Leichtathletik - TSV Kleinengstingen
Leichtathletik - TSV Kleinengstingen
Leichtathletik - TSV Kleinengstingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
„Engstingen will Halle bauen“ lautete<br />
am 12. November eine der Headlines<br />
im GEA Regionalteil Schwäbische<br />
Alb. Eine seit Längerem in der Engstinger<br />
Roadmap verankerte Fest- und<br />
Mehrzweckhalle zwischen den Dörfern<br />
im Bereich „Brühl“ soll realisiert<br />
werden. Da freut sich der Bürger<br />
und der Sportler sowieso, angesichts<br />
der oft knappen Hallenkapazität bei<br />
gestiegenen Bedürfnissen der stets<br />
wachsenden Gemeinde. In zwei Abschnitten<br />
soll es geschehen und nach<br />
Fertigstellung des 1. Abschnitts wird<br />
„die Kleinengstinger Turnhalle abgebrochen“.<br />
WHOW! In einem Nebensatz<br />
wie die Bekanntgabe zum<br />
Abriss einer Mistemauer erwähnt,<br />
dürfte die Nachricht bei näherer<br />
Betrachtung in <strong>Kleinengstingen</strong> die<br />
Wenigsten kalt lassen. Man schiebt<br />
logische und vernünftige Gründe<br />
nach und verkündet, dass Sanierungskosten<br />
750.000 bis 1.200.000<br />
EUR betragen würden und diese Investition<br />
das Projekt Mehrzweckhalle<br />
auf 20 Jahre blockieren würde. Eine<br />
Aussage in Beton gegossen. Was<br />
nicht geschrieben wurde, kann man<br />
sich zusammenreimen: Der gesparte<br />
Turnhallen-Sanierungsbetrag kann<br />
als Rate für die 1. Ausbaustufe der<br />
Mehrzweckhalle betrachtet werden.<br />
Was außerdem nahe läge, wäre eine<br />
Umlegung des gemeindeeigenen<br />
Turnhallengeländes, wodurch einige<br />
sehr attraktive Bauplätze entstehen<br />
würden. Der dabei erzielte Erlös<br />
könnte als weiterer Baustein für die<br />
neue Halle dienen. Nur Spekulation,<br />
jedoch betriebswirtschaftlich durchaus<br />
sinnvoll, aber halt nur die eine<br />
Seite der Medaille.<br />
Auf der anderen Seite darf nicht ignoriert<br />
werden, dass fast jeder, vom<br />
Kleinkind bis zum Greis, in irgend<br />
einer Weise emotional mit der Bloßenberghalle<br />
und Platz verbunden<br />
ist. Ein schöne Abhandlung von Peter<br />
Schenk, der vom „Flair des Ortes“<br />
schreibt, findet sich dazu im 100<br />
Jahr-Festbuch des <strong>TSV</strong> im Kapitel<br />
Sportstätten. Der Abriss der Halle und<br />
eine mögliche Aufgabe des Turnplatzes<br />
würde einen lange Zeit vertrauten<br />
Ort für die Allgemeinheit in einzigartiger<br />
Lage mit der damit verbundenen<br />
Tradition, welcher Vereine und<br />
Gemeinden üblicherweise verhaftet<br />
sind, zerstören. Vielleicht entspricht<br />
das Gebäude nicht entsprechenden<br />
Denkmalschutzkriterien, welche den<br />
Begrüßung<br />
Erhalt sichern könnten, ein für <strong>Kleinengstingen</strong><br />
historischer Bau mit Geschichte<br />
ist es allemal. Wer seit seiner<br />
Kindheit Stimmungen innerhalb<br />
und außerhalb der Halle bei Festen<br />
und allerlei Veranstaltungen – gerade<br />
jüngst die 100 Jahr-Feier mit Ausstellung<br />
in sich aufgesogen hat, der<br />
versteht, dass manche fast schon von<br />
einem Kultplatz reden.<br />
Kurz dazu ein geschichtlicher Rückblick:<br />
Die Gemeinde hat den Platz vor<br />
dem 1863 erbauten Schafhaus (heute<br />
Turnhalle) bereits kurz nach der<br />
Gründung 1905 dem Turnverein zur<br />
Benutzung zugewiesen. Der Verein<br />
vergrößerte den Platz sukzessive und<br />
baute 1929 das Kriegerdenkmal, welches<br />
wegen einer späteren Hallensanierung<br />
leider ebenfalls verschwand.<br />
Der Turnplatz wurde bis in die 60er<br />
Jahre von allen Vereinen in vielfältiger<br />
Weise genutzt. Das Schafhaus<br />
durfte zur Ausübung des Turnens und<br />
als Versammlungsort erst ab 1932<br />
genutzt werden. Doch schon zwei<br />
Jahre später ging der lang gehegte<br />
Wunsch vieler alter Turnfreunde in<br />
Erfüllung, als 1934 das zur Turnhalle<br />
umgebaute Schafhaus nach kräftiger<br />
Mithilfe des Vereins eingeweiht werden<br />
konnte. Freilich wäre dies damals<br />
2