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Ausbildungsveranstaltung „Erlebnispädagogik“ im SEZ Kloster

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AUS DEM INHALT:<br />

• Wie sicher ist der Schulsport in Thüringen? ..........................................2<br />

• Erarbeitung weiterentwickelter Thüringer Lehrpläne .........................4<br />

• Olympische Erziehung - Anspruch und Herausforderung ...................6<br />

• 6. Thüringer Sportlehrertag – Programm ............................................10<br />

• Aktuelle Informationen . . . aus den Regionen ....................................12<br />

• Aus der Praxis – für die Praxis ..............................................................14<br />

(Snowmotion, Erlebnispädagogik, Forum)<br />

• Fort- und Weiterbildungsangebote des DSLV-LVT ..............................19<br />

IMPRESSUM:<br />

Thema:<br />

Qualitätsentwicklung <strong>im</strong> Thüringer Schulsport<br />

Weiterentwickelte Lehrpläne - Olympische Erziehung -<br />

6. Thüringer Sportlehrertag (s. S. 10/11)<br />

Herausgeber: Deutscher Sportlehrerverband (DSLV) e.V. - Landesverband Thüringen (LVT)<br />

www.dslv-thueringen.de<br />

Präsident: Hans-Ulrich Kellner, Bardolf-Wilden-Weg 11, 99102 Rockhausen,<br />

Tel.: 03 61/7 92 36 86 (p), Email: kellner-erfurt@t-online.de<br />

Redaktion: Dr. Elke Creutzburg, Straße der Genossenschaften 99, 99734 Nordhausen,<br />

Tel.: 0 36 31/97 30 15 (d), Email: E.Creutzburg@web.de<br />

Redaktionsschluss: 20.07.2006<br />

Druck: Handmann-Werbung GmbH, Heinrich-Credner-Straße 2, 99087 Erfurt,<br />

Tel.: 03 61 / 7 40 29-0, Fax: 03 61 / 7 40 29-29, Email: info@handmann.de,<br />

www.handmann.de<br />

Der Inhalt der Beiträge st<strong>im</strong>mt nicht <strong>im</strong>mer mit der Meinung der Redaktion überein.<br />

Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt – alle Rechte vorbehalten.<br />

1


Wie sicher ist der Schulsport in Thüringen?<br />

Eine kommentierende Betrachtung<br />

Das Wissen um die Auswirkungen von Bewegungsmangel <strong>im</strong> gesundheitlich negativen Sinne,<br />

während körperliche Aktivität Gesundheit in jeder Hinsicht fördert, lässt den Wissenschaftler<br />

Prof. Hollmann folgende Konsequenzen ziehen:<br />

• Die Zahl der Sportstunden sollte mindestens 3- bis 4-mal wöchentlich sein.<br />

• Die Qualität <strong>im</strong> Schulsport sollte gefördert werden.<br />

• Es sollten regelmäßig Bewegungspausen in der Schule eingeführt werden.<br />

• Kinder sollen zum Eintritt in einen Sportverein ermuntert werden.<br />

• Die gesundheitliche Bedeutung von körperlicher Arbeit sollte <strong>im</strong> Schulunterricht erörtert<br />

werden, z.B. in Biologie.<br />

• Auf Elternabenden ist auf Gesundheit und Sport in ihren inneren Zusammenhängen<br />

hinzuweisen.<br />

Dem steht aber eine noch <strong>im</strong>mer wachsende Bewegungsarmut entgegen. Es konnte festgestellt<br />

werden, dass zwischen 1985 und 1995 bei 15- bis 19-jährigen Teenagern die jährlich mit Gehen<br />

und Laufen zurückgelegte Strecke um 24 % zurückgegangen ist, die mit dem Fahrrad bewältigte<br />

um 31 %, während die mit dem Auto zurückgelegte um 35 % zunahm. Hauptursache<br />

dieses wachsenden Bewegungsmangels <strong>im</strong> Kindes- und Jugendalter sind Fernsehen und vor<br />

allem Computerspiele. Dabei konnte ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden zwischen<br />

der Zahl der täglich vor dem Fernsehschirm zugebrachten Stunden und der Entwicklung<br />

von Übergewicht.<br />

In den USA wurde ermittelt, dass die 2- bis 7-jährigen Kinder täglich <strong>im</strong> Schnitt 2 Stunden 50 Minuten<br />

mit der Mattscheibe befasst sind, die 8- bis 18-Jährigen sogar 5,2 Stunden. Das sind Zeiten,<br />

die einstmals unter natürlichen Bedingungen Spiel, Sport und Bewegung gewidmet waren.<br />

Die Folge sind völlig unterschiedliche biologische Mechanismen <strong>im</strong> Wachstum <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

früheren Zeiten. Sie begünstigen vor allem die Entwicklung von Übergewicht bis hin zu Adipositas<br />

und den Folgeerscheinungen wie Hypertonie, Fettstoffwechsel- und Kohlenhydratstoffwechselstörungen.<br />

Die Folgen würden ein frühzeitig auftretender Diabetes und das metabolische<br />

Syndrom sein. Keine Gesellschaft der Erde ist so wohlhabend, die dann entstehenden sozial zu<br />

verarbeitenden Gesundheitskosten noch tragen zu können.<br />

Wie sicher ist der Sportunterricht in Thüringen angesichts der ständig neuen Meldungen aus<br />

den anderen Bundesländern über dessen Kürzung oder Umverlagerung in andere Verantwortungsbereiche.?<br />

In den letzten 15 Jahren ging der verbindliche Sportunterricht in Deutschland um ein Viertel bis<br />

ein Drittel zurück. So kürzte das Saarland 1995 den Sportunterricht um ein Drittel und ein Jahr<br />

später folgte Bayern, die kurzer Hand die Hälfte der Sportstunden strichen.<br />

2003 wurde in Hamburg mit neuen Lehrerarbeitszeiten der Sportunterricht in einem höchst<br />

zweifelhaften Ranking auf den letzten Platz verwiesen. Wer Sport unterrichet, muss nun in allen<br />

Schularten und in allen Klassen die meisten Stunden geben. Hier wird ein fragwürdiges Einteilen<br />

in „wichtige“ und weniger wichtige Fächer vorgenommen.<br />

2


Diese neue Sichtweise gipfelt in Baden Würtemberg in der Tatsache, dass Sport in der Haupschule<br />

als eigenständiges Fach <strong>im</strong> Fächerverbund Musik, Sport und Gestalten aufgegangen ist.<br />

Dies halten wir für eine äußerst gefährliche Entwicklung, weil Vorlieben, Stundenverteilungen<br />

und persönliche Befindlichkeiten von Schulleitungen darüber entscheiden könnten, wie und in<br />

welcher Form Sportunterricht an Schulen stattfindet. Ganz zu schweigen von den Schularten,<br />

die wenig ausgebildete Fachkräfte haben und ein qualitativ guter Sportunterricht sich in Beliebigkeit<br />

bei Spiel und Bewegung wieder finden kann.<br />

Der Artikel aus der „Neue Württembergische Zeitung“, welcher am 03.03.2006 einen Modellversuch<br />

in der Gemeinde Nagold beschreibt, in dem Übungsleiter den Sportunterricht an 13<br />

Schulen und von den kommunalen Musikschulen der Musikunterricht realisiert werden soll,<br />

verdeutlicht einen Dammbruch der Zuständigkeiten um des Geldes Willen. Hier werden Dinge<br />

vermischt, die staatlich geklärt sind und nicht nach Belieben und jeweiliger Haushaltslage verändert<br />

werden können.<br />

Dagegen gibt es in Thüringen Erfreuliches zu vermelden:<br />

„Sportklassen in Thüringer Schulen“ – Vereinbarung zwischen dem Landessportbund und Kultusministerium<br />

soll Kinder und Lehrer bewegen.<br />

Unter der Überschrift wird auf eine Kooperationsvereinbarung verwiesen,die nach 10 Jahren<br />

neu aufgelegt, für mehr Bewegung an Thüringer Schulen sorgen soll. Schulleiter dürfen ab<br />

sofort den Antrag stellen, sportbetonte Klassen in ihrer Schule einzurichten. Hier werden sogar<br />

zusätzliche Sportlehrer in Aussicht gestellt. Dies soll keine Konkourrenz zu den Sportgymnasien<br />

darstellen, sondern vor allem in den Klassen 5-7 Talente sichten und Begabungen erkennen.<br />

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Kindertagesstätten in die Vereinbarung aufgenommen<br />

wurden.<br />

Mit dieser Vereinbarung wird die Zusammenarbeit auf einer richtigen Basis <strong>im</strong> Sinne unserer<br />

Schüler vertraglich festgeschrieben. Bei der landesweiten Schülerehrung mit dem Coubertin-<br />

Preis für hervorragende sportliche und gesellschaftliche Leistungen am 14.07.2006 in der Landessportschule<br />

Bad Blankenburg wurden mit einer großen Sportparty „Jugend trifft Ehrenamt,<br />

trifft Sport“ genau die Berührungspunkte des Vertrages dokumentiert. Wir alle haben großes<br />

Interesse, dass möglichst viele Schüler zum lebenslangen Sporttreiben <strong>im</strong> Verein an<strong>im</strong>iert werden.<br />

Natürlich ist ein qualitativ guter Sportunterricht und eine möglichst hohe Anzahl ehrenamtlich<br />

tätiger Sportlehrer in den Vereinen der Motor für eine Entwicklung, die beide Seiten<br />

anstreben.<br />

Was ein fachwissenschaftlich guter und an bewährten Sportarten ausgerichteter Sportunterricht<br />

leisten kann, wird gegenwärtig mit der Erstellung einer neuen Generation von Lehrplänen<br />

in Thüringen untersucht – ohne dabei die nötige Offenheit und die Freiräume für innovative<br />

Sportangebote zu vernachlässigen. Wir brauchen unsere engagierten Sportlehrer, die mit ihrem<br />

Vorbild, Haltungen und Einstellungen zum Sportunterricht und zum lebenslangen Sporttreiben<br />

ausprägen können. Guter Unterricht braucht gute und richtige Beispiele!!<br />

Wie wir als Sportlehrer die Qualität unseres Schulsports weiter entwickeln und sichern können,<br />

folgt die Thematik unseres 6. Thüringer Sportlehrertages am 09./10. November 2006 in Bad<br />

Blankenburg (s. S. 10/11 Programm).<br />

Uli Kellner<br />

(Präsident des DSLV- LV Thüringen)<br />

3


Erarbeitung weiterentwickelter<br />

Thüringer Lehrpläne –<br />

Chance und Herausforderung für den Thüringer Schulsport<br />

Für die Konzeption der Thüringer Lehrpläne 1999 war tragend, dass sich die Bildung <strong>im</strong> Zeitalter<br />

neuer Informations- und Kommunikationstechnologien Anforderungen stellen muss, die neue<br />

Konzepte und Ziele, neue Methoden, vor allem aber eine Lernkultur erfordern, die auf lebenslanges<br />

Lernen ausgerichtet ist. Der Prozess gesellschaftlichen Wandels in seinen vielfältigen Erscheinungsformen<br />

<strong>im</strong> Binnen- und Außenraum von Schule ist seither nicht stehen geblieben.<br />

Die Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an internationalen und nationalen Vergleichsuntersuchungen<br />

erbrachte neuerliche Aussagen zur Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und<br />

Schülern. Seither ist die Frage nach qualitätssichernden Maßnahmen Gegenstand der öffentlichen<br />

bildungspolitischen Debatte.<br />

Dazu gehört die Einführung der Nationalen Bildungsstandards, zu deren Implementierung sich<br />

die Länder der Bundesrepublik 2003 verpflichtet haben. Der damit verbundenen Anspruch, <strong>im</strong><br />

Unterricht zentrale Kompetenzen bis zu einem best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt überprüfbar zu entwickeln,<br />

stellt auch Lehrpläne als verbindliche Steuerungsinstrumente auf den Prüfstand. Lehrpläne aller<br />

Fächer werden zukünftig ihre Steuerungsfunktion stärker auf das abrechenbare Ergebnis von<br />

Lernprozessen richten und das Qualitätsbewusstsein von Lehrerinnen und Lehrern stärken sowie<br />

deren Eigenverantwortung betonen müssen. In diesem Spektrum ist die Revision der Thüringer<br />

Lehrpläne für die Fächer der Grundschule, Regelschule und des Gymnasiums zu sehen.<br />

Die Forderungen nach länderübergreifenden Standards haben auch den Sportbereich erfasst.<br />

Aktuelle Untersuchungen zur Fitness und körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen,<br />

die Ergebnisse der SPRINT-Studie werfen Fragen nach dem Originären des Schulsports<br />

auf. Sie orientieren darauf, Ziele in den Sportlehrplänen abrechenbar zu beschreiben und<br />

die Lehrer noch besser auf den Umgang mit solchen zentralen Vorgaben vorzubereiten. Damit<br />

kommt nicht nur eine anspruchsvolle Aufgabe auf die Lehrplankommissionen zu, hier wird in<br />

erster Linie die Kompetenz und Eigenverantwortung der Fachkonferenzen, jedes einzelnen Lehrers<br />

in Zukunft noch stärker gefordert sein.<br />

Die neuen Lehrpläne aller Fächer richten das Augenmerk auf das Ergebnis von Lernprozessen zu<br />

best<strong>im</strong>mten Zielzeitpunkten – in der Regel am Ende von Doppeljahrgangsstufen. Sie<br />

• beschreiben die zentralen Kompetenzen eines Unterrichtsfaches,<br />

• definieren wesentliche, abrechenbare Ziele als verbindliche individualbezogene Kompetenzerwartungen<br />

für einen definierten Lernzeitraum,<br />

• zielen auf systematisches und vernetztes Lernen.<br />

4


Die Lehrpläne erhöhen den Freiraum, fordern aber gleichzeitig auch die Eigenverantwortung<br />

für eine schulinterne Lehr- und Lernplanung. Sie bilden durch die Art der Zielbeschreibung eine<br />

Grundlage für einen differenzierten Unterricht, der Stärken von Schülern stärkt und Lernversagen<br />

vermeiden hilft. Die Verantwortung für einen auf Differenzierung ausgerichteten Unterricht<br />

liegt bei Lehrerinnen und Lehrern bzw. be<strong>im</strong> Lehrerteam.<br />

Mit dem Kompetenzbegriff setzen die weiterentwickelten Lehrpläne die bisherige Lehrplantradition<br />

in Thüringen fort und binden jeden Unterricht letztendlich an das Ziel, Schülerinnen und<br />

Schüler auf lebenslanges, selbstinitiiertes und selbstgesteuertes Lernen vorzubereiten.<br />

Mit Blick auf die Entwicklung in anderen Ländern begrüßen wir aus Sicht des Sportlehrerverbandes<br />

die Kontinuität der Lehrplanarbeit in Thüringen, insbesondere eine Fortschreibung des<br />

Thüringer Kompetenzmodells und den Erhalt von Fachlehrplänen.<br />

Alle Sportlehrer sind hiermit aufgefordert, sich in vielfältigen Formen in die Lehrplanrevision einzubringen,<br />

auch um zu sichern, dass grundsätzlich vernünftige Ansätze der bisherigen Lehrpläne<br />

erhalten bzw. weiterentwickelt werden.<br />

Ñ Sportmündigkeit bei unseren Schülern anzustreben, sollte auch weiterhin über das Kennenlernen,<br />

Erfahren von vielfältigen Schul-Sportarten erfolgen. Wobei den örtlichen Traditionen,<br />

der Eigenverantwortung von Schulen noch mehr Gewicht bei der Auswahl von Lernbereichen<br />

<strong>im</strong> Sinne einer wünschenswerten Profilierung gegeben werden kann.<br />

Ñ Die weitere Ausrichtung des Thüringer Schulsports hinsichtlich der Entwicklung einer eigenverantwortlichen<br />

gesundheitsbewusten Lebensführung unserer Schüler, der Entwicklung einer<br />

entsprechenden sportlichen Handlungsfähigkeit muss Konsequenzen für entsprechende Verbindlichkeiten<br />

in den Lehrplänen ausweisen. Der neue Lernbereich „Gesundheit und Fitness“<br />

ist deshalb in den kommenden Lehrplänen auf jeden Fall als verbindlicher Lernbereich in alle<br />

Schularten einzuordnen.<br />

Diese und weitere Optionen ergeben sich aus der praktischen Umsetzung unserer aktuellen<br />

Lehrpläne und nötigen uns alle zu einer gründlichen Aussprache über die Lehrplanentwicklung.<br />

Nutzen wir die Zeit!<br />

Vorläufige Terminleiste<br />

5<br />

Fred Messer / Elke Creutzburg<br />

2006/2007: • Ermittlung des Revisionsbedarfs für alle Fächer<br />

• Erarbeitung von Leitlinien der LP-Revision in der Grundschule,<br />

Gewinnung von Mitgliedern der Lehrplankommissionen<br />

2007/2009 Revision für alle Fächer der Grundschule<br />

2009/2011 Revision Sport, Astronomie; (jeweils für Regelschule und Gymnasium)


Olympische Erziehung – Anspruch und<br />

Herausforderung für Thüringer Schulen<br />

Aus der Sicht der Coubertin Komitees<br />

Das Internationale Pierre de Coubertin Komitee (CIPC) hat es sich<br />

seit 1975 zur Aufgabe gemacht, die Person und das Werk des Begründers<br />

der modernen Olympischen Spiele Pierre de Coubertin- für<br />

Frieden, Völkerverständigung, Fair Play, Chancengleichheit und die<br />

ganzheitliche Erziehung des Menschen auf der ganzen Welt bekannt<br />

zu machen. 1 Mit der Gründung des Deutschen Pierre de Coubertin<br />

Komitees (DPCK) <strong>im</strong> Jahre 2002 wurden die Bemühungen zur Verbreitung der von Coubertin<br />

vor mehr als 100 Jahren aufgestellten olympischen Ideale in Deutschland zusätzlich intensiviert.<br />

Neben wissenschaftlicher Forschung, Dokumentation, Ausstellungen und Publikationen zu Coubertin<br />

und zur Olympischen Bewegung steht die olympische Erziehung der jungen Generation<br />

<strong>im</strong> Zentrum der Arbeit beider Komitees. 2<br />

Was bedeutet „Olympische Erziehung“ <strong>im</strong> Coubertinschen Sinne?<br />

Pierre de Coubertin sah sich Zeit seines Lebens als Erzieher und kämpfte bereits in jungen Jahren<br />

um die Durchsetzung einer Bildungsreform in Frankreich, stets verbunden mit Sport als integralem<br />

Bestandteil der schulischen Erziehung. Später galten seine Bemühungen besonders der<br />

Sporterziehung. Die Olympische Bewegung sollte mehr sein als der technische Veranstalter der<br />

vierjährigen Olympischen Spiele, er wollte ein weltweites Netzwerk, das die ganzheitliche Erziehung<br />

mit und durch den Sport zum Ziele hatte. Das war für ihn „olympische Erziehung“. Sprach<br />

er zunächst von „sportlicher Erziehung“ (die er nicht nur auf die Jugend, sondern die breite<br />

Bevölkerung bezog), benutzte er den Begriff „olympische Erziehung“ (Pédagogie Olympique)<br />

erstmals 1918. Nach MÜLLER (in Sportwissenschaftliches Lexikon) werden heute die folgenden<br />

acht Merkmale für olympische Erziehung genannt:<br />

(1) die praktisch erlebte sportliche Selbsterfahrung,<br />

(2) die ganzheitliche harmonische Ausbildung des Menschen,<br />

(3) die Idee der menschlichen Vervollkommnung über die sportliche Leistung, wobei der<br />

sportlichen auch wissenschaftliche und künstlerische Leistungen zur Seite gestellt<br />

werden müssen,<br />

(4) die bewusste Bindung <strong>im</strong> sportlichen Handeln an ethische Grundsätze und deren<br />

Befolgung,<br />

(5) menschlicher Respekt und Toleranz gegenüber Mitspielern, z.B. durch Fair play,<br />

(6) soziale Begegnung und Verständigung <strong>im</strong> und durch Sport,<br />

(7) Friedensgedanke und die Völkerverständigung,<br />

(8) die Förderung emanzipatorischer Entwicklungen <strong>im</strong> und durch den Sport, z.B. Athletenbeteiligung,<br />

Frauenemanzipation, Schutz der Natur. 3<br />

Wie ist es um die Olympische Erziehung in Thüringen bestellt?<br />

Einen entscheidenden Impuls für die Nutzung der Olympischen Ideale und die Intensivierung<br />

der olympischen Erziehung in Schule und Verein gab das anlässlich des Europäischen Jahres der<br />

Erziehung durch Sport und des Jahres des Schulsports 2004 organisierte internationale Sympo-<br />

6


sium „Die Bedeutung der olympischen Ideale für die Erziehung“. Namhafte Professoren hoben<br />

die Aktualität der olympischen Ideale hervor und machten gleichzeitig auf aktuelle Gefahren<br />

für die Olympische Bewegung und die damit verbundene Verantwortung der jungen Generation<br />

aufmerksam. Durch die Beteiligung Jugendlicher von vier ausländischen Coubertin-Schulen<br />

konnten hier alle Teilnehmer ganz <strong>im</strong> Coubertinschen Sinne Völkerfreundschaft erleben.<br />

Zahlreiche Schulen und Vereine nahmen die Herausforderung an, der olympischen Erziehung<br />

mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Von der Aktualität des olympischen Gedankens zeugen u.a.<br />

folgende Thüringer Aktionen:<br />

✏ Der Coubertin-Schülerpreis (Abiturpreis Sport)<br />

Nach Rheinland-Pfalz und Hessen ist Thüringen das dritte deutsche Bundesland, wo dieser großartige<br />

Preis für Sport auf Anregung des Deutschen Coubertin Komitees in Zusammenarbeit mit<br />

den jeweiligen Landessportbünden eingeführt wurde. Der Coubertin-Abiturpreis ist ein weltweit<br />

anerkanntes Modell. Einen vergleichbaren landesweiten Schülerwettbewerb gibt es lediglich in<br />

Australien (Coubertin Award). 2004/05 wurde die Idee von Österreich übernommen, in anderen<br />

Ländern ist ein solcher Preis in Vorbereitung. 4 Nur jeweils ein Schüler jeder weiterführenden<br />

Schule kann mit dieser nach dem französischem Sportpädagogen und Begründer der modernen<br />

Olympischen Spiele benannten Auszeichnung geehrt werden.<br />

Im Geiste Coubertins haben die Preisträger hervorragende sportliche Leistungen unter Beweis<br />

zu stellen, sportliches Engagement auch über den Unterricht hinaus zu zeigen und sich aktiv in<br />

verschiedenen Funktionen in die Schulgemeinschaft einzubringen (z.B. als Übungsleiter einer<br />

Sportgemeinschaft, Klassensprecher, Musiker oder als Teilnehmer an künstlerischen Aktivitäten<br />

oder internationalen Austauschprogrammen). In diesem Jahr wurde bereits zum dritten Mal der<br />

Coubertin-Schülerpreis an 41 Thüringer Abiturienten (unter ihnen 17 Mädchen) überreicht.<br />

Thüringen kann aber noch mit einem weiteren Novum aufwarten: seit vergangenem Schuljahr<br />

gibt es diesen Preis auch für Absolventen von Regelschulen. In diesem Jahr konnten 11 Preisträger<br />

(darunter 5 Mädchen) von Regelschulen ausgezeichnet werden. Diese Zahlen belegen<br />

nicht nur den hohen Anspruch an olympische Erziehung in den Schulen, sie sind zugleich ein<br />

Beispiel für Chancengleichheit und Förderung emanzipatorischer Entwicklungen <strong>im</strong> und durch<br />

den Sport. Es ist zugleich Ausdruck einer neuen Qualität der Werteerziehung in unserer He<strong>im</strong>atregion.<br />

In einer Zeit, die häufi g durch Kritik am Leistungswillen und Engagement der Jugend,<br />

sei es durch noch nicht zufrieden stellende Ergebnisse der PISA-Studie oder Verlautbarungen in<br />

den Medien allgemein, geprägt ist, ist es um so erfreulicher, dass es eine ganze Reihe junger<br />

Menschen in unserem Bundesland gibt , die bereit sind,<br />

sich durch sportliches, aber auch soziales Engagement in die<br />

Gemeinschaft einzubringen. Ihr Vorbild wird nicht nur auf<br />

die Schulgemeinschaft motivierend wirken, sondern auch<br />

darüber hinaus. Nun liegt es an uns Pädagogen, Trainern<br />

und Übungsleitern, diese Erfolge in Schule und Sportverein<br />

zu propagieren und deren Potentiale für die tägliche Arbeit<br />

zu nutzen.<br />

Die Coubertin-Medaille, die Coubertins Porträt auf der einen und seinen pädagogischen<br />

Leitspruch „voir loin, parler franc, agir ferme“ (weit sehen, offen<br />

reden, entschlossen handeln) auf der anderen Seite zeigt.<br />

7


✏ Olympische Erziehung am Pierre-de-Coubertin-Gymnasium Erfurt<br />

Kernstück der Jugendarbeit <strong>im</strong> Internationalen Pierre de Coubertin Komitee ist der Aufbau eines<br />

weltweiten Netzwerkes von Coubertin-Schulen, das inzwischen 20 Schulen Europas, Afrikas und<br />

Australiens vereint. In Kürze wird eine Coubertin-Schule in Uruguay hinzukommen, wodurch das<br />

Netzwerk sich dann auf vier Kontinente ausweiten wird. Das Coubertin-Gymnasium Erfurt gehört<br />

zu den Gründerschulen dieses Netzwerkes, dessen Geschichte mit dem ersten Jugendforum 1997<br />

in Le Havre (Frankreich) begann, dem bereits vier weitere folgten. Höhepunkt der olympischen<br />

Erziehungsarbeit stellen die alle zwei Jahre durchgeführten Jugendforen dar, bei denen die Teilnehmer<br />

<strong>im</strong> fairen Wettstreit um den Coubertin Award kämpfen. Im September 2005 konnten alle<br />

neun Erfurter Teilnehmer stolz den Coubertin Award mit nach Hause bringen. In Analogie zu den<br />

fünf Olympischen Ringen sind dabei fünf Disziplinen zu meistern:<br />

(1) Wissenstest zu Coubertin und zur olympischen Bewegung<br />

(2) Sportliche Leistung<br />

(3) Künstlerische Leistung<br />

(4) Diskussionsrunden zu olympischen Themen<br />

(5) Soziale Leistung.<br />

Mit der in einem umfangreichen fächerübergreifenden Projekt<br />

zur olympischen Erziehung geschaffenen Ausstellung „Pierre<br />

de Coubertin – Leben und Werk eines Humanisten“ übernahm<br />

das Coubertin-Gymnasium Erfurt die Rolle eines Multiplikators<br />

in Thüringen und darüber hinaus. Die inzwischen in<br />

14 Sprachen übersetzte Ausstellung begleitete viele sportliche<br />

Höhepunkte <strong>im</strong> In- und Ausland, so auch zu den Olympischen<br />

Spielen von Athen und Turin, und wurde in zahlreichen Publikationen<br />

zur olympischen Erziehung veröffentlicht.<br />

In Vorbereitung des 50. Schuljubiläums recherchierten Sportschüler<br />

<strong>im</strong> Rahmen von Seminarfacharbeiten für einen Walk of Fame Erfurter Olympiasieger. Produkt<br />

dieser Arbeit sind drei von sechs Ehrentafeln für die 19 ehemaligen Schüler, die Olympisches Gold<br />

errangen. Die zu komplettierende Sammlung wurde in einem fächerübergreifenden Sprachenprojekt<br />

in Deutsch, Englisch und Französisch erstellt. Eine praktische Umsetzung dieses Walk of Fame<br />

an einem der Öffentlichkeit gut zugänglichen Platz in Erfurt befi ndet sich gegenwärtig in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Olympischen Gesellschaft, Ortsgruppe Erfurt, in Vorbereitung. Der<br />

Vorbildrolle von Olympiateilnehmern wird am Sportgymnasium Erfurt also größte Aufmerksamkeit<br />

<strong>im</strong> Erziehungsprozess gewidmet. Ein weiteres Beispiel dafür sind die gut besuchten Olympiatalks<br />

mit erfolgreichen Spitzen- und Nachwuchssportlern sowie deren Trainern. Gegenwärtig arbeiten<br />

12 Pädagogen verschiedener Fachbereiche an einem EU Comenius-Schulentwicklungsprojekt mit.<br />

Gemeinsam mit Kollegen von drei weiteren Schulen des Netzwerkes (Estland, Slowakei, Polen)<br />

erarbeiten sie ein mehrsprachiges Handbuch zur Implementierung des olympischen Gedankens<br />

in verschiedene Unterrichtsfächer. Es wird den Titel „Coubertin Academy“ tragen und zahlreiche<br />

Unterrichtsvorschläge zur olympischen Erziehung enthalten.<br />

✏ Seminarfacharbeiten zu olympischen Themen<br />

Das Symposium 2004 stellt gleichzeitig einen Meilenstein in der noch jungen Geschichte des<br />

Seminarfaches dar. Ausgehend von einem ganzheitlichen Kompetenzmodell, das die Entwick-<br />

8


lung von Lernkompetenz zum Ziel hat, bietet dieses Fach hervorragende Ansatzpunkte für die<br />

olympische Erziehung. Sport ist ein Thema, das unsere Jugendlichen interessiert. Davon zeugt<br />

allein die große Anzahl von Seminarfacharbeiten, die sich über 70 (!) unterschiedlichen Themen<br />

aus Leistungs-, Breiten- und Freizeitsport widmeten. Stellvertretend sollen an dieser Stelle<br />

nur drei genannt werden: „Bobsport in Thüringen – Eine Erfolgsstory <strong>im</strong> Eiskanal“, „In einem<br />

gesunden Körper lebt ein gesunder Geist – oder wie Sport und eine gesunde Lebensweise das<br />

geistige und körperliche Potential des Menschen beeinflussen“, „Anspruch und Wirklichkeit von<br />

Behindertensport in Deutschland am Beispiel der Nationalmannschaft <strong>im</strong> Schw<strong>im</strong>men“. 5 Einige<br />

Seminarfachgruppen konnten in beeindruckender Präsentation ihre Ergebnisse während des<br />

Symposiums „Mehr Jugendsport“ <strong>im</strong> März 2006 vorstellen. An dieser Stelle sollen aber auch die<br />

vielen jungen Sportlerinnen und Sportler erwähnt werden, die sich <strong>im</strong> tagtäglichen Training in<br />

Schule und Verein auf die Teilnahme an regionalen, deutschen und internationalen Wettkämpfen<br />

vorbereiten und dabei – bewusst oder noch unbewusst – olympische Werte leben.<br />

Fazit und Ausblick<br />

In den letzen drei Jahren hat Thüringen mit einer Vielzahl von Aktivitäten, unterstützt vom Landessportbund<br />

Thüringen, der Thüringer Sportakademie, dem „Arbeitskreis Kirche und Sport“,<br />

dem Thüringer Kultusministerium und dem Thillm in Sachen olympische Erziehung einen bedeutenden<br />

Qualitätssprung vollzogen. Wie die ausgewählten Beispiele zeigen, ist olympische<br />

Erziehung keineswegs nur an das Fach Sport gebunden. Vielfältige Ansatzpunkte dafür lassen<br />

sich in den Lehrinhalten aller Unterrichtsfächer finden. 5 Ideale Voraussetzungen zur didaktischen<br />

Umsetzung olympischer Erziehung <strong>im</strong> Unterrichtsalltag bilden fächerübergreifende Projekte,<br />

Projekttage oder eine Projektwoche. Diese Unterrichtsformen ermöglichen es, weit über die<br />

kognitive Erarbeitung olympischer Werte hinauszugehen und durch die Vielfalt der Methoden<br />

mit schüler- und handlungsorientierten Ansätzen diese Werte durch die Kinder und Jugendlichen<br />

erlebbar zu machen. Dadurch wird nicht zuletzt eine nachhaltigere erzieherische Wirkung<br />

erzielt. An dieser Stelle soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass für solche Projekte ein<br />

erhöhtes Engagement der begleitenden Pädagogen, ein größerer Zeitaufwand, aber auch technisch-organisatorisches<br />

Geschick erforderlich sind. Dennoch: Der Erfolg in der ganzheitlichen<br />

Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen unserer Region wird uns entschädigen.<br />

Ohne Zweifel wird es uns gelingen, mit einer ausgeglichenen Entwicklung von Körper und Geist<br />

die Kinder und Jugendlichen zu aufgeschlossenen, selbstbewussten und kreativen Persönlichkeiten<br />

zu formen. Abschließend bleibt zu wünschen, dass sich in Zukunft noch mehr Trainer,<br />

Übungsleiter und Lehrer in die Schar der Olympischen Erzieher einreihen, den vielen guten Thüringer<br />

Beispielen folgen und damit den ganzheitlichen Erziehungsprozess unterstützen.<br />

Ines Nikolaus<br />

Vizepräsidentin des Deutschen Coubertin Komitees<br />

Vorstandsmitglied <strong>im</strong> Internationalen Coubertin Komitee<br />

(Ressort: Netzwerk der Coubertin-Schulen)<br />

Quellen:<br />

1 Vgl. Satzung des CIPC<br />

2 Vgl. Satzung des DPCK<br />

3 Vgl. MÜLLER, N.: Olympismus. In: RÖTHIG,P./PROHL,R.(Hrsg.):Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf, 7.Aufl.<br />

2003, 414-416.<br />

4 Vgl. Offizielle Pressemitteilung des CIPC vom 06.05.2006<br />

5 Vgl. Hrsg. Sportakademie des LSB Thüringen e.V. Dokumentation. Forum über die<br />

Bedeutung der olympischen Ideale für die Erziehung. 10.03.2006<br />

6 Vgl. MÜLLER, N.: Olympische Erziehung. In: Lexikon der Ethik <strong>im</strong> Sport, Schorndorf 1998. S. 393<br />

9


6. Thüringer Sportlehrertag<br />

„Qualitätsentwicklung <strong>im</strong> Thüringer Schulsport“<br />

09. / 10. November 2006<br />

Landessportschule Bad Blankenburg<br />

P R O G R A M M<br />

Donnerstag, den 09.11.2006<br />

bis 14.00 Uhr: Anreise / Anmeldung<br />

14.30-15.00 Uhr: Eröffnung/Grußworte<br />

(K. Eberhardt /Staatssekretär TKM, P. Gösel / Präsident LSB,<br />

U. Kellner / Präsident DSLV-LVT)<br />

15.00-15.45 Uhr: Einstiegsreferat<br />

(Dr. Brandl-Bredenbeck/Universität Paderborn)<br />

Thema: Zu Ergebnissen der SPRINT-Studie und Konsequenzen für<br />

den Schulsport<br />

16.30 – 18.00 Uhr: siehe Workshop / Praxisangebote<br />

ab 18.00 Uhr: Abendessen<br />

19.30 – 21.00 Uhr: siehe Workshop / Praxisangebote<br />

Workshopangebot (Dr. Balster)<br />

Einführung in diagnostische Methoden; Praktische Beobachtungshilfen<br />

zur Einschätzung und Förderung kindlichen Bewegungsverhaltens;<br />

Praktische Erfahrungsrezepte<br />

für den Umgang mit motorisch gehemmten und übergewichtigen Kindern<br />

Praxisangebote<br />

Spielformen mit Bällen (D. Leukefeld)<br />

Fitnessstudio „Turnhalle“<br />

Praxisbeispiele mit alternativen und preiswerten Materialien zur Verbesserung der Armstütz- und Beinkraft<br />

sowie für eine stabile Körpermitte (E. Schille)<br />

Einführung in die Sportart „Speedminton“ (R. Lewicki)<br />

Bewegungsformen zu Rock- und Popmusik (K. Kindervater)<br />

Robe Skipping (M. Dunkel)<br />

10


Freitag, den 10.11.2006<br />

9.00-10.00 Uhr: Workshopangebote<br />

Begabungsförderung <strong>im</strong> Schulsport<br />

(Dr. Brodbeck / W. Leipold-Büttner)<br />

Qualitätsentwicklung <strong>im</strong> Schulsport – Materialien zur<br />

Konzeptentwicklung & Selbstevaluation (Dr. Creutzburg)<br />

Bewegungsfreundliche Schule – systematisches Vorgehen<br />

in Thüringen für alle Schularten (Dr. Haupt/ S. Putha)<br />

„Motivieren durch Präsentieren“ – Humboldt-Gymnasium Nordhausen<br />

medienorientiert & bewegungsfreundlich<br />

(M. Räcke)<br />

Fit for Job – ein ganzheitlicher Prozess in Vorbereitung auf den Beruf<br />

(E. Schille/ Dr. Türk-Noack)<br />

10.30 – 12.00 Uhr: Praxisangebote<br />

Handball eine attraktive Sportart (D. Leukefeld)<br />

Einführung in die Sportart „Speedminton“ (R. Lewicki)<br />

Beweglichkeitstraining (K. Kindervater)<br />

Übungsbeispiele – Viele Kinder auf engem Raum (C. Neumann)<br />

(Anm.: Die Einwahl in die Praxis- und Workshopangebote erfolgt am Anreisetag.)<br />

13.00 Uhr: Jahreshauptversammlung DSLV e.V. – Landesverband Thüringen<br />

Anmeldemodus:<br />

✏ Bewerbung über Schulsportkoordinator bis 09.09.2006<br />

✏ Schulamtsbezogenes Kontingent aus Kapazitätsgründen<br />

✏ Bestätigung der Auswahl / Teilnahme bis 23.09.2006<br />

✏ persönliche Anmeldung be<strong>im</strong> ThILLM bis 06.10.2006 (Veranst.Nr.: 077501101)<br />

✏ Tagungsgebühr vor Ort: 10 Euro<br />

11


Aktuelle Informationen ...<br />

aus den Regionen<br />

Sportlehrer treffen sich zur Arbeitstagung 2006<br />

Zu ihrer alljährlichen Sportlehrerkonferenz trafen sich Anfang Juli die verantwortlichen Sportlehrer<br />

der Regelschulen, Gymnasien und Förderzentren des Landkreises <strong>im</strong> Bildungszentrum<br />

Saalfeld an der Alter- Bucht. Zuerst standen theoretische Probleme auf der Tagesordnung der<br />

knapp 2-tägigen Veranstaltung.<br />

Wie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Boot und eine der ersten Sprecherinnen die Vertreterin des Kreissportbundes<br />

Beate Breuer, die Informationen zum Organisierungsgrad und ersten Ergebnissen der Kreisjugendspiele<br />

2006 gab. Eine breite Diskussion ergab sich bei den Wettkampfformen und deren<br />

Verantwortlichkeiten, wobei einige Beschlüsse in den Arbeitskreis Sport Anfang September verlegt<br />

wurden. Nach dem Kaffee ging es über Fortbildungen, Sportlehrerverband, Sportabzeichen<br />

und Sportprüfung bis zu den Projektarbeiten an den Regelschulen in die Diskussion.<br />

Danach zogen sich die Fortbildungskoordinatoren Saalfeld und Rudolstadt mit ihren Sportlehrern<br />

zurück, um in diesem Kreis das Wettkampfjahr auszuwerten und die Termine für das kommende<br />

Schuljahr abzust<strong>im</strong>men. Dabei wurde auch beschlossen, für beide Bereiche <strong>im</strong> nächsten<br />

Schuljahr einen gemeinsamen Wettkampfterminplaner herauszugeben. Nach dem Abendbrot<br />

am Grill entspann sich bis weit in die Abendstunden ein reger Erfahrungsaustausch.<br />

Am Sonnabendmorgen gab der Leiter der Einrichtung, Herr Jürgen Wenig, einen kurzen theoretischen<br />

Einstieg in den Drachenbootsport, den die Einrichtung seit einiger Zeit pflegt. Dann<br />

ging es aber auch schon aufs Wasser, wobei die Aufgaben mit dem Trommler, dem Steuermann<br />

und den Ruderern klar verteilt waren. So war Teamarbeit gefragt, um das Boot, mit Kopf und<br />

Schwanz ausgestattet, <strong>im</strong>mer auf dem rechten Kurs zu halten. Leider konnte auf Grund einiger<br />

personeller Ausfälle das geplante Rennen um den Pokal des Schulamtes nicht stattfinden, was<br />

aber nicht besagt, dass sich die 10 tapferen Drachenbezwinger nicht ordentlich in die Riemen<br />

legten und nach gut 2 Stunden das he<strong>im</strong>ische Ufer am „Roten Milan“ erreichten.<br />

Sicher hat der ein oder andere „Sportchef“ für seine Schule eine neue Anregung mitgenommen,<br />

zumal sich das Objekt in den Sommermonaten für einen preisgünstigen Klassen- oder<br />

Vereinstrip sehr gut eignet.<br />

Foto???<br />

12<br />

K. Förster (Fachberater Sport)


Autogramme hoch <strong>im</strong> Kurs<br />

Grundschüler aus Herda sicherten sich<br />

den Sieg be<strong>im</strong> Kreisfinale <strong>im</strong> Zweifelderball<br />

Begeisterung pur herrschte be<strong>im</strong> Kreisfinale um den Wanderpokal der Ohra - Hörselgas GmbH<br />

in der Wutha-Farnrodaer Hörselberg-Halle. Mit 13 Schulen aus dem Wartburgkreis hatte das<br />

Turnier für die Grundschulen den größten Zuspruch seit der 1. Durchführung dieses Wettbewerbes<br />

gefunden. Unter Leitung des Schulkoordinators Andreas Richter liefen die Spiele in drei<br />

Staffeln reibungslos ab. Die Spieldauer betrug zehn Minuten. Die Anzahl der noch auf dem Feld<br />

befindlichen Schüler entschied über den Ausgang des Spieles.<br />

Als die drei besten Mannschaften erwiesen sich nach den 22 Spielen der Vorrunde Grundschule<br />

Herda, Grundschule Farnroda und die Parkschule Bad Salzungen. Die Schüler aus Herda gewannen<br />

gegen Farnroda 13:6 und gegen Bad Salzungen 9:6. Wobei die Entscheidung gegen die<br />

Kreisstädter bis in die letzten Sekunden der zehn Minuten Spielzeit auf des Messers Schneide<br />

stand. Den dritten Rang belegte Bad Salzungen durch den 11:6-Sieg über Farnroda. Vorjahressieger<br />

GS Creuzburg hatte in der Vorrunde ganz knapp gegen die Parkschule Bad Salzungen<br />

verloren und so den Einzug in die Endrunde verpasst. Am Ende belegte Creuzburg in der Gesamtwertung<br />

den vierten Platz.<br />

Foto hier aus pdf einfügen!<br />

Einen Riesenzuspruch fand die Autogrammstunde der Zweitbundesliga-Handballer des THSV<br />

Eisenach. Innerhalb weniger Minuten waren alle Autogrammkarten vergriffen, so dass Trainer<br />

Vanek nach Eisenach fahren musste, um neue heranzuschaffen. Manche Schüler vergaßen vor<br />

lauter Unterschriftensammlung sogar ihren Einsatz in der Mannschaft.<br />

Großer Beliebtheit erfreute sich auch das Signieren auf dem für jeden Schüler von Ohra-Hörselgas<br />

bereitgestellten T-Shirt. Hörselgas-Mitarbeiter Jörg Schlothauer hatte mit dieser Idee voll<br />

ins Schwarze getroffen und sah das große Engagement seines Betriebes für die Veranstaltung<br />

bestätigt.<br />

Die gewiss nicht leichte Aufgabe, den Wettbewerb der insgesamt 170 Jungen und Mädchen<br />

reibungslos abzuwickeln, halfen auch vorbildlich die betreuenden Lehrer aus den 13 Schulen.<br />

13<br />

In: Thüringer Allgemeine vom 01.04.2006 (gn)


AUS DER<br />

FÜR DIE<br />

PRAXIS<br />

„SNOWMOTION“ -<br />

Die andere Bewegungserfahrung <strong>im</strong> Schnee<br />

Im Rahmen einer Fort- und Weiterbildungsveranstaltung „Schule und Wintertouristik“ fanden<br />

sich am 1. und 2. Februar 2006 Thüringer Lehrer und Referendare verschiedener Schularten in<br />

Heubach (Thüringer Wald) zusammen. Die Mehrzahl der Teilnehmer kam aus den eher schneearmen<br />

Städten Erfurt und We<strong>im</strong>ar. Anfangs bestanden Zweifel, dass die Weiterbildung ohne<br />

den weißen Niederschlag stattfi nden würde, da der nur einen Katzensprung entfernte Weiterbildungsort<br />

wohl kaum die Gegebenheiten einer Schneelandschaft bieten könne! Entgegen<br />

aller Zweifel bot sich den Teilnehmern vor Ort ein „Winterbild“ der besonderen Art - Sonne<br />

pur, klirrende Kälte und Schnee „en masse“. Voller Erwartungen und Vorfreude auf zwei Tage<br />

Wintersportspaß trafen sich die Teilnehmer schon sehr früh am Morgen <strong>im</strong> Snowcamp „Eiszeit“<br />

an der Skiliftanlage in Heubach. Die Crew der Ski- und Snowboardlehrer um den Chef Dennis<br />

Wagner bot den Thüringer Sportpädagogen einen freundlichen Empfang und versprach den<br />

Teilnehmern des Workshops einen erlebnis- und lehrreichen Aufenthalt.<br />

Schwerpunkt der Weiterbildung war die Skilehrtechnik „Snowmotion“, welche an der Universität<br />

Halle-Wittenberg von Dr. Rolf Blanke und dem ehemaligen österreichischen Abfahrtstrainer<br />

der Nationalmannschaft Prof. Heinz Petanjek entwickelt wurde. Diese Technik garantiert für<br />

jeden Anfänger, Umsteiger oder Fortgeschrittenen einen raschen Lernerfolg <strong>im</strong> alpinen Wintersport.<br />

Nach nur wenigen Übungsabschnitten und mit Hilfe von Kurzcarvern gelangen „Skischüler“<br />

direkt zur Technik des Carvens, dem Fahren auf der Skikante. Die Bewegungsmerkmale<br />

dieser Grundtechnik sind eine größere Bewegungsfreiheit durch kürzere und taillierte Ski, eine<br />

zentrale Mittelposition auf dem Ski, eine körperoffene Fahrhaltung, eine gleichmäßige Belastung<br />

beider Ski, keine Verdrehung um die Körperachse, eine geringe Vertikalbewegung und<br />

kein (kaum) Stockeinsatz.<br />

14<br />

Die Lehrgangsteilnehmer erfuhren an<br />

den zwei Veranstaltungstagen, dass<br />

dieser Fahrstil wenig Kraftaufwand<br />

verlangt und somit ein längeres, ermüdungsarmes<br />

Fahren <strong>im</strong> Schnee<br />

gewährleistet. Durch freudbetonte<br />

und erlebnisorientierte Übungsformen<br />

sowie durch die Einführung<br />

in die Elemente des Trickskifahrens<br />

erlebten die Teilnehmer des Workshops<br />

aufregende Wintersportstunden<br />

auf der Skipiste in Heubach. Das<br />

gesamte Skilehrerteam betreute die<br />

Sportpädagogen in kleinen Gruppen


15<br />

und führte diese schnellstmöglich<br />

zu Erfolgserlebnissen der<br />

besonderen Art. Auch eine<br />

deftige Verpfl egung wurde<br />

durch das Team der jungen<br />

und dynamischen Wintersportexperten<br />

geboten, sodass die<br />

Teilnehmer gestärkt die Fortbildung<br />

genießen konnten. Eines<br />

der Highlights stellte das Formationsfahren<br />

der Teilnehmer<br />

mit Windsegeln dar. Das Bild,<br />

welches sich dem Betrachter<br />

bot, ließ diesen <strong>im</strong> Glauben, es<br />

seien langjährige Skiprofi s auf<br />

der Abfahrtspiste in Heubach<br />

unterwegs.<br />

Als sehr positiv ist zu bemerken, dass die gesamte Ausrüstung von dem Eiszeit-Snowcamp-Team<br />

bereitgestellt wurde und die Teilnehmer wichtige Informationen zur Materialkunde, der richtige<br />

Einstellung und Auswahl der Skigeräte erhielten. Untergebracht wurden die angehenden Skiprofi<br />

s <strong>im</strong> nahegelegenen Schullandhe<strong>im</strong>, welches von der Piste aus auch zu Fuß zu erreichen<br />

war. Der Schullandhe<strong>im</strong>leiter Dr. Peter sowie dessen Mitarbeiter arbeiten eng mit den Skilehrern<br />

vom Heubachlift zusammen. Die Unterbringung in Bungalows, 1-4 Bettz<strong>im</strong>mern sowie die weitere<br />

Verpfl egung der Sportpädagogen rundete den Aufenthalt in Heubach ab.<br />

Die zweitägige Veranstaltung fand eine äußerst positive Resonanz bei den Sportkollegen. Gleichzeitig<br />

weckte sie großes Interesse dieses Schneesportangebot mit Schulklassen in der kommenden<br />

Wintersaison wahrzunehmen. Das Schullandhe<strong>im</strong> besitzt darüber hinaus viele Möglichkeiten,<br />

Schülern aufregende und lehrreiche Tage <strong>im</strong> Rahmen einer Klassenfahrt oder Projektwoche<br />

zu bieten.<br />

In diesem Sinne „ Ski heil“ und „Auf nach Heubach“!<br />

Weitere Infos gibt es unter:<br />

Alexander Dugan, LAA RS,<br />

Studienseminar Erfurt<br />

www.eiszeit.org • Email: projekt_eiszeit@web.de“ • Tel.: 036874-38784<br />

www.slh-thueringen • Email: heubach@slh-thueringen.de • Tel.: 036874-38270


<strong>Ausbildungsveranstaltung</strong><br />

<strong>„Erlebnispädagogik“</strong> <strong>im</strong> <strong>SEZ</strong> <strong>Kloster</strong><br />

Neben Seminaren zu Bewertung und Zensierung, Hausaufgaben und Kooperativem Lernen war<br />

es uns angehenden Gymnasiallehrern <strong>im</strong> ersten Jahr unseres Referendariats auch möglich, <strong>im</strong><br />

Juni 2006 für fünf Tage einen Einblick in die Erlebnispädagogik zu erhalten. Dank der Sportfachleiter<br />

des Studienseminars Erfurt, Frau Watzke und Herrn Kellner, verbrachten wir wahrhaft<br />

erlebnisreiche Tage <strong>im</strong> Seesport- und Erlebnispädagogischen Zentrum <strong>Kloster</strong> an der Bleilochtalsperre.<br />

Direkt an der Talsperre gelegen besticht das Zentrum durch seine sehr gute Ausstattung<br />

in Bezug auf die sportlichen Anlagen und die vielfältigen Angebote.<br />

Ziel der <strong>Ausbildungsveranstaltung</strong> war es, Kenntnisse über erlebnispädagogische Konzepte und<br />

ihre praktische Umsetzung zu erhalten - nicht zuletzt, um für spätere Klassenfahrten gerüstet<br />

zu sein. Bereits am ersten Tag erfuhren wir, was es heißt, dem anderen blind zu vertrauen: Die<br />

von pädagogisch geschulten Fachkräften des Zentrums initiierten Kooperations- und Integrationsspiele<br />

lockerten nicht nur die St<strong>im</strong>mung auf, sondern verwiesen auf einen Kernbereich des<br />

in <strong>Kloster</strong> verfolgten didaktischen Konzeptes: Zum einen geht es um das Abbauen von Berührungsängsten<br />

innerhalb einer Gruppe zum anderen spielen gegenseitige Unterstützung und<br />

Vertrauen für das Lernen <strong>im</strong> Allgemeinen eine große Rolle.<br />

So ordneten wir uns beispielsweise auf einem<br />

Schwebebalken nach den Anfangsbuchstaben<br />

unserer Vornamen – ohne<br />

Worte, aber mit viel Körpereinsatz und<br />

m<strong>im</strong>ischem Einfallsreichtum, zum Teil sogar<br />

blind. Die Schulung der individuellen<br />

sinnlichen Wahrnehmung spielte auf einem<br />

ersten Gang durch das waldige Gelände<br />

eine zentrale Rolle: Das gemeinsame Überwinden<br />

von Hindernissen, das blinde Ertasten<br />

und anschließende Wiederfi nden best<strong>im</strong>mter Objekte in der Natur weckte unser Vertrauen<br />

in die eigene Wahrnehmung und den führenden Partner. Trotz dieser einfach strukturierten<br />

Übungen wurde ein erstaunlicher gruppendynamischer Prozess in Gang gesetzt: So erlebten wir<br />

hautnah, wie das Aufbrechen und Neuordnen von teilweise bereits recht fest etablierten Beziehungen<br />

in der Seminargruppe funktionieren kann und der Lösung konkreter Problemstellungen<br />

zugute kommt. Lebhaften Wortwechseln <strong>im</strong> Streit um die bestmögliche Erfüllung einer Aufgabe<br />

folgten das konkrete gemeinsame Handeln<br />

und die sich anschließende Genugtuung<br />

über das Erreichte, die am abendlichen Lagerfeuer<br />

ihren Höhepunkt fand.<br />

16<br />

Nach diesem für viele überraschenden und<br />

die Lebensgeister aufrüttelnden Start wurde<br />

die Mehrheit unserer Gruppe am zweiten<br />

Tag per Mountainbike aus ihrer sogenann-


ten „Komfort-Zone“ in die jeweils individuell empfundene<br />

„Risiko-Zone“ katapultiert. Unwegsames<br />

Gelände, steile Anstiege, teilweise rasante Abfahrten<br />

und eine nahezu unerträgliche Hitze führten viele<br />

ans Ende ihrer körperlichen Kräfte. Auch wenn einige<br />

mit dem Gedanken spielten, aufzugeben, gab es<br />

von allen Seiten kräftige Motivationsschübe, die uns<br />

für die Überwindung von Berg und Tal und innerem<br />

Schweinehund letzte Reserven aktivieren ließen,<br />

so dass wir endlich alle wohlbehalten <strong>im</strong><br />

Zentrum eintrafen. Die an diesem wie auch<br />

an den anderen Tagen stattgefundene Refl exionsphase<br />

förderte sowohl Begeisterung als<br />

auch Unmut zu Tage; am Ende jedoch siegte<br />

die Erkenntnis, dass gemeinsame Unternehmungen<br />

die Gruppe intensiver und langhaltiger<br />

zusammenschweißen, als das <strong>im</strong> Schulalltag <strong>im</strong> Allgemeinen möglich ist. Dies bestätigte sich<br />

auch an den beiden folgenden Tagen, an denen Paddeln <strong>im</strong> Kajak und Kanadier, das Klettern<br />

an der Indoor-Wand sowie das Abseilen am Felsen auf der Tagesordnung standen. Während<br />

die Wasserspiele in den Paddelbooten und das anschließende Drachenbootfahren erneut der<br />

Gruppendynamik zugute kamen, stellten sich das Klettern und Abseilen teilweise als extreme<br />

Erfahrungen für jeden Einzelnen heraus. Doch auch hier sorgte die Unterstützung durch die<br />

Gruppenmitglieder und die Mitarbeiter des Zentrums für Erfolgserlebnisse bei allen Beteiligten.<br />

Über das festgelegte Programm<br />

hinaus war es allen<br />

möglich, die vielfältigen<br />

sportlichen Angebote des<br />

Zentrums zu nutzen: Dazu<br />

gehörten Fußball, Beach-<br />

Volleyball, Tischtennis, Rad -<br />

fahren und Schw<strong>im</strong>men<br />

sowie Fitnesstraining in der<br />

Mehrzweckhalle. Ne ben<br />

dem großen Praxisbezug<br />

kam auch die Theorie nicht zu kurz. Wir erhielten fundier te<br />

Kenntnisse über Grundelemente der Erlebnispädagogik, die<br />

Organisation und Durchführung von Aufenthalten in Schullandhe<strong>im</strong>en<br />

sowie gesetzliche Best<strong>im</strong>mungen von Klassen- und<br />

Kurs fahrten. Wir hoffen, dass auch nachfolgenden Anwärterjahrgängen die Möglichkeit geboten<br />

wird, in einer Erlebnispädagogischen Woche Anregungen für den eigenen Unterricht zu<br />

erhalten und praktisch zu erfahren wie wichtig handlungsorientierte Zugänge für das Lernen des<br />

Einzelnen und der Gruppe tatsächlich sind.<br />

17<br />

Jana Matz und Julia Frindte<br />

Referendare Studienseminar Erfurt


10. März 2006 - Jena<br />

„Forum über die Bedeutung der olympischen Ideale<br />

für die Erziehung“<br />

Vor einem zahlreichen und ausgesuchten Fachpublikum, u. a. dem Generalsekretär des NOK,<br />

Vertretern des Sports und vielen Schülern aus ganz Thüringen durften wir an diesem Tag unsere<br />

Seminarfacharbeiten zum Thema „In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist“ noch<br />

einmal verteidigen. Wir versuchten zu beweisen, wie Sport und eine gesunde Lebensweise das<br />

geistige und körperliche Potential des Menschen beeinflussen.<br />

In der Arbeit haben wir unsere Schwerpunkte auf den Sport und die Ernährung gelegt und wie<br />

sie sich auf das Lernverhalten und die körperlichen Fähigkeiten auswirken. Durch eine Reihe<br />

von Tests und Aktivitäten rund um Sport und Ernährung mit jüngeren Schülern unseres Gymnasiums<br />

während einer Projektwoche sowie eine Umfrage in den Klassen 5, 7 und 9 konnten<br />

wir Erkenntnisse über die Lebensgewohnheiten der Kinder unserer Schule erfahren und sie in<br />

die Arbeit einfließen lassen. Unter anderem ging es dabei um das Bewegungsverhalten in der<br />

Freizeit, das Ess- und Trinkverhalten sowie die Unterrichtsaktivität und das Wohlbefinden nach<br />

dem Sportunterricht. Wir waren der Meinung, dass es zwischen Pisa und der steigenden Zahl<br />

übergewichtiger Schulkinder in Deutschland einen Zusammenhang geben könnte und sahen<br />

am Ende unserer Arbeit diese Theorie bestätigt. Unser Gehirn vollbringt Tag für Tag Höchstleistungen.<br />

Durch Sport und eine gesunde Lebensweise kann jeder Mensch dazu beitragen,<br />

seine Gehirnfunktionen aufrecht zu erhalten und seine Leistungen auf verschiedenen Gebieten<br />

zu verbessern. Ein verbessertes Wohlbefinden wird durch vielfältige sportliche Betätigungen<br />

gefördert. Bewegung und Entspannungstechniken helfen be<strong>im</strong> Abbau von Stresshormone. Koordinations-<br />

und Konzentrationsübungen verbessern das Denk- und Erinnerungsvermögen. Im<br />

Zusammenhang mit einer gesunden Lebensweise ist es wichtig, auf eine opt<strong>im</strong>ale Flüssigkeits-<br />

und Nährstoffversorgung des Körpers und Vermeidung von Drogen zu achten.<br />

Uns ist bewusst geworden, dass es gar nicht so einfach ist, sich an den empfohlenen Richtlinien<br />

einer gesunden Lebensweise zu orientieren. Trotzdem haben auch wir versucht, unsere Lebensgewohnheiten<br />

zu ändern. Innerhalb des Prozesses der Erstellung der Arbeit konnten wir an<br />

uns einige interessante Veränderungen feststellen. Wir alle bemühen uns, eine opt<strong>im</strong>istischere<br />

Lebenseinstellung zu verfolgen. Wir ernähren uns bewusst gesünder, denn wir haben gesehen,<br />

welche Auswirkungen dies auf unsere körperliche Verfassung und das Wohlbefinden hat und<br />

wir treiben auch mehr Sport, sei es durch das tägliche Fahrrad fahren in die Schule oder durch<br />

regelmäßiges Joggen in der Freizeit. Wir beobachten uns jetzt genauer und gehen bewusster<br />

mit unserem Körper um. Denn wir konnten bestätigen, dass in einem gesunden Körper auch<br />

ein gesunder Geist lebt.<br />

Antonia Hühn, Antje Kellner, Juliane Lorenz, Lisa Vollrath<br />

Schülerinnen der 12. Klassen des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Erfurt<br />

18


Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

des DSLV-LVT (ThILLM-Nr. ALX-75-30)<br />

Qualifizierungslehrgang „Leitung von Schulskikursen - Langlauf”<br />

Termin: 26.-28.01.2007<br />

Ort: Steinheid<br />

Leitung: Gert Weschenfelder<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 25.00 €<br />

Anmeldung: Schriftlich oder telefonisch bis 01.11.2006<br />

Gert Weschenfelder, Oberlandstr. 71, 98724 Lauscha<br />

Tel.: 036702-20758<br />

eMail: delius1@web.de<br />

Qualifizierungslehrgang „Leitung von Schulskikursen – Ski alpin”<br />

Termin: 13.-17.12.2006<br />

Ort: Sulden am Ortler (Südtirol)<br />

Leitung: Gert Weschenfelder<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 60.00 €<br />

Anmeldung: Schriftlich oder telefonisch bis 01.10.2006<br />

Gert Weschenfelder, Oberlandstr. 71, 98724 Lauscha<br />

Tel.: 036702-20758<br />

eMail: delius1@web.de<br />

Aufbaulehrgang „Ski alpin”<br />

Termin: 03.02.-10.02.2007 (Winterferien)<br />

31.03.-07.04.2007 (Osterferien)<br />

Ort: Sulden am Ortler (Südtirol)<br />

Leitung: Gert Weschenfelder<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 75.00 € (3 Tageskurs)<br />

Anmeldung: Schriftlich oder telefonisch<br />

bis 08.12.2006 bzw. 12.01.2007<br />

Gert Weschenfelder, Oberlandstr. 71, 98724 Lauscha<br />

Tel.: 036702-20758<br />

eMail: delius1@web.de<br />

19


Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

des DSLV-LVT (ThILLM-Nr. ALX-75-30)<br />

Skisportprojekt „Vom Snowblade zum Snowboard“<br />

Termin: 23.-24.02.2007<br />

Ort: Oberhof<br />

Leitung: Jochen Pätz / Uwe Burian<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 35.00 € Mitglieder DSLV<br />

50.00 € Nichtmitglieder DSLV<br />

Anmeldung: Schriftlich oder telefonisch bis 01.12.2006<br />

Jochen Pätz<br />

Tel. / Fax 03621 70 44 40<br />

Fitnessprojekt „Bewegungsarmut, Übergewicht, Hypertonie“<br />

Termin: 31.03.2007 (10:00-17:00 Uhr)<br />

Ort: Gutenberg-Gymnasium Erfurt<br />

Leitung: Conny Geyer & Team<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 15.00 € Mitglieder DSLV<br />

30.00 € Nichtmitglieder DSLV<br />

Anmeldung: Schriftlich bis 31.01.2007<br />

C. Geyer, Charles-Darwin-Str. 5, 99102 Erfurt<br />

eMail: fitness in thueringen@lycos.de<br />

Kletterprojekt „Klettern mit Schülern” (Modul 1 - Indoor)<br />

Termin: n. n. (März 2007)<br />

Ort: Oberhof Sporthotel<br />

Leitung: Tilo Treuter / Klaus Tränkner<br />

Finanzierung: Alle Kosten zu Lasten der Teilnehmer.<br />

Gebühren: 45.00 € DSLV-Mitglieder<br />

60.00 € Nichtmitglieder<br />

Anmeldung: Schriftlich bis 31.12.2006<br />

Tilo Treuter, Fingersteinstr. 25, 07318 Saalfeld<br />

eMail: t-treuter@web.de<br />

Einzahlungen: Deutsche Bank, BLZ: 820 700 24<br />

KNr. 3781648 (TNgebühr Modul I)<br />

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