Kinder im Vorschulalter - im Landkreis Tübingen
Kinder im Vorschulalter - im Landkreis Tübingen
Kinder im Vorschulalter - im Landkreis Tübingen
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Protokoll des 1. Begleitarbeitskreises „<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>“<br />
am 10.02.2011 <strong>im</strong> Landratsamt <strong>Tübingen</strong><br />
Anwesende: siehe Teilnehmerliste<br />
Frau D<strong>im</strong>mler-Trumpp begrüßt die Anwesenden und die eingeladenen<br />
Referent/Innen zum 1. Begleitarbeitskreis mit dem Thema „<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>“.<br />
Nach der Auftaktveranstaltung am 29.Oktober 2010 hatte <strong>im</strong> Januar ein Treffen mit<br />
dem Arbeitskreis Teilhabe, dem KVJS und dem Landratsamt stattgefunden.<br />
Die Teilhabeplanung des <strong>Landkreis</strong>es wird sich in den nächsten Monaten mit den<br />
Themen: Schule, Offene Hilfen, Arbeit und Beschäftigung und Wohnen beschäftigen.<br />
Die Sitzungen für 2011 sind bereits terminiert. Ende 2012 soll die Teilhabeplanung<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> abgeschlossen sein.<br />
Um zum Thema „<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>“ einen Überblick über bestehende<br />
Angebote und Leistungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> zu erhalten, stellten die<br />
ReferentInnen aus den Bereichen Arbeitsstelle Frühförderung, Interdisziplinäre<br />
Frühförderung, Schulkindergarten, die Angehörigenvertreterin von Eltern für<br />
Inklusion, das Landesjugendamt des KVJS, die <strong>Kinder</strong>klinik und das Gesundheitsamt<br />
Ihre Arbeit vor.<br />
Frau Schwarzkopf-Binder informiert die TeilnehmerInnen des Begleitarbeitskreises,<br />
über die Leitfragen für diese Impulsreferate.<br />
Diese waren:<br />
Welche Angebote haben Sie in Ihrer Einrichtung?<br />
Wer nutzt diese Angebote?<br />
Welche Schnittstellen gibt es zu anderen Einrichtungen?<br />
Gibt es auffällige Veränderungen zu den letzten Jahren?<br />
Welchen Handlungsbedarf sehen Sie?<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den Schnittstellen?<br />
Abteilung Soziales<br />
Sozialplanung<br />
Ute Schwarzkopf-Binder<br />
1
1. Vortrag von Fr. Schwarz in Vertretung von Hr. Dr. Küchler<br />
(Siehe Präsentationen)<br />
Frau Schwarz stellt die Arbeitsstelle Frühförderung vor und anschließend ihre Arbeit<br />
in der Interdisziplinären Frühförderstelle. (siehe Präsentationen von Hr. Dr. Küchler<br />
und Frau Schwarz)<br />
Die Frühförderstelle macht häufig Hausbesuche und arbeitet vor Ort in den Familien<br />
oder <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen. Sie macht niedrigschwellige Angebote (=Angebote,<br />
die ohne große Hemmschwelle in Anspruch zu nehmen sind).<br />
Es bestehen enge Kontakte zu anderen Diensten (z.B. Heilpädagogischer<br />
Fachdienst der Stadt <strong>Tübingen</strong>). Ca. 30 % der <strong>Kinder</strong>, die sich bei der<br />
Interdisziplinären Frühförderstelle melden, werden nach einem Erstgespräch an<br />
niedergelassene Therapeuten und Ärzte weiter verwiesen.<br />
Ein Erstgespräch kann die Frühförderstelle innerhalb von 14 Tagen anbieten. Die<br />
weiteren Kontakte hängen von der jeweiligen Arbeitsbelastung <strong>im</strong> Team ab.<br />
Bei der Beantragung von Hilfen, die über die Eingliederungshilfe finanziert werden,<br />
bringt das Formblatt A für Eltern Schwierigkeiten mit sich. Die Eltern leiten mit dem<br />
Formblatt A („Ärztliches Zeugnis <strong>im</strong> Rahmen der Eingliederungshilfe für Behinderte“)<br />
die Hilfen der Eingliederungshilfe nach dem SGB XII ein, indem Sie<br />
personenbezogene Daten weitergeben. Der Arzt füllt das restliche Formblatt aus und<br />
kreuzt hierbei die vorrangige Behinderung (Körperliche, Geistige oder Seelische<br />
Behinderung) an. Das Gesundheitsamt stellt dann die wesentliche Behinderung fest.<br />
Hier wird eine Überarbeitung des Formblattes angeregt.<br />
Parallel zur Frühförderung n<strong>im</strong>mt die Interdisziplinäre Frühförderstelle die Aufgabe<br />
der Konfliktberatung für allgemeine <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen wahr.<br />
In zwei Fällen wurde Fr. Schwarz als „Beschwerdestelle“ angefragt. Die Konflikte<br />
konnten umgehend angegangen und Lösungen gefunden werden.<br />
In einem Fachforum wurde eine Arbeitshilfe zum Thema: „Gemeinsam auf dem Weg<br />
zur Inklusion“ erstellt. In einem Zeitraum von zwei Jahren wurden<br />
Handlungskonzepte erarbeitet und Verfahrensregelungen überarbeitet.<br />
Ziel dieser „Arbeitshilfe Inklusion - Tagesbetreuung <strong>Kinder</strong>“ ist es, langfristig die<br />
Qualität der Integration von <strong>Kinder</strong>n mit Behinderungen in den Tageseinrichtungen<br />
zu gestalten und zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft beizutragen. Diese<br />
Arbeitshilfe ist <strong>im</strong> Internet des <strong>Landkreis</strong>es zu finden.<br />
• www.kreis-tuebingen.de/servlet/PB/menu/1299816/index.html<br />
Im Jugendhilfeausschuss wird das Konzept am 30.03.2011 in einer öffentlichen<br />
Sitzung vorgestellt.<br />
2
2. Vortrag von Fr. Kroh, Schulkindergarten des Staatl. Schulamts<br />
(Siehe Präsentation)<br />
In den Schulkindergärten werden <strong>Kinder</strong> mit besonders hohem festgestellten<br />
sonderpädagogischen Förderbedarf aufgenommen, der in einer<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtung auch mit begleiteten Hilfen nicht erfüllt werden kann. Es gibt<br />
hierzu unterschiedliche Typen der Schulkindergärten. (Siehe Präsentation)<br />
Die Fahrzeiten zu den jeweiligen Schulkindergärten werden kritisch hinterfragt.<br />
Hr. Seeger wird sich hierzu erkundigen und eine Rückmeldung geben.<br />
Fr. D<strong>im</strong>mler-Trumpp informiert, dass das Thema „Fahrzeiten“ <strong>im</strong> Kreistag (<strong>im</strong> SKA)<br />
aufgegriffen worden sei. Zurzeit werden hierzu Daten gesammelt.<br />
In einem Einzelfall wollte ein Kind mit geistiger Behinderung in den<br />
Schulkindergarten in Mössingen (dort werden <strong>Kinder</strong> mit sprachlichen<br />
Einschränkungen und <strong>Kinder</strong> ohne Behinderung betreut) gehen. Dort wurde das Kind<br />
abgelehnt. Trotz integrativer Gruppe sind dort <strong>Kinder</strong> mit geistiger Behinderung nicht<br />
vorgesehen. Eine wohnortnahe Versorgung konnte nicht erreicht werden, obwohl es<br />
den Eltern wichtig war.<br />
Die Frage die zukünftig beantwortet werden sollte, lautet: Wie schafft man Angebote,<br />
die wohnortnah wahrgenommen werden können und die die Fachlichkeit<br />
gewährleisten.<br />
Es gibt eine Koalitionsvereinbarung, wonach Schulkindergärten mit verschiedensten<br />
Behinderungsarten geschaffen werden sollen. Das Staatliche Schulamt wartet auf<br />
die Umsetzung. Dazu müssen die jeweiligen Fähigkeiten der Mitarbeiter/Innen<br />
erweitert werden. Das Thema ist aufgrund der verschiedenen Personalschlüssel<br />
nicht ganz einfach. Hr. Seeger regt an, das Thema in die Gespräche mit dem Kreis<br />
zur Weiterentwicklung der Schulkindergärten <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> einzubringen.<br />
Auch die Öffnung der Schulkindergärten für <strong>Kinder</strong> ohne Behinderung und die<br />
Zusammenarbeit mit allgemeinen <strong>Kinder</strong>gärten sind in der Praxis oft schwierig<br />
umzusetzen. In Unterjesingen gibt es derzeit keine Anmeldungen von <strong>Kinder</strong>n ohne<br />
Behinderung. Auch die geplante Kooperation mit einem kommunalen <strong>Kinder</strong>garten in<br />
der Nachbarschaft ist am Widerstand der Eltern gescheitert. Im Stadtteil Lustnau soll<br />
ein neuer Versuch unternommen werden.<br />
Hr. Seeger wird noch Zahlen liefern, in welche Schulen die <strong>Kinder</strong> nach Besuch des<br />
Schulkindergartens gehen.<br />
3
3. Vortrag von Frau Neumann, Angehörigenvertreterin für Eltern für<br />
Inklusion (Siehe Präsentation)<br />
Die Vielfältigkeit der Beratungsstellen zu durchblicken, ist für Eltern oft sehr<br />
schwierig. Herr Seeger teilt mit, dass das Staatliche Schulamt sich gerade alle<br />
Frühförderstellen anschaut. Ziel ist, Frühförderverbünde dezentral (=an best<strong>im</strong>mten<br />
Orten) <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> zu schaffen. Eltern haben dann nur noch eine Anlaufstelle und<br />
werden von dort weiter vermittelt.<br />
Eine unabhängige Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen und ihre<br />
Familien ist wichtig. Fr. D<strong>im</strong>mler-Trumpp weist darauf hin, dass der <strong>Landkreis</strong> bereits<br />
eine Anlauf- und Beratungsstelle hat, die bedarfsgerecht weiterentwickelt werden<br />
soll. Die Frage, ob die Beratungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es unabhängig ist, blieb offen.<br />
Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, welcher Weg geeignet ist, um die<br />
Mitarbeiterinnen von <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen noch besser auf die Arbeit mit<br />
<strong>Kinder</strong>n mit Behinderung vorzubereiten: ein Ausbau der bestehenden Dienste (z.B.<br />
Interdisziplinäre Frühförderstelle) oder die Etablierung eines (weiteren) Fachdienstes.<br />
4. Vortrag von Fr. Ulrich, <strong>Kinder</strong>gartenfachberatung Landesjugendamt<br />
KVJS (Siehe Präsentation)<br />
Nach den Empfehlungen des Landesjugendamtes sollen die Träger der<br />
Einrichtungen die Gruppengrößen verringern, wenn ein Kind mit Behinderung in der<br />
Gruppe betreut wird.<br />
Auch Leistungen der Eingliederungshilfe für eine Begleitung durch eine<br />
Integrationsfachkraft können gewährt werden, wenn die Voraussetzungen vorliegen.<br />
Zum Stand 31.12.2010 erhielten 64 <strong>Kinder</strong> mit einer geistigen oder körperlichen<br />
Behinderung Leistungen der Eingliederungshilfe nach SGB XII für die ambulante<br />
Integration in einer allgemeinen <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung.<br />
Statt für Einzelhilfen kann die Eingliederungshilfe auch für einen<br />
einrichtungsübergreifenden Dienst gewährt werden.<br />
Fr. D<strong>im</strong>mler-Trumpp fragt nach, ob der KVJS – Landesjugendamt – analog des<br />
„Berater-Teams“ des Medizinisch Pädagogischen Dienstes (MPD) einen<br />
entsprechenden Dienst bereitstellen kann. Fr. Ulrich wird die Frage intern erörtern.<br />
Gute Kontakte sind von Seiten des Landesjugendamtes zu IQUA (=Inklusion,<br />
Qualifikation, Assistenz), die Inklusionsassistenten ausbilden, vorhanden. Auch an<br />
Schulen, die Erzieher/innen ausbilden, sollten zu diesem Thema<br />
Weiterqualifikationen angeboten werden.<br />
Ob die <strong>Kinder</strong>tagesstättenträger tatsächlich die Gruppengrößen entsprechend der<br />
Empfehlung des Landesjugendamtes reduzieren, blieb unbeantwortet. Da die Träger<br />
die höheren Kosten tragen müssen, die finanziellen Entlastungen durch eine<br />
4
Betreuung in <strong>Kinder</strong>tagesstätten vor Ort dagegen an anderer Stelle anfallen, (z.B. bei<br />
Schulkindergärten, Fahrtkosten), fehlen bisher Anreize.<br />
Die Planbarkeit ist in der Praxis sehr schwierig und macht ein faires Umgehen<br />
miteinander wegen der verschiedenen finanziellen Zuständigkeiten notwendig.<br />
Diskutiert werden auch politische Lösungen für einen gerechten Finanzausgleich<br />
(z.B. höhere Zuweisungen für Einrichtungen / Kommunen, die <strong>Kinder</strong> mit einer<br />
Behinderung aufnehmen).<br />
Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung werden vom Landesjugendamt eingeräumt<br />
und gleichzeitig auf die UN-Konvention hingewiesen. Inklusion ist eine<br />
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Landesjugendamt hat die Erfahrung gemacht,<br />
dass viele <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen <strong>im</strong> Land eine sehr gute und engagierte Arbeit<br />
machen.<br />
Das Einrichten einer Börse mit „Best Practise“-Beispielen (=beste Beispiele aus der<br />
Praxis) wird angeregt, um Ideen von Inklusion zu sammeln. Darunter können auch<br />
Einrichtungen sein, die ohne eine zusätzliche Integrationskraft <strong>Kinder</strong> mit<br />
Behinderung betreuen.<br />
Die Fachkräfte der Lebenshilfe <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbereich haben bei integrativen<br />
Maßnahmen langjährige Erfahrungen. Diese Kompetenz steht für Schulungen von<br />
Multiplikatoren und Fortbildungen zur Verfügung.<br />
Weiterhin bietet die Lebenshilfe zum Kennenlernen konkreter Angebote bei den<br />
integrativen Maßnahmen die Möglichkeit der Hospitation an.<br />
Eine landesweite Börse wird derzeit von IQUAnet aufgebaut. Fr. Hörmle wird den<br />
Kontakt herstellen. (=Modellprojekte zur Inklusion von <strong>Kinder</strong>n mit Behinderung <strong>im</strong><br />
<strong>Kinder</strong>garten unter der Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft Integration Reutlingen<br />
e.V. und der Ev. Hochschule Ludwigsburg.)<br />
5. Vortrag von Fr. Dr. Gaiser<br />
(Siehe Präsentation)<br />
In ihrem Vortrag ging Fr. Dr. Gaiser auch auf ihre überregionalen<br />
Versorgungsleistungen ein.<br />
5
6. Vortrag von Hr. Dr. Oertel<br />
(Siehe Präsentation)<br />
Die Diskussion um das Formblatt A wird noch einmal aufgegriffen.<br />
Für die Gewährung von Eingliederungshilfeleistungen ist die Feststellung einer<br />
wesentlichen Behinderung die Voraussetzung und kann insofern nicht umformuliert<br />
werden.<br />
Frau Hörmle wird zur Entstehungsgeschichte des ursprünglich vom<br />
Landeswohlfahrtsverband / KVJS entwickelten Formblattes intern nachfragen.<br />
Eventuell könnte hier eine positive Formulierung des speziellen Förderbedarfes zu<br />
einer Verbesserung beitragen.<br />
03.03.2011<br />
Ute Schwarzkopf-Binder<br />
Sozialplanung<br />
6
Herzlich willkommen<br />
zur…<br />
Starzach<br />
Neustetten<br />
Hirrlingen<br />
Ammerbuch<br />
Rottenburg am Neckar<br />
Bodelshausen<br />
Ofterdingen<br />
<strong>Tübingen</strong><br />
Dußlingen<br />
Nehren<br />
Mössingen<br />
Dettenhausen<br />
Kusterdingen<br />
Gomaringen<br />
Kirchentellinsfurt<br />
Teilhabe-<br />
planung<br />
Begleit-AK: 10.2.2011<br />
Gabriele Hörmle<br />
Bettina Süßmilch
Frühförderung<br />
• da „Komplexleistung“: Vielzahl von Angeboten und Leistungsträgern<br />
(v.a. Krankenkassen / Eingliederungshilfe / Land)<br />
nur für einen Teil der Angebote liegen Zahlen zur<br />
Nutzung durch <strong>Kinder</strong> aus dem LK <strong>Tübingen</strong> vor<br />
• 71 <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong> erhielten Ende 2010 heilpädagogische<br />
Leistungen (Frühförderung und –beratung) <strong>im</strong> Rahmen der Eingliederungshilfe<br />
durch die Interdisziplinäre Frühförderstelle in <strong>Tübingen</strong> und die<br />
Beratungsstelle der KBF<br />
• 120 <strong>Kinder</strong> erhielten <strong>im</strong> Oktober 2010 eine Förderung durch eine<br />
Sonderpädagogische Beratungsstelle an einer Sonderschule <strong>im</strong> Kreis<br />
(davon 27 an Schulen für geistig Behinderte, 14 an Schulen für Körperbehinderte,<br />
55 an Förderschulen und 24 an Sprachheilschule).<br />
• weitere Angebote z.B.: SPZ, niedergelassene Ärzte und Therapeuten,<br />
Beratungsstellen an Sonderschulen für Sinnesbehinderte außerhalb LK TÜ<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
2
Leistungen der Eingliederungshilfe<br />
für die ambulante Integration in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen: 2005-2010<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
50<br />
43<br />
52 52<br />
64 64<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Zwischen 2005 und 2009: Rückgang der Zahl der 3-6jährigen <strong>Kinder</strong> in der<br />
Gesamtbevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Tübingen</strong> um 10 %<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
LB am 31.12.<br />
3
Leistungen der Eingliederungshilfe<br />
für die ambulante Integration in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen: 2005-2010<br />
• be<strong>im</strong> überwiegenden Teil der <strong>Kinder</strong> mit Integrationshilfen<br />
liegt eine körperliche Behinderung vor (9 <strong>Kinder</strong> mit<br />
geistiger Behinderung)<br />
• mehr Jungen als Mädchen erhalten Leistungen<br />
(42 Jungen – 22 Mädchen)<br />
• rund die Hälfte der <strong>Kinder</strong> erhält zusätzlich eine Leistung<br />
der Frühförderung durch die interdisziplinäre Frühförderstelle<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
4
Nochmal in Kürze…<br />
• Mindestens 200 <strong>Kinder</strong> und<br />
ihre Familien aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> nutzen ein<br />
Angebot der Frühförderung<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
5
Nochmal in Kürze…<br />
• Es gibt heute weniger <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Vorschulalter</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> als noch<br />
vor 5 Jahren.<br />
• Trotzdem bekommen heute mehr<br />
<strong>Kinder</strong> Eingliederungshilfen, damit<br />
sie einen <strong>Kinder</strong>garten in ihrer<br />
Wohngemeinde besuchen können.<br />
• Die meisten dieser <strong>Kinder</strong> haben<br />
eine körperliche Behinderung.<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
6
Leistungen der Eingliederungshilfe nach SGB XII<br />
für die ambulante Integration in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
zum Stichtag 31.12.2010<br />
Starzach<br />
2<br />
geistige Behinderung (N=9)<br />
Körperbehinderung (N=55)<br />
1<br />
Neustetten<br />
Hirrlingen<br />
1<br />
3<br />
Ammerbuch<br />
Rottenburg am Neckar<br />
Kusterdingen<br />
Gomaringen<br />
10<br />
1<br />
Dußlingen<br />
1<br />
6<br />
1<br />
Nehren<br />
Ofterdingen 1<br />
Bodelshausen<br />
1<br />
<strong>Tübingen</strong><br />
Mössingen<br />
Dettenhausen<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
18<br />
3<br />
3<br />
5<br />
1<br />
4<br />
Kirchentellinsfurt<br />
2<br />
7
Ambulante Integration<br />
<strong>Kinder</strong>garten <strong>im</strong> Kreisvergleich<br />
10,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
7,05<br />
4,61<br />
Ambulante Integration von <strong>Kinder</strong>n mit geistiger und körperlicher Behinderung in <strong>Kinder</strong>gärten<br />
und sonstige Angebote der Tagesbetreuung pro 1.000 Einwohner unter 7 Jahre<br />
in den Jahren 2007 bis 2009 zum Stichtag 31.12.<br />
1,32<br />
4,12<br />
7,40<br />
Reutlingen <strong>Tübingen</strong> Zollernalbkreis Ulm Alb-Donau-K. Biberach Bodenseekreis Ravensburg Sigmaringen Ø BW<br />
9,02<br />
2007 2008 2009<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
5,78<br />
4,10<br />
2,60<br />
N=3.067<br />
Stadtkreise=4,37<br />
<strong>Landkreis</strong>e=4,61<br />
4,57<br />
8
<strong>Kinder</strong> in Schulkindergärten<br />
• 53 <strong>Kinder</strong> aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> erhielten Ende<br />
2010 Leistungen der EH für den Besuch eines privaten<br />
Schulkindergartens (Sprach-, Körper-, geistige und mehrfache<br />
Behinderung) in Mössingen und <strong>Tübingen</strong>-<br />
Unterjesingen, davon 23 Mädchen<br />
• weitere 9 <strong>Kinder</strong> besuchten <strong>im</strong> Okt. 2010 einen<br />
öffentlichen Schulkindergarten für <strong>Kinder</strong> mit geistiger<br />
Behinderung in Rottenburg und <strong>Tübingen</strong>-Pfrondorf,<br />
davon 8 Jungen und 1 Mädchen<br />
• die Zahl der <strong>Kinder</strong> in Schulkindergärten blieb zwischen<br />
2005 und 2010 nahezu unverändert<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
9
Besuchsquote<br />
Schulkindergärten<br />
Besuchsquote Schulgärten:<br />
Schuljahr 2008/09<br />
je 100 Ew zwischen 3 u. 6 J.<br />
bis 0,6<br />
0,7 bis 1,0<br />
1,4 bis 2,4<br />
1,7 bis 3,5<br />
2,5 und mehr<br />
Durchschnitt<br />
Baden-Württemberg: 1,2<br />
Freiburg 2,50<br />
Lörrach<br />
1,70<br />
©<br />
Ortenaukreis<br />
0,70<br />
Emmendingen<br />
0,50<br />
2,50<br />
Baden-Baden<br />
0,00<br />
Breisgau-Hochschwarzwald<br />
1,20<br />
Waldshut<br />
0,70<br />
Mannhe<strong>im</strong> 1,50<br />
Karlsruhe<br />
1,20<br />
Rastatt<br />
LK Karlsruhe<br />
0,60<br />
Freudenstadt<br />
0,80<br />
Rottweil<br />
1,30<br />
Schwarzwald-Baar<br />
1,00<br />
Heidelberg<br />
2,60<br />
Rhein-Neckar<br />
1,00<br />
Calw<br />
1,50<br />
Enzkreis<br />
0,30<br />
Pforzhe<strong>im</strong><br />
2,40<br />
0,90<br />
Böblingen<br />
0,90<br />
<strong>Tübingen</strong><br />
0,80<br />
Zollernalbkreis<br />
2,50<br />
Tuttlingen<br />
Konstanz<br />
1,40<br />
Neckar-Odenwald<br />
1,30<br />
LK Heilbronn<br />
0,30<br />
Heilbronn<br />
1,40<br />
0,70<br />
Ludwigsburg<br />
Stuttgart<br />
0,90<br />
Esslingen<br />
1,00<br />
2,70<br />
Reutlingen<br />
Sigmaringen<br />
1,60<br />
0,70<br />
Rems-Murr<br />
0,70<br />
Bodenseekreis<br />
0,70<br />
Main-Tauber<br />
0,80<br />
Hohenlohe<br />
Schwäbisch-Hall<br />
0,80<br />
Göppingen<br />
0,90<br />
Alb-Donau<br />
0,40<br />
Biberach<br />
1,30<br />
Ravensburg<br />
3,30<br />
Ostalbkreis<br />
1,60<br />
Ulm<br />
1,80<br />
Heidenhe<strong>im</strong><br />
1,50<br />
10
Nochmal in Kürze…<br />
• 52 <strong>Kinder</strong> besuchen einen<br />
privaten Schulkindergarten.<br />
• 9 <strong>Kinder</strong> besuchen einen<br />
öffentlichen Schulkindergarten.<br />
• Das sind heute ungefähr genau<br />
so viele wie vor 5 Jahren.<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
11
Ausblick…<br />
„Die Welt kann verändert werden.<br />
Zukunft ist kein Schicksal.“<br />
Robert Jungk (1913-94), östr. Schriftsteller u. Zukunftsforscher<br />
© KVJS 2010 - Begleit-AK Teilhabeplanung Ki + Ju 10.02.2011<br />
12
Übersicht System Frühförderung<br />
Sonderpädagogische Beratungsstellen<br />
für Frühförderung (angegliedert an<br />
Sonderschulen)<br />
Überregionale und regionale<br />
Arbeitsstelle Frühförderung<br />
Ganzheitlichkeit<br />
Familienorientierung<br />
Interdisziplinarität<br />
Regionalisierung<br />
Kooperation und Koordination aller Hilfen<br />
Niedergelassene Ärzte und<br />
Therapeuten<br />
Interdisziplinäre Frühförderstellen<br />
<strong>Kinder</strong>kliniken und sozialpädiatrische<br />
Zentren<br />
Öffentlicher Gesundheitsdienst
Kooperationspartner<br />
<strong>im</strong> System Frühförderung
Frühförderung<br />
<strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong>
Allgemeine Leitaspekte zur Vorbereitung von Leistungen der<br />
Eingliederungshilfe zur Inklusion <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong><br />
Welche Angebote erbringen Sie in Ihrer Einrichtung mit wie vielen /<br />
welchen Mitarbeitern (Qualifikation) und an welchen Standort(en)?<br />
Angebote:<br />
•Pädagogische Diagnostik, Förderung, Beratung, Einleitung und<br />
Begleitung von Integrationsmaßnahmen<br />
•Ambulante und mobile Arbeit<br />
•Mitarbeiter:<br />
•6,75 Planstellen besetzt mit Dipl.Pädagogik, Heilpädagogik,<br />
Dipl.Psychologe, Ergotherapie, Physiotherapie, Motopädie und<br />
Sprachtherapie
• Wer nutzt Ihre Angebote?<br />
•Familien mit von Behinderung bedrohten, Behinderten und<br />
verhaltensauffälligen <strong>Kinder</strong>n von Geburt bis zur Einschulung<br />
•Ca. 200 Neuanmeldungen pro Jahr<br />
•Alter der <strong>Kinder</strong> von 0 – 3 Jahre ca. 30 %<br />
•Alter der <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>gartenalter ca. 70 %<br />
•Anmeldungen aus dem Stadtgebiet <strong>Tübingen</strong> ca. 30%<br />
•Anmeldungen aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> ca. 70%<br />
� Haben Sie in den letzten Jahren auffällige Veränderungen <strong>im</strong><br />
Rahmen Ihrer Tätigkeit / bei Ihrer Zielgruppe festgestellt?<br />
Es werden mehr <strong>Kinder</strong> mit einer komplexen Problematik<br />
angemeldet, z.Bsp. allgemeine Entwicklungsverzögerung und<br />
psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten
� Welche Themen best<strong>im</strong>men die aktuelle Tätigkeit gerade besonders;<br />
wo sehen Sie Handlungsbedarf?<br />
Familien mit Migrationshintergrund<br />
Integration in Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong><br />
� Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den Schnittstellen der<br />
Eingliederungshilfe, wo sehen Sie hier Verbesserungsbedarf?<br />
Sehr gute Zusammenarbeit mit Abt. Soziales<br />
Schwierigkeiten mit Formblatt A
Gemeinsam auf dem Weg zur Inklusion<br />
Ziele<br />
Inklusion <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong> vorwärts bringen<br />
Gemeinsame Sprache – Bild vom Kind ,Erziehung, Förderung<br />
Grundprinzipien für die Gestaltung von Prozessen<br />
Systemischer Blick<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Verbindliche Verfahrensabläufe
Staatl. SKG<br />
Rottenburg<br />
---------------<br />
Träger: LK TÜ<br />
1 Gruppe E<br />
1 Gruppe G<br />
behinderungsübergreifende<br />
Gruppen<br />
03.03.2011<br />
Staatliches Schulamt <strong>Tübingen</strong>, Uhlandstr. 15, 72072 <strong>Tübingen</strong>,<br />
Tel: 07071 99902-100, Email: poststelle@ssa-tue.kv.bwl.de<br />
Baden-Württemberg<br />
STAATLICHES SCHULAMT TÜBINGEN<br />
Schulkindergärten (SKG) <strong>im</strong> LK TÜ<br />
Staatliche und private SKG<br />
Staatl. SKG<br />
Pfrondorf<br />
---------------<br />
Träger: LK TÜ<br />
1 Gruppe G<br />
+<br />
Kooperation<br />
Kleinkindergruppe<br />
Kirnbachzwerge<br />
Priv. SKG TÜ-<br />
Unterjesingen<br />
--------------<br />
Träger: KBF<br />
5 Gruppen<br />
keine Regelkinder<br />
Priv. SKG<br />
Mössingen<br />
--------------<br />
Träger: KBF<br />
3 Gruppen<br />
gemischte<br />
Gruppen, d.h. s-<br />
<strong>Kinder</strong> +<br />
Regelkinder<br />
1
Inklusion in<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätten<br />
Handlungsempfehlungen<br />
von der Elterninitiative ELFI –<br />
Eltern für Inklusion
ELFI – Eltern für Inklusion<br />
• Gruppe von Eltern mit <strong>Kinder</strong>n mit und ohne<br />
Behinderung <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>garten- und Schulalter<br />
• Gründung 2009 als Arbeitsgruppe unter dem<br />
Dach der Lebenshilfe<br />
• Austausch und Information zu Integration/<br />
Inklusion in <strong>Kinder</strong>garten, Schule und Freizeit<br />
• Anlass für die Initiative: negative Erfahrungen<br />
mit nicht erfolgten bzw. unzureichenden<br />
Integrationsverläufen in Stadt und <strong>Landkreis</strong>
„Integration“ – „Inklusion“<br />
Artikel zur Inklusiven Pädagogik<br />
In Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusive_P%C3%A4dagogik
Inklusion ist Menschenrecht<br />
• Die Inklusion ist kein „Gnadenakt“,<br />
sondern eine Selbstverständlichkeit.<br />
• UN-Konvention, Grundgesetz,<br />
Landesgesetze<br />
• Nicht die Ausnahme, sondern die Regel
Aus: Erich Käster / Walter Trier: Die Konferenz der Tiere
Wir sehen dringenden<br />
Handlungsbedarf !
Ziele:<br />
1. Neustrukturierung der<br />
Verfahrensregelungen und des<br />
Runden Tisches<br />
• Grundlegender Perspektivwechsel:<br />
– Nicht ob und wie lange ein Kind aufgenommen<br />
werden kann, sondern:<br />
– Was ist zu tun, damit das Kind ohne<br />
Einschränkungen und positiv in der KiTa<br />
aufgenommen wird?<br />
• Eltern keine Bittsteller mehr<br />
• Aufhebung der Prüfungssituation für Eltern am<br />
„Runden Tisch“
Umsetzung:<br />
Auftrennung des Verfahrens in:<br />
– Unabhängige Beratung der Eltern und der Tageseinrichtung<br />
– Bewilligung Eingliederungshilfe / Jugendhilfe<br />
– Planung der evtl. notwendigen Veränderungen in der jeweiligen<br />
KiTa:<br />
• Pädagogisch, personell, Gruppengröße, baulich, Beratung,<br />
Supervision des KiTa-Teams, Begleitung des Kindes<br />
• vor der Aufnahme des Kindes in die KiTa sowie kontinuierliche<br />
Anpassung der Bedingungen auch nach der Aufnahme des Kindes<br />
• transparent für alle Beteiligten
2. Keine Einschränkungen der<br />
Betreuungszeit<br />
• Eine Integration, die nur ein paar Stunden<br />
die Woche „erfolgt“, ist keine.
3. Beteiligung bei der Auswahl<br />
der/des Integrationsmitarbeiters/in<br />
• Durch die Eltern<br />
• Mitspracherecht des KiTa-Teams
4. Qualifikationsprofil für<br />
IntegrationsmitarbeiterInnen<br />
• Inklusionspädagogisches<br />
Qualifikationsprofil für<br />
IntegrationsmitarbeiterInnen als Standard<br />
für die Einstellung
5. Fundierte Ausbildung in<br />
INKLUSIONSPÄDAGOGIK<br />
• Aus- und Fortbildung für<br />
- ErzieherInnen<br />
- IntegrationsmitarbeiterInnen<br />
- FachberaterInnen
6. Der Übergang zur Schule muss<br />
„inklusiver“ werden<br />
• Unabhängige Elternberatung zu den<br />
Möglichkeiten des Schulbesuches<br />
• Kooperation der Regelschulen mit ALLEN<br />
<strong>Kinder</strong>n (keine vorherige Selektion!)<br />
• Zitat einer Schulleiterin:<br />
„Wo sind die <strong>Kinder</strong> denn alle?<br />
Warum bekomme ich die nie zu Gesicht?“
7. Unabhängiger Fachdienst für<br />
Inklusion<br />
• unabhängig von Trägern, Frühförderstellen und<br />
Sonderschulen<br />
• niederschwellig<br />
• Beratung und Begleitung der Eltern<br />
• Beratung und fachliche Begleitung der<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätten<br />
• Auswahl und fachliche Begleitung der<br />
IntegrationsmitarbeiterInnen<br />
• Supervision<br />
• Moderation bei Konflikten
• Fachdienst erhält Mittel der<br />
Eingliederungshilfe<br />
• Und setzt die Ressourcen gezielt nach<br />
Bedarf ein, z. B. für:<br />
- Beratung und Coaching der <strong>Kinder</strong>tagesstätte<br />
- Fortbildungen, Hospitanzen<br />
- individuelle Begleitung eines Kindes
Wechsel der Perspektive!<br />
• Nicht die <strong>Kinder</strong> müssen in einen <strong>Kinder</strong>garten<br />
passen, sondern die <strong>Kinder</strong>gärten müssen sich<br />
auf die <strong>Kinder</strong> einrichten<br />
• Allen <strong>Kinder</strong>n muss das gemeinsame<br />
Aufwachsen ermöglicht werden – es lernen alle<br />
voneinander!
Erfahrungen<br />
• JETZT ist der Mensch da!<br />
• „Wir haben einfach begonnen, den Sprung<br />
ins Wasser gewagt, und es ging!“<br />
• „Es sind Dinge entstanden, die man nicht<br />
zu träumen gewagt hat!“<br />
(Erfahrungen des Wiener Neudorfer Inklusionsprojekts)
Dezernat Jugend-Landesjugendamt<br />
Gabriele Ulrich<br />
Inklusive Betreuung von<br />
<strong>Kinder</strong> mit besonderen Bedürfnissen<br />
in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
Arbeitskreis zum Thema:<br />
„<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>“<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong><br />
am 10.02.2011
Das KiTaG<br />
• Im <strong>Kinder</strong>tagesstättengesetz ist die gemeinsame Erziehung<br />
grundsätzlich in den §§ 1 und 2 verankert.<br />
• Nach § 3 Abs. 3 KiTaG sind bei der Bedarfsplanung die<br />
Belange behinderter <strong>Kinder</strong> angemessen zu berücksichtigen.<br />
• Der Träger erhält eine Betriebserlaubnis für IG - Gruppen, wenn<br />
mindestens 1 behindertes Kind <strong>im</strong> Sinne von § 2 SGB VII<br />
aufgenommen ist.<br />
• Nach § 24 SGB VIII bezieht sich der Rechtsanspruch auf einen<br />
<strong>Kinder</strong>gartenplatz ab 2013 auf die Förderung in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen oder <strong>Kinder</strong>tagespflege für 1-3-jährige<br />
<strong>Kinder</strong>. Dies gilt grundsätzlich auch für behinderte <strong>Kinder</strong>.
Ablauf und Umsetzung<br />
• Die Aufnahme behinderter <strong>Kinder</strong> kann in allen<br />
Gruppenarten nach § 1 Abs. 4 KiTaG erfolgen.<br />
Neu: <strong>Kinder</strong> unter 3 Jahren werden gleichgestellt.<br />
• Die Betriebserlaubnis des LJA gibt vor, einen höheren<br />
Personal- und Sachaufwand bereitzustellen.<br />
• Dieser erfolgt durch Leistungen des Trägers der<br />
Einrichtung und/oder Eingliederungshilfe nach SGB XII<br />
(§§ 53,54 i.V. mit SGB IX) oder SGB VIII (§ 35a).
Ausgestaltung der gemeinsamen<br />
Erziehung von <strong>Kinder</strong>n mit und ohne<br />
Behinderung in Kitas<br />
• Jeweils auf den individuellen Bedarf der behinderten <strong>Kinder</strong> müssen<br />
die erforderlichen personellen und sachlichen Voraussetzungen<br />
gegeben sein.<br />
• Grundsätzlich gilt als Orientierung, die Gruppenstärke pro beh. Kind<br />
um 1-3 Plätze zu reduzieren und eine Besetzung mit 2<br />
vollbeschäftigten Fachkräften anzustreben.<br />
• Ein evtl. zusätzlicher Betreuungsbedarf von <strong>Kinder</strong>n mit<br />
Behinderungen ist mit dem Mindestpersonalschlüssel nicht<br />
abgedeckt.<br />
• Nach § 3 Abs. 3 KiTaG sind die Belange behinderter <strong>Kinder</strong> bei der<br />
kommunalen Bedarfsplanung zu berücksichtigen.<br />
• Die Umsetzung der Integration ist nach § 2 Abs. 2 KiTaG in<br />
2 Strängen möglich:<br />
- Aufforderung des Trägers zur gemeinsamen Erziehung<br />
- Leistungen der Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII und<br />
§§ 53, 54 SBG VII bleiben unberührt.
Umsetzung der Integration<br />
• Für jedes Kind ist zu klären, wie der notwendige<br />
Unterstützungsbedarf eingelöst werden kann.<br />
• Der Förderbedarf kann auch <strong>im</strong> Kombination pädagogischer und<br />
begleitender Hilfen für das Kind, sowie in der päd. Unterstützung der<br />
FK bei der eigenständigen Förderung der <strong>Kinder</strong> bestehen.<br />
• Grundlage ist die Kenntnis der individuellen Ausgangslagen des<br />
Kindes, seiner Stärken und Grenzen (Beobachtungsinstrumente)<br />
sind Ausgangspunkt für konkrete Angebote und<br />
Unterstützungsmaßnahmen.<br />
• Im Einvernehmen mit den Eltern kann die Unterstützung durch<br />
Eingliederungshilfe, andere Stellen und Dienste, wie<br />
Gesundheitsamt, Jugendamt, Frühförderung, Schulkindergarten<br />
oder heilpädagogischer Fachdienst erfolgen.<br />
• Alternativ zu Einzelfallhilfen kann EH auch für<br />
einrichtungsübergreifende Dienste gewährt werden.<br />
• Es empfiehlt sich eine grundsätzlich organisierte Kooperation unter<br />
diesen Stellen.
Förderung aller <strong>Kinder</strong> in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
• Von der gemeinsamen Erziehung von <strong>Kinder</strong>n mit und<br />
ohne Behinderung profitieren alle.<br />
• Sie bietet wichtige gemeinsame Erfahrungen für ihre<br />
Entwicklung<br />
• Stärken der <strong>Kinder</strong> stehen <strong>im</strong> Vordergrund, Förderung<br />
erfolgt <strong>im</strong> Alltag<br />
• Gelingt Teilhabe am Gruppengeschehen, werden<br />
wesentliche Förderziele erreicht wie Ausdauer,<br />
Durchsetzung und Anpassung, Verbesserung der<br />
Wahrnehmung/Motorik/Gruppenfähigkeit. Alle <strong>Kinder</strong><br />
sollen auf jeweiligem Entwicklungsniveau an und mit<br />
einem gemeinsamen Gegenstand (Thema, Projekt,<br />
Vorhaben) spielen und lernen können.
Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum/Entwicklungsneurologie<br />
Dr.Ulrike Gaiser<br />
Fachärztin für <strong>Kinder</strong>- und Jugendheilkunde<br />
Universitätskinderklinik <strong>Tübingen</strong>
Mitarbeiter:<br />
2<br />
Abteilung III der <strong>Kinder</strong>klinik<br />
7 Ärzte<br />
2 Physiotherapeutinnen<br />
2 Ergotherapeuten<br />
2 Logopädinnen<br />
3 Psychologinnen<br />
2 Sozialarbeiter<br />
Sekretariat<br />
Zivildienstleistender
Ablauf<br />
3<br />
Ambulantes Setting:<br />
Vorinformation über bereits erhobene Befunde, Arztbriefe,<br />
Therapeutenberichte, Fragebögen<br />
Entwicklungsneurologische Diagnostik „Arzt +“ - ggf.<br />
Therapeutische und Psychologische Einschätzung<br />
Ersttermin 1 ½ h, Folgetermine 3-12 Monate<br />
Direkter Kontakt zur Akutklinik – kein Informationsverlust<br />
zwischen ambulantem und stationärem Bereich
4<br />
Wer nutzt Angebot ?<br />
Familien mit <strong>Kinder</strong>n <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong> (Regelfall) mit Entwicklungsproblemen<br />
unterschiedlichster Art: körperliche, geistige, psychosoziale Problematik<br />
Einzugsgebiet : bis Bodenseeraum, Schwarzwald, Stuttgart, Ulm<br />
Schnittstellen zu anderen Einrichtungen :<br />
Persönlicher Kontakt zu jeweiligen Sachbearbeitern der Jugend- und<br />
Sozialämter, ErzieherInnen, TherapeutenInnen bei Bedarf<br />
Fortbildung<br />
Bei Bedarf Teilnahme an Runden Tischen<br />
Bescheinigungen /Atteste<br />
Handlungsbedarf:<br />
Vereinheitlichung der Abläufe
Aktuelle Änderungen:<br />
Zunahme der Komplexität der Fälle<br />
Vermehrter Verwaltungsaufwand<br />
Aktuelle Themen:<br />
Vernetzung<br />
Zusammenarbeit:<br />
Keine regelmäßigen Treffen, keine festen Ansprechpartner, kein institutioneller<br />
Kontakt<br />
5
Was geschieht bei Vermutung einer Behinderung ?<br />
Rolle SPZ<br />
Genaue körperliche Untersuchung und Feststellung des Entwicklungsstandes;<br />
Mitteilung und Erklärung desselben<br />
Ggf. Einleitung von Diagnostik<br />
Ggf. Bestätigung einer Verdachtsdiagnose-> Ausführliche „Rundum“-Aufklärung über<br />
Krankheitsbild und dessen Konsequenzen<br />
Frühe Anbindung an Spezialsprechstunden<br />
Rolle von Hebammen und Pflegekräften:<br />
Personen des Vertrauens mit niedrigerer „Kontakt-Schwelle“, häufiger verfügbar,<br />
„Gespräch nach Gespräch“<br />
Erste Begleitung in alltäglicher Versorgung, Umgang mit körperlichen Stigmata,<br />
Schwierigkeiten<br />
Rolle der <strong>Kinder</strong>ärzte:<br />
Ansprechpartner für tägliche Probleme – Kontinuität für die Familie<br />
Überweiser in Spezialzentren<br />
6
Vermutung und Diagnose – welche Erfahrungen machen Eltern heute ?<br />
„Verdachtsdiagnose führt zur Recherche <strong>im</strong> Internet“<br />
Viel Teilinformation über Internet, ungeordnete Informationsflut<br />
Eltern haben unbegrenzt Zugang zu Informationen, fachliche Einordnung fehlt -><br />
viele Ängste, oft unnötig<br />
Weniger begleiteter Prozeß<br />
Positiv: man fühlt sich nicht alleine – Kontakt zu Betroffenen in der ganzen Welt<br />
Aufgaben <strong>Kinder</strong>ärzte:<br />
Aufklärung über die vorhanden Möglichkeiten der Unterstützung und Bahnung des<br />
Weges dorthin – Zuweisung<br />
Medizinische Indikationsstellung<br />
Beratung/Betreuung bei Problemen wie Epilepsie, Medikamentengaben etc.<br />
Zusammenarbeit mit System Behindertenhilfe:<br />
Kontakt über Arztbrief/Eltern ( Schweigepflicht !) ; nur <strong>im</strong> Ausnahmefall direkt<br />
7
Impulsreferat Gesundheitsamt<br />
Allgemeine Leitaspekte<br />
„<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>“<br />
www.kreis-tuebingen.de
<strong>Kinder</strong>- und Jugendgesundheitsdienst<br />
�Untersuchung und Beratung <strong>im</strong><br />
<strong>Vorschulalter</strong><br />
(sog.Einschulungsuntersuchungen)<br />
�Schulsprechstunde<br />
�Ärztlicher Teil der Hilfeplanung nach<br />
KJHG und SGB<br />
www.kreis-tuebingen.de<br />
Ende
Welche Angebote erbringen Sie in Ihrer<br />
Einrichtung mit wie vielen / welchen Mitarbeitern<br />
(Qualifikation) und an welchen Standort(en)?<br />
• Begutachtungen mit Stellungnahme über Notwendigkeit<br />
und Dauer bei einzelnen Maßnahmen.<br />
• Mitwirkung bei Hilfeplanerstellung in speziellen<br />
ärztlichen / medizinischen Fragen.<br />
• Beratung und Vermittlung von Hilfen für Behinderten<br />
und von Behinderung bedrohten <strong>Kinder</strong>n<br />
(Förderung, ESU).<br />
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Bio-psycho-soziales Modell der ICF<br />
Umweltfaktoren<br />
• materiell<br />
• sozial<br />
• verhaltensbezogen<br />
Gesundheitsproblem<br />
(Gesundheitsstörung oder Krankheit, ICD)<br />
Körperfunktionen<br />
und -strukturen Aktivitäten Teilhabe<br />
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persönliche Faktoren<br />
• Alter, Geschlecht<br />
• Motivation<br />
• Lebensstil
• 18 unterschiedliche Kulturkreise <strong>im</strong><br />
<strong>Kinder</strong>garten vertreten<br />
• Sprachen und Grammatik werden nicht<br />
beherrscht, weder die eigene noch die<br />
deutsche S/G<br />
• die Hälfte der Mütter beherrscht die<br />
deutsche Sprache nicht<br />
• <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>garten werden die <strong>Kinder</strong><br />
angehalten deutsch zu sprechen<br />
• jedoch wird es <strong>im</strong> Spielen oft vergessen,<br />
wenn die <strong>Kinder</strong> aus dem gleichen<br />
Kulturkreis kommen<br />
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Schritt 1<br />
Untersuchung <strong>im</strong> zweiten <strong>Kinder</strong>gartenjahr<br />
Screening auf Entwicklungsverzögerung,kognitive<br />
Defizite insbesondere Sprachstandserhebung<br />
Einleitung von Fördermassnahmen<br />
Schritt 2<br />
Untersuchung <strong>im</strong> letzten<br />
<strong>Kinder</strong>gartenjahr –Kontrolle und<br />
Hilfeplan<br />
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Wer nutzt Ihre Angebote ?<br />
(evtl. differenziert nach Alter, Wohnort)<br />
• Behinderte und von Behinderung bedrohte<br />
Vorschulkinder <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Tübingen</strong>.<br />
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Welche Schnittstellen zu anderen Einrichtungen /<br />
Ämtern / Organisationen (insbesondere der<br />
Eingliederungshilfe, aber auch darüber hinaus)<br />
haben und nutzen Sie?<br />
• Zusammenarbeit mit niedergelassenen<br />
<strong>Kinder</strong>ärzten, mit Abteilung Soziales, Abteilung<br />
Jugend, Staatl. Schulamt, FFS und JFB<br />
(Entwicklungsneurologie – SPZ,<br />
Sonderpädagogische Beratungsstellen,<br />
<strong>Kinder</strong>gartenfachberatung, Schulkindergarten).<br />
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Haben Sie in den letzten Jahren auffällige<br />
Veränderungen <strong>im</strong> Rahmen Ihrer Tätigkeit<br />
festgestellt?<br />
• In den letzten Jahren ist unsere Tätigkeit stabil<br />
geblieben (Inhalte und Umfang),<br />
z.B.: Eingliederungshilfen ca. 170 pro Jahr.<br />
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Welche Themen best<strong>im</strong>men die aktuelle<br />
Tätigkeit gerade besonders?<br />
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?<br />
• Handlungsbedarf bei Beratung von <strong>Kinder</strong>gärten<br />
und gegenseitiger Austausch.<br />
• Beratung von Eltern / Vorschulkindern.<br />
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Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit<br />
den Schnittstellen der Eingliederungshilfe?<br />
Wo sehen Sie hier Verbesserungsbedarf?<br />
• Die Zusammenarbeit ist kooperativ, es gibt<br />
Vernetzungen über mehrere Arbeitskreise.<br />
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