IV - CCA Monatsblatt

Wohin mit dem Müll?
Leute
… und auf einmal BOLIVIEN
Ganz schnell ging es: im Mai wussten wir, mein Mann Francisco hatte die
Stelle als Spezialist für ländliche Entwicklung der Weltbank in Bolivien
bekommen, und Mitte Juni war er schon in La Paz. Ich, Isabel, und unsere
drei Kinder, beendeten noch das Semester bzw. das Schuljahr in Chile und
kamen dann Anfang September hier an. Alles etwas Hals über Kopf, aber
die Ankunft war sanft, die Aufnahme überall äußerst herzlich – und die
Kisten sind schon fast alle ausgepackt.
Ich bin in Deutschland aufgewachsen, bin aber seit einem
Austauschstudienjahr in Chile stets zwischen diesen beiden Ländern hin-
und hergependelt. Von Haus aus Grund- und Hauptschullehrerin zog es
mich nach Abschluss meines Studiums und dem Referendariat wieder
nach Chile. Fünf Jahre arbeitete ich an der Deutschen Schule St. Thomas
Morus in Santiago.
Francisco ist in Chile aufgewachsen. Neben seinem Studium als
Agraringenieur lernte er Deutsch, um einmal in Deutschland promovieren
zu können. Zum ersten Mal kreuzten sich unsere Wege in Chile, zum zweiten
Mal in Deutschland, wo wir uns in München wiedertrafen: Ich studierte
im Zweitstudium für meinen Magister in Deutsch als Fremdsprache an
der LMU, und er promovierte an der TU München über Landentwicklung
und Dorferneuerung. Nach unserer
Hochzeit und der Geburt unserer
Tochter zog es uns wieder nach
Santiago de Chile. Die sechs letzten
Jahre lebten und arbeiteten wir dort,
unsere beiden Söhne wurden dort
geboren, wir kauften ein Haus... und
dann auf einmal BOLIVIEN.
Wir haben uns gut eingelebt,
fühlen uns sehr wohl in La Paz, die
Kinder gehen gerne in Schule und
Kindergarten. Bis es dann vielleicht
irgendwann wieder heißt: „... und auf
einmal ...?“
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M. Isabel Meurer
Monatsblatt 4/2012