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Guideline Leberenzymerhöhung

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Möglicher Abklärungsalgorithmus:<br />

1. Schritt:<br />

Als erste Massnahme sollte bei einer Erhöhung der Transaminasen ohne<br />

anamnestisch oder klinisch klar ersichtlichen Grund, potentiell hepatotoxische<br />

Medikamente oder Alkohol vorübergehend abgesetzt werden und die Transaminasen<br />

kontrolliert werden. Bei asymptomatische Patienten mit erhöhten Leberenzymen soll<br />

zuerst die Bestimmung wiederholt werden.<br />

Persistieren die erhöhten Werte über 6 Monate, sollte auch eine leichte<br />

Transamianseerhöhung abgeklärt werden (Studie aus Korea zeigt, dass bereits<br />

hochnormale Transaminasenaktivität mit einer erhöhten hepatischen Mortalität<br />

verbunden ist).<br />

Nach ausführlicher Anamnese ( insbes. aktive Frage nach Alkohol, Drogen,<br />

Medikamente, auch nicht verschreibungspflichtige Präparate wie Phytotherapeutika<br />

oder Stärkungsmittel, Beruf, Hobbis, Reisen, Tierkontakten...) und klinischer<br />

Untersuchung (Lebergrösse, Milzpalpation, Aszites, Leberstigmatas...) wird<br />

empfohlen in einem ersten Schritt folgende Laboruntersuchungen zu machen:<br />

• Leberwerte: GGT, GOT, GPT, alk. Ph. (ev. Albumin, Bili, INR)<br />

• Hämatogramm<br />

• Screening Virushepatitis: Hep. A-IgG/M, Anti-HC-IgG (allerdings erst 4-5Mo<br />

nach Erkrankungsbeginn positiv!; diagnostische Lücke!), HBs-Ag und anti-HBc<br />

IgG/M (HBs-Ag ist in 10% der Fälle nicht nachweisbar, Anti HBc-IgM immer<br />

positiv bei akuter H.; in den Fällen, bei denen HBs-Ag überhaupt nicht<br />

nachweisbar ist sowie im sog. Diagnostischen Fenster (Zeitspanne zw.<br />

Verschwinden der HBs-Ag und Auftreten der Anti-HBs) ist Anti-HBc-IgM der<br />

einzige Nachwes einer akuten Hepatitis)<br />

(alle weiteren Hepatitis-B-Tests können später gemacht werden, falls der<br />

Befund positiv ist)<br />

• Lipidwerte und Glukose mit der Frage nach metabolischem Syndrom<br />

• totale Eisenbindungskapazität und Serumeisen => Berechnung der<br />

Transferrinsättigung<br />

Ferritin eher nicht als initialer Screeningtest, da Akutphasenprotein und<br />

deswegen weniger Spezifisch wie Transferrinsättigung. Falls Ferritin dann nur<br />

zs mit CRP! Ferritin>400 bei Männern bzw. > 300 bei Frauen bei normalem<br />

CRP sind supsekt für Hämochromatose<br />

Radiologische Bildgebung: Ultraschall, CT oder MRI<br />

Frage nach Grösse und Form der Leber, fokale oder homogene Fettleber,<br />

Leberzirrhose, Tumor, Cholestase<br />

Ultraschall ist weniger sensitiv als CT und MRI, aber kostengünstiger.<br />

Bei unklar erhöhten Leberenzymen gehört sicherlich zu einem relativ frühen<br />

Zeitpunkt im Abklärungsalgorhytmus eine Ultraschalluntersuchung dazu, weitere<br />

Bildgebung je nach Fragestellung.<br />

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