landtag errungen. Die neue Rahmenstundentafel für die Regelschule<br />

sieht jetzt generell 3 Stunden Sport für die Klassen 5 – 10 vor, die ab Klasse 8 – 10 nicht mehr<br />

als wahlobligatorischer Unterricht erteilt wird, sondern als differenzierter Sport<strong>unter</strong>richt. Für<br />

viele nur eine Veränderung der Formulierung, aber wie die Erläuterung zeigt eine ganz entscheidende.<br />

Differenzierter Sport<strong>unter</strong>richt heißt, dass die Sportstunden neigungs- bzw.<br />

niveauorientiert durchgeführt werden müssen. Die Stunden sind obligatorisch und <strong>unter</strong>liegen<br />

nicht der flexiblen Rahmenstundentafel!<br />

Mit der Einführung der Projektarbeit in der Regelschule ist von jedem Schüler eine Projektarbeit<br />

zu <strong>einem</strong> fächerübergreifenden Thema anzufertigen. Sie wird in Gruppen von 3 – 5 Schülern<br />

erstellt und gegen Ende der 10. Klasse präsentiert. Mit dieser Regelung wird das dringend notwendige<br />

Denken über Fächergrenzen hinweg befördert und die guten Ergebnisse des ähnlich<br />

angelegten Seminarfaches an den Gymnasien weisen in die gleiche Richtung.<br />

Natürlich ist zu erwähnen, dass jeder Schüler noch eine mündliche Prüfung zu erfüllen hat, die<br />

er nach seinen Fähigkeiten auswählen kann. Hier sind wir sehr zufrieden, dass diese mündliche<br />

Prüfung nicht der Projektarbeit zum Opfer fiel, sondern beide Bereiche ihre Bedeutung<br />

erhalten haben. Einerseits der fächerübergreifende Ansatz für alle Fächer und andererseits die<br />

Verpflichtung für den Schüler, in der mündlichen Prüfung fachspezifisches Wissen und Können<br />

nachzuweisen – auch im Fach Sport!<br />

- 3 -


Ich möchte abschließend noch auf zwei Aufgaben des Sport<strong>unter</strong>richts hinweisen, die auf den<br />

ersten Blick deutlich polarisieren, aber für die Arbeit des Sportlehrers sehr wichtig sind: Die<br />

Begabungsförderung und den Sportförder<strong>unter</strong>richt.<br />

Oberflächlich betrachtet geht es also um die „Guten“ und die „Schlechten“. Das der Begriff<br />

Begabungsförderung mehr beinhaltet, erschließt der aufmerksame Leser schon aus der<br />

Formulierung. Hier geht es nicht nur darum, Begabte zu erkennen und zu fördern, sondern<br />

Begabungen in jedem Leistungsbereich zu stärken. Also meint Begabungsförderung auch<br />

besondere Fähigkeiten von Sportschwachen zu erkennen (z.B. besondere Leistungen in der<br />

Schiedsrichtertätigkeit, bei der Organisation sportlicher Wettkämpfe oder im kognitiven<br />

Bereich) und auch in der meist vernachlässigten Leistungsmitte einer Klasse. Zu dieser Thematik<br />

ist vom Thillm ein Begleitmaterial <strong>unter</strong> dem Titel „Begabungsförderung im Schulsport“ erarbeitet<br />

worden.<br />

Dass der Sportförder<strong>unter</strong>richt mit den schon diskutierten Leistungsvoraussetzungen der<br />

Kinder und Jugendlichen in allen Schularten zwingend notwendig ist, hat man in Thüringen<br />

erkannt. Hierzu gab es in den letzten Jahren vielfältige Initiativen, den gesetzlichen Rahmen in<br />

der Schulordnung zu schaffen und vor allem ausreichend Sportlehrer/innen auf diese Aufgabe<br />

vorzubereiten. Beides ist mittlerweile erfüllt worden, doch wir konstatieren eine große<br />

Diskrepanz zwischen geschaffenen Bedingungen für den Sportförder<strong>unter</strong>richt und dessen<br />

tatsächlicher Durchführung.<br />

Im Paragraphen 1 der Schulordnung steht: Jedes Kind hat Anspruch auf Sportförder<strong>unter</strong>richt.<br />

Dieser Anspruch wird leider nicht umfassend und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten<br />

umgesetzt. Die Stunden für den Sportförder<strong>unter</strong>richt sind im Stundenpool jeder Schule vorgesehen.<br />

Warum sie in vielen Fällen nicht zum Einsatz kommen, trotz der erwähnten qualifizierten<br />

Sportlehrer und der gesetzlichen Absicherung, haben die entsprechenden<br />

Schulleitungen zu verantworten. Schüler mit Störungen in der gesamten Motorik können nicht<br />

durch qualifiziertes Fachpersonal versorgt werden, weil man glaubt, diese Stunden sinnvoller<br />

in andere Fächer investieren zu müssen.<br />

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, die Inhalte und Werte des Faches Sport so zu transportieren,<br />

dass sie eine gesellschaftliche Relevanz besitzen und für jeden Menschen einen<br />

Lebensbezug erkennen lassen. Für unsere Arbeit ist das Gespräch der Schularten über das, was<br />

sie im Sport<strong>unter</strong>richt tun, eine entscheidende Größe. Nur wenn ich weiß, was die Schüler dort<br />

gelernt haben, kann ich sie entsprechend abholen und an den vorgefundenen<br />

Leistungsvoraussetzungen anknüpfen. Nicht zuletzt ist die fachliche Diskussion auch mit<br />

gegenseitiger Hilfe, Kooperation und Verständnis für die Situation des Anderen zu verstehen.<br />

In diesem Sinne freue ich mich auf den 5. Thüringer Sportlehrertag – „Schule und Sport – denn<br />

Bewegen hilft Lernen“!<br />

Uli Kellner Präsident des DSLV – LVT<br />

- 4 -


<strong>Kultusminister</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Jens</strong> <strong>Goebel</strong>:<br />

<strong>Lehrerbildung</strong> <strong>unter</strong> <strong>einem</strong> <strong>Dach</strong><br />

Bei der Übernahme des neuen Amtes betonte <strong>Kultusminister</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Jens</strong> <strong>Goebel</strong> seine feste<br />

Absicht, das bewährte Thüringer Schulsystem weiterzuentwickeln und noch bessere<br />

Leistungen in der Spitze (nationale und internationale Schülerwettbewerbe) und der Breite zu<br />

erreichen.<br />

Besondere Akzente sollen in der nächsten Zeit im Bereich der <strong>Lehrerbildung</strong> gesetzt werden.<br />

Es komme darauf an, in der Ausbildung von Lehrkräften für die allgemein bildenden und die<br />

berufsbildenden Schulen die gesamte Breite des Lehrerberufs zu sehen. Es sei von vorrangiger<br />

Bedeutung, zunehmend auf verständnisintensives Lehren und Lernen zu setzen, das die<br />

Absolventen dann direkt mit ihrem Berufsbeginn im Umgang mit den Schülern anwenden können.<br />

Durch das Zusammenführen der beiden Häuser sei der Weg vom Lehrerstudium zur<br />

Lehrerpraxis besser als bisher zu gestalten. „Die künftigen Lehrerinnen und Lehrer müssen<br />

schon im Studium lernen, wie sie später auf die Stärken und Schwächen jedes einzelnen<br />

Schülers eingehen können“, so <strong>Goebel</strong>. Die Universität Erfurt habe mit ihrem vom<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Mercator-Stiftung ausgezeichneten<br />

Modell für die Reform des Lehramtsstudiums bereits einen wichtigen Grundstein gelegt. Die<br />

Kooperation, die bei diesem Projekt zwischen dem ehemaligen Wissenschafts- und<br />

<strong>Kultusminister</strong>ium bereits gut funktioniert habe, werde nun <strong>unter</strong> <strong>einem</strong> <strong>Dach</strong> auch für andere<br />

Bereiche noch intensiver werden.<br />

Die wichtigste Schlussfolgerung aus PISA sei, alles für die Qualifikation und Fortbildung der<br />

Lehrer zu tun und das einzelne Kind noch mehr in den Blickpunkt zu nehmen, sagte der neue<br />

<strong>Kultusminister</strong>. (…)<br />

just click it !!!<br />

- 5 -<br />

Pressemitteilung des TKM vom 12. Juli 2004<br />

ERFURT/JENA<br />

www.laufladen.de<br />

99084 Erfurt 07743 Jena<br />

Kürschnergasse 6 Unterm Markt 10/12<br />

Tel. 0361/6 46 40 16 Tel. 03641/48 91 40


Pierre de Coubertin-Schülerpreis 2004<br />

für Abiturienten<br />

Pierre de Coubertins Leitspruch:<br />

„voir loin, parler franc, agir ferme“<br />

„Weit sehen, offen sprechen, entschlossen handeln“<br />

In diesem Sinne wurde die Auszeichnungsveranstaltung in der Landessportschule<br />

Bad Blankenburg am 06.07.2004 von den Vertretern des Landessportbundes eröffnet,<br />

welcher mit Beschluss seines Präsidiums und in Abstimmung mit dem<br />

Thüringer <strong>Kultusminister</strong>ium zum ersten Mal diesen Preis stiftete.<br />

48 Abiturientinnen und Abiturienten aus Gymnasien in ganz Thüringen waren mit<br />

ihren Familien, Schulleitern/innen und Sportlehrern/innen in der neu rekonstruierten<br />

Sportschule angereist. Die Schülerinnen und Schüler wurden für ihre sehr<br />

guten Ergebnisse im Unterrichtsfach Sport ausgezeichnet sowie für ihre Leistungen in den<br />

Sportvereinen bzw. für ihre Arbeit als Übungsleiter, Kampf- oder Schiedsrichter gewürdigt.<br />

Vorgeschlagen wurden sie von den Fachkonferenzen Sport der jeweiligen Schulen, in<br />

Zusammenarbeit mit den Vereinen. Anschließend hatte der Arbeitskreis „Schule – Sportverein“<br />

die schwierige Aufgabe diese Vorschläge zu beurteilen. Am Ende bestätigten sie 23<br />

Bewerberinnen und 25 Bewerber für die Verleihung dieses Schülerpreises.<br />

Insgesamt beteiligten sich 50% aller Thüringer Gymnasien an der erstmaligen Vergabe dieser<br />

Auszeichnung.<br />

Im Mittelpunkt der Rede von <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Norbert Müller, dem Präsidenten des internationalen<br />

Pierre de Coubertin-Komitees, standen die tollen Leistungen der Abiturienten, über die er sich<br />

ausführlich informiert hatte. Er betonte die Wichtigkeit der ganzheitlichen Erziehung von jungen<br />

Menschen, problemlos könne er aus den Preisträgern eine Band zusammenstellen oder<br />

den Trainings- und Wettkampfbetrieb in vielen Sportarten absichern. Weiterhin überbrachte er<br />

die Grüße von den Nachfahren Pierre de Coubertins, die mit großem Interesse diese<br />

Preisverleihung <strong>unter</strong>stützt haben. Diese Auszeichnung an junge Menschen zu vergeben, wäre<br />

im Sinne von Coubertin gewesen.<br />

Nach den Grußworten traten die Abiturienten in 5 Auszeichnungsblöcken nach vorn, wo ihre<br />

Leistungen noch einmal genannt und gewürdigt wurden. Anschließend nahmen der Präsident<br />

des Thüringer LSB, Peter Gösel, der Referent für Schulsport im TKM, <strong>Dr</strong>. Sperschneider, und<br />

der Präsident des internationalen Pierre de Coubertin Komitees, <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Norbert Müller, die<br />

Auszeichnungen vor.<br />

Für die kulturelle Ausgestaltung der Feier sorgten mit <strong>einem</strong> tollen Programm die Schülerinnen<br />

und Schüler des Goethe-Gymnasiums Weimar mit ihrem „Zirkus Gaudimus“. Sie verzauberten<br />

- 6 -


mit ihren Darbietungen das Publikum und wurden dafür mit viel Beifall belohnt. Einen musikalischen<br />

Glanzpunkt setzten die Sängerinnen und der Sänger der A-Capella-Band „Get souled“<br />

aus Ilmenau. Sie überzeugten mit ihren frischen und klaren Stimmen die Zuhörer.<br />

Die Wanderausstellung „Pierre de Coubertin – Leben und Werk eines Humanisten“ stellten die<br />

Schüler/innen des Pierre de Coubertin-Gymnasiums Erfurt vor. Diese Arbeiten entstanden in<br />

<strong>einem</strong> fächerübergreifenden Projekt zur Olympischen Erziehung <strong>unter</strong> Einbeziehung der Fächer<br />

Englisch, Französisch, Geschichte, Kunst, Informatik und Sporttheorie. Während der<br />

Veranstaltung präsentierten die Schüler/innen ihre Ergebnisse in souveräner und beeindruckender<br />

Art und Weise in Form einer Power Point Präsentation. Die Wanderausstellung in<br />

Form von 14 laminierten Schautafeln können Schulen und Sportvereine kostenlos ausleihen.<br />

(Kontakt: b.udhardt@sportgymnasium-erfurt.de).<br />

Am Schluss dieser feierlichen Preisverleihung versprach Peter Gösel, Präsident des<br />

Landessportbundes Thüringen:<br />

„Im kommenden Schuljahr 2004/2005 wird der Pierre de Courbertin Schülerpreis neben den<br />

Abiturienten auch an Schüler und Schülerinnen des Abschlussjahrganges der Thüringer<br />

Regelschulen vergeben.“<br />

(Vgl. Begleitheft „Pierre de Coubertin-Schülerpreis des Landessportbundes Thüringen e.V.“,<br />

Juni 2004, S. 3)<br />

Preisträger/innen des Pierre de Coubertin-Schülerpreises 2004<br />

- 7 -<br />

Inka Ihling<br />

Vorstandsmitglied LVT


AKTUELLE INFORMATIONEN<br />

…aus den Regionen<br />

Investition in die Zukunft<br />

Schulsport geht weit über die regelmäßige Bewegung im Unterricht hinaus<br />

SEIN HERZ GEHÖRT DEM SPORT: Schulsportkoordinator<br />

Werner Hütcher hält die Verbindung zwischen Schulen,<br />

Ministerium und Sportbund. Das fand in Erfurt lobende<br />

Anerkennung<br />

Das Jahr des Schulsports wird derzeit auch im Kreis Nordhausen begangen. Ziel ist es, sportliche<br />

Aktivitäten von Kindern nicht nur im Unterricht, sondern auch im außerschulischen Bereich<br />

zu verankern. Mit gutem Grund: 40 Prozent aller Grundschulkinder haben aufgrund mangelnder<br />

Bewegung bereits motorische Defizite oder konstitutionelle Auffälligkeiten. TA-<br />

Redakteurin Britt Mandler sprach mit Werner Hütcher, der im Auftrag des Schulamtes Worbis<br />

für Schulsport verantwortlich ist, über die Bedeutung des Faches.<br />

Was wird an den Südharzer Schulen für den Sport getan?<br />

Alle Schulen des Kreises haben Angebote für ihre Kinder erarbeitet. Im Rahmen des Jahres des<br />

Schulsports wird es fünf zentrale Veranstaltungen geben. Den Auftakt macht am 18. März der<br />

- 8 -


Kindergartensporttag in der Ballspielhalle. Sportlehrer der Grundschulen werden dort ihre<br />

Arbeit praxisnah vorstellen.<br />

Thüringens Sozialminister Klaus Zeh hat gefordert, dass die Stundentafel mit drei<br />

Sportstunden umgesetzt wird. Wie sieht es damit im Kreis aus?<br />

Die Umsetzung ist leider nicht überall gewährleistet. Alle Schulleiter haben hier eine große<br />

Verantwortung. Nicht vergessen dürfen wir, dass uns in wenigen Jahren massiv Sportlehrer fehlen<br />

werden. Das ist vor allem ein politisches Problem auf Landesebene. Denn der Berufseinstieg<br />

für junge Lehrer ist momentan in Thüringen nur in Teilzeitarbeit möglich und deshalb für die<br />

Betroffenen oft nicht lukrativ.<br />

Wie positionieren sich Stadt- und Kreisverwaltung?<br />

Die Unterstützung durch die beiden Schulverwaltungsämter ist sehr gut. Leider hat der Kreistag<br />

2003 die Mittel für den außerschulischen Sport von 20.000 Euro auf die Hälfte gekürzt. Zum<br />

Glück wurde für 2004 wieder die alte Summe eingestellt. Der Unterricht ist per Gesetz finanziell<br />

abgesichert. Dennoch gilt: Alle Entscheidungsträger sollten sich dessen bewußt sein, dass<br />

die Sportförderung eine Pflichtaufgabe ist. Zugleich ist sie eine Investition in die Zukunft, denn<br />

wer Sport treibt, trägt wesentlich zum Einsparen von Krankheitskosten bei.<br />

Gewalt zwischen Kindern macht auch vor Nordhäuser Schulen nicht Halt. Sowohl<br />

Eltern als auch Psychologen fordern deshalb mehr gewaltpräventive Maßnahmen.<br />

Darum geht es uns auch. Der Schul- und Vereinssport bietet wie kein anderer Bereich die<br />

Möglichkeit, Aggressionen abzubauen und soziale Verhaltensweisen zu erlernen. Unser Ziel ist<br />

es, noch mehr Kinder in Arbeitsgemeinschaften, in die Schuljugendarbeit und in die<br />

Sportvereine einzubinden. Leider hat die Zahl sozial schwacher Familien zugenommen. Eine<br />

vordringliche Aufgabe ist es, diese Kinder zu fördern, ehe sie auffällig werden.<br />

Ihre Schützlinge stellen sich auch vielen Wettkämpfen.<br />

Ja. „Jugend trainiert für Olympia“ wird von Sportlehrern und Fachverbänden organisiert.<br />

Jährlich gibt es 45 Wettkämpfe, an denen 3500 Talente teilnehmen. In den Schulen können<br />

Kinder Sportabzeichen erwerben, an Bundesjugendspielen oder Schuljugendarbeit teilnehmen.<br />

Die Nordhäuser Sportlehrerschaft richtet im Auftrag des <strong>Kultusminister</strong>iums das Landesfinale<br />

des Crosslaufs im Gehege aus. Am 13. Mai werden rund 1000 Läufer aus ganz Thüringen<br />

erwartet. Wichtig ist auch die Kooperation zwischen Schulen und Sportvereinen. 78<br />

Vereinbarungen wurden bisher bereits getroffen, 35 dieser Maßnahmen werden von<br />

Sportlehrern/innen betreut.<br />

- 9 -<br />

aus: Thüringer Allgemeine Nordhausen


AUS DER<br />

FÜR DIE PRAXIS<br />

Schuljugendarbeit im Bereich Sport am<br />

Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />

Das Thüringer <strong>Kultusminister</strong>ium hatte im Frühjahr 2003 eine ganz<br />

tolle Idee: Schuljugendarbeit an Thüringer Schulen. Es wurden<br />

Gelder zur Verfügung gestellt, um Freizeitangebote am Nachmittag in<br />

der Schule realisieren zu können. Diese Chance wollten wir natürlich<br />

nutzen und vereinbarten mit unserem Schulsportverein eine<br />

Kooperation für die Durchführung der Schuljugendarbeit am<br />

Gymnasium.<br />

Nach <strong>einem</strong> kaum überschaubaren<br />

bürokratischen Aufwand,<br />

der sich alle halbe Jahr wiederholt,<br />

haben wir es gemeinsam<br />

mit dem Vereinsvorsitzenden<br />

Herrn Röckert geschafft, vielfältige<br />

Trainingsmöglichkeiten in wesentlich größerem<br />

Umfang als bisher für die Schüler des ASG zu realisieren.<br />

In unseren Freizeitangeboten steht dabei der Spaß an der<br />

Bewegung im Vordergrund.<br />

Die Sportangebote liegen zwischen dem regulären Unterricht und den Trainingszeiten der<br />

Vereine. Vorteil: es gibt nach dem Unterricht<br />

geringe Wartezeiten bis zu den Freizeitangeboten.<br />

Da diese Nachmittagzeiten nicht mehr ausreichen,<br />

nutzen wir fast täglich die 0. Stunde zwischen<br />

7.00 und 8.00 Uhr für weitere Trainingsmöglichkeiten.<br />

Wir waren erst skeptisch, ob<br />

Jugendliche freiwillig eher aufstehen, um Sport<br />

zu treiben, aber es gibt genug „Verrückte“.<br />

Die Spielsportarten werden besonders stark frequentiert.<br />

In den Sportarten Volleyball, Fußball,<br />

Basketball, Unihockey und Tischtennis existieren<br />

momentan 22 Trainingsgruppen. Außerdem ist<br />

das Interesse an Fitnesskursen oder Schwimmen zur Gesundheitsförderung ständig gestiegen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt sind Angebote für die Internatsschüler des naturwissenschaftlichen<br />

Spezialschulteils.<br />

Insgesamt nutzen über 200 Schüler des ASG die Sportangebote im Rahmen der<br />

Schuljugendarbeit – das sind 1 /4 aller am Gymnasium Lernenden.<br />

- 12 -


Schuljugendarbeit bietet noch einen großen Vorteil: Geld ist<br />

überall knapp. Nun können wir aus den Zuschüssen für die<br />

Schuljugendarbeit auch die materiellen Bedingungen für die<br />

vielen Sportgruppen verbessern. Die Sportangebote leiten<br />

hauptsächlich Sportlehrer, aber auch immer mehr geeignete<br />

Schüler. Erfahrungen zeigen die gute Akzeptanz der z.Z. tätigen<br />

acht 16 – 18 Jährigen bei ihren Mitschülern. Parallel zum<br />

Training eines Sportlehrers kann nun eine weitere Trainingsgruppe<br />

durch diese Schülerübungsleiter betreut werden. Bei<br />

Eignung und Interesse bieten wir auch Qualifizierungsmöglichkeiten über den Stadtsportbund<br />

an. Vielleicht nützt es dem einen oder anderen einmal bei der Bewerbung für eine Ausbildung.<br />

Es wurde auch festgestellt, dass die Sportangebote neben der<br />

Bewegungsmöglichkeit auch der Kommunikation <strong>unter</strong>einander<br />

dienen. Durch das große Einzugsgebiet der Schüler und die<br />

damit verbundenen Entfernungen zum Wohnort, ist die Schule<br />

normalerweise für Viele die einzige Möglichkeit, sich mit den<br />

Klassenkameraden über private Dinge zu <strong>unter</strong>halten. Die<br />

Schuljugendarbeit im Bereich Sport erweitert den zeitlichen<br />

Rahmen, in dem die jungen Menschen miteinander kommunizieren<br />

und Freundschaften pflegen können. Ein weiterer positiver<br />

Nebeneffekt: Das in der Freizeit Erlernte kann problemlos<br />

im Sport<strong>unter</strong>richt angewendet und damit die schulsportlichen<br />

Leistungen verbessert werden. Auch in diesem Jahr nahmen<br />

Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in vielen Sportarten erfolgreich an<br />

Schulwettbewerben teil. Genannt seien an dieser Stelle die Stadt-, Kinder- und Jugendspiele in<br />

der Leichtathletik mit vielen ersten Plätzen für unsere Schüler. Besonders erfolgreich sind unsere<br />

Basketballer beim Sparkassencup. Am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ beteiligen<br />

sich in diesem Jahr 12 Mannschaften aus unserer Schule. Davon qualifizierten sich in den<br />

Sportarten Volleyball, Basketball, Handball und Tischtennis 9 Mannschaften für das<br />

Regionalfinale. Die Basketball-Mädchen der WK II und die Tischtennis-Jungen der WK III vertraten<br />

unsere Schule beim Landesfinale. In diesem Jahr wurde erstmals im Rahmen der<br />

Schuljugendarbeit ein kleines Trainingslager in den Winterferien in den Sportarten Volleyball<br />

und Basketball erfolgreich durchgeführt. An zwei Tagen kamen fast 200 Schüler in die<br />

Turnhalle. Schuljugendarbeit ist mit Hilfe von engagierten Sportlehrern, Schülerübungsleitern<br />

und interessierten Schülern eine supertolle Sache.<br />

Das ganze hat nur einen Haken: Das Projekt läuft<br />

voraussichtlich im Dezember 2004 aus. Nur bis<br />

dahin sind vorläufig Gelder geplant. Wenn nicht<br />

von politischer Seite eingesehen wird, dass man<br />

eine gute Sache kontinuierlich weiter führen<br />

muss, bricht alles zusammen. Unsere Aufgabe ist<br />

es, mit Hilfe von Schülern, Eltern und Lehrern das<br />

Projekt Schuljugendarbeit zu erhalten.<br />

Ilka Watzke<br />

Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />

- 13 -


Olympisches Flair in einer Grundschule<br />

- 14 -<br />

Vom 21.06.2004 bis zum 25.06.2004 fand<br />

in der Hörselbergschule Wutha-Farnroda,<br />

einer Grundschule vor den Toren Eisenachs,<br />

eine Olympia-Projektwoche statt. Die<br />

Olympiade 2004 in Athen und das „Jahr<br />

des Schulsports“ in Thüringen nahmen die<br />

Lehrer zum Anlass, um mit den Kindern<br />

eine eigene Olympische Atmosphäre an<br />

der Schule zu gestalten.<br />

Eröffnet wurden diese Tage mit dem traditionellen<br />

Fackellauf. Mit einer richtigen<br />

Fackel, die am Rathaus entzündet wurde,<br />

liefen ausgewählte Kinder etappenweise<br />

bis zur Schule. Dort kam es wie bei dem berühmten Vorbild zur feierlichen Flaggenhissung<br />

<strong>unter</strong> dem Klang der olympischen Hymne. Anschließend wurde das Olympische Feuer in einer<br />

Schale entzündet und der Eid durch zwei Schüler in deutscher und englischer Sprache gesprochen.<br />

Nach der Eröffnungszeremonie wurde in den einzelnen Klassen weitergearbeitet.<br />

Am Dienstag und Donnerstag hatten die Kinder die Möglichkeit sich in einzelne Projekte (pro<br />

Tag zwei Projekte) einzuwählen. Alle Angebote basierten auf dem Olympischen Gedanken und<br />

sprachen die Schüler im sportlichen, musischen und künstlerischen Bereich an.<br />

Projekte: <strong>Dr</strong>ucken von Ornamenten<br />

Amphoren bemalen<br />

Ballgeschicklichkeit<br />

Sportler aus Salzteig<br />

Sportlehrnahrung<br />

Geschicklichkeitsparcours<br />

Medaillen aus Gips<br />

Flaggen aus aller Welt<br />

Griechische Musik und Tänze<br />

Freundschaftsbänder<br />

Olympische Ringe<br />

„Karate“<br />

Der Mittwoch wurde wieder für die Arbeit in der Klassenformation genutzt. Am Freitag als<br />

Abschlusstag fand ein sehr umfangreiches Programm statt. Der Vormittag war ausgefüllt mit<br />

der Durchführung einer Schülerolympiade.<br />

Die Disziplinen Hürdenlauf, Weitsprung mit Gewichten, Ballzielwurf und Marathon standen<br />

auf dem Programm. Ab 16.30 Uhr begann die Abschlussfeier mit <strong>einem</strong> Schulfest, zu dem<br />

auch die Eltern eingeladen waren.


Eine sportliche Staffel mit gemischten<br />

Mannschaften aus Lehrern, Eltern und<br />

Schülern, die als einzelne Nationen auftraten,<br />

bildete den sportlichen Höhepunkt.<br />

Anschließend bestand für einzelne Vereine<br />

des Ortes (Boxen, Fußball) die Möglichkeit<br />

für eine Präsentation.<br />

Den Abschluss bildete die feierliche<br />

Siegerehrung, bei der die selbstgebastelten<br />

Medaillen vergeben wurden.<br />

Das Erlöschen der Olympischen Flamme<br />

beendete eine interessante und abwechslungsreiche<br />

Woche für die Schüler, in der<br />

sie auf die anstehenden Olympischen Spiele in Athen bestens vorbereitet wurden.<br />

Andreas Richter<br />

Regionalverantwortlicher LVT (Bereich Eisenach)<br />

- 15 -


Projekttag Olympia<br />

Am 25.06.2004 begann um<br />

8:00 Uhr der Projekttag der<br />

Klasse 7d des Albert-<br />

Schweitzer-Gymnasiums in<br />

Erfurt zum Thema Olympia.<br />

Im Raum 401 wurden wir<br />

schon von vier Sport-<br />

Referendaren erwartet und in<br />

2 Gruppen eingeteilt. Das<br />

Projekt wurde von Frau<br />

Scherf, die uns schon aus<br />

dem Sport<strong>unter</strong>richt bekannt<br />

war, Herrn Dobeneck, Herrn<br />

Müller und Herrn Siebert<br />

geleitet. Als Betreuer stand<br />

ihnen unsere Biologie- und<br />

Sportlehrerin Frau Watzke<br />

zur Seite.<br />

Die erste Gruppe wurde von Herrn Müller geleitet, der uns an Zeittafeln die geschichtlichen<br />

Ereignisse und Kuriositäten der Olympischen Spiele näher brachte. Daraufhin folgte ein Quiz<br />

zu diesem Thema.<br />

In der zweiten Gruppe fanden wir <strong>unter</strong><br />

den wachenden Augen von Herrn<br />

Dobeneck heraus, wo und wann die<br />

Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden,<br />

welche Disziplinen es gab und<br />

noch heute gibt. Dieses neu errungene<br />

Wissen durften wir an einer Landkarte<br />

und <strong>einem</strong> Diagramm anwenden.<br />

Wir gönnten uns erst einmal eine Pause<br />

und hörten anschließend wissensdurstig<br />

Frau Scherf und Herrn Siebert zu, die<br />

uns etwas über die Ernährung im<br />

Allgemeinen, die eines Kraftsportlers<br />

und zum Vergleich die eines Skispringers<br />

berichteten. Darauf stellten wir, wiederum<br />

in zwei Gruppen aufgeteilt, ein ausgewogenes<br />

Frühstück zusammen. Für<br />

das erfolgreiche Zusammenstellen des<br />

richtigen Frühstücks bekamen wir<br />

Schokolade und Schokoküsse.<br />

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Nach diesem Festschmaus wurden wir in drei Riegen eingeteilt und machten uns auf in die<br />

Turnhalle, wo wir den „Einlauf in das Olympiastadion“ übten. Anschließend gingen wir auf<br />

den Sportplatz, auf dem wir fünf olympische Disziplinen absolvierten.<br />

Zu diesen gehörten:<br />

• Der <strong>Dr</strong>eibeinlauf, bei dem je 2 Schüler an <strong>einem</strong> Bein zusammengebunden wurden und so<br />

50 m laufen mussten<br />

• Der Stand-Weit-Sprung mit Gewichten<br />

• Der Hürdenlauf über Bananenkisten<br />

• Das Kugelstoßen in Abhängigkeit vom Körpergewicht<br />

• Das Highlight war das 4-Mann Wagenrennen, bei dem ein Schüler von drei anderen Schülern<br />

über ein Hindernisparcours getragen wurde.<br />

Nun waren wir alle geschafft und genehmigten uns eine Pause. Es folgte die Siegerehrung. Die<br />

Besten bekamen tolle Olympia-Urkunden.<br />

Dieser Tag war unserer Meinung nach super und wir haben viel Neues und Wissenswertes<br />

erfahren.<br />

- 17 -<br />

Elisabeth Liek, Klasse 7d<br />

Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt


„Krakonose“ wachte über<br />

Ruhlaer Skifahrer/innen<br />

Krakonose, besser bei uns als „Rübezahl“ bekannt, ist der gute Geist des tschechischen<br />

Riesengebirges und Beschützer aller Wanderer, Skifahrer und<br />

Bewohner dieser herrlichen Landschaft.<br />

Seit 8 Jahren fahren die Sportlehrer des Ruhlaer Gymnasium mit den 7-Klässlern<br />

für eine Woche in sein Reich, um das Skifahren zu lernen. Dieses Mal verwöhnte<br />

er uns mit viel Sonnenschein, strahlend blauem Himmel, sanftem Schneefall<br />

und Temperaturen knapp <strong>unter</strong> 0°C. Ideale Bedingungen, um unsere<br />

Langlaufski mit dem richtigen Wachs zu präparieren und im Skigarten fleißig die sportlichen<br />

Techniken zu erlernen und zu üben.<br />

Traumhafte Schneeverhältnisse (1,50 m und jeden Tag 0,20 m frischer Pulverschnee) ließen<br />

keine Wünsche offen und so konnten folgende Lernziele erreicht werden:<br />

Ski-Langlauf Ski Abfahrt<br />

Diagonalschritt Schneepflug<br />

Doppelstockschub Pflugbogen<br />

Schneepflug Stemmbogen<br />

Umtreten Lift fahren<br />

Ausdauerläufe paralleler Grundschwung<br />

Skaten<br />

Trainiert wurde täglich in 2 Gruppen. Während eine Skigruppe morgens mit der Langlauf-<br />

Ausbildung begann, lernte die jeweils andere Gruppe das alpine Skifahren.<br />

Nach der Mittagspause wechselten dann die Ausbildungsinhalte, so dass jeder Schüler täglich<br />

beide Ski-Techniken vermittelt bekam und auf diese Weise viel Abwechslung beim motorischen<br />

Lernen hatte.<br />

Selbstverständlich durften Spiel- und Wettkampfformen nicht fehlen. Den Ski-Langlauf-<br />

Wettkampf nannte unsere Wirtin liebevoll „World-Cup-Rennen“ und sie ließ es sich nicht neh-<br />

- 18-


men den Siegern zu gratulieren. Beim Langlauf wurde eine Schneehöhle entdeckt und in Besitz<br />

genommen. Eine richtige Schneeballschlacht durfte natürlich auch nicht fehlen (sonst müssen<br />

wir das immer verbieten!) und man konnte sich auch einfach mal nur in den weichen Schnee<br />

fallen lassen und so richtig austoben.<br />

In der Ski-Abfahrt war der entscheidende Schritt vorwärts die 1. Fahrt am richtigen Hang mit<br />

Liftbetrieb. Jeder wollte unbedingt den Berg im Pflugbogen schaffen und dann endlich mit<br />

dem Lift wieder hochfahren dürfen. Das war und ist das Schlüsselerlebnis in der<br />

Abfahrtsausbildung. Jeder Schüler, der das „Lift fahren“ mit dem tschechischen Tellerlift schaffte,<br />

wurde von den anderen begeistert gefeiert. Die Emotionen schlugen hoch und hielten oft<br />

den ganzen Abend an. Die Kinder, welche es noch nicht gleich geschafft hatten, wurden von<br />

den anderen getröstet und mit dem Versprechen motiviert, dass alle anderen morgen helfen<br />

und fest die Daumen drücken werden. Am Ende erreichten alle Schüler dieses Ziel und freuten<br />

sich über ihre Erfolge. Das Schneepflug fahren in einer langen Schlange wurde mit viel Spaß<br />

immer wieder geprobt.<br />

Doch alleine hätten die Lehrer das alles nicht schaffen können. Zwei Vatis und einige<br />

SchülerInnen aus den 8. Klassen <strong>unter</strong>stützten uns in einer tollen Art und Weise. Sie kümmerten<br />

sich ganz besonders intensiv um die leistungsschwächeren Jungen und Mädchen. Diesen<br />

Bemühungen ist es zu verdanken, dass am Ende der Ausbildungswoche alle Kinder die sportlichen<br />

Techniken in der Grobform beherrschten und mit tollen Erlebnissen und Erfolgen wieder<br />

nach Hause fahren konnten.<br />

Jeder Schüler erhielt am Abschlussabend von seinen Skilehrern einen Skipass, in welchem seine<br />

individuellen Leistungen dokumentiert sind. Die Sieger des Langlauf-Wettkampfes wurden mit<br />

Urkunden ausgezeichnet und ihre Leistungen noch einmal besonders gewürdigt.<br />

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit „Krakonose“ im Jahr 2005!<br />

Inka Ihling<br />

Sportlehrerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium Ruhla<br />

- 19 -


Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

des DSLV - LVT<br />

Skisportprojekt „Vom Snowblade zum Snowboard“<br />

Termin: 24. – 26.02.2005<br />

Ort: Oberhof<br />

Leitung: Jochen Pätz<br />

Finanzierung: Alle Kosten gehen zu Lasten der Teilnehmer!<br />

Gebühren: 35,– Euro Mitglieder DSLV<br />

50,– Euro Nichtmitglieder DSLV<br />

Anmeldung: Schriftlich oder telefonisch bis 01.12.2004<br />

Jochen Pätz Tel./Fax: 0 36 21 / 70 44 40<br />

Unter idealen Bedingungen mit Sonne und Schnee fand im Februar 2004 die erste Snowboard-<br />

WB des LVT statt. Die gesunde Mischung von notwendiger Theorie und reichlich Praxis führte<br />

alle 18 Teilnehmer/innen zum Erfolgserlebnis – Grundfertigkeiten im Snowboarding. An dieser<br />

Stelle nochmals ein Dankeschön an Herrn Wernicke und sein Team vom „Haus der<br />

Naturfreunde“ in Oberhof und unserem Referenten Jochen Pätz von der Regelschule Perthes<br />

in Gotha!<br />

Frank Molkenthin (Albert-Schweitzer-Gymnasium Mühlhausen)<br />

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